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    Mehr Parkplätze für Anwohner – wenn das neue Parkhaus steht

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    ROTTWEIL. Diese Anlieger wird’s freuen: Die Ruckgaber- und weitere Straßen sollen künftig Bewohner reservierte Parkplätze bekommen. Auch dieses sieht das Parktarifkonzept vor, das der UBV-Ausschuss des Rottweiler Gemeinderats bereits im März 2021 einstimmig (vor-)beschlossen hat. Mit dabei sind auch neue Tarife für das Parken in der Stadt. Neu nun: Die Stadtverwaltung plant eine Sofortmaßnahme, nach der Innenstadtbewohner mit Bewohnerparkausweis kostenfrei in den sogenannten Parkierungsschwerpunkten Nägelesgraben, Stadtmitte, Kapuziner parken können. Die Preise für das Anwohnerparken könnten sich derweil drastisch erhöhen.

    Auch in der Ruckgaberstraße wird geparkt – stadtnah und kostenlos. Foto: wede

    Sinn und Zweck des Ganzen ist auch, Parksuchverkehr zu verringern. Und so wurde das Stuttgarter Ingenieurbüro IGV beauftragt, ein entsprechendes Konzept zu erstellen. Das hat vor gut einem Jahr bereits geliefert.

    Nach dem Konzept gibt es zunächst die Parkierungsschwerpunkte Nord (Bereich Nägelesgraben, Kriegsdamm), Süd (Bereich ehemalige Groß’sche Wiese, wo das Parkhaus Zentrum entstehen soll) und Berner Feld. Dorthin werden die Autofahrer mit dem Parkleitsystem gelenkt. Diese sollen einheitliche Tarife haben – die erste Stunde kostenlos, jede weitere Stunde ein Euro, Tagestarif acht Euro, so lautet der Vorschlag des Büros.

    In der Nähe von Handels- und Gewerbestandorten sollen Kurzzeitparkplätze geschaffen werden – das sind Hochbrücktor- und untere Hauptstraße, Wald- und Flöttlinstorstraße sowie Lorenz-Bock- und Wilhelmstraße westlich von der Königstraße.

    Seit Langem nur für Anwohner: Stellplätze in der historischen Innenstadt von Rottweil. Foto: gg

    Anwohnerparken wird wohl deutlich teurer

    Auch beim Bewohnerparken soll es möglich sein, dass Besucher dort ihre Autos abstellen. Aber jeweils die Hälfte der Plätze bleibt für Bewohner reserviert, nachts drei Viertel. Das sind nicht nur die Parkplätze am Volksfreundbuckel und an der Duttenhoferanlage, sondern auch der Stadtgraben. Hier schlagen die Planer 1,50 Euro je angefangene Stunde vor, maximale Parkdauer zwei Stunden. Die Bewohner dürfen dort parken, solange sie wollen, wenn sie einen Parkausweis haben – der kostet derzeit 30 Euro im Jahr. Kosten, die massiv steigen könnten. Das Planungsbüro sieht hier 120 bis 150 Euro zzgl. MwSt. im Jahr vor, was einen Mittelwert aus anderen Städten darstelle.

    Neue Bewohnerparkzonen um die historische Innenstadt herum

    Die in Rottweil geplanten Bewohnerparkzonen nach Stand 2022. Grafik: Ingenieur Gesellschaft Verkehr

    Die bei vielen Beschäftigten der Innenstadt beliebten Straßen im Hinterprediger sollen ebenfalls Bewohnerparkplätze werden – hier hatten sich beispielsweise im vorigen Juni Anlieger über dreiste Parker beschwert (https://www.nrwz.de/rottweil/parkdruck-hinterprediger/266041). Auch im Bereich um die Behörden herum sowie bei der Grundstraße wird ein ausgedehntes Bewohner-Parkgebiet ausgewiesen (s. Karte). Gebühren in diesen Bereichen für Besucher: ein Euro bis zwei Stunden, zwei Euro bis zur maximalen Parkdauer von vier Stunden. Auch hier soll es dann Dauerparkscheine geben.

    Alles war im Marz 2021 noch nicht ganz im Sinne der Räte, denn die, vor allem Ulrike und Jörg Stauss (beide FWV) sowie Günter Posselt (CDU), sahen die Interessen der in der Innenstadt Arbeitenden nicht genügend berücksichtigt – die Kosten fürs Parken seien viel zu hoch, sie wollten einen günstigeren Tarif für Dauerparker. Das wird, so versprach Bürgermeister Dr. Christian Ruf, noch nachgeliefert. „Wir haben das auf dem Schirm“, bestätigte Oberbürgermeister Ralf Broß. Wenn das Parken in der Innenstadt teurer wird, dann überlegt sich so manch einer, ob er nicht lieber Fahrgemeinschaften bildet oder per Rad oder Bus in die Stadt kommt, fand Dr. Jürgen Mehl (SPD+FfR).

    So geht es weiter

    Grundsätzlich sollen die in der Karte ausgewiesenen südlichen Bewohnerparkzonen E bis H erst kurz vor beziehungsweise zur Inbetriebnahme des künftigen Parkhauses Zentrum umgesetzt werden. Um den Nutzern eine Eingewöhnungszeit zu ermöglichen, will die Verwaltung zwei Monate vor Parkhausöffnung starten. Während der Bauzeit des Parkhauses Zentrum Süd soll das Bewohnerparken in den südlichen Bewohnerparkzonen E, F, G und H in einem Übergangszustand umgesetzt werden. Dazu soll die bestehende „Tagesparker-Zone“ räumlich auf den genannten Bereich erweitert werden.

    Bewohner in den Zonen E bis H haben die Möglichkeit, einen Bewohnerparkausweis zu erhalten.

    „Es ist davon auszugehen, dass der Parkdruck in den Bereichen südlich der historischen Innenstadt während des Baus des Parkhauses P Zentrum Süd deutlich steigen wird, da der Parkplatz Groß’sche Wiese währenddessen nicht zur Verfügung steht“, so die Verwaltung. Durch die Ausweitung der „Tagesparker-Zone“ und der Einführung von Bewohnerparkausweisen würden das Parken während dieses Zeitraums reglementiert und die Bewohner geschützt. Mit Inbetriebnahme des Parkhauses Zentrum Süd soll dann das Bewohnerparken mit Parktarifkonzept in allen Bewohnerparkzonen (A-H) umgesetzt werden.

    Bereits nach der Sommerpause 2022 jedenfalls sollen Bewohner der Innenstadt (bestehende Zone C) ihre Autos mit Anwohner-Ausweisen auch auf den Parkplätzen Nägelesgraben/Stadtmitte und Kapuziner abstellen können. Im Frühjahr beziehungsweise Frühsommer 2023 folgen Parkscheinautomaten, eine Park-App, die Ausweitung der bestehenden „TagesparkerZone“ und der Start der Bewohnerparkausweise für die südlichen Gebiete E bis H. Die nördlichen Gebiete A, B und D folgen Anfang 2024. Und etwa zeitgleich zur Inbetriebnahme des Parkhauses Zentrum an der ehemaligen Groß’schen Wiese werden die Bewohnerparkzonen A, B, C, D, E, F, G, H gewissermaßen vollends scharf geschaltet.

    Sollten der Gemeinderatsausschuss kommende Woche und der Gemeinderat am 22. Juni dem zustimmen, werden durch das beauftragte Planungsbüro IGV die Pläne für den Ordnungsdienst weiter aufbereitet, ein Beschilderungskonzept und die Planung sowie Ausschreibung für Parkscheinautomaten erstellt. Parallel soll in einem Testlauf eine in umliegenden Städten befindliche App-Lösung in bereits bewirtschafteten Parkzonen anlaufen.

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    4 Kommentare

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    Rottweiler Adler
    Rottweiler Adler
    2 Jahre her

    Bietet man der restl. Bevölkerung auch ein Parkangebot von 150 Euro zzgl MwSt. an mit dem man dann die von steuerlichen Einnahmen geschaffenen Parkplätze nutzen kann? Wäre sehr lukrativ bei 200 Arbeitstagen ….. Wir zahlen ja hier in RW auch Steuern und kaufen hier ein …. Sonst lebe das Internet und andere Städte die erkannt haben, dass man den Autofahrer gerne auch als Einkaufskunde haben will. Für alle die so gegen die Autofahrer wettern geb ich den Rat, sich einzusetzen dass das Werbeschild für Rottweil an der A81 abgebaut wird……. Und dann macht am besten ein Museum wie die Vogtsbauernhöfe draus …. Ah sorry dort gibt’s auch Parkplätze weil vom Himmel fallen die Touristen und Kunden selten.

    Marvin
    Marvin
    2 Jahre her

    Und was genau bringen Anwohnerparkplätze, wenn dies NIEMAND kontrolliert?

