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    Mögliches Long Covid nach Impfung: BioNTech und PEI reagieren

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    Der dramatische Erfahrungsbericht einer 28-Jährigen, die nach einer Coronaimpfung unter Long Covid-Symptomen leidet, hat ein großes Echo ausgelöst. Die Betroffene erhält Anteilnahme und Unterstützung. So hätten sich weitere Erkrankte bei ihr gemeldet. Was sie nun vorhat und was der Impfstoffhersteller BioNTech und das Paul-Ehrlich-Institut, das deutsche Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, zu dem Fall sagen.

    „Durch den Artikel hat sich schon viel bewegt“, sagt Tamara Retzlaff der NRWZ. Sie hatte einen Erlebnisbericht verfasst, in dem sie erzählt, was sie seit einer Impfung gegen Corona vor gut einem halben Jahr durchmacht. „Leide ununterbrochen an Schwindel, Kopfschmerzen, Konzentrations- & Gedächtnisproblemen und Wortfindungsstörungen, extremer Müdigkeit, Atemnot, Herzstechen, Muskel- und Gliederschmerzen, Zuckungen, Taubheitsgefühlen“, schrieb sie. Sie sei „völlig aus dem Leben gerissen.“ Die NRWZ brachte ihren Beitrag. Ein Leser schrieb daraufhin: „Der Bericht hat mich erschüttert und macht mich zugleich fassungslos.“ Mails wie diese leiten wir an die Betroffene weiter.

    Mehrere Betroffene hätten sich zudem direkt bei ihr gemeldet, so Retzlaff. Auch in einem Online-Forum, das Betroffene zur Selbsthilfe eingerichtet haben, wird über den Beitrag diskutiert. „Wahnsinn, wie sehr man sich selbst in ihrer Geschichte wieder erkennt. Das geht hier wahrscheinlich sehr vielen so“, schreibt ein Nutzer. Das sei „wieder ein weiterer Schritt, damit wir irgendwann gehört werden.“

    In ihrem Bericht äußerte Retzlaff den Verdacht, dass ihr Leiden im Zusammenhang mit einer Coronaimpfung steht. Zeitlich sicher, kausal vielleicht. Ihre Verdachtsdiagnose laute „Impfschaden“.

    Stellungnahme von BioNTech

    Wir haben den Hersteller des Impfstoffs, BioNTech, dazu befragt, baten um Stellungnahme. „Zu Einzelfällen können wir keine Stellung nehmen“, lautet die Antwort erwartungsgemäß, aber: „Wir bitten, dass die junge Frau ihre möglichen Nebenwirkungen bei uns, ihrem Arzt oder einer Behörde (zum Beispiel dem Paul-Ehrlich-Institut) meldet, sodass ihr Fall entsprechend untersucht werden kann“, schreibt eine BioNTech-Sprecherin.

    Ihr Unternehmen nehme „prinzipiell Meldungen eines Verdachtsfalles einer Nebenwirkung sehr ernst“, so die Sprecherin weiter. Der mRNA COVID-19- Impfstoff von BioNTech „wird sehr streng durch uns als auch durch die entsprechenden Behörden überwacht“, schreibt sie. So werde die sichere und wirksame Anwendung des Imfpstoffes und sein Nutzen-Risiko-Profil bei der Verwendung in der täglichen Praxis fortlaufend evaluiert und verbessert. Bis heute seien zusammen mit dem Partner Pfizer mehr als drei Milliarden Dosen des mRNA COVID-19-Impfstoffs ausgeliefert worden. Mehr als 1,5 Milliarden Menschen wurden weltweit geimpft. „Diese Daten zur Sicherheit und Effektivität fließen in die enge Überwachung und weitere Beurteilung des Impfstoffs ein“, schließt die Sprecherin.

    Wie sie der NRWZ schildert, hat Tamara Retzlaff ihren Fall wie von BioNTech empfohlen dem Paul-Ehrlich-Institut gemeldet. Und dann nichts mehr gehört. Ihr Fall tauche nicht im Sicherheitsbericht auf, schon da liege ein Problem. „So geht es vielen“, schildert Retzlaff.

