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    Lebens-Ort mit Schwierigkeiten

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    Werden die vier Orte in Rottweils Zentrum ergänzt? Kommt zu Lorenz-, Johanniter-, Sprenger- und Heiligkreuzort der Lebens-Ort? Das jedenfalls kann sich eine Gruppe von Menschen vorstellen, die gern ein gemeinsames Haus bauen würden. Ein ganz besonderes Haus, wie sie finden: Eben einen Lebens-Ort.

    Die Idee: Ein Haus bauen, in dem es abgeschlossene Wohnungen gibt, aber auch gemeinschaftlich genutzte Räume. Also nicht bloß der Hausgang und vielleicht der Abstellraum für Fahrräder, sondern eine Werkstatt, Besprechungs- und Hobbyräume und eine Waschküche – wozu soll jeder eine eigene Waschmaschine haben? Und natürlich Aufenthaltsräume. Zur Pflege der Gemeinschaft. Oder, wie es die Initiatoren selbst schreiben: „Sich in die eigene Wohnung zurückziehen, aber trotzdem als Teil einer Gemeinschaft Gleichgesinnter fühlen.“ Und das in einem Passiv-Haus, mit Atrium in der Mitte, um das dann der Baukörper entsteht. Selbst finanziert, also ohne einen Bauträger.

    Klingt ganz gut. Nur ist das alles gar nicht so einfach. Das beginnt bei den Interessenten: Ein Mehrgenerationenhaus, das hat sich schnell herausgestellt, wird sich so nicht realisieren lassen. Denn junge Familien mit den nötigen Mitteln wollen eher ein Haus mit Garten. Wer Interesse an einem innenstadtnahen Haus ohne Garten hat, das sind ältere Menschen, denen vielleicht der Garten zu viel wird und die lieber zentrumsnah wohnen, wo sie nicht mehr auf den eigenen Pkw angewiesen sind (obwohl sie einen haben dürfen, eine Tiefgarage sieht das Projekt derzeit durchaus vor). Da ist dann auch das nötige Kleingeld vorhanden, zum Beispiel aus dem Verkauf des Einfamilienhauses.

    Und dann ist da der Standort. Es gibt ja nicht allzu viele leere, bebaubare Grundstücke in Innenstadtnähe. Ursprünglich hatten die Initiatoren mit dem Platz an der Ecke Bahnhof-/Ruhe-Christi-Straße geliebäugelt. Doch der gehört der Stadt und soll Parkplatz bleiben – vor allem als Quartiersparkplatz für die Innenstadtbewohner. Also nein, nicht hier. Nun haben die Initiatoren ein anderes Grundstück im Auge, das der Stadt gehört (dessen Standort sie nicht verraten wollen). Nur: Ein Kauf des Grundes kommt nicht in Frage. Angepeilt ist eine Bebauung in Erbpacht. Möglich – aber die Stadt und daher auch der Gemeinderat muss damit einverstanden sein. Dazu müssen die Beteiligten aber schon mehr als nur Absichtserklärungen abgeben, müssen sich in irgendeiner Rechtsform organisieren. Schon, um auch Fördermittel erhalten zu können. Und natürlich muss auch die Finanzierung des Baus klar sein. Auch daran kann es hapern: Die Baupreise steigen derzeit kräftig an, da müssen die Beteiligten gut rechnen.

    Von der ursprünglichen Idee, dass im Erdgeschoss des Hauses die Bruderhaus-Diakonie einen integrativen Laden einrichtet, ist man inzwischen abgekommen. Aber Quartiersarbeit mit beispielsweise einem Einkaufs- und Wäschedienst, in dem Menschen mit Behinderung tätig werden können, wäre in dem Haus denkbar.

    Die Gruppe besteht derzeit aus zehn Menschen und braucht noch weitere Interessenten. Daher ist sie auch in dieser Hinsicht aktiv. So macht sie am kommenden Dienstag, 28. März, ab 19.30 Uhr im Kutschenhaus des Kapuziners einen Informationsabend. Am Samstag, 15. April, ist sie mit einem Infostand auf dem Wochenmarkt. Und am Mittwoch, 24. Mai, referiert ab 19:30 Uhr der Erziehungswissenschaftler und Sozialgerontologe Prof. Ulrich Otto zum Thema „Gemeinschaftlich wohnen – Quartier beleben: Chancen für die Generation 50+“ im Kutschenhaus des Rottweiler Kapuziners.

