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    NRWZ.deRottweil"Määäh!" versus "Schämt euch!" - Corona-"Spaziergänger" treffen in Rottweil auf Gegendemonstranten

    „Määäh!“ versus „Schämt euch!“ – Corona-„Spaziergänger“ treffen in Rottweil auf Gegendemonstranten

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    Das Virus greift um sich. Die Sieben-Tage-Inzidenz am Montag im Landkreis Rottweil: 937,5. 238 Menschen im Kreis starben bislang an oder mit Corona, so die offiziellen Zahlen. Weitere: etwa 600 Menschen sammelten sich im Namen einer Mahnwache für die Coronaverstorbenen und gegen die sogenannten „Spaziergänger“ am Montagabend in Rottweils Oberer Hauptstraße, so die Polizei. 1300 spazierten gleichsam um sie herum, ebenfalls nach Schätzung der Polizei, sie selbst wollen 2000 gewesen sein. Und um 19.16 Uhr erschallte er erstmals im Rahmen eines solchen „Spaziergangs“ in Rottweil: Der Ruf „Wir sind das Volk!“ Verhalten, noch, unsicher.

    Es war im Vorfeld ein Ringen: um die Meinungshoheit, aber auch um den fotogenen Innenstadtbereich Rottweils. Ein Ringen zwischen den „Spaziergängern“ gegen die Coronamaßnahmen, gegen eine Impfpflicht und für eine freie Impfentscheidung und Selbstentfaltung einerseits und jenen, die sich ihnen mit Kerze, Peitsche oder Unterschrift entgegenstellen, teils als Menschenkette, das eine Ende eines Schals in der Hand.

    Menschenkette mit Masken und Schals in der Oberen Hauptstraße. Fotos: gg

    Auch am Montagabend war es ein Ringen – aber eines, das friedlich blieb. Zwar kam es am unteren Ende der Oberen Hauptstraße zu Konfrontationen, Provokationen und Beleidigungen. „Määäh!“, riefen die „Spaziergänger“ den Menschen von der Mahnwache zu, „Schämt euch!“, antworteten diese. Beispielsweise. Doch hielt die Polizei beide Gruppierungen erneut auseinander, mahnte hier und da, bitte die Contenance zu wahren. Wieder mit Erfolg. Ein Provokateur, der sich ohne Maske unter die Leute von der Mahnwache mischen und mit ihnen diskutieren wollte, ist von Polizeibeamten kurzerhand weg begleitet worden.

    Am Friedrichsplatz die „Spaziergänger“, in der Oberen Hauptstraße die Gegendemonstranten. Das Spiel ging scheinbar ewig, die „Spaziergänger“ hatten das Straßenkreuz weitgehend vereinnahmt, feierten sich dafür, dass sie dann und wann im großen Pulk den Zebrastreifen überquerten. Der Begleitgesang: „Oh, wie ist das schön!“

    Gegen 19.20 Uhr beschloss die Polizei, nur noch ein paar Minuten zuschauen zu wollen. Und bat die Leute in der Oberen Hauptstraße, sich allmählich zurückzuziehen. Um die Konfrontation langsam aufzulösen. Ein harter Kern „Spaziergänger“ blieb – bis die Polizei sich sichtbar formierte, um die Rädelsführer unter ihnen zu schnappen und die Personalien aufzunehmen. Da waren sie dann plötzlich weg, kehrte Ruhe ein.

    Alle zogen sich zurück, auch etwa Bürgermeister Dr. Christian Ruf und Fachbereichsleiter Bernd Pfaff von der Stadtverwaltung.

    Hatten das Straßenkreuz vorübergehend vereinnahmt: die „Spaziergänger“.

    Obere Hauptstraße abgesperrt

    Bereits am Montagnachmittag standen die Absperrgitter bereit. Die gesamte Obere Hauptstraße in Rottweil sollte vereinnahmt werden. Den „Spaziergängern“ genommen, die sich dort an einem Montag Mitte Dezember zum ersten Mal versammelt haben. Damals noch etwa 250 an der Zahl. Inzwischen wuchsen sie auf gut 1400 an – bei der Demo vor einer Woche. Nun 1300, so die Polizei. Da die Veranstalter einer Mahnwache aber namentlich auftreten, ihre Aktion im Vorfeld angemeldet haben, hat ihnen die Staatsmacht den Platz eingeräumt.

    Ein breites Bündnis aus den Kreis-Parteien und Rätinnen und Räten der Fraktionen im Gemeinderat (jeweils ohne die AfD), aus verschiedenen Organisationen und Vereinen, aus Bürgern, zudem, hatte sich zusammengefunden, um ein deutliches Zeichen gegen die Corona-Demonstranten zu setzen. Unter dem Stichwort „Corona ist kein Spaziergang“ und den Feststellungen, Rottweil sage „Ja – zum Impfen statt Schimpfen, ja – zu Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, ja – zu einem solidarischen Miteinander im Kampf gegen Corona.“ Der Vorwurf an die „Spaziergänger“: Egoisten seien sie. Und Demokratiefeinde. Die Stadt rief, ein Novum, unter dem Motto „Unser Rottweil: solidarisch – friedlich – vernünftig!“ zu einer Unterschriftensammlung auf (siehe unten).

    Dabei liefen sie doch bislang friedlich Montag für Montag nur im Kreis herum. Auch, als sich ihnen sogenannte „Klepfer“ mit ihren Peitschen in den Weg gestellt haben. Was natürlich mächtig provozierte. Mit Gewalt gegen die friedlichen Demonstranten vorzugehen, lautete der zentrale Vorwurf. Dass die Fasnet, die Tradition missbraucht würden, ein weiterer. Und dass sich die Narren mal an ihre Herkunft erinnern sollten – die es ihnen zur Aufgabe mache, die Obrigkeit anzugehen.

    Die Menschenkette wolle ein Zeichen setzen gegen die als Spaziergänge verschleierten Demonstrationen, hieß es dann am Montag seitens der Oerganisatoren, Elke Reichenbach und Peter Bruker. Man müsse sich gegen diese Bewegung, die der Rechten in die Hände spiele, wehren, hieß es.

    Es sei zudem geplant, auch weiterhin die Obere Hauptstraße zu besetzen. So sei für kommenden Montag wieder eine Menschenkette angemeldet worden.

    Maskenpflicht erlassen

    Zwischenzeitlich überraschte auch das Landratsamt Rottweil, indem die Behörde Stellung bezog. Sie erließ eine Allgemeinverfügung zur Maskenpflicht bei Ansammlungen. Betroffen davon sind primär die sogenannten Spaziergänge gegen die Coronamaßnahmen. Ein Oberndorfer Bürger hat Widerspruch dagegen eingelegt. „Die Allgemeinverfügung greift rechtswidrig, weil unbestimmt und nicht anwendbar, in mein Recht auf maskenfreien Aufenthalt mit Freunden und Bekannten sowie Gleichgesinnten im Freien ein, und das in willkürlicher, nicht nachvollziehbarer Art und Weise“, argumentiert er.

    Um kurz nach 18 Uhr machte die Polizei per Durchsage klar, dass es sich um eine erneut nicht angemeldete Demonstration der Spaziergänger handele. Es bestehe eine Maskenpflicht. Die Polizei wolle deren Einhaltung überprüfen. Zugleich setzte sich der Strom der Demonstranten in Bewegung. Die Hochbrücktorstraße entlang. Sie sind also ausgewichen.

    Die Polizei, wieder mit einer mittleren zweistelligen Zahl an Beamten vor Ort, werde im Einzelfall Personalien aufnehmen, falls es zu Ordnungswidrigkeiten oder Straftaten komme, so ein Polizeisprecher. Es seien bei den vergangenen fünf Spaziergängen jeweils Anzeigen geschrieben worden. Zahlen nannte er nicht.

    Polizei checkt Personalien. Allerdings erst, nachdem die Demos zuende sind.

    Keine Gegenwehr

    Die Narren und die Initiatoren einer Menschenkette hatten sich auch an diesem Montag die gesamte Obere Hauptstraße geschnappt. Abgesperrt von der Polizei. Das Ringen um diesen Bereich gaben die „Spaziergänger“ ohne größere Gegenwehr auf. Wie auch – sie haben keine Sprecherin, keinen Sprecher. Sie sind eine heterogene Menschenmenge aus offenbar Gleichgesinnten, denen a) die Coronamaßnahmen zu weit gehen oder jedenfalls unverständlich sind, die b) über ihren Körper selbst bestimmen wollen und sich deshalb einer Impfpflicht entgegenstellen, und/oder die c) ein Komplott der Mächtigen gegen „die da unten“ sehen, eine „Plandemie“ zur Ausrottung von Teilen der Menschheit, vielleicht sogar das.

    Gegenbewegung ist namentlich organisiert

    Leichter im Auftritt hatten es die Initiatoren der Mahnwache, denen die Stadt half, die Obere Hauptstraße für ihre Zwecke sperren zu lassen. Und die „Klepfer“ mit ihren Peitschen, die vor der Fasnet ja zum Straßenbild in Rottweil gehören, denen die Stadt half, eine Organisationsform zu finden. So hatten sie zunächst eine Versammlung angemeldet. Und erfuhren dann, dass es bei einer Versammlung verboten ist, Waffen mitzuführen beziehungsweise waffenähnliche Dinge mitzubringen. Wozu die Peitschen zählen. Die Lösung war, eine Veranstaltung anzumelden. Das haben sie getan, für diesen und den kommenden Montag, jeweils von 18 Uhr bis 19.30 Uhr. Den zur Verfügung stehenden Platz wolle man sich mit den Vertretern der Mahnwache teilen, hieß es. „Sollte jedoch die Mahnwache so einen Zulauf haben, dass diese mehr Platz benötigen, dann geben wir den Platz gerne frei“, erklärte der Organisator seitens der Klepfer im Vorfeld.

    Und die „Spaziergänger“? Sie sahen sich zunächst einem Zustrom an Mitgliedern in ihrem Telegram-Chat „Rottweiler Spaziergang„. Sie befürchteten Spitzel unter den Neuankömmlingen, aber auch unter den bestehenden Mitgliedern. Ja, die Polizei, die Stadtverwaltung, die Presse liest schon längere Zeit mit.

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    „Spaziergänger“ weichen aus

    Deshalb war es für sie auch nicht leicht, den Treffpunkt für den eigentlich ja spontanen Spaziergang von der Oberen Hauptstraße, vom Bereich vor dem Alten Rathaus zu verlegen. Die konkrete Frage, wo man sich nun versammle, konnte ja per se niemand beantworten, wäre er doch dann zur Verantwortung zu ziehen. Deshalb kamen Hinweise wie dieser: „Ich habe gehört dass dieser Brunnen  und der Richtung Brücke zur Abendstunde besonders angeleuchtet wird – montags 1800 soll es besonders schön sein 😉 „. Gemeint ist die Hochbrücktorstraße. Andere wollten sich am Nägelesgraben versammeln, wieder andere oberhalb des Schwarzen Tors.

    Angst herrscht vor

    Darüber hinaus – wenig Aufregung im Chat. Sie ermahnen sich gegenseitig immer wieder, doch ja Ruhe zu bewahren. Bei allen, wie ihnen das vorkommt, Provokationen. Und sie teilen die Inhalte, die ihnen wichtig sind. Gerade hat das Thema Impfschäden Konjunktur. Einer kommentiert: „Frau meines Arbeitskollegen ist Ende Dezember plötzlich verstorben. Gestern habe ich erfahren, dass sie drei Tage zuvor zusammen mit ihrem Mann beim Boostern war. – Aber natürlich gibt es keinen Zusammenhang, gell!“ Und: „Sind doch alles nur Einzelfälle… Der Bruder meines Nachbarn ist seit der ersten Impfung halbseitig gelähmt. Mein Sohn, der sich impfen lassen musste, um seine Arbeit nicht zu verlieren (also völlig freiwillig) schwebte nach der zweiten Impfung fast eine Woche lang zwischen Leben und Tod. Der wird sich garantiert nicht mehr boostern lassen. Gerade erfahre ich von einem Kollegen, der mit Behinderten arbeitet, dass zwei dieser Behinderten (die einfach mal geimpft wurden, ohne, dass sie auch nur ansatzweise verstanden hätten, was mit ihnen gemacht wird) inzwischen an Hirnthrombose gestorben sind. Letzte Woche musste zweimal der Notarzt wegen Epilepsieanfällen kommen, und das plötzliche explosionsartige Auftreten von Gürtelrose kann sich natürlich auch keiner erklären. Aber, wie gesagt, alles nur Einzelfälle.“

    Tausende Unterschriften

    Bis zum Montagnachmittag haben rund 2500 Menschen die Unterschriftenaktion „Unser Rottweil: solidarisch – friedlich – vernünftig!“ der Stadt Rottweil unterstützt. OB Ralf Broß hatte am Freitag die Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen, mit einer Unterschrift ein Zeichen der Solidarität in der Pandemie zu setzen und sich gegen die sogenannten „Spaziergänge“ in der historischen Innenstadt auszusprechen.

    „Das ist ein deutliches Signal der Zivilgesellschaft in unserer Stadt. Ich danke allen Unterstützerinnen und Unterstützer, die bislang mitgemacht haben“, so Rottweils Oberbürgermeister Ralf Broß. Als Erstunterzeichner haben neben OB Ralf Broß und Bürgermeister Dr. Christian Ruf auch Vertreter der katholischen und der evangelischen Kirchengemeinden, der Israelitischen Kultusgemeinde und der Türkisch-Islamischen Gemeinde den Aufruf unterstützt. Ebenso haben zahlreiche Mitglieder des Rottweiler Gemeinderats, mehrere Ortsvorsteher, der Dachverband kulturrottweil sowie die Landtagsabgeordneten Stefan Teufel (CDU), Daniel Karrais (FDP), Martina Braun (GRÜNE), die Bundestagsabgeordnete Maria-Lena Weiss und der Europaabgeordnete Andreas Schwab (beide CDU) den Aufruf mitunterzeichnet. Seitdem haben sich einschließlich der Unterschriften vom Wochenmarkt rund 2500 Menschen der Aktion angeschlossen die Namen vom Wochenmarkt werden derzeit noch auf die digitale Unterschriftenliste auf www.unserrottweil.de übertragen). „Die Aktion geht weiter, wir freuen uns über jede Unterschrift“, ruft Broß auf, weiterhin mitzumachen. Mit Blick auf den heutigen Montagabend sagt Broß: „Ich appelliere an alle Seiten: Bitte bleiben Sie besonnen – äußern Sie ihre Meinung, aber bleiben Sie friedlich.“

    Der Aufruf kann unter www.unserrottweil.de digital unterschrieben werden. Zudem kann man sich im Foyer des Alten Rathauses zu den üblichen Öffnungszeiten eintragen.

    Die Lage im Land

    „Wir müssen sehr aufpassen, dass sich bei den Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen keine explosive Stimmung entwickelt. Das zeigt auch das vergangene Wochenende“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl am Montag zur Versammlungslage am vergangenen Wochenende. In Stuttgart hätten sich laut Innenministerium rund 40 Hooligans aus der lokalen Szene und 20 Anhänger der rechtsextremen „Identitäten Bewegung“ unter die Demonstranten gemischt, eine aggressive, feindselige Stimmung sei deutlich zu spüren gewesen. „Unsere Polizistinnen und Polizisten waren auch hier wieder stark gefordert und haben große Umsicht gezeigt: Sie haben das Recht auf Meinungsfreiheit geschützt und gleichzeitig unter Beachtung der Verhältnismäßigkeit gewirkt“, so Strobl.

    Die Lage in Stuttgart mache aber auch deutlich: Der Gesprächsfaden dürfe nie abreißen, die Fronten dürften sich nicht weiter verhärten, so der Innenminister. „Klar ist, zu Beginn des dritten Jahres mit Corona, es braucht das Engagement jedes Einzelnen im Kampf gegen das Virus, um so weit als möglich zur Normalität zurückkehren zu können“, sagt er.

    Am vergangenen Wochenende (21. bis 23. Januar 2022) fanden in Baden-Württemberg erneut eine Vielzahl von Versammlungen mit Bezug zur Coronapandemie statt, die überwiegend friedlich verliefen. Insgesamt wurden 58 Demonstrationen mit rund 34.700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer polizeilich begleitet. Dabei setzte die Polizei landesweit etwa 2300 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten ein. 

    Wie bereits am vergangenen Wochenende fand am Samstag (22. Januar 2022) die personenstärkste Versammlung in Freiburg statt. Dort beteiligten sich rund 5.500 Kritikerinnen und Kritiker der Corona-Maßnahmen an einem Aufzug durch die Innenstadt. Zeitgleich versammelten sich etwa 2.000 Personen zu einem Gegenprotest. Bei den beiden angemeldeten Versammlungen kam es nur zu kleineren Störungen.

    Unter dem Motto „Wir sind viele! Ja zu Solidarität. Nein zu Hetze.“ versammelten sich am Samstag in Ulm knapp 4000 Befürworterinnen und Befürworter der aktuellen Pandemie-Maßnahmen und bildeten eine Menschenkette vom Ulmer Münster bis zum Petrusplatz in Neu-Ulm.

    In Stuttgart fanden, ebenfalls am Samstag, gleich zwei Versammlungen gegen die Maßnahmen zum Infektionsschutz mit insgesamt 3.400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt. Es kam zu mehreren Anzeigen, ein Großteil davon wegen Verstößen gegen die Maskentragepflicht.

    Rund 2.600 Personen nahmen an einem Aufzug durch die Reutlinger Innenstadt teil. Bis auf das vereinzelte Abbrennen von Pyrotechnik verlief die Versammlung ohne besondere Vorkommnisse.

    Auch am Sonntag (23. Januar 2022) demonstrierten in 14 Städten und Gemeinden Bürgerinnen und Bürger weitgehend störungsfrei.

    Bei einer Kundgebung der AfD in Herrenberg/Kreis Böblingen blockierten mehrere Personen der örtlichen linken Szene die geplante Anfahrtsstrecke der Vorsitzenden der AfD-Bundestagsfraktion Alice Weidel MdB. Im weiteren Verlauf kam es durch diese Störer zu Beleidigungen und Angriffen gegen die Einsatzkräfte. Es wurden 23 Randalierer festgenommen und unter anderem wegen Landfriedensbruch angezeigt.

    Neben dem Versammlungsgeschehen konzentrieren sich die Maßnahmen der Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte des Landes weiterhin auf die Kontrollen zur Einhaltung der Coronaverordnung. Allein zwischen Freitag, 21. Januar 2022, und Sonntag, 23. Januar 2022, wurden im Zuge der Kontroll- und Überwachungsmaßnahmen rund 4800 Personen und knapp 2500 Fahrzeuge kontrolliert. Dabei wurden rund 440 Verstöße gegen die Coronaverordnung festgestellt. Ein Großteil davon bezog sich mit beinahe 400 Verstößen auf die Verpflichtung zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung.

    Seit Beginn der Coronapandemie wurden von der Polizei Baden-Württemberg damit knapp 2,26 Millionen Personen und 833.000 Fahrzeuge kontrolliert und dabei beinahe 381.000 Verstöße gegen die erlassenen Verordnungen festgestellt.

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    Hans Dampf
    Hans Dampf
    2 Jahre her

    Hallo
    Jetzt frag ich mich wiso kann ein ein Mensch ein Schild tragen wo NAZI RAUS draufsteht ??
    Ihr wist garnicht was ein NAZI ist und übrigens bin ich nicht in der NAZIZEIT aufgewachsen und ich hab es satt ständig den alten Müll durchzuwühlen die Zeit war mal aber irgendwann sollte ende sein.
    Wer mit NAZI RAUS rumläuft ist kein Haar besser weil ich glaub da sind nicht viel mit NAZI zu tun hatt.
    Fragt euch lieber mal wiso soll ich mir alle 3 Monate so eine scheiße Impfen nur wegen einem schweren verlauf ich bitte ist doch nur noch lächerlich.Hauptsache die Pharme macht Millionen und aber Millionen.
    Also ich hab seit zwei Jahren keinen einzigen fall mit schwerem verlauf in meinem Umfled gehabt aber im gegenzu vier Personen die nachweislich nach dem Impfen schwer erkrankt sind.
    Also lasst doch einf jeden Mensch entscheiden ob er will oder nicht.

    Gorgoroth
    Gorgoroth
    Antwort auf  Hans Dampf
    2 Jahre her

    Das ist jetzt aber ein satirischer Beitrag, oder??
    Ich mein ja nur, wegen dem Müll durchwühlen… und der Sache mit dem schweren Verlauf.
    Und BTW: Einen Duden kann man in jeder Buchhandlung käuflich erwerben.

    Frank
    Frank
    2 Jahre her

    Auf dem Bild des Schwabo, dass zum Teil doppelte Reihen der Teilnehmer der Menschenkette von oben zeigt, sind gezählte 297+- Personen, inkl. Polizei und Ordner. Wie kommen Sie bitte auf 600 Teilnehmer? Auch wenn man im Video schaut und das Zählen beginnt, sind auf dem 130m – 140m langen gesperrtem Abschnitt nicht mehr zu sehen.

    Peter Arnegger (gg)
    Antwort auf  Frank
    2 Jahre her

    Die Zahl stammt von der Polizei. So lief das ab: Ich habe versucht, die Zahl der Teilnehmer an der Mahnwache vom Bürofenster der NRWZ hoch über der Hauptstraße zu schätzen. Es hatte sich unten und oben ein Pulk gebildet, den ich auf je rund 100 Personen geschätzt habe. Zudem links und rechts die Hauptstraße rauf noch mal 150. Macht zusammen 500. Dann bin ich zu dem Beamten, der wöchentlich die Teilnehmerzahl zählt, man kennt sich. Er war auf 600 bis 700 gekommen, wir einigten uns auf die niedrigere Zahl.

    Ich weiß nicht, wann das Bild im Schwabo entstanden ist. Es haben wohl auch ein paar Mahnwachen-Teilnehmer die Obere Hauptstraße verlassen. Meine Zählung stammte von etwa 17.55 Uhr. Habe hier ein Video, das meine 500 Menschen ungefähr bestätigt.

    OMG
    OMG
    2 Jahre her

    Ich fand die ganze Aktion mit samt der Gegendemo sehr gelungen. Wir Spaziergänger haben wieder ein friedliches Zeichen gesetzt und uns nicht provozieren lassen.
    Auch die Berichterstattung hier finde ich in Ordnung und sehr viel neutraler als andere Nachrichtenportale das handhaben. Ein Lob an dieser Stelle!

    Ich kenne mich nicht so gut mit den geltenden Vorschriften zu Versammlungen und Demonstrationen aus. Aber in meinem persönlichen Rechtsempfinden ist es mehr als verwerflich, wenn man sich unter Vorgabe falscher Motive (Trauer, Gedenken, Mahnwache) den Vorteil erschleicht mit Rückhalt von Regierung und Ordnungshütern einen öffentlichen Platz ab zu sperren. Nur um dann agressiv und provokannt Passanten an zu feinden.
    Da finde ich die Spaziergänger ehrlicher.

    Diente jetzt eigentlich die Menschenkette dazu uns Spaziergänger fern zu halten oder war es die Polizeiabsperrung?

    Maskiert „Gesicht zeigen“ und sich dann hinter den Vollzugsbeamten verstecken. Mutig finde ich sowas nicht gerade.

    Rottweiler Adler
    Rottweiler Adler
    2 Jahre her

    So wird das kein Ende finden. Eine besseere Werbung für die Spaziergänger (wo auch immer sie herkommen) bekommen sie nicht mehr. In den Zeitungen, im Fernsehen (Landesschau) …. Das wird weitere magisch anziehen. solche die spazieren, solche die Randale wollen. Und dann wirds kritisch ….. Ich hoffe das haben alle mit bedacht.

    Andreas Müller
    Andreas Müller
    2 Jahre her

    Ich bin einmal durch die Menge der sogenannten Corona-Leugner gelaufen, um mir einen Eindruck zu verschaffen, was für Leute sich da tummeln. Trotz, dass ich so ziemlich der Einzige mit Maske war, wurde ich nicht angegangen. Leider habe ich auch eine Personengruppe ausgemacht, die vom Outfit her eindeutig dem rechten Lager zugehörig ist. Das finde ich traurig, dass die sogenannten Spaziergänger sich von sowas nicht eindeutig abgrenzen. Wer solche Leute toleriert und in dem Fall gemeinsame Sache macht, darf sich nicht wundern, in den gleichen Topf geworfen zu werden.

    Martin
    Martin
    Antwort auf  Andreas Müller
    2 Jahre her

    Es ist eine Lüge, dass Sie zo ziemlich der Einzige mit Maske waren. Ich habe mir die „Gegendemonstranten“ angeschaut. Leider habe ich eine Personengruppe ausgemacht, die offen provozieren wollten, sich in Sicherheit hinter Absperrzäunen und Polizeischutz wähnend. Stinkefingerzeigende, normale Bürger als Nazis bezeichnend, und damit Gewalt provozieren. Wer als Bürgermeister oder „besserer Bürger Rottweils“ solche Leute toleriert darf sich nicht wundern, wenn er nicht mehr ernst genommen wird.

    Andreas Müller
    Andreas Müller
    Antwort auf  Martin
    2 Jahre her

    Schon Ihre Wortwahl spricht für sich.

    Günther Lang
    Günther Lang
    Antwort auf  Andreas Müller
    2 Jahre her

    Lieber Herr Andreas Müller,
    es freut mich, dass sie so mutig waren, sich ein eigenes Bild der sogenannten Gegner zu machen und sich mitten in die Höhle der Löwen zu begeben. Wie Sie sicherlich festgestellt haben werden, sind auch dort ganz normale durchschnittliche Menschen unterwegs, die einfach nur eine andere Meinung vertreten.
    Sie werfen nun denen vor, dass sich unter ihnen eine Gruppe mit rechter Gesinnung befindet, von denen sie sich nicht klar abgrenzen.
    Haben Sie sich mal überlegt, welchen Einfluss Sie darauf haben, wer hinter Ihnen her läuft, wenn Sie irgendwo spazieren gehen?
    Im Unterschied zu der angemeldeten Menschenkette gibt es bei den Spaziergängern ja niemand, der das organisiert. Da kommen ganz einfach Menschen aus eigenem Antrieb zusammen und machen einen friedlichen Spaziergang durch die Stadt.
    Genauso gut könnte ich Ihnen und allen, die auf der unserrottweil.de- Unterschriftenliste stehen, den Vorwurf machen, sie würden mit der SED gemeinsame Sache machen, bzw. sich vor deren Karren spannen lassen, statt sich klar von denen zu distanzieren.
    Auf dieser Liste stand nämlich kürzlich noch „(SED/Linke, Frührentner)“ hinter dem Namen einer stadtbekannten Person, die ich aus Datenschutzgründen hier nicht nenne. Inzwischen wurde dieser unschöne Zusatz zwar entfernt, aber der Name der Person steht weiterhin auf der Liste. Sieht so die gewünschte Abgrenzung aus?
    Mal nur angenommen, einer aus dem rechten Lager, das Sie angeblich bei den Spaziergängern wahrgenommen haben wollen, würde sich in diese Unterschriftenliste eintragen, wie könnten Sie das verhindern?
    Ich hoffe, Sie verstehen das Problem.
    Außerdem finde ich es reichlich anmaßend von „unserem Rottweil“ zu reden, denn das suggestiert, die Spaziergänger hätten gar keinen Bezug zu Rottweil und kämen von auswärts, um den Rottweilern ihre Stadt wegzunehmen. Dazu möchte ich sagen, dass ich 1958 im Spittal geboren wurde und seitdem hier in Rottweil wohne und lebe. Somit ist es sicher auch ein bisschen mein Rottweil.
    Es wird also Zeit, die Vorurteile, gegen die Spaziergänger abzulegen und zu erkennen, dass es denen genauso um Demokratie und ein friedliches Miteinander geht. Nur wollen die eben, dass die Einschränkungen der Grundrechte endlich wieder abgeschafft werden, weil inzwischen eigentlich jeder erkennen müsste, dass sie medizinisch nichts gebracht haben und nur noch aus reiner Schikane gegen Ungeimpfte aufrechterhalten und sogar noch verschärft werden sollen.
    Wir sind auch keine Aluhutträger oder Corona- Leugner. Klar ist Corona kein Spaziergang. Aber man sieht doch weltweit, dass selbst Länder mit nahezu 100% Impfquote das Problem auch nicht in den Griff bekommen.
    Dann können wir entweder ewig so weitermachen, bie die letzten zwei Jahre oder endlich mal erkennen, dass wir wieder zu einem normalen Leben zurückkommen müssen.
    Trotzdem kann sich ja jeder gerne impfen lassen, so oft er will. Dagegen spricht überhaupt nichts, solange es wirklich freiwillig und nicht unter Androhung von Repressalien geschieht.

    Günther Lang

    Michael W
    Michael W
    Antwort auf  Günther Lang
    2 Jahre her

    Klasse geschrieben, trifft den Nagel auf den Kopf!

    Andreas Müller
    Andreas Müller
    Antwort auf  Günther Lang
    2 Jahre her

    Lieber Herr Lang,

    mich freut es, dass Sie hier in einen konstruktiven Dialog eintreten. Den vermisst man diese Tage hüben wie drüben.

    Tatsächlich hat es dazu gar keinen Mut gebraucht. Was Sie schreiben, kann ich soweit bestätigen. Eine Abgrenzung zu den, aus unser beider Sicht, Unerwünschten, ist sicherlich nicht einfach. Dazu braucht es dann wirklich Mut.
    Vielleicht können wir uns ja gegenseitig bestärken, die anti-liberalen und anti-demokratischen Kräfte auf beiden Seiten zu stellen. Auf Seiten der Spaziergänger waren die jetzt nicht so schwer auszumachen. Die „Chiffre“ wie Reichkriegsfarben, Symbole, Kleidung sind ja hinreichend bekannt. 

