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    Muntere Vielfalt im Bürgersaal

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    Rottweil – Pfingsten ist das Fest des Vielstimmigkeit. Dazu passt ziemlich gut die aktuelle Ausstellung im Forum Kunst – die ist vielseitig und vielstimmig wie selten.

    Es soll ein ziemliches Gewusel gewesen sein, damals in Jerusalem. Von 23 verschiedenen Völkerschaften, Herkünften und Glaubenshaltungen berichtet die Apostelgeschichte in den Abschnitten zum ersten Pfingstfest.

    An sich eine beeindruckende Zahl – und ein fast ein bisschen auftrumpfend präsentierter Indikator für die heute so gehypte Vielfalt. Im Bürgersaal am Friedrichsplatz wird diese Marke aktuell jedoch locker übertroffen. Nicht nur zwei Professorinnen stellen dort aus, Tatjana Doll (Jahrgang 1970) und Sophie von Hellermann (Jahrgang 1975). Sondern auch noch sage und schreibe 49 Studentinnen und Studenten aus ihren beiden Klassen an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste in Karlsruhe.

    Was die Werke über die Klassen-Zugehörigkeiten verbindet, ist einzig, dass es sich – mit wenigen Ausnahmen – um Malereien handelt. Dann aber sind die Schnittmengen auch schon fast erschöpft. Da findet sich Großformatiges in kräftigen Farben und ohne Aversion gegen das Figürliche ebenso wie miniaturhafte Arbeiten. Da findet rein Abstraktes ebenso Platz wie Anknüpfungen an Comicästhetik oder eine kleine Skulptur mit Zinn-Soldaten, die im Hamsterrad des Krieges ein sinnloses Wettrennen zu verlieren scheinen.

    Was sich einstellt beim Gang durch diese Ausstellung ist daher ein Eindruck enormer Vielfalt und Vielstimmigkeit, ja einer quirligen Überfülle. Wenn man daraus auf die Einflüsse der Professorinnen schließen kann, so scheinen sie einer geradezu pfingstlichen Freiheit und Lebendigkeit Raum zu geben – ohne freilich den Schritt zur synchronisierenden Harmonie zu machen, von der die Apostelgeschichte weiter erzählt. In Jerusalem jedenfalls verstanden sich irgendwann alle – und mit der anfangs so überbordenden Vielstimmigkeit war es gar nicht mehr so weit her. Bei der munteren Schau derzeit im Forum Kunst kann das nicht passieren.

     

    Info: Zu sehen ist die Ausstellung bis 25. Juni. Geöffnet dienstags, mittwochs und freitags von 14 bis 17 Uhr, donnerstags von 17 bis 20 Uhr sowie samstags und sonntags von 10 bis 13 und 14 bis 17 Uhr.

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    Es soll ein ziemliches Gewusel gewesen sein, damals in Jerusalem. Von 23 verschiedenen Völkerschaften, Herkünften und Glaubenshaltungen berichtet die Apostelgeschichte in den Abschnitten zum ersten Pfingstfest.

    An sich eine beeindruckende Zahl – und ein fast ein bisschen auftrumpfend präsentierter Indikator für die heute so gehypte Vielfalt. Im Bürgersaal am Friedrichsplatz wird diese Marke aktuell jedoch locker übertroffen. Nicht nur zwei Professorinnen stellen dort aus, Tatjana Doll (Jahrgang 1970) und Sophie von Hellermann (Jahrgang 1975). Sondern auch noch sage und schreibe 49 Studentinnen und Studenten aus ihren beiden Klassen an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste in Karlsruhe.

    Was die Werke über die Klassen-Zugehörigkeiten verbindet, ist einzig, dass es sich – mit wenigen Ausnahmen – um Malereien handelt. Dann aber sind die Schnittmengen auch schon fast erschöpft. Da findet sich Großformatiges in kräftigen Farben und ohne Aversion gegen das Figürliche ebenso wie miniaturhafte Arbeiten. Da findet rein Abstraktes ebenso Platz wie Anknüpfungen an Comicästhetik oder eine kleine Skulptur mit Zinn-Soldaten, die im Hamsterrad des Krieges ein sinnloses Wettrennen zu verlieren scheinen.

    Was sich einstellt beim Gang durch diese Ausstellung ist daher ein Eindruck enormer Vielfalt und Vielstimmigkeit, ja einer quirligen Überfülle. Wenn man daraus auf die Einflüsse der Professorinnen schließen kann, so scheinen sie einer geradezu pfingstlichen Freiheit und Lebendigkeit Raum zu geben – ohne freilich den Schritt zur synchronisierenden Harmonie zu machen, von der die Apostelgeschichte weiter erzählt. In Jerusalem jedenfalls verstanden sich irgendwann alle – und mit der anfangs so überbordenden Vielstimmigkeit war es gar nicht mehr so weit her. Bei der munteren Schau derzeit im Forum Kunst kann das nicht passieren.

     

    Info: Zu sehen ist die Ausstellung bis 25. Juni. Geöffnet dienstags, mittwochs und freitags von 14 bis 17 Uhr, donnerstags von 17 bis 20 Uhr sowie samstags und sonntags von 10 bis 13 und 14 bis 17 Uhr.

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