    Das sagt das Paul-Ehrlich-Institut

    Das genannte Paul-Ehrlich-Institut reagiert auf eine Nachfrage der NRWZ ebenfalls. Eine Sprecherin erklärt zunächst die Arbeitsweise des PEI. Die Berichte über seine Bewertungen der eingegangenen Verdachtsfallmeldungen würden in die periodisch erscheinenden Sicherheitsberichte über die zugelassenen COVID-19-Impfstoffe einfließen. Die jeweils aktuelle Ausgabe, derzeit mit Daten bis inklusive 31.12.2021, kann unter www.pei.de/sicherheitsbericht abgerufen werden.

    „In diesen Berichten werden jedoch keine Einzelfallberichte vorgestellt“, sagt die Institutssprecherin. „Das wäre bei der Menge der Meldungen völlig ausgeschlossen und ist auch nicht der Sinn dieser Berichte.“ Das Paul-Ehrlich-Institut benötige Verdachtsfallmeldungen für die Signaldetektion – also für das Erkennen möglicher, bisher unbekannter Risiken eines Impfstoffs. Solche Verdachtsfallmeldungen können auch von Betroffenen und deren Angehörigen selbst an das Paul-Ehrlich-Institut erfolgen – über das Portal www.nebenwirkungen.bund.de. Dabei steht es frei, ob die Meldung anonym erfolgt oder ob für mögliche Nachfragen Kontaktdaten angegeben werden. Die personenbezogenen Daten der betroffenen Person würden bei Übernahme in die Datenbank in jedem Fall entfernt (pseudonymisiert). Daher sei es nicht möglich, spezifische Angaben zu einer bestimmten Person zu identifizieren.

    Aber: „Alle eingehenden Meldungen würden gleichermaßen bearbeitet. Es spielt keine Rolle, ob die Meldung aus der Öffentlichkeit stammt oder von einem/einer Angehörigen der Fachkreise“, versichert die Behördensprecherin. Die Erfassung und Bewertung der Verdachtsfallmeldungen durch das Paul-Ehrlich-Institut erfolge stets und ausschließlich auf Bundesebene – eine regionale Zuordnung sei daher zudem nicht möglich.

    Wie es weitergehen soll

    Unterdessen versucht Tamara Retzlaff, sich aus der Situation herauszukämpfen. Eine Post-COVID-Ambulanz des Universitätsklinikums Gießen / Marburg macht ihr nach eigenen Angaben Hoffnung. In der fachübergreifenden Ambulanz soll eine gemeinsame Abklärung und Behandlung von unter den Symptomen Leidenden angeboten werden. Beteiligt sind die Abteilungen Neurologie, Pneumologie, Kardiologie und Psychiatrie.

    Früher gehörte das genannte, inzwischen privat betriebene Klinikum zur Philipps-Universität Marburg. Diese vermeldete vor wenigen Wochen, dass bei einer Impfung gegen das Coronavirus der Placeboeffekt wirke. Träten unerwünschte Nebenwirkungen nach einer Impfung gegen das Coronavirus auf, so liege das nicht unbedingt am Impfstoff, habe ein internationales Forschungsteam um den Marburger Psychologen Professor Dr. Winfried Rief herausgefunden, indem es Impfstoffstudien analysierte. Immerhin sei „die Sorge über unerwünschte Wirkungen … ein Grund für die mangelnde Impfbereitschaft gegen das Coronavirus.“

    Eine Botschaft, die Tamara Retzlaff verärgert. „Ich hoffe, Sie verstehen, dass ich bei einer Sauerstoffsättigung im Blut von 78 Prozent das Wort Placebo nicht mehr hören kann“, schreibt die 28-Jährige der NRWZ. Die Sauerstoffsättigung des Blutes liegt normalerweise zwischen 94 und 98 Prozent. Ein zu niedriger Wert – der nicht durch Einbildung entstehe – kann sich durch Schwächegefühl, Schwindel und allgemeines Unwohlsein bemerkbar machen.

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    10 Kommentare

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    Michael Hoffkamp
    Michael Hoffkamp
    2 Jahre her

    Meine Tochter war gleichfalls, so wie die hier beschriebene junge Frau, als eine der Ersten von diesen Nebenwirkungen betroffen. Es geht hier beileibe nicht darum, die Impfung und ihre Notwendigkeit zu verteufeln oder gar in Abrede zustellen, keinesfalls. Ich selbst bin übrigens dreifach geimpft und sicherlich werde ich mich im Herbst wieder gegen Covid und die Grippe impfen lassen. Doch Ärger und Wut empfinde ich darüber, wie die staatlichen Stellen bisher auf den Fall meiner Tochter, deren Fall auch schon öfters in den Medien erwähnt wurde, reagiert haben.
    Wenn ein junger Mensch sich solidarisch verhält und sich – auch zum Schutz der Anderen – impfen lässt, erwarte ich ebenso die Solidarität des Staates, falls doch mal einer der seltenen Impfschäden eintritt. Wie bei praktisch jedem Medikament oder jeder medizinischen Behandlung, gibt es ein mehr oder minder häufiges Restrisiko. Deshalb hat sich der Staat offiziell gesetzlich dazu verpflichtet, seine Bürger zu entschädigen, falls dies bei einer von staatlichen Stellen empfohlenen Impfung passiert. Im Fall des Impfschadens meiner Tochter durch die Covid-Impfung wurde sie jedoch von arroganten, naiven oder ängstlichen Ärzten in die Psycho-Schublade gesteckt, bis sie endlich, nach einem Dutzend Krankenhausaufenthalten, kompetente Ärzte fand, die sie ernstnahmen und gründlich untersuchten. Zwischenzeitlich hat sie den Pflegegrad 2 bekommen und befürchtet, ihren Studienabschluss nicht mehr zu schaffen, da sie kräftemäßig nicht mehr ihren Alltag bewältigen.
    kann. Auch hat sie zwei kleine Kinder zu versorgen, die natürlich mit darunter leiden, dass die Mama schon seit 8 Monaten krank ist.

    Was die behördliche Anerkennung des Impfschadens angeht, so geben wir uns leider keinen Illusionen hin, dass die Behörden dies unbürokratisch betrachten werden. Wir stellen uns eher schon mal auf einen Rechtsstreit ein, weil die zuständigen Stellen meist alles unternehmen, um solche Anträge auf Entschädigung abzuschmettern.

    Vertrauen in die notwendigen medizinischen Maßnahmen wird nur dann gefördert, wenn Offenheit herrscht und die eben immer vorhandenen Risiken benannt werden. Mir ist klar, dass das Risiko Long-Covid zu bekommen weitaus größer ist, wenn man nicht geimpft ist. Doch besteht leider auch die – geringe – Gefahr, Long-Covid durch die Impfung selbst zu bekommen. Wir müssen offen darüber reden können und dürfen solche Dinge nicht aus gesellschaftlichen Gründen verschweigen, nur um das unbedingt absolut notwendige Ziel der Pandemiebekämpfung nicht zu gefährden. Aber das Leben besteht eben nicht nur aus Schwarz und Weiß, sondern enthält Grautöne, die gleichfalls beachtet werden müssen.

    Zuletzt noch eine sehr wichtige Bemerkung: In meiner angeheirateten Verwandschaft gab es schon zwei Todesfälle durch das Corona-Virus. Diese Erkrankung ist ernstzunehmen! Wie erwähnt: Das Leben ist nicht nur Schwarz-Weiß, auch wenn z.B. die „Querdenker“ dies gerne so sehen würden.