    Auf eine Gleichsetzung von SED und radikaler Rechter mag ich mich aber doch nicht einlassen. Das wäre historisch, ohne den verbrecherischen Hintergrund des SED-Regimes leugnen zu wollen, schlicht unwahr. Ich mag Ihnen aber dann versprechen, dass ich offensichtliche Stalinisten und Linksradikale ansprechen werde, sofern ich denn den Mut aufbringe.

    Auf Ihre Details hinsichtlich Corona mag ich mich nicht äußern. Soweit ich das überschaue, ist das Thema „wie wirkt ein Virus auf den menschlichen Organismus, und was kann man dagegen machen“ hinreichend komplex. Die Diskussion würde ich gerne bei denen lassen, die was davon verstehen. Das kann ich von mir nicht behaupten, wenn Sie vom Fach sind, höre ich gerne zu.

    Von dem Wunsch, das „alte Leben wiederzuerlangen“ sind wir wohl alle getrieben. Solange wir nur auf die selbe Sache schauen und zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen kommen, könnten wir den Gegensatz anerkennen. Dialog kommt dann in der Regel von selbst. Anderen allgemeine Menschenrechte abzusprechen, unsere liberale Demokratie auszuhöhlen, Presse- und Meinungsfreiheit zu missachten, Recht zu beugen, sollten wir beide entschieden entgegentreten. Dann wären wir schon einen entscheidenden Schritt weiter.

    Freundliche Grüße
    Andreas Müller

    Rosy
    Rosy
    Antwort auf  Günther Lang
    2 Jahre her

    Super endlich mal Klartext.

    Michael
    Michael
    2 Jahre her

    Danke an die Spaziergänger !

    Christian
    Christian
    2 Jahre her

    Glückwunsch OB Bross !!
    Die Situation ist vollkommen aus dem Ruder gelaufen, und das war mit Ansage.

    Siegfried Spengler
    Siegfried Spengler
    2 Jahre her

    Ich schildere jetzt mal meine Eindrücke:

    Ich kam kurz nach 17.00 h am Schwarzen Tor an. Dort waren Polizisten bereits mit dem Aufbau von Absperrgittern beschäftigt. Ich wurde höflich nach meinen Absichten gefragt und beantwortete die Frage eindeutig. In den Seitenstraßen sah ich auch Polizisten mit Absperrgittern.

    Kurz nach 17.30 wurde die Veranstaltung eröffnet, noch immer strömten Teilnehmer hinzu. Die Klepfer waren auch aktiv, es wäre schön, wenn man das zukünftig während der Reden unterbrechen könnte, damit das Publikum die Redner besser verstehen kann.

    Ich befand mich zunächst in der Nähe des Asia-Restaurants/Spielhalle, die Menschenkette sollte sich dann bewegen, so fand ich mich dann vor der neuen Buchhandlung wieder.

    Aus der Distanz sah ich dann die Spaziergänger immer wieder unten am Friedrichsplatz an der Absperrung vorbei defilieren. Später erfuhr ich von einem Polizisten, diese hätte drei Gruppen gebildet und seien nur dort unten unterwegs.

    Die Organisatoren der Demo hatten darum gebeten, doch bis 19 Uhr, ggf auch 19.15 h zu bleiben, dass die Spaziergänger nicht in die Gute Stube Rottweils vordringen können.

    Später lief jemand vom Schwarzen Tor kommend zum Friedrichsplatz und machte immer „Määäh“. Ein Zweibeiner. Meinen Respekt! Dazu gehört Chuzpe. Immerhin anerkannte er die Regeln und trug eine FFP2-Maske.

    Irgendwann fiel mir auf, dass die Spaziergänger nicht mehr in Bewegung waren, so ging ich Richtung Friedrichsplatz, um die Lage zu erkunden.

    Im Prinzip war das jetzt eine Menschenmenge, die v.a. den Verkehr behinderte. Dass das 2000 gewesen sein sollen, na ja, vielleicht waren auch schon welche weg.

    Viele Demonstrationsteilnehmer versammelten sich jetzt an der Absperrung und es war Konsens, dass man notfalls länger bleiben würde, als die Spaziergänger – zumindest ein harter Kern. Es kam zu Diskussionen, face to face, von Beleidigungen habe ich allerdings nichts bemerkt. Die sehen die Dinge anders, teilweise mit zusammengegoogeltem Halbwissen, Google ersetzt heute ja bekanntlich ein Hochschulstudium und ganze Universitätsbibliotheken.

    Das aufmerksame Auge konnte allerdings alsbald Auflösungserscheinungen unter den Spaziergängern beobachten, war ja auch kalt geworden inzwischen.

    Als die Spaziergänger mit „Wir sind das Volk“ anfingen, wurden sie ausgepfiffen und ausgebuht. Hörten dann schnell auf. Viele blickten die Obere Hauptstraße hinauf, wollten wohl die Stärke der Demonstranten feststellen.

    Gegen 19.45 h war das Spiel zu Ende, die Spaziergänger vollständig abgezogen und die letzten Demonstrationsteilnehmer konnten so auch nach Hause gehen.

    Meinen herzlichen Dank an die Polizistinnen und Polizisten, die bei der Kälte ihren Dienst versehen mussten – und dabei stets freundlich und auskunftsbereit waren.

    Für mich war es ein schönes Erlebnis, jetzt habe ich auch die Spaziergänger mal gesehen, konnte mir ein Bild von den Menschen machen.

    Rottweiler
    Rottweiler
    2 Jahre her

    Tatsächlich wäre die Gegendemo in der oberen Hauptstrasse an dem Platz nicht genehmigungsfähig gewesen and hätte verlegt werden müssen an einen anderen Ort, da man an dem Platz von spontan unangemeldeten Versammlungen ausgehen hätte müssen.
    Ich sehe hier klar ein Versagen der Polizei in ihrer Hauptaufgabe: für Sicherheit zu sorgen.
    Dass man eine solch grosse Menschengruppe auf eine Hauptstrassenkreuzung quasi in den Verkehr abdrängt direkt neben der Fussgängerzone ist eigentlich sicherheitsmässig ein Unding.

    Mal ganz abgesehen von pro-contra Politik hin-und-her.

    Also hier läuft grade was gewaltig schief. Die Polizei lässt sich tagespolitisch vereinnahmen, wenn sie nur dem Gesetz gebunden sein sollte und hier klar ihre Hauptaufgabe vernachlässigt indem sie absehbare Situationen entstehen lässt, wo grosse Menschengruppen in den Verkehr genötigt werden weil die sicheren Bereiche in der Fussgängerzone abgeriegelt sind. Eigentlich nicht hinnehmbar.

    J.Weiss
    J.Weiss
    Antwort auf  Rottweiler
    2 Jahre her

    Ach natürlich, ist ja auch vollkommen klar. Den „Spaziergängern“ gehört die Stadt. Daher müssen sie ihre Versammlung nicht anmelden und können „Wir sind das Volk“ skandieren! Unerträglich! Es kann doch nicht sein, dass so die diese Worte missbraucht werden, die zum Sturz des Unrechtsregimes DDR eingesetzt wurden.

    Und doch, ich war dabei und habe die vielen Spaziergänger gesehen. Die bloße Behauptung, es seien Nazis greift zu kurz. Lasst uns den Diskurs aufgreifen und nicht abschmettern mit dieser Vereinfachung.

