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    NRWZ.deRottweilTrotz hoher Infektionszahlen: Landkreis bereitet keine Sonderregelungen vor

    Trotz hoher Infektionszahlen: Landkreis bereitet keine Sonderregelungen vor

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    Ein Spitzenwert, den niemand braucht: Mit knapp 400 hat der Kreis Rottweil landesweit die höchste Sieben-Tage-Inzidenz im Land. Das liegt laut Gesundheitsamt auch daran, dass hier überdurchschnittlich viel getestet wird.

    Infektionsgeschehen „diffus“

    Natürlich auch an Ansteckungen in Pflegeheimen, wie Dr. Petra Sostak, die stellvertretende Leiterin des Gesundheitsamts, beim wöchentlichen Pressegespräch mitteilte. Diese hatten in der Kalenderwoche 50 (7. bis 13. Dezember) 21 Prozent ausgemacht, in der Woche darauf noch zwölf Prozent. Das übrige Infektionsgeschehen sei „diffus“, also ohne besonderen Schwerpunkt. Es spiele sich außer in den Heimen vor allem in Familien und Arbeitsumfeld ab, aber „auch Schulen und Kindergärten spielten eine Rolle“, sagte die Medizinerin – die seit einer Woche geschlossen sind. Sie wies darauf hin, dass die positiv getesteten Personen sich auch in den Familien in einem Zimmer absondern sollten, wo das möglich ist, damit sich die übrigen Familienangehörigen nicht anstecken.

    Viel getestet

    Außerdem werde im Kreis, nach Absprache mit dem Landesgesundheitsamt, überdurchschnittlich viel getestet. Das sei auch daran zu sehen, dass zwar die gemeldete Zahl der Angesteckten deutlich höher sei als in anderen Landkreisen, aber nicht die Zahl der Todesopfer. 60 Prozent der positiv Getesteten seien (noch) symptomfrei.

    Trotz der hohen Infektionszahlen wird es keine kreisweiten Vorschriften geben, betonte Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel nach einem Gespräch mit dem Landesgesundheitsamt. Weitergehende Maßnahmen müssten auch geeignet sein, die Verbreitung zu hemmen, und die sehen weder er noch das Amt. Möglich wäre die erlaubte Anzahl von Teilnehmern einer Beerdigung zu verringern. Das aber sei in Gemeinden mit derzeit null Corona-Kranken wie Schenkenzell unverhältnismäßig. Eine solche Maßnahme wäre allenfalls eine Aufgabe für die Ortspolizeibehörden.

    Laxer Umgang mit Regeln

    Er beklagte weiter den laxen Umgang Einiger mit den Regeln und Vorschriften. So sehe er immer wieder, dass an Bushaltestellen Menschen zusammen stünden und allenfalls die Hälfte davon eine Gesichtsmaske aufhabe. Er appellierte an die Menschen im Kreis, über Weihnachten nicht zu verreisen, auch wenn das erlaubt sei. Das Virus reise immer mit, in die eine oder andere Richtung.

    Michel: Kirchen sind verantwortungsbewusst

    Bei den beiden großen Kirchen sieht Michel „großes Verantwortungsbewusstsein“ mit der Absage von Präsenzgottesdiensten. Er hoffe, dass auch die Freikirchen solches Bewusstsein zeigen. Und als hätten sie das gehört: Gerade mal zehn Minuten nach dieser Aussage kam die Pressemitteilung von Stadtmission und Freier evangelischer Gemeinde, dass sie „bis auf Weiteres“ auf Präsenzgottesdienste verzichten.

    In zwei Pflegeheimen habe es größere Ausbrüche von Corona gegeben, eins in Rottweil, ein kleineres in der Nähe. Die Lage dort sei inzwischen im Griff, berichtete Ordnungsamtsleiter Thomas Seeger. Die Lage dort habe sich stabilisiert. Inzwischen gebe es Ausbrüche in drei Heimen in Rottweil, Sulz und in der Umgebung von Sulz. Die Heime testeten inzwischen die Bewohner und Angestellten regelmäßig mehrfach in der Woche.

    Kreisimpfzentrum

    „Wir sind im Zeitplan“, sagte der Erste Landesbeamte Hermann Kopp über die Vorbereitungen zum Kreisimpfzentrum. Ein Führungsstab sei eingerichtet, der Vertrag über die Nutzung der Rottweiler Stadthalle sei unterschriftsreif. Gleich nach Weihnachten, am 28. Dezember, werde mit der Einrichtung der Halle begonnen. Danach warte man auf die Lieferung des Impfstoffs sowie der IT, damit am 15. Januar auch mit den Impfungen begonnen werden könne. Die Hardware werde vom Land allerdings erst am 13. Januar geliefert, sagte Kopp. Ob die mobilen Impfteams bereits vorher mit der Impfung in den Pflegeheimen beginnen könne, hänge von der Lieferung des Impfstoffs ab. Es wäre aber schön, fand er, wenn vom zentralen Impfzentrum in Offenburg ein mobiles Team in den Kreis geschickt werde. „Das wird sich nach Weihnachten klären“, berichtete Seeger.

