ROTTWEIL. Silvester, 15.30 Uhr – neuerdings Zeit für die Rottweiler Bürgerwehr, sich vom alten Jahr zu verabschieden. Zünftig, versteht sich. Und standesgemäß. Mit Kanönchen, Musketen und ausgewachsenen Kanonen. Zudem gab’s den Radetzky-Marsch vom Band.
Mit lauten Donnerschlägen hat die Historische Rottweiler Bürgerwehr das Jahr 2022 (das den Meisten vermutlich ohnehin schon längst gestohlen bleiben kann) an diesem Silvester-Samstagnachmittag verabschiedet. Unter Margarete Bühner, Oberschützenmeisterin und Vorsitzende der Bürgerwehr, ließen es die Schützen und Kanoniere krachen. Sehr zur Freude der etwa 300 Menschen, die den Bockshof, wo das Spektakel wieder stattfand, bis hinauf zum Dominikanermuseum bevölkerten.
Nur einen störte das, einen Anwohner, der lautstark wetterte gegen die Veranstaltung und den Kontakt zu den Leuten von der Bürgerwehr suchte, um sich zu beschweren. Er wurde gehört und mitunter auch ignoriert. Der Anwohner sei einfach jemand, den es störe, wenn im Bockshof etwas stattfinde, hörte die NRWZ.
Laut Bühner habe man zeigen wollen, wie lautstark die Bürgerwehr das alte Jahr verabschiedet. Es war seit 2020 das erste Schießen. „Überall nur Krise. Krise, Krise, Krise“, schaute die Vereinschefin zurück. Aber es habe auch Lichtblicke gegeben. Etwa den Besuch des Bundespräsidenten in Rottweil und die Wahl eines kompetenten Rathauschefs (falls dieser, Dr. Christian Ruf, beim Silvesterschießen anwesend war, hat er sich wohl etwas abseits gehalten). Auch positiv, so Bühner: dass sich Menschen wieder in den Arm nehmen können. Und im Verein, da läuft’s auch: Vier Weltmeister im Vorderladerschießen stellt die Rottweiler Bürgerwehr.
Na ja,
das Neujahrsschießen wird wie so vieles geopfert. Ob es besser ist? Das soll jeder für sich selbst entscheiden. Ich finde es schade, daß es verlegt wurde.