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    Landesgartenschau 2028 in Rottweil – das ist der aktuelle Stand

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    In rund achteinhalb Jahren soll in Rottweil eine Landesgartenschau stattfinden. Noch ist wenig davon zu sehen – und doch laufen die Vorbereitungen des „Multiprojekts“, so die Stadtverwaltung, bereits im Hintergrund intensiv. Derweil will die CDU jetzt einen Projektkoordinator und fehlt es den Freien Wählern an Projekthärte, gehe alles zu schleppend.

    Zunächst einmal: „Jede Stadt muss ihren Weg finden, wie sie ihre Landesgartenschau realisieren kann.“ Das hätten Besuche in anderen Städten ergeben, die diese Veranstaltung schon gestemmt hätten, so Andrea Lepsch von der Rottweiler Stadtverwaltung. Rottweil habe zunächst eine Projekt-Steuerungsgruppe mit dem Oberbürgermeister an der Spitze und den Fachbereichsleitern an seiner Seite eingerichtet. Über allem stehe der Gemeinderat, sagte Lepsch dem Gemeinderat, er entscheide. Zwei Arbeitsgruppen gebe es zudem, die AG Landesgartenschau und die AG Rahmenplan.

    Die letztere, gemanagt von Stefanie Siegel, soll in erster Linie den städtebaulichen und landschaftsarchitektonischen Wettbewerb vorbereiten. Teilprojekte: Ideen-/Bürgerworkshop, Bahnhaltepunkt „Rottweil Mitte“ samt Schrägaufzug in die Innenstadt, Rückbau von Gleisanlagen, Verlagerung des ENRW-Standorts. Entsprechende Gespräche etwa mit dem Regierungspräsidium und dem Landratsamt würden bereits laufen. Weitere mit Bahn, Behörden und weiteren Akteuren seien geplant.

    Die AG Laga, gemanagt von Lepsch, soll wiederum das Projekt inhaltlich steuern – da geht es um die Innen- und Außenkommunikation, das Marketing, die Definition von Schnittstellen, Sponsoring, den Zeitplan zu überwachen, die Gesamtfinanzierung einzuhalten. Der finanzielle Rahmen liegt bei 20 Millionen Euro, die sollen, so ein von Lepsch formuliertes Ziel, auf jeden Fall eingehalten werden.

    Die Planstatt Senner aus Überlingen, die die dortige Landesgartenschau begleitet und die Rottweil in der Bewerbungsphase geholfen hat, unterstützt nun auch die Umsetzung. Das Büro kümmert sich zunächst um den Status Quo, mit dem Neckar, mit den Altlasten auf dem künftigen Gartenschaugelände, mit dem Denkmalschutz – insgesamt mit den Gegebenheiten und den Potenzialen in Rottweil. „Der Neckar wird eine Hauptrolle spielen“, das steht schon fest.

    Pegel schränkt Planung ein

    Auch eine einschränkende: Mitten im künftigen Laga-Gelände gibt es etwa eine Pegelmessstelle. Die meldet ihre Daten nach Karlsruhe. Und damit das so bleibt, soll ein Bereich von etwa 100 Metern vor der Messstelle möglichst unangetastet bleiben. Schon eine erste Herausforderung für die Planer.

    Jährlich, zumindest regelmäßig soll es Bürgerworkshops und Bürgerspaziergänge geben. Etwa am 25. November. Und „irgendwann wird es die Gründung der Landesgartenschaugesellschaft geben“, kündigte Lepsch an, zudem ein Förderverein. Dessen Gründung sei wiederum Sache der Bürger, die Stadtverwaltung will hier nur Vorschub leisten.

    2024 sollen die Bauarbeiten starten

    Bis 2024 sollen die Planungen stehen, soll der Wettbewerb, der 2021 ausgelobt worden ist, ein Ergebnis zeigen. Dann soll der Gemeinderat die Pläne genehmigt haben – und dann sollen die Bauarbeiten starten.

    Braucht’s einen Koordinator?

    Die Gemeinderats-CDU hatte im Juli angeregt, einen Koordinator für die Landesgartenschau einzustellen. Diese sei „ein Mammutprojekt“ für Rottweil. Der Zeitraum bis 2028 erscheine „angesichts der vielfältigen Betroffenen und Beteiligten“ als kurz. Außerdem müssten doch die laufenden Projekte ungeachtet der Gartenschau fortgeführt werden. „Die Aufgabe kann nach unserer Einschätzung nicht durch die vorhandenen Stellen geleistet werden“, so die CDU. Die aktuell eingeteilten Mitarbeiter machten das Mammutprojekt aktuell nebenher. „Wir sollten heute die Grundlagen schaffen, dass das Projekt bestmöglich gelingt“, so CDU-Stadträtin Monika Hugger. Die glaubte, dass sich die Stelle durch eine effiziente Planung quasi selbst finanziere, weil sie helfe, Planungsfehler zu vermeiden. Sie misstraue der Verwaltung ihren Mitarbeitern nicht, so Hugger, die einfach glaube, dass der Umfang „zu viel“ sei.

    Hugger ergänzte, dass der Wettbewerb bereits 2021 auf den Punkt ausgelobt werden müsse. Sonst könne der am Ende für die Katz‘ sein, sagte sie, könnten seine Ergebnisse nicht durchführbar sein. Das sei ihre persönliche Sorge. Und so lange sie als Stadträtin im Gemeinderat sitze, werde sie daran erinnern, wenn es schiefