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    Mobilitäts-Konzept in der Diskussion

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    Radeln durch die Körnerstraße: Die ersten Elemente des neuen Mobilitätskonzepts der Stadt wurden gestern dem Gemeinderats-Ausschuss vorgestellt, Parkleitsystem und Radverkehrskonzept.

    Parken

    Das Parken soll vor allem auf den Nägelesgraben und auf das neu zu bauende Parkhaus auf der Groß’schen Wiese konzentriert werden. Dorthin sollen, wie Bertram Pfisterer vom Stuttgarter Ingenieurbüro IGV dem Rat vortrug, die Autofahrer mit einem Parkleitsystem gelotst werden. Bereits an den Umgehungsstraßen sollen die ersten variablen Schilder angebracht werden. Die Parkflächen und -häuser am Nägelesgraben (Nord) sollen über die Oberndorfer Straße ausgeschildert werden. Zum neu zu bauenden Parkhaus Süd wird der Verkehr ab der Ausfahrt Stadionstraße geleitet, aber auch ab der Ausfahrt bei Zimmern und in der Tuttlinger Straße, wo ebenfalls viele Fahrzeuge in Richtung Rottweil von der B 14 abbiegen oder über die B27 kommen.

    Auf diesen Schildern werden die aktuellen Belegungszahlen von Parkhaus „Zentrum Süd“ und am Nägelesgraben (Stadtmitte Nord) angezeigt. Wenn die Besucher, so ist die Kalkulation, gleich zu freien Parkplätzen geleitet werden, dann gibt es weniger Parksuchverkehr, und so wird die Innenstadt entlastet. Insgesamt plant das Büro 20 neue Schilder mit dynamischen Anzeigen, also aktuellen Belegungszahlen, sowie 18 neue statische Schilder. Diese ersetzen dann 22 bestehende statische Schilder, sieben davon werden verändert, wenn der Plan Wirklichkeit wird.

    Nicht mit ins System kommen die kleineren Parkplätze wie Villa oder Kapuziner – der Stadtgraben könnte, so jedenfalls sagte Stadtplaner Rudolf Mager, mehr für Anlieger reserviert werden. Und damit die Parkplatz-Suchenden nicht auf die Wohnquartiere ausweichen, sollen die Stellplätze Prediger- bis zur Burkardstraße und Umgebung bewirtschaftet werden und ebenfalls für Anlieger da sein – von dort eine öfter geäußerte Forderung.

    Das neue Parkhaus soll nicht, wie bisher der Parkplatz, über die Körner-, sondern über die Kaiserstraße an- und abgefahren werden. Wie dann der Verkehr ab dem Kreisel Stadionstraße geführt wird, über Heer- und Kaiser- oder über König- und Lorenz-Bock-Straße, ist noch nicht geplant.

    Wohin man den Verkehr denn leiten könne, wenn das neue Parkhaus voll ist, wollte Günter Posselt wissen. Dann könnten die ortskundigen Fahrer ja zu den Parkplätzen an der Villa, fand der Planer.

    Körnerstraße gehört den Radfahrern

    Zweiter Eckpunkt der Diskussion war das Radwegekonzept. Im Vordergrund stand dabei, dass eigene Radwege geschaffen werden sollen. „Wir wollen von dem Schutzstreifen wegkommen, denn sie bieten nur scheinbaren Schutz“, sagte Peter Sautter vom Planungsbüro. Zentraler Punkt war die Körnerstraße, die zur Fahrradstraße erklärt wird. Weil dort aber viele Anlieger sind und auch einige Parkplätze, sollen auch motorisierte Fahrzeuge zugelassen werden. Nach dem Gesetz bedeutet das automatisch, dass die Höchstgeschwindigkeit dort auf 30 Kilometer pro Stunde begrenzt wird und dass Radler nicht behindert oder gefährdet werden dürfen. Die Fortsetzung in Richtung Altstadt soll dann über die Heerstraße erfolgen.

    So ganz begeistert waren die Räte gestern nicht, das wurde aus den Wortmeldungen klar, vor allem von Ingeborg Gekle-Maier (Grüne): „Wir wollten weg von der autogerechten Stadt, hin zur autofreien Innenstadt“. Günter Posselt (CDU) kritisierte vor allem das Radkonzept, zum Beispiel fehlte ihm eine ausgeschilderte Verbindung von der Stadion- zur Körnerstraße, die über den Freibad-Eingang gehen könnte. Karl-Theodor Häring (FWV)erklärte sich „massiv enttäuscht von der Radweg-Sache“ Und der ebenfalls mit Radhelm erschienene Dr. Jürgen Mehl (SPD/FfR) fand, wer die Körnerstraße mit dem Rad in Richtung Innenstadt befahre, werde an der Marxstraße kaum nach links abbiegen, wenn er keine elektrische Hilfe habe, „das machen nur sportliche Fahrer“. Und Dr. Peter Schellenberg (FWV) fragte nach, ob man mit dem Umbau des Friedrichsplatzes schon im kommenden Jahr beginnen könne.

    Oberbürgermeister Ralf Broß machte sie aber darauf aufmerksam, dass die Planung erst an den Anfängen stehe. Und so sahen es offensichtlich auch die Ausschussmitglieder: Sie stimmten alle zu, das Konzept weiterzuverfolgen.

    Das Plenum des Gemeinderats wird sich voraussichtlich in seiner nächsten Sitzung mit dem Thema befassen.

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    Wolf-Dieter Bojus
    Wolf-Dieter Bojus
    ... war 2004 Mitbegründer der NRWZ und deren erster Redakteur. Mehr über ihn auf unserer Autoren-Seite.

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    Radeln durch die Körnerstraße: Die ersten Elemente des neuen Mobilitätskonzepts der Stadt wurden gestern dem Gemeinderats-Ausschuss vorgestellt, Parkleitsystem und Radverkehrskonzept.

    Parken

    Das Parken soll vor allem auf den Nägelesgraben und auf das neu zu bauende Parkhaus auf der Groß’schen Wiese konzentriert werden. Dorthin sollen, wie Bertram Pfisterer vom Stuttgarter Ingenieurbüro IGV dem Rat vortrug, die Autofahrer mit einem Parkleitsystem gelotst werden. Bereits an den Umgehungsstraßen sollen die ersten variablen Schilder angebracht werden. Die Parkflächen und -häuser am Nägelesgraben (Nord) sollen über die Oberndorfer Straße ausgeschildert werden. Zum neu zu bauenden Parkhaus Süd wird der Verkehr ab der Ausfahrt Stadionstraße geleitet, aber auch ab der Ausfahrt bei Zimmern und in der Tuttlinger Straße, wo ebenfalls viele Fahrzeuge in Richtung Rottweil von der B 14 abbiegen oder über die B27 kommen.

    Auf diesen Schildern werden die aktuellen Belegungszahlen von Parkhaus „Zentrum Süd“ und am Nägelesgraben (Stadtmitte Nord) angezeigt. Wenn die Besucher, so ist die Kalkulation, gleich zu freien Parkplätzen geleitet werden, dann gibt es weniger Parksuchverkehr, und so wird die Innenstadt entlastet. Insgesamt plant das Büro 20 neue Schilder mit dynamischen Anzeigen, also aktuellen Belegungszahlen, sowie 18 neue statische Schilder. Diese ersetzen dann 22 bestehende statische Schilder, sieben davon werden verändert, wenn der Plan Wirklichkeit wird.

    Nicht mit ins System kommen die kleineren Parkplätze wie Villa oder Kapuziner – der Stadtgraben könnte, so jedenfalls sagte Stadtplaner Rudolf Mager, mehr für Anlieger reserviert werden. Und damit die Parkplatz-Suchenden nicht auf die Wohnquartiere ausweichen, sollen die Stellplätze Prediger- bis zur Burkardstraße und Umgebung bewirtschaftet werden und ebenfalls für Anlieger da sein – von dort eine öfter geäußerte Forderung.

    Das neue Parkhaus soll nicht, wie bisher der Parkplatz, über die Körner-, sondern über die Kaiserstraße an- und abgefahren werden. Wie dann der Verkehr ab dem Kreisel Stadionstraße geführt wird, über Heer- und Kaiser- oder über König- und Lorenz-Bock-Straße, ist noch nicht geplant.

    Wohin man den Verkehr denn leiten könne, wenn das neue Parkhaus voll ist, wollte Günter Posselt wissen. Dann könnten die ortskundigen Fahrer ja zu den Parkplätzen an der Villa, fand der Planer.

    Körnerstraße gehört den Radfahrern

    Zweiter Eckpunkt der Diskussion war das Radwegekonzept. Im Vordergrund stand dabei, dass eigene Radwege geschaffen werden sollen. „Wir wollen von dem Schutzstreifen wegkommen, denn sie bieten nur scheinbaren Schutz“, sagte Peter Sautter vom Planungsbüro. Zentraler Punkt war die Körnerstraße, die zur Fahrradstraße erklärt wird. Weil dort aber viele Anlieger sind und auch einige Parkplätze, sollen auch motorisierte Fahrzeuge zugelassen werden. Nach dem Gesetz bedeutet das automatisch, dass die Höchstgeschwindigkeit dort auf 30 Kilometer pro Stunde begrenzt wird und dass Radler nicht behindert oder gefährdet werden dürfen. Die Fortsetzung in Richtung Altstadt soll dann über die Heerstraße erfolgen.

    So ganz begeistert waren die Räte gestern nicht, das wurde aus den Wortmeldungen klar, vor allem von Ingeborg Gekle-Maier (Grüne): „Wir wollten weg von der autogerechten Stadt, hin zur autofreien Innenstadt“. Günter Posselt (CDU) kritisierte vor allem das Radkonzept, zum Beispiel fehlte ihm eine ausgeschilderte Verbindung von der Stadion- zur Körnerstraße, die über den Freibad-Eingang gehen könnte. Karl-Theodor Häring (FWV)erklärte sich „massiv enttäuscht von der Radweg-Sache“ Und der ebenfalls mit Radhelm erschienene Dr. Jürgen Mehl (SPD/FfR) fand, wer die Körnerstraße mit dem Rad in Richtung Innenstadt befahre, werde an der Marxstraße kaum nach links abbiegen, wenn er keine elektrische Hilfe habe, „das machen nur sportliche Fahrer“. Und Dr. Peter Schellenberg (FWV) fragte nach, ob man mit dem Umbau des Friedrichsplatzes schon im kommenden Jahr beginnen könne.

    Oberbürgermeister Ralf Broß machte sie aber darauf aufmerksam, dass die Planung erst an den Anfängen stehe. Und so sahen es offensichtlich auch die Ausschussmitglieder: Sie stimmten alle zu, das Konzept weiterzuverfolgen.

    Das Plenum des Gemeinderats wird sich voraussichtlich in seiner nächsten Sitzung mit dem Thema befassen.

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