ROTTWEIL. Einsatz für die Rettungskräfte von Feuerwehr und DRK, zudem für die Polizei am Dienstagabend. Sie wurden von einem jungen Mann in die dunkle Tiefgarage eines Mehrfamilienhauses gerufen. Dort befinde ein lebloser Mann in einem Auto.
Update, die Polizei berichtet wie folgt: Eine bekleidete Schaufensterpuppe, die in einer Tiefgarage in der Oberndorfer Straße auf dem Beifahrersitz eines Autos saß, hat am Dienstagnachmittag einen Polizeieinsatz ausgelöst. Ein 25-jähriger Mann hatte in der dunklen Garage das Cabrio mit offenem Dach auf einem mit Gittern versehenen Nachbarstellplatz bemerkt. „Beim Anblick der Situation ging er davon aus, dass auf dem Beifahrersitz ein angeschnallter, aber lebloser Mensch sitzt, weswegen er von einem medizinischen Notfall ausging und über Notruf Hilfe anforderte“, so die Polizei in ihrer Mitteilung.
Polizei, Rettungsdienst und die Feuerwehr kamen vor Ort und stellten schnell fest, dass es sich beim näheren Anblick lediglich um eine lebensgroße Puppe handelte. „Welchen Hintergrund die Schaufensterpuppe auf dem Beifahrersitz hatte, konnte die Polizei nicht klären. Der Besitzer des Cabrios hatte den nicht alltäglichen Einsatz in der Tiefgarage offenbar nicht mitbekommen“, heißt es abschließend im Polizeibericht.
Unser ursprünglicher Beitrag: Der Alarm kam gegen 17.30 Uhr. Ein junger Mann meldete eine leblose Person. Diese sitze in einem Auto in einer Parkbox einer Tiefgarage in der Oberndorfer Straße. „Ich hab‘ gerade mein Fahrrad abgestellt, den Akku herausgenommen“, so der junge Mann gegenüber der NRWZ. Dann habe er in der Box nebenan, getrennt durch ein Gitter, den Mann entdeckt. In einem Auto sitzend, reg- und leblos. „Ich habe mir fast in die Hose gemacht“, so der junge Mann. Er griff zum Handy, rief die 110, verließ die dunkle Tiefgarage.
Die Einsatzleitstelle schickte einen Rettungswagen mit drei Kräften, den Notarzt, die Feuerwehr und die Polizei mit einer Streife. Die Aufgaben wären klar gewesen: Die Feuerwehr schafft einen Zugang zur mit einem Tor verschlossenen Parkbox und beleuchtet die Einsatzstelle, die Kräfte des DRK kümmern sich um die möglicherweise doch noch lebende Person, die Polizei klärt die Zusammenhänge und Ursachen.
All das war dann doch nicht nötig. Denn die vermeintliche Leiche – die ist eine Schaufensterpuppe. Angeschnallt, angezogen und mit Kappe sitzt diese auf dem Beifahrersitz des roten Cabrios, das da in der Box abgestellt ist. So habe er die „Person“ vorgefunden, berichtete Stadtbrandmeister Frank Müller schmunzelnd. Er habe mit seiner Taschenlampe genügend Licht machen können, um das zu erkennen. Daraufhin habe er seine nachrückenden Kräfte die Anfahrt abbrechen lassen können.
Der junge Mann dagegen hatte nur die Beleuchtung des Homescreens seines Handys an, als er einen Blick in die Nachbargarage warf. Und hat dann einen so großen Schreck bekommen, dass er selbst nicht genauer nachschauen wollte, das lieber den Profis überließ. Die verließen, inklusive der eingesetzten Streifenbeamten, sämtlich lächelnd den „Tatort.“
Ich selber hatte früher auch immer einen riesigen schwedischen Stoffelch mit Sonnenbrille auf dem Rücksitz sitzen. Vielleicht ist es hier etwas ähnliches. Der Stoffelch hilft übrigens viel bei Polizeikontrollen in südeuropäischen Ländern.