    Wir als Gesellschaft sollten dringend versuchen diese Spaltung zu überwinden. Das gelingt nur durch Dialog. Lasst uns versuchen, die jeweils andere Sichtweise zu verstehen..

    Rottweiler
    Rottweiler
    Antwort auf  J.Weiss
    2 Jahre her

    Mir ging es nur um das Sicherheitskonzept. Das zu politisieren würde ich bewusst ausklammern wollen, denn die Sicherheit aller (auch vielleicht illegaler) Menschen muss ersteinmal an erster Stelle stehen.
    Wenn die Polizei unnötige Gefährdungen solche Menschenmengen sowie Verkehrsbehinderungen billigend in kauf nimmt – diese sogar noch fördert – nur um den Ansprüchen der lokalen Polit-Szene gerecht zu werden dann ist es eventuell mal Zeit über das eigene Verhalten zu reflektieren, denn als Sicherhitskonzept kann das so nicht stehen bleiben.

    Martin
    Martin
    Antwort auf  J.Weiss
    2 Jahre her

    Es wurde ein Transparent geschwenkt. „Euer Egoismus tötet Menschen“. Der aktuelle Bundeskanzler verbreitet auf Twitter die Ansicht, dass die Ungeimpften für die Ansteckung der Anderen verantwortlich sind. Entgegen Aller wissenschaftlichen Erkenntnisse wird weiterhin diese Lüge verbreitet. Die Impfung taugt in Ansätzen zum Selbstschutz. Eine sterile Immunität gibt es nicht.
    Wenn der Bundeskanzler morgen verkündet, dass ab sofort zum Schutz vor dem Virus flächendeckend 1G eingeführt wird und es aufgrund der unsicheren Wirkung der Impfung keine Pflicht geben wird, kann die Befriedung unmittelbar einsetzen, behaupte ich. Da weiterhin an den für viele Menschen unsinnigen Methoden festgehalten wird, werden die Leute wohl weiter auf die Strasse gehen (müssen).

    Lala
    Lala
    Antwort auf  Rottweiler
    2 Jahre her

    Einfach daheim bleiben. Auf dem Sofa fährt Sie keiner an.
    Oder spazieren im Wald. Der böse Wolf ist fußläufig unterwegs.

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    Peter Arnegger (gg)
    Peter Arnegger (gg)
    … ist seit gut 25 Jahren Journalist. Seine Anfänge hatte er bei der Redaktion der “Schwäbischen Zeitung” in Rottweil, beim Schwäbischen Verlag in Leutkirch volontierte er. Nach einem Engagement bei der zu diesem Verlag gehörenden Aalener Volkszeitung wechselte Arnegger zur PC Welt nach München, einem auf Computer-Hard- und -Software spezialisierten Magazin. Es folgten Tätigkeiten in PR und Webentwicklung.2004, wieder in seiner Heimat angekommen, half Arnegger mit, die NRWZ aus der Taufe zu heben. Zunächst war er deren Chefredakteur, und ist zwischenzeitlich Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs GmbH – und als solcher der verantwortliche Journalist der NRWZ.Peter Arnegger ist 1968 in Oberndorf / Neckar geboren worden.

    Beiträge

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    „Vor vielen hundert Jahren“ lautete das Motto des diesjährigen Weihnachtskonzerts des Droste-Hülshoff-Gymnasiums in der Auferstehung-Christi-Kirche.Rottweil - Vom barocken Chorsatz über weihnachtliche Popsongs bis...

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    Das Virus greift um sich. Die Sieben-Tage-Inzidenz am Montag im Landkreis Rottweil: 937,5. 238 Menschen im Kreis starben bislang an oder mit Corona, so die offiziellen Zahlen. Weitere: etwa 600 Menschen sammelten sich im Namen einer Mahnwache für die Coronaverstorbenen und gegen die sogenannten „Spaziergänger“ am Montagabend in Rottweils Oberer Hauptstraße, so die Polizei. 1300 spazierten gleichsam um sie herum, ebenfalls nach Schätzung der Polizei, sie selbst wollen 2000 gewesen sein. Und um 19.16 Uhr erschallte er erstmals im Rahmen eines solchen „Spaziergangs“ in Rottweil: Der Ruf „Wir sind das Volk!“ Verhalten, noch, unsicher.

    Es war im Vorfeld ein Ringen: um die Meinungshoheit, aber auch um den fotogenen Innenstadtbereich Rottweils. Ein Ringen zwischen den „Spaziergängern“ gegen die Coronamaßnahmen, gegen eine Impfpflicht und für eine freie Impfentscheidung und Selbstentfaltung einerseits und jenen, die sich ihnen mit Kerze, Peitsche oder Unterschrift entgegenstellen, teils als Menschenkette, das eine Ende eines Schals in der Hand.

    Menschenkette mit Masken und Schals in der Oberen Hauptstraße. Fotos: gg

    Auch am Montagabend war es ein Ringen – aber eines, das friedlich blieb. Zwar kam es am unteren Ende der Oberen Hauptstraße zu Konfrontationen, Provokationen und Beleidigungen. „Määäh!“, riefen die „Spaziergänger“ den Menschen von der Mahnwache zu, „Schämt euch!“, antworteten diese. Beispielsweise. Doch hielt die Polizei beide Gruppierungen erneut auseinander, mahnte hier und da, bitte die Contenance zu wahren. Wieder mit Erfolg. Ein Provokateur, der sich ohne Maske unter die Leute von der Mahnwache mischen und mit ihnen diskutieren wollte, ist von Polizeibeamten kurzerhand weg begleitet worden.

    Am Friedrichsplatz die „Spaziergänger“, in der Oberen Hauptstraße die Gegendemonstranten. Das Spiel ging scheinbar ewig, die „Spaziergänger“ hatten das Straßenkreuz weitgehend vereinnahmt, feierten sich dafür, dass sie dann und wann im großen Pulk den Zebrastreifen überquerten. Der Begleitgesang: „Oh, wie ist das schön!“

    Gegen 19.20 Uhr beschloss die Polizei, nur noch ein paar Minuten zuschauen zu wollen. Und bat die Leute in der Oberen Hauptstraße, sich allmählich zurückzuziehen. Um die Konfrontation langsam aufzulösen. Ein harter Kern „Spaziergänger“ blieb – bis die Polizei sich sichtbar formierte, um die Rädelsführer unter ihnen zu schnappen und die Personalien aufzunehmen. Da waren sie dann plötzlich weg, kehrte Ruhe ein.

    Alle zogen sich zurück, auch etwa Bürgermeister Dr. Christian Ruf und Fachbereichsleiter Bernd Pfaff von der Stadtverwaltung.

    Hatten das Straßenkreuz vorübergehend vereinnahmt: die „Spaziergänger“.

    Obere Hauptstraße abgesperrt

    Bereits am Montagnachmittag standen die Absperrgitter bereit. Die gesamte Obere Hauptstraße in Rottweil sollte vereinnahmt werden. Den „Spaziergängern“ genommen, die sich dort an einem Montag Mitte Dezember zum ersten Mal versammelt haben. Damals noch etwa 250 an der Zahl. Inzwischen wuchsen sie auf gut 1400 an – bei der Demo vor einer Woche. Nun 1300, so die Polizei. Da die Veranstalter einer Mahnwache aber namentlich auftreten, ihre Aktion im Vorfeld angemeldet haben, hat ihnen die Staatsmacht den Platz eingeräumt.

