„Unbekannter Mann“ versprüht Reizgas in Rottweiler Schule – Polizei bittet um Hinweise

Am Montag gegen 13.30 Uhr kam es zu einem Großeinsatz von Feuerwehr und Rettungsdienst an den beruflichen Schulen in Rottweil. Es wurde zunächst ein möglicher Massenanfall an Verletzten befürchtet. Am Ende waren es glücklicherweise laut Feuerwehr und DRK zehn Leichtverletzte, die Polizei korrigierte die Zahl inzwischen auf neun. Niemand musste in ein Krankenhaus. Was fehlt ist der Täter. Die Polizei hofft auf Hinweise.

In der Nell-Breuning-Schule ist es am Montag gegen 13 Uhr zu einem Reizgaseinsatz gekommen, bei dem sich neun Schüler leicht verletzt haben. „Ein bislang unbekannter Mann hat in einem Gang der Schule im dritten Stock Reizgas versprüht“, berichtet die Polizei am Mittwochmorgen. Durch die Dämpfe hätten neun Schülerinnen und Schüler Atemwegsreizungen erlitten. Einheiten des Rettungsdienstes versorgten die betroffenen Schüler vor Ort. Unterdessen dauern die Ermittlungen der Polizei an – sie bittet um Hinweise zur Tat unter der Nummer 0741 / 4770.

Die Schülerinnen und Schüler haben das Gebäude zu Einsatzbeginn offenbar bereits verlassen. Zunächst war die Rottweiler Feuerwehr von Schulleiter Ingo Lütjohann gerufen worden, wie dieser der NRWZ sagte, um das Gebäude zu belüften. Laut dem Einsatzleiter der Feuerwehr, Stadtbrandmeister Frank Müller, hätten sich dann immer mehr Schüler gemeldet, die über Beschwerden klagten. „Rote Augen, Husten“. Die Leitstelle habe auf „ManV“ erhöht – einen sogenannten Massenanfall an Verletzten. Das DRK rückte daraufhin mit haupt- und ehrenamtlichen Kräften an, inklusive eines Rettungswagens. Auch ein Notarzt ist eingetroffen. Feuerwehrkommandant Müller schätzte die Zahl der Betroffenen insgesamt auf etwa zehn, das DRK bestätigte dies am Montag, die Polizei korrigierte diese Zahl in ihrem Bericht auf neun.

Nach Müllers Informationen habe jemand im dritten Stock des Gebäudes ein Reizgas versprüht. Schüler sprachen von Tränengas.

Während sich die Angehörigen des Rettungsdienstes um die Betroffenen kümmerten, belüftete die Feuerwehr mit einem Hochdruck- und einem konventionellen Lüfter das Schulhaus. Seine Einsatzkräfte hätten keine Beschwerden gemeldet, so Müller. Unterdessen rückten weitere DRK-Retter an. Man sei „richtig fett alarmiert“ worden, sagte DRK-Kreisbereitschaftsleiter Michael Häring der NRWZ. Darunter auch die Bergwacht, „auf der DRK-Schiene, zur Unterstützung“, so der Einsatzleiter Bergwacht, Oliver Niefer.

Kreisbrandmeister Philipp Glunz war vor Ort und beobachtete die Rettungsarbeiten. Er zeigte sich gegenüber der NRWZ erleichtert, dass sich der Massenanfall an Verletzten schließlich nicht bewahrheitet hat. Es habe sich um einen dann doch weniger dramatischen Einsatz gehandelt.

Im Festsaal der Schulen ist rasch ein Betreuungszentrum für die Betroffenen eingerichtet worden, wo sich die DRK-Retter ihrer annahmen. Eine Streife der Polizei übernahm parallel die Ermittlungen in der Sache.

Gegen 14.05 Uhr die gute Nachricht: Der Organisatorische Leiter Rettungsdienst, Thomas Reindl, vermeldete, dass alle Betroffenen nach Hause entlassen werden konnten. Die Verletzungen haben sich als allenfalls leicht herausgestellt. Die Rettungskräfte rückten ab.

Fotos: Peter Arnegger



Peter Arnegger (gg)

… ist seit gut 25 Jahren Journalist. Seine Anfänge hatte er bei der Redaktion der “Schwäbischen Zeitung” in Rottweil, beim Schwäbischen Verlag in Leutkirch volontierte er. Nach einem Engagement bei der zu diesem Verlag gehörenden Aalener Volkszeitung wechselte Arnegger zur PC Welt nach München, einem auf Computer-Hard- und -Software spezialisierten Magazin. Es folgten Tätigkeiten in PR und Webentwicklung. 2004, wieder in seiner Heimat angekommen, half Arnegger mit, die NRWZ aus der Taufe zu heben. Zunächst war er deren Chefredakteur, und ist zwischenzeitlich Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs GmbH – und als solcher der verantwortliche Journalist der NRWZ. Peter Arnegger ist 1968 in Oberndorf / Neckar geboren worden.



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