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    Wolf-Dieter Bojus
    Wolf-Dieter Bojus
    ... war 2004 Mitbegründer der NRWZ und deren erster Redakteur. Mehr über ihn auf unserer Autoren-Seite.

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    Ein Spitzenwert, den niemand braucht: Mit knapp 400 hat der Kreis Rottweil landesweit die höchste Sieben-Tage-Inzidenz im Land. Das liegt laut Gesundheitsamt auch daran, dass hier überdurchschnittlich viel getestet wird.

    Infektionsgeschehen „diffus“

    Natürlich auch an Ansteckungen in Pflegeheimen, wie Dr. Petra Sostak, die stellvertretende Leiterin des Gesundheitsamts, beim wöchentlichen Pressegespräch mitteilte. Diese hatten in der Kalenderwoche 50 (7. bis 13. Dezember) 21 Prozent ausgemacht, in der Woche darauf noch zwölf Prozent. Das übrige Infektionsgeschehen sei „diffus“, also ohne besonderen Schwerpunkt. Es spiele sich außer in den Heimen vor allem in Familien und Arbeitsumfeld ab, aber „auch Schulen und Kindergärten spielten eine Rolle“, sagte die Medizinerin – die seit einer Woche geschlossen sind. Sie wies darauf hin, dass die positiv getesteten Personen sich auch in den Familien in einem Zimmer absondern sollten, wo das möglich ist, damit sich die übrigen Familienangehörigen nicht anstecken.

    Viel getestet

    Außerdem werde im Kreis, nach Absprache mit dem Landesgesundheitsamt, überdurchschnittlich viel getestet. Das sei auch daran zu sehen, dass zwar die gemeldete Zahl der Angesteckten deutlich höher sei als in anderen Landkreisen, aber nicht die Zahl der Todesopfer. 60 Prozent der positiv Getesteten seien (noch) symptomfrei.

    Trotz der hohen Infektionszahlen wird es keine kreisweiten Vorschriften geben, betonte Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel nach einem Gespräch mit dem Landesgesundheitsamt. Weitergehende Maßnahmen müssten auch geeignet sein, die Verbreitung zu hemmen, und die sehen weder er noch das Amt. Möglich wäre die erlaubte Anzahl von Teilnehmern einer Beerdigung zu verringern. Das aber sei in Gemeinden mit derzeit null Corona-Kranken wie Schenkenzell unverhältnismäßig. Eine solche Maßnahme wäre allenfalls eine Aufgabe für die Ortspolizeibehörden.

    Laxer Umgang mit Regeln

    Er beklagte weiter den laxen Umgang Einiger mit den Regeln und Vorschriften. So sehe er immer wieder, dass an Bushaltestellen Menschen zusammen stünden und allenfalls die Hälfte davon eine Gesichtsmaske aufhabe. Er appellierte an die Menschen im Kreis, über Weihnachten nicht zu verreisen, auch wenn das erlaubt sei. Das Virus reise immer mit, in die eine oder andere Richtung.

    Michel: Kirchen sind verantwortungsbewusst

    Bei den beiden großen Kirchen sieht Michel „großes Verantwortungsbewusstsein“ mit der Absage von Präsenzgottesdiensten. Er hoffe, dass auch die Freikirchen solches Bewusstsein zeigen. Und als hätten sie das gehört: Gerade mal zehn Minuten nach dieser Aussage kam die Pressemitteilung von Stadtmission und Freier evangelischer Gemeinde, dass sie „bis auf Weiteres“ auf Präsenzgottesdienste verzichten.

    In zwei Pflegeheimen habe es größere Ausbrüche von Corona gegeben, eins in Rottweil, ein kleineres in der Nähe. Die Lage dort sei inzwischen im Griff, berichtete Ordnungsamtsleiter Thomas Seeger. Die Lage dort habe sich stabilisiert. Inzwischen gebe es Ausbrüche in drei Heimen in Rottweil, Sulz und in der Umgebung von Sulz. Die Heime testeten inzwischen die Bewohner und Angestellten regelmäßig mehrfach in der Woche.

    Kreisimpfzentrum

    „Wir sind im Zeitplan“, sagte der Erste Landesbeamte Hermann Kopp über die Vorbereitungen zum Kreisimpfzentrum. Ein Führungsstab sei eingerichtet, der Vertrag über die Nutzung der Rottweiler Stadthalle sei unterschriftsreif. Gleich nach Weihnachten, am 28. Dezember, werde mit der Einrichtung der Halle begonnen. Danach warte man auf die Lieferung des Impfstoffs sowie der IT, damit am 15. Januar auch mit den Impfungen begonnen werden könne. Die Hardware werde vom Land allerdings erst am 13. Januar geliefert, sagte Kopp. Ob die mobilen Impfteams bereits vorher mit der Impfung in den Pflegeheimen beginnen könne, hänge von der Lieferung des Impfstoffs ab. Es wäre aber schön, fand er, wenn vom zentralen Impfzentrum in Offenburg ein mobiles Team in den Kreis geschickt werde. „Das wird sich nach Weihnachten klären“, berichtete Seeger.

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