    Ein breites Bündnis aus den Kreis-Parteien und Rätinnen und Räten der Fraktionen im Gemeinderat (jeweils ohne die AfD), aus verschiedenen Organisationen und Vereinen, aus Bürgern, zudem, hatte sich zusammengefunden, um ein deutliches Zeichen gegen die Corona-Demonstranten zu setzen. Unter dem Stichwort „Corona ist kein Spaziergang“ und den Feststellungen, Rottweil sage „Ja – zum Impfen statt Schimpfen, ja – zu Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, ja – zu einem solidarischen Miteinander im Kampf gegen Corona.“ Der Vorwurf an die „Spaziergänger“: Egoisten seien sie. Und Demokratiefeinde. Die Stadt rief, ein Novum, unter dem Motto „Unser Rottweil: solidarisch – friedlich – vernünftig!“ zu einer Unterschriftensammlung auf (siehe unten).

    Dabei liefen sie doch bislang friedlich Montag für Montag nur im Kreis herum. Auch, als sich ihnen sogenannte „Klepfer“ mit ihren Peitschen in den Weg gestellt haben. Was natürlich mächtig provozierte. Mit Gewalt gegen die friedlichen Demonstranten vorzugehen, lautete der zentrale Vorwurf. Dass die Fasnet, die Tradition missbraucht würden, ein weiterer. Und dass sich die Narren mal an ihre Herkunft erinnern sollten – die es ihnen zur Aufgabe mache, die Obrigkeit anzugehen.

    Die Menschenkette wolle ein Zeichen setzen gegen die als Spaziergänge verschleierten Demonstrationen, hieß es dann am Montag seitens der Oerganisatoren, Elke Reichenbach und Peter Bruker. Man müsse sich gegen diese Bewegung, die der Rechten in die Hände spiele, wehren, hieß es.

    Es sei zudem geplant, auch weiterhin die Obere Hauptstraße zu besetzen. So sei für kommenden Montag wieder eine Menschenkette angemeldet worden.

    Maskenpflicht erlassen

    Zwischenzeitlich überraschte auch das Landratsamt Rottweil, indem die Behörde Stellung bezog. Sie erließ eine Allgemeinverfügung zur Maskenpflicht bei Ansammlungen. Betroffen davon sind primär die sogenannten Spaziergänge gegen die Coronamaßnahmen. Ein Oberndorfer Bürger hat Widerspruch dagegen eingelegt. „Die Allgemeinverfügung greift rechtswidrig, weil unbestimmt und nicht anwendbar, in mein Recht auf maskenfreien Aufenthalt mit Freunden und Bekannten sowie Gleichgesinnten im Freien ein, und das in willkürlicher, nicht nachvollziehbarer Art und Weise“, argumentiert er.

    Um kurz nach 18 Uhr machte die Polizei per Durchsage klar, dass es sich um eine erneut nicht angemeldete Demonstration der Spaziergänger handele. Es bestehe eine Maskenpflicht. Die Polizei wolle deren Einhaltung überprüfen. Zugleich setzte sich der Strom der Demonstranten in Bewegung. Die Hochbrücktorstraße entlang. Sie sind also ausgewichen.

    Die Polizei, wieder mit einer mittleren zweistelligen Zahl an Beamten vor Ort, werde im Einzelfall Personalien aufnehmen, falls es zu Ordnungswidrigkeiten oder Straftaten komme, so ein Polizeisprecher. Es seien bei den vergangenen fünf Spaziergängen jeweils Anzeigen geschrieben worden. Zahlen nannte er nicht.

    Polizei checkt Personalien. Allerdings erst, nachdem die Demos zuende sind.

    Keine Gegenwehr

    Die Narren und die Initiatoren einer Menschenkette hatten sich auch an diesem Montag die gesamte Obere Hauptstraße geschnappt. Abgesperrt von der Polizei. Das Ringen um diesen Bereich gaben die „Spaziergänger“ ohne größere Gegenwehr auf. Wie auch – sie haben keine Sprecherin, keinen Sprecher. Sie sind eine heterogene Menschenmenge aus offenbar Gleichgesinnten, denen a) die Coronamaßnahmen zu weit gehen oder jedenfalls unverständlich sind, die b) über ihren Körper selbst bestimmen wollen und sich deshalb einer Impfpflicht entgegenstellen, und/oder die c) ein Komplott der Mächtigen gegen „die da unten“ sehen, eine „Plandemie“ zur Ausrottung von Teilen der Menschheit, vielleicht sogar das.

    Gegenbewegung ist namentlich organisiert

    Leichter im Auftritt hatten es die Initiatoren der Mahnwache, denen die Stadt half, die Obere Hauptstraße für ihre Zwecke sperren zu lassen. Und die „Klepfer“ mit ihren Peitschen, die vor der Fasnet ja zum Straßenbild in Rottweil gehören, denen die Stadt half, eine Organisationsform zu finden. So hatten sie zunächst eine Versammlung angemeldet. Und erfuhren dann, dass es bei einer Versammlung verboten ist, Waffen mitzuführen beziehungsweise waffenähnliche Dinge mitzubringen. Wozu die Peitschen zählen. Die Lösung war, eine Veranstaltung anzumelden. Das haben sie getan, für diesen und den kommenden Montag, jeweils von 18 Uhr bis 19.30 Uhr. Den zur Verfügung stehenden Platz wolle man sich mit den Vertretern der Mahnwache teilen, hieß es. „Sollte jedoch die Mahnwache so einen Zulauf haben, dass diese mehr Platz benötigen, dann geben wir den Platz gerne frei“, erklärte der Organisator seitens der Klepfer im Vorfeld.

    Und die „Spaziergänger“? Sie sahen sich zunächst einem Zustrom an Mitgliedern in ihrem Telegram-Chat „Rottweiler Spaziergang„. Sie befürchteten Spitzel unter den Neuankömmlingen, aber auch unter den bestehenden Mitgliedern. Ja, die Polizei, die Stadtverwaltung, die Presse liest schon längere Zeit mit.

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    Mehr Informationen

    „Spaziergänger“ weichen aus

    Deshalb war es für sie auch nicht leicht, den Treffpunkt für den eigentlich ja spontanen Spaziergang von der Oberen Hauptstraße, vom Bereich vor dem Alten Rathaus zu verlegen. Die konkrete Frage, wo man sich nun versammle, konnte ja per se niemand beantworten, wäre er doch dann zur Verantwortung zu ziehen. Deshalb kamen Hinweise wie dieser: „Ich habe gehört dass dieser Brunnen  und der Richtung Brücke zur Abendstunde besonders angeleuchtet wird – montags 1800 soll es besonders schön sein 😉 „. Gemeint ist die Hochbrücktorstraße. Andere wollten sich am Nägelesgraben versammeln, wieder andere oberhalb des Schwarzen Tors.

    Angst herrscht vor

    Darüber hinaus – wenig Aufregung im Chat. Sie ermahnen sich gegenseitig immer wieder, doch ja Ruhe zu bewahren. Bei allen, wie ihnen das vorkommt, Provokationen. Und sie teilen die Inhalte, die ihnen wichtig sind. Gerade hat das Thema Impfschäden Konjunktur. Einer kommentiert: „Frau meines Arbeitskollegen ist Ende Dezember plötzlich verstorben. Gestern habe ich erfahren, dass sie drei Tage zuvor zusammen mit ihrem Mann beim Boostern war. – Aber natürlich gibt es keinen Zusammenhang, gell!“ Und: „Sind doch alles nur Einzelfälle… Der Bruder meines Nachbarn ist seit der ersten Impfung halbseitig gelähmt. Mein Sohn, der sich impfen lassen musste, um seine Arbeit nicht zu verlieren (also völlig freiwillig) schwebte nach der zweiten Impfung fast eine Woche lang zwischen Leben und Tod. Der wird sich garantiert nicht mehr boostern lassen. Gerade erfahre ich von einem Kollegen, der mit Behinderten arbeitet, dass zwei dieser Behinderten (die einfach mal geimpft wurden, ohne, dass sie auch nur ansatzweise verstanden hätten, was mit ihnen gemacht wird) inzwischen an Hirnthrombose gestorben sind. Letzte Woche musste zweimal der Notarzt wegen Epilepsieanfällen kommen, und das plötzliche explosionsartige Auftreten von Gürtelrose kann sich natürlich auch keiner erklären. Aber, wie gesagt, alles nur Einzelfälle.“

    Tausende Unterschriften

    Bis zum Montagnachmittag haben rund 2500 Menschen die Unterschriftenaktion „Unser Rottweil: solidarisch – friedlich – vernünftig!“ der Stadt Rottweil unterstützt. OB Ralf Broß hatte am Freitag die Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen, mit einer Unterschrift ein Zeichen der Solidarität in der Pandemie zu setzen und sich gegen die sogenannten „Spaziergänge“ in der historischen Innenstadt auszusprechen.

    „Das ist ein deutliches Signal der Zivilgesellschaft in unserer Stadt. Ich danke allen Unterstützerinnen und Unterstützer, die bislang mitgemacht haben“, so Rottweils Oberbürgermeister Ralf Broß. Als Erstunterzeichner haben neben OB Ralf Broß und Bürgermeister Dr. Christian Ruf auch Vertreter der katholischen und der evangelischen Kirchengemeinden, der Israelitischen Kultusgemeinde und der Türkisch-Islamischen Gemeinde den Aufruf unterstützt. Ebenso haben zahlreiche Mitglieder des Rottweiler Gemeinderats, mehrere Ortsvorsteher, der Dachverband kulturrottweil sowie die Landtagsabgeordneten Stefan Teufel (CDU), Daniel Karrais (FDP), Martina Braun (GRÜNE), die Bundestagsabgeordnete Maria-Lena Weiss und der Europaabgeordnete Andreas Schwab (beide CDU) den Aufruf mitunterzeichnet. Seitdem haben sich einschließlich der Unterschriften vom Wochenmarkt rund 2500 Menschen der Aktion angeschlossen die Namen vom Wochenmarkt werden derzeit noch auf die digitale Unterschriftenliste auf www.unserrottweil.de übertragen). „Die Aktion geht weiter, wir freuen uns über jede Unterschrift“, ruft Broß auf, weiterhin mitzumachen. Mit Blick auf den heutigen Montagabend sagt Broß: „Ich appelliere an alle Seiten: Bitte bleiben Sie besonnen – äußern Sie ihre Meinung, aber bleiben Sie friedlich.“

    Der Aufruf kann unter www.unserrottweil.de digital unterschrieben werden. Zudem kann man sich im Foyer des Alten Rathauses zu den üblichen Öffnungszeiten eintragen.

    Die Lage im Land

    „Wir müssen sehr aufpassen, dass sich bei den Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen keine explosive Stimmung entwickelt. Das zeigt auch das vergangene Wochenende“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl am Montag zur Versammlungslage am vergangenen Wochenende. In Stuttgart hätten sich laut Innenministerium rund 40 Hooligans aus der lokalen Szene und 20 Anhänger der rechtsextremen „Identitäten Bewegung“ unter die Demonstranten gemischt, eine aggressive, feindselige Stimmung sei deutlich zu spüren gewesen. „Unsere Polizistinnen und Polizisten waren auch hier wieder stark gefordert und haben große Umsicht gezeigt: Sie haben das Recht auf Meinungsfreiheit geschützt und gleichzeitig unter Beachtung der Verhältnismäßigkeit gewirkt“, so Strobl.

    Die Lage in Stuttgart mache aber auch deutlich: Der Gesprächsfaden dürfe nie abreißen, die Fronten dürften sich nicht weiter verhärten, so der Innenminister. „Klar ist, zu Beginn des dritten Jahres mit Corona, es braucht das Engagement jedes Einzelnen im Kampf gegen das Virus, um so weit als möglich zur Normalität zurückkehren zu können“, sagt er.

    Am vergangenen Wochenende (21. bis 23. Januar 2022) fanden in Baden-Württemberg erneut eine Vielzahl von Versammlungen mit Bezug zur Coronapandemie statt, die überwiegend friedlich verliefen. Insgesamt wurden 58 Demonstrationen mit rund 34.700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer polizeilich begleitet. Dabei setzte die Polizei landesweit etwa 2300 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten ein. 

    Wie bereits am vergangenen Wochenende fand am Samstag (22. Januar 2022) die personenstärkste Versammlung in Freiburg statt. Dort beteiligten sich rund 5.500 Kritikerinnen und Kritiker der Corona-Maßnahmen an einem Aufzug durch die Innenstadt. Zeitgleich versammelten sich etwa 2.000 Personen zu einem Gegenprotest. Bei den beiden angemeldeten Versammlungen kam es nur zu kleineren Störungen.

    Unter dem Motto „Wir sind viele! Ja zu Solidarität. Nein zu Hetze.“ versammelten sich am Samstag in Ulm knapp 4000 Befürworterinnen und Befürworter der aktuellen Pandemie-Maßnahmen und bildeten eine Menschenkette vom Ulmer Münster bis zum Petrusplatz in Neu-Ulm.

    In Stuttgart fanden, ebenfalls am Samstag, gleich zwei Versammlungen gegen die Maßnahmen zum Infektionsschutz mit insgesamt 3.400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt. Es kam zu mehreren Anzeigen, ein Großteil davon wegen Verstößen gegen die Maskentragepflicht.

    Rund 2.600 Personen nahmen an einem Aufzug durch die Reutlinger Innenstadt teil. Bis auf das vereinzelte Abbrennen von Pyrotechnik verlief die Versammlung ohne besondere Vorkommnisse.

    Auch am Sonntag (23. Januar 2022) demonstrierten in 14 Städten und Gemeinden Bürgerinnen und Bürger weitgehend störungsfrei.

    Bei einer Kundgebung der AfD in Herrenberg/Kreis Böblingen blockierten mehrere Personen der örtlichen linken Szene die geplante Anfahrtsstrecke der Vorsitzenden der AfD-Bundestagsfraktion Alice Weidel MdB. Im weiteren Verlauf kam es durch diese Störer zu Beleidigungen und Angriffen gegen die Einsatzkräfte. Es wurden 23 Randalierer festgenommen und unter anderem wegen Landfriedensbruch angezeigt.

    Neben dem Versammlungsgeschehen konzentrieren sich die Maßnahmen der Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte des Landes weiterhin auf die Kontrollen zur Einhaltung der Coronaverordnung. Allein zwischen Freitag, 21. Januar 2022, und Sonntag, 23. Januar 2022, wurden im Zuge der Kontroll- und Überwachungsmaßnahmen rund 4800 Personen und knapp 2500 Fahrzeuge kontrolliert. Dabei wurden rund 440 Verstöße gegen die Coronaverordnung festgestellt. Ein Großteil davon bezog sich mit beinahe 400 Verstößen auf die Verpflichtung zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung.

    Seit Beginn der Coronapandemie wurden von der Polizei Baden-Württemberg damit knapp 2,26 Millionen Personen und 833.000 Fahrzeuge kontrolliert und dabei beinahe 381.000 Verstöße gegen die erlassenen Verordnungen festgestellt.

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