    Carolin
    Carolin
    2 Jahre her

    Liebes NRWZ-Team,

    ein Kollege von Ihnen hat beim PEI angefragt den Sachverständigenbericht gem. § 24 AMG über die bedingt zugelassenen Impfstoffe angefordert, alternativ nach RL (EG) 2001/83. Er bekam zur Antwort, dass es diese nicht beim PEI gibt. Auch in der Berliner Zeitung wurde kürzlich genau danach gefragt.

    Ohne diesen Bericht, kann es keine StIKo-Empfehlung geben, d.h. Sie haben mit Ihren Artikeln über Frau Retzlaff in ein Wespennest gestochen und Ihr Bericht bringt einen Haufen an Verfehlungen zutage. U.a. gibt es nicht ein einziges Mitglied im CHMP bei der EMA, das eine Expertise in Sachen präklinischen Sicherheitsstudien hat. Man hat daher also einfach übersehen können, dass die Präparate nicht am alten männlichen Goldhamster getestet wurden, und in Sachen Fetotox oder Embryotox auch nicht am trächtigen Kaninchen.

    Bitte machen Sie weiter!
    Im Interesse aller Betroffenen.

    Gestern erst hat sich bei mir eine Oma gemeldet, die ihr Enkelkind keinen Tag nach der Geburt an Multiorganversagen verloren hat. Es musste einen Monat vor dem Geburtstermin per Kaiserschnitt geholt werden, weil es sich nicht mehr bewegte, und hatte Entzündungen im ganzen Körper

    Vor 60 Jahren war es die WeLT, die den Contergan-Skandal an die Öffentlichkeit gebracht hat. Seitdem weiß die Medizinwelt das mit den Tests am Kaninchen, aber dieses Mal wurde es (wieder) nicht beachtet.

    Ronald
    Ronald
    2 Jahre her

    Liebes NRWZ-Team, lieber Peter Arnegger!

    Ich habe Eure beiden Artikel über (mögliches) LongCovid nach Impfung gelesen und empfinde sehr viel Mitgefühl für das traurige Schicksal dieser jungen Frau. Es ist erschütternd!

    Ich möchte Sie bitten, sofern es Ihnen möglich erscheint, diese Nachricht an Frau Retzlaff persönlich weiterzuleiten, da ich denke, dass der unten angefügte Artikel sie interessieren und bereichern könnte.
    Ich möchte auf die Stichworte Mikrogerinnsel und Mikrozirkulationsstörungen sowie auf Post-Vakzin-Syndrom hinweisen.

    Abschließend ist es mir wichtig, zu sagen, dass ich hier keinerlei Werbung betreiben möchte (da der Autor des Artikels am Ende desselben auf sein in Bälde erscheinendes Buch hinweist), sondern es, dieses Thema betreffend, geradewegs höchst teilenswert finde.

    Mit besten Grüßen und vielen Dank im Voraus!

    https://tkp.at/2022/03/23/spike-und-gerinnung-es-ist-schlimmer-als-gedacht/

    Michael Hoffkamp
    Michael Hoffkamp
    Antwort auf  Ronald
    2 Jahre her

    Sorry, aber dieser Blog, auf den Sie hier verweisen, ist im höchsten Maße unseriös. Das ist eine dieser typischen pseudowissenschaftlichen Schwurblerseiten, die oft und gerne von Covidioten als angeblich seriöse Quelle herangezogen werden. Dort wird in den allermeisten Fällen Mist verbreitet. Das reicht dann von der „Neuen Weltordnung“, die die „Eliten“ angeblichen vorbereiten, bis hin zur absoluten Verharmlosung der Pandemie.
    Genau solche Seiten haben in einer seriösen Diskussion nichts zu suchen. Der Betreiber dieses Blogs will keinen Diskurs, der möchte polemisieren und manipulieren.

    Rosi
    Rosi
    Antwort auf  Michael Hoffkamp
    2 Jahre her

    Sie haben eine Tochter, die unter den selben oder ähnliche Symptome wie Frau Retzlaff leidet und wagen es noch von „Covidioten“ zu sprechen?

    Welch ein Hochmut!

