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Mehr Geld für den Taubenschutzverein

Der Taubenschutzverein soll jährlich 15.000 Euro mehr bekommen als bisher – also 50.000 Euro. Das jedenfalls beschloss der KSV-Ausschuss des Gemeinderats mit Mehrheit. Die Entscheidung fällt aber erst am 6. Oktober im Plenum des Gemeinderats.

Die aus privaten Mitteln aufzubringenden Selbstkosten könne der Verein nicht mehr leisten. Er füttert die Tauben an, hält die drei Taubenschläge sauber und tauscht die Eier der Tauben gegen Attrappen aus, so dass sich die Population der Tauben nicht vergrößert. Dadurch entstünden Kosten von 55.000 Euro im Jahr, hatte die Vereinsvorsitzende Arzu Paj geschrieben. Anderweitige Möglichkeiten, das Geld zu besorgen, gebe es nicht.

„Erfolg lässt sich sehen“

Vier Taubenschläge betreut der Verein, einer davon ist der Taubenturm beim ehemaligen Feuerwehrhaus. Der andere beim Dominikanermuseum sei von den Tauben nicht angenommen und daher stillgelegt worden.

„Der Erfolg lässt sich sehen“, sagte Ordnungsamtsleiter Bernd Pfaff: Die Tauben-Situation in der Innenstadt habe sich „deutlich verbessert“, seit das Engagement des Vereins begonnen habe. 400 Taubeneier monatlich würden ausgetauscht. Aber „hinter dem Erfolg steckt viel Arbeit“. Und die lasse sich nicht nur ehrenamtlich bewältigen. „Eine gute Regelung der Taubenpopulation hilft allen“, sagte er.

„Nicht füttern!“

Doch nicht alle teilen diese Ansicht. Reimond Hoffmann (AfD) zitierte einen Biologen: „Wer Tauben los werden will, darf sie nicht füttern.“ Denn dann legten sie viel mehr Eier. Er wollte nicht nur der Erhöhung nicht zustimmen, sondern den Zuschuss gleich von 35.000 auf 20.000 Euro kürzen. Bei der Abstimmung war er allerdings der einzige, der seine Hand für diesen Antrag hob.

Keine 42 Prozent mehr

Hans-Peter Alf (CDU) betonte, dass er die Arbeit von Arzu Paj schätze, sollte aber dann den Zuschuss nur um 5000 auf 40.000 Euro erhöhen. Er bezweifelte einerseits den Erfolg der Maßnahmen, andererseits wies er auch auf die schwierige Haushalts-Situation hin. „Wir können keiner Erhöhung um 42 Prozent zustimmen“, betonte er.

„Es wirkt“, sagte hingegen Dr. Peter Schellenberg (FWV); „früher war alles voller Tauben, jetzt haben wir das Problem im Griff.“ Und er sprach von einer Prävention gegen Sauereien.

Fliegen lassen verboten

Ein erklecklicher Teil der Tauben komme von Hochzeiten, wenn Tauben freigelassen würden. Das ist verboten, betonte Pfaff. Wie auch das Taubenfüttern auf den Straßen. Wenn jemand in der Stadt dabei erwischt werde, gebe es ein Verwarnungsgeld, sagte auch Oberbürgermeister Ralf Broß. Und füttern müsse man die Tauben, weil sie sonst nicht in den Schlag kämen und anderswo ihre Eier ausbrüteten.

Neun gegen fünf

Der Antrag der CDU erhielt nur fünf Ja-Stimmen (CDU und AfD), neun waren dagegen (SPD+FfR, Grüne, FWV und OB; die FDP war nicht vertreten). Der Antrag der Verwaltung, den Zuschuss auf 50.000 Euro zu erhöhen, fand hingegen neun Ja-Stimmen, drei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen.

 

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