     

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    Wolf-Dieter Bojus
    Wolf-Dieter Bojus
    ... war 2004 Mitbegründer der NRWZ und deren erster Redakteur. Mehr über ihn auf unserer Autoren-Seite.

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    A n z e i g e

    Werden die vier Orte in Rottweils Zentrum ergänzt? Kommt zu Lorenz-, Johanniter-, Sprenger- und Heiligkreuzort der Lebens-Ort? Das jedenfalls kann sich eine Gruppe von Menschen vorstellen, die gern ein gemeinsames Haus bauen würden. Ein ganz besonderes Haus, wie sie finden: Eben einen Lebens-Ort.

    Die Idee: Ein Haus bauen, in dem es abgeschlossene Wohnungen gibt, aber auch gemeinschaftlich genutzte Räume. Also nicht bloß der Hausgang und vielleicht der Abstellraum für Fahrräder, sondern eine Werkstatt, Besprechungs- und Hobbyräume und eine Waschküche – wozu soll jeder eine eigene Waschmaschine haben? Und natürlich Aufenthaltsräume. Zur Pflege der Gemeinschaft. Oder, wie es die Initiatoren selbst schreiben: „Sich in die eigene Wohnung zurückziehen, aber trotzdem als Teil einer Gemeinschaft Gleichgesinnter fühlen.“ Und das in einem Passiv-Haus, mit Atrium in der Mitte, um das dann der Baukörper entsteht. Selbst finanziert, also ohne einen Bauträger.

    Klingt ganz gut. Nur ist das alles gar nicht so einfach. Das beginnt bei den Interessenten: Ein Mehrgenerationenhaus, das hat sich schnell herausgestellt, wird sich so nicht realisieren lassen. Denn junge Familien mit den nötigen Mitteln wollen eher ein Haus mit Garten. Wer Interesse an einem innenstadtnahen Haus ohne Garten hat, das sind ältere Menschen, denen vielleicht der Garten zu viel wird und die lieber zentrumsnah wohnen, wo sie nicht mehr auf den eigenen Pkw angewiesen sind (obwohl sie einen haben dürfen, eine Tiefgarage sieht das Projekt derzeit durchaus vor). Da ist dann auch das nötige Kleingeld vorhanden, zum Beispiel aus dem Verkauf des Einfamilienhauses.

    Und dann ist da der Standort. Es gibt ja nicht allzu viele leere, bebaubare Grundstücke in Innenstadtnähe. Ursprünglich hatten die Initiatoren mit dem Platz an der Ecke Bahnhof-/Ruhe-Christi-Straße geliebäugelt. Doch der gehört der Stadt und soll Parkplatz bleiben – vor allem als Quartiersparkplatz für die Innenstadtbewohner. Also nein, nicht hier. Nun haben die Initiatoren ein anderes Grundstück im Auge, das der Stadt gehört (dessen Standort sie nicht verraten wollen). Nur: Ein Kauf des Grundes kommt nicht in Frage. Angepeilt ist eine Bebauung in Erbpacht. Möglich – aber die Stadt und daher auch der Gemeinderat muss damit einverstanden sein. Dazu müssen die Beteiligten aber schon mehr als nur Absichtserklärungen abgeben, müssen sich in irgendeiner Rechtsform organisieren. Schon, um auch Fördermittel erhalten zu können. Und natürlich muss auch die Finanzierung des Baus klar sein. Auch daran kann es hapern: Die Baupreise steigen derzeit kräftig an, da müssen die Beteiligten gut rechnen.

    Von der ursprünglichen Idee, dass im Erdgeschoss des Hauses die Bruderhaus-Diakonie einen integrativen Laden einrichtet, ist man inzwischen abgekommen. Aber Quartiersarbeit mit beispielsweise einem Einkaufs- und Wäschedienst, in dem Menschen mit Behinderung tätig werden können, wäre in dem Haus denkbar.

    Die Gruppe besteht derzeit aus zehn Menschen und braucht noch weitere Interessenten. Daher ist sie auch in dieser Hinsicht aktiv. So macht sie am kommenden Dienstag, 28. März, ab 19.30 Uhr im Kutschenhaus des Kapuziners einen Informationsabend. Am Samstag, 15. April, ist sie mit einem Infostand auf dem Wochenmarkt. Und am Mittwoch, 24. Mai, referiert ab 19:30 Uhr der Erziehungswissenschaftler und Sozialgerontologe Prof. Ulrich Otto zum Thema „Gemeinschaftlich wohnen – Quartier beleben: Chancen für die Generation 50+“ im Kutschenhaus des Rottweiler Kapuziners.

     

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