    Wie kann es sein, dass die Covidioten, schon bevor die Impfung auf dem Markt war, viele der nun auftretenden Nebenwirkungen benennen konnten?

    Hätte die Welt auf die Covidioten gehört, gebe es diese unzähligen Nebenwirkungen, von denen nur ein Bruchteil als solche gesehen wird, nicht.

    Hans
    Hans
    2 Jahre her

    Was für eine
    Verhöhnung der Impfopfer hier einen Placeboeffekt zur Bergründung anzuführen.
    Dabei wurden bei den Zulassungstudien für die
    C-Impfstoffe nicht einmal echte Placebos eingesetzt. Bei Astra-Zeneca zum Beispiel wurde ein Meningitis-Impfstoff als sogenannter „Placebo“ verwendet und keine physiologische Kochsalzlösung ohne Adjuvantien ,wie es angemessen gewesen wäre. Also waren schon die
    vorgelegten Studien von den Herstellern geschönt worden.

    Spikie
    Spikie
    2 Jahre her

    Spikeprotein bleibt Spikeprotein. Bei der Impfung produziert es der Körper selbst. Das Immunsystem greift es an. Dadurch entstehen dann im ganzen Körper Entzündungen und Mikrogerinnsel. Dass das Probleme macht war zu erwarten. Wer sein Leben liebt, lässt sich niemals mit dem Zeug impfen.

    Olaf
    Olaf
    2 Jahre her

    Das PEI meldet: „Das wäre bei der Menge der Berichte vollkommen ausgeschlossen“… Habe ich da was verpasst ? Mir wurde seit fast 2 Jahren engebläut, dass es bei diese Art der Impfung so gut wie keine Nebenwirkungen gebe und dies lediglich von Schwurblern als fake news verbreitet werde.
    Leute wacht endlich auf ! Wir werden seit 2 Jahren belogen und veräppelt. Ich garantiere, die Rechnung für diesen ganzen Unfug werden wir auch bald präsentiert bekommen.
    (Und meine Booster-Impfung mit dieser Moderna-Brühe macht mir heute immer noch zu schaffen.)

    Yvonne Stumpf
    Yvonne Stumpf
    2 Jahre her

    Ich gehöre auch dazu! Seit meiner boosterimpfung im Dezember bin ich krank. Ich hab eine Ärzte Odyssee hinter mir. Niemand will einen ernst nehmen. Man wird in die Psycho Ecke gestellt. In der Notaufnahme mitten in der Nacht mit 160 Puls sagten sie mir ich soll Stress abbauen. Jetzt endlich, nach langer Suche habe ich eine Ärztin gefunden die mich ernst nimmt!

    Rottweiler Adler
    Rottweiler Adler
    2 Jahre her

    Vertrauen kann man schneller verspielen …. Vertrauen aufbauen dauert. Daher sollten in solchen Fällen immer klar die Karten auf den Tisch. Nur so kann man Abhilfe schaffen …. Alles andere ist törichte Dummheit

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    Peter Arnegger (gg)
    Peter Arnegger (gg)
    … ist seit gut 25 Jahren Journalist. Seine Anfänge hatte er bei der Redaktion der “Schwäbischen Zeitung” in Rottweil, beim Schwäbischen Verlag in Leutkirch volontierte er. Nach einem Engagement bei der zu diesem Verlag gehörenden Aalener Volkszeitung wechselte Arnegger zur PC Welt nach München, einem auf Computer-Hard- und -Software spezialisierten Magazin. Es folgten Tätigkeiten in PR und Webentwicklung.2004, wieder in seiner Heimat angekommen, half Arnegger mit, die NRWZ aus der Taufe zu heben. Zunächst war er deren Chefredakteur, und ist zwischenzeitlich Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs GmbH – und als solcher der verantwortliche Journalist der NRWZ.Peter Arnegger ist 1968 in Oberndorf / Neckar geboren worden.