    Ich wohne seit vielen Jahren im Hinterprediger, aber bspw. in Ruckgaberstraße oder Durschstraße habe ich noch NIE eine Politesse oder auch an der Scheibe hängende Strafzettel gesehen. Noch nie. Das Ordnungsamt interessiert sich einen Scheiß für dieses Gebiet, siehe ja auch der verlinkte Artikel vom letzten Jahr.

    Aber Hauptsache noch weiter die Hand aufhalten mit Anwohnerausweisen und niemand kontrolliert es.

    Leopold Müller
    3 Jahre her

    Danke für diesen Überblick zum Neubau eines Parkhauses in Rottweil. Es ist wirklich zu begrüßen, dass in der Innenstadt die Parkplätze dazu noch in Anwohnerparkplätze umgewidmet werden. Ich finde beide Maßnahmen zusammen können dabei helfen, den ungewollten Parkplatzsuchverkehr in Zukunft zu unterbinden.

    Schuttigbiss
    Schuttigbiss
    Antwort auf  Leopold Müller
    2 Jahre her

    Richtig, denn in dieser Stadt lkann man nichts mehr einkaufen. Es lebe Villingen und Balingen …..

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    Wolf-Dieter Bojus
    Wolf-Dieter Bojus
    ... war 2004 Mitbegründer der NRWZ und deren erster Redakteur. Mehr über ihn auf unserer Autoren-Seite.

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    ROTTWEIL. Diese Anlieger wird’s freuen: Die Ruckgaber- und weitere Straßen sollen künftig Bewohner reservierte Parkplätze bekommen. Auch dieses sieht das Parktarifkonzept vor, das der UBV-Ausschuss des Rottweiler Gemeinderats bereits im März 2021 einstimmig (vor-)beschlossen hat. Mit dabei sind auch neue Tarife für das Parken in der Stadt. Neu nun: Die Stadtverwaltung plant eine Sofortmaßnahme, nach der Innenstadtbewohner mit Bewohnerparkausweis kostenfrei in den sogenannten Parkierungsschwerpunkten Nägelesgraben, Stadtmitte, Kapuziner parken können. Die Preise für das Anwohnerparken könnten sich derweil drastisch erhöhen.

    Auch in der Ruckgaberstraße wird geparkt – stadtnah und kostenlos. Foto: wede

    Sinn und Zweck des Ganzen ist auch, Parksuchverkehr zu verringern. Und so wurde das Stuttgarter Ingenieurbüro IGV beauftragt, ein entsprechendes Konzept zu erstellen. Das hat vor gut einem Jahr bereits geliefert.

    Nach dem Konzept gibt es zunächst die Parkierungsschwerpunkte Nord (Bereich Nägelesgraben, Kriegsdamm), Süd (Bereich ehemalige Groß’sche Wiese, wo das Parkhaus Zentrum entstehen soll) und Berner Feld. Dorthin werden die Autofahrer mit dem Parkleitsystem gelenkt. Diese sollen einheitliche Tarife haben – die erste Stunde kostenlos, jede weitere Stunde ein Euro, Tagestarif acht Euro, so lautet der Vorschlag des Büros.

    In der Nähe von Handels- und Gewerbestandorten sollen Kurzzeitparkplätze geschaffen werden – das sind Hochbrücktor- und untere Hauptstraße, Wald- und Flöttlinstorstraße sowie Lorenz-Bock- und Wilhelmstraße westlich von der Königstraße.

    Seit Langem nur für Anwohner: Stellplätze in der historischen Innenstadt von Rottweil. Foto: gg

    Anwohnerparken wird wohl deutlich teurer

    Auch beim Bewohnerparken soll es möglich sein, dass Besucher dort ihre Autos abstellen. Aber jeweils die Hälfte der Plätze bleibt für Bewohner reserviert, nachts drei Viertel. Das sind nicht nur die Parkplätze am Volksfreundbuckel und an der Duttenhoferanlage, sondern auch der Stadtgraben. Hier schlagen die Planer 1,50 Euro je angefangene Stunde vor, maximale Parkdauer zwei Stunden. Die Bewohner dürfen dort parken, solange sie wollen, wenn sie einen Parkausweis haben – der kostet derzeit 30 Euro im Jahr. Kosten, die massiv steigen könnten. Das Planungsbüro sieht hier 120 bis 150 Euro zzgl. MwSt. im Jahr vor, was einen Mittelwert aus anderen Städten darstelle.