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    Der dramatische Erfahrungsbericht einer 28-Jährigen, die nach einer Coronaimpfung unter Long Covid-Symptomen leidet, hat ein großes Echo ausgelöst. Die Betroffene erhält Anteilnahme und Unterstützung. So hätten sich weitere Erkrankte bei ihr gemeldet. Was sie nun vorhat und was der Impfstoffhersteller BioNTech und das Paul-Ehrlich-Institut, das deutsche Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, zu dem Fall sagen.

    „Durch den Artikel hat sich schon viel bewegt“, sagt Tamara Retzlaff der NRWZ. Sie hatte einen Erlebnisbericht verfasst, in dem sie erzählt, was sie seit einer Impfung gegen Corona vor gut einem halben Jahr durchmacht. „Leide ununterbrochen an Schwindel, Kopfschmerzen, Konzentrations- & Gedächtnisproblemen und Wortfindungsstörungen, extremer Müdigkeit, Atemnot, Herzstechen, Muskel- und Gliederschmerzen, Zuckungen, Taubheitsgefühlen“, schrieb sie. Sie sei „völlig aus dem Leben gerissen.“ Die NRWZ brachte ihren Beitrag. Ein Leser schrieb daraufhin: „Der Bericht hat mich erschüttert und macht mich zugleich fassungslos.“ Mails wie diese leiten wir an die Betroffene weiter.

    Mehrere Betroffene hätten sich zudem direkt bei ihr gemeldet, so Retzlaff. Auch in einem Online-Forum, das Betroffene zur Selbsthilfe eingerichtet haben, wird über den Beitrag diskutiert. „Wahnsinn, wie sehr man sich selbst in ihrer Geschichte wieder erkennt. Das geht hier wahrscheinlich sehr vielen so“, schreibt ein Nutzer. Das sei „wieder ein weiterer Schritt, damit wir irgendwann gehört werden.“

    In ihrem Bericht äußerte Retzlaff den Verdacht, dass ihr Leiden im Zusammenhang mit einer Coronaimpfung steht. Zeitlich sicher, kausal vielleicht. Ihre Verdachtsdiagnose laute „Impfschaden“.

    Stellungnahme von BioNTech

    Wir haben den Hersteller des Impfstoffs, BioNTech, dazu befragt, baten um Stellungnahme. „Zu Einzelfällen können wir keine Stellung nehmen“, lautet die Antwort erwartungsgemäß, aber: „Wir bitten, dass die junge Frau ihre möglichen Nebenwirkungen bei uns, ihrem Arzt oder einer Behörde (zum Beispiel dem Paul-Ehrlich-Institut) meldet, sodass ihr Fall entsprechend untersucht werden kann“, schreibt eine BioNTech-Sprecherin.

    Ihr Unternehmen nehme „prinzipiell Meldungen eines Verdachtsfalles einer Nebenwirkung sehr ernst“, so die Sprecherin weiter. Der mRNA COVID-19- Impfstoff von BioNTech „wird sehr streng durch uns als auch durch die entsprechenden Behörden überwacht“, schreibt sie. So werde die sichere und wirksame Anwendung des Imfpstoffes und sein Nutzen-Risiko-Profil bei der Verwendung in der täglichen Praxis fortlaufend evaluiert und verbessert. Bis heute seien zusammen mit dem Partner Pfizer mehr als drei Milliarden Dosen des mRNA COVID-19-Impfstoffs ausgeliefert worden. Mehr als 1,5 Milliarden Menschen wurden weltweit geimpft. „Diese Daten zur Sicherheit und Effektivität fließen in die enge Überwachung und weitere Beurteilung des Impfstoffs ein“, schließt die Sprecherin.

    Wie sie der NRWZ schildert, hat Tamara Retzlaff ihren Fall wie von BioNTech empfohlen dem Paul-Ehrlich-Institut gemeldet. Und dann nichts mehr gehört. Ihr Fall tauche nicht im Sicherheitsbericht auf, schon da liege ein Problem. „So geht es vielen“, schildert Retzlaff.

    Das sagt das Paul-Ehrlich-Institut

    Das genannte Paul-Ehrlich-Institut reagiert auf eine Nachfrage der NRWZ ebenfalls. Eine Sprecherin erklärt zunächst die Arbeitsweise des PEI. Die Berichte über seine Bewertungen der eingegangenen Verdachtsfallmeldungen würden in die periodisch erscheinenden Sicherheitsberichte über die zugelassenen COVID-19-Impfstoffe einfließen. Die jeweils aktuelle Ausgabe, derzeit mit Daten bis inklusive 31.12.2021, kann unter www.pei.de/sicherheitsbericht abgerufen werden.

    „In diesen Berichten werden jedoch keine Einzelfallberichte vorgestellt“, sagt die Institutssprecherin. „Das wäre bei der Menge der Meldungen völlig ausgeschlossen und ist auch nicht der Sinn dieser Berichte.“ Das Paul-Ehrlich-Institut benötige Verdachtsfallmeldungen für die Signaldetektion – also für das Erkennen möglicher, bisher unbekannter Risiken eines Impfstoffs. Solche Verdachtsfallmeldungen können auch von Betroffenen und deren Angehörigen selbst an das Paul-Ehrlich-Institut erfolgen – über das Portal www.nebenwirkungen.bund.de. Dabei steht es frei, ob die Meldung anonym erfolgt oder ob für mögliche Nachfragen Kontaktdaten angegeben werden. Die personenbezogenen Daten der betroffenen Person würden bei Übernahme in die Datenbank in jedem Fall entfernt (pseudonymisiert). Daher sei es nicht möglich, spezifische Angaben zu einer bestimmten Person zu identifizieren.

    Aber: „Alle eingehenden Meldungen würden gleichermaßen bearbeitet. Es spielt keine Rolle, ob die Meldung aus der Öffentlichkeit stammt oder von einem/einer Angehörigen der Fachkreise“, versichert die Behördensprecherin. Die Erfassung und Bewertung der Verdachtsfallmeldungen durch das Paul-Ehrlich-Institut erfolge stets und ausschließlich auf Bundesebene – eine regionale Zuordnung sei daher zudem nicht möglich.

    Wie es weitergehen soll

    Unterdessen versucht Tamara Retzlaff, sich aus der Situation herauszukämpfen. Eine Post-COVID-Ambulanz des Universitätsklinikums Gießen / Marburg macht ihr nach eigenen Angaben Hoffnung. In der fachübergreifenden Ambulanz soll eine gemeinsame Abklärung und Behandlung von unter den Symptomen Leidenden angeboten werden. Beteiligt sind die Abteilungen Neurologie, Pneumologie, Kardiologie und Psychiatrie.

    Früher gehörte das genannte, inzwischen privat betriebene Klinikum zur Philipps-Universität Marburg. Diese vermeldete vor wenigen Wochen, dass bei einer Impfung gegen das Coronavirus der Placeboeffekt wirke. Träten unerwünschte Nebenwirkungen nach einer Impfung gegen das Coronavirus auf, so liege das nicht unbedingt am Impfstoff, habe ein internationales Forschungsteam um den Marburger Psychologen Professor Dr. Winfried Rief herausgefunden, indem es Impfstoffstudien analysierte. Immerhin sei „die Sorge über unerwünschte Wirkungen … ein Grund für die mangelnde Impfbereitschaft gegen das Coronavirus.“

    Eine Botschaft, die Tamara Retzlaff verärgert. „Ich hoffe, Sie verstehen, dass ich bei einer Sauerstoffsättigung im Blut von 78 Prozent das Wort Placebo nicht mehr hören kann“, schreibt die 28-Jährige der NRWZ. Die Sauerstoffsättigung des Blutes liegt normalerweise zwischen 94 und 98 Prozent. Ein zu niedriger Wert – der nicht durch Einbildung entstehe – kann sich durch Schwächegefühl, Schwindel und allgemeines Unwohlsein bemerkbar machen.

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