    Neue Bewohnerparkzonen um die historische Innenstadt herum

    Die in Rottweil geplanten Bewohnerparkzonen nach Stand 2022. Grafik: Ingenieur Gesellschaft Verkehr

    Die bei vielen Beschäftigten der Innenstadt beliebten Straßen im Hinterprediger sollen ebenfalls Bewohnerparkplätze werden – hier hatten sich beispielsweise im vorigen Juni Anlieger über dreiste Parker beschwert (https://www.nrwz.de/rottweil/parkdruck-hinterprediger/266041). Auch im Bereich um die Behörden herum sowie bei der Grundstraße wird ein ausgedehntes Bewohner-Parkgebiet ausgewiesen (s. Karte). Gebühren in diesen Bereichen für Besucher: ein Euro bis zwei Stunden, zwei Euro bis zur maximalen Parkdauer von vier Stunden. Auch hier soll es dann Dauerparkscheine geben.

    Alles war im Marz 2021 noch nicht ganz im Sinne der Räte, denn die, vor allem Ulrike und Jörg Stauss (beide FWV) sowie Günter Posselt (CDU), sahen die Interessen der in der Innenstadt Arbeitenden nicht genügend berücksichtigt – die Kosten fürs Parken seien viel zu hoch, sie wollten einen günstigeren Tarif für Dauerparker. Das wird, so versprach Bürgermeister Dr. Christian Ruf, noch nachgeliefert. „Wir haben das auf dem Schirm“, bestätigte Oberbürgermeister Ralf Broß. Wenn das Parken in der Innenstadt teurer wird, dann überlegt sich so manch einer, ob er nicht lieber Fahrgemeinschaften bildet oder per Rad oder Bus in die Stadt kommt, fand Dr. Jürgen Mehl (SPD+FfR).

    So geht es weiter

    Grundsätzlich sollen die in der Karte ausgewiesenen südlichen Bewohnerparkzonen E bis H erst kurz vor beziehungsweise zur Inbetriebnahme des künftigen Parkhauses Zentrum umgesetzt werden. Um den Nutzern eine Eingewöhnungszeit zu ermöglichen, will die Verwaltung zwei Monate vor Parkhausöffnung starten. Während der Bauzeit des Parkhauses Zentrum Süd soll das Bewohnerparken in den südlichen Bewohnerparkzonen E, F, G und H in einem Übergangszustand umgesetzt werden. Dazu soll die bestehende „Tagesparker-Zone“ räumlich auf den genannten Bereich erweitert werden.

    Bewohner in den Zonen E bis H haben die Möglichkeit, einen Bewohnerparkausweis zu erhalten.

    „Es ist davon auszugehen, dass der Parkdruck in den Bereichen südlich der historischen Innenstadt während des Baus des Parkhauses P Zentrum Süd deutlich steigen wird, da der Parkplatz Groß’sche Wiese währenddessen nicht zur Verfügung steht“, so die Verwaltung. Durch die Ausweitung der „Tagesparker-Zone“ und der Einführung von Bewohnerparkausweisen würden das Parken während dieses Zeitraums reglementiert und die Bewohner geschützt. Mit Inbetriebnahme des Parkhauses Zentrum Süd soll dann das Bewohnerparken mit Parktarifkonzept in allen Bewohnerparkzonen (A-H) umgesetzt werden.

    Bereits nach der Sommerpause 2022 jedenfalls sollen Bewohner der Innenstadt (bestehende Zone C) ihre Autos mit Anwohner-Ausweisen auch auf den Parkplätzen Nägelesgraben/Stadtmitte und Kapuziner abstellen können. Im Frühjahr beziehungsweise Frühsommer 2023 folgen Parkscheinautomaten, eine Park-App, die Ausweitung der bestehenden „TagesparkerZone“ und der Start der Bewohnerparkausweise für die südlichen Gebiete E bis H. Die nördlichen Gebiete A, B und D folgen Anfang 2024. Und etwa zeitgleich zur Inbetriebnahme des Parkhauses Zentrum an der ehemaligen Groß’schen Wiese werden die Bewohnerparkzonen A, B, C, D, E, F, G, H gewissermaßen vollends scharf geschaltet.

    Sollten der Gemeinderatsausschuss kommende Woche und der Gemeinderat am 22. Juni dem zustimmen, werden durch das beauftragte Planungsbüro IGV die Pläne für den Ordnungsdienst weiter aufbereitet, ein Beschilderungskonzept und die Planung sowie Ausschreibung für Parkscheinautomaten erstellt. Parallel soll in einem Testlauf eine in umliegenden Städten befindliche App-Lösung in bereits bewirtschafteten Parkzonen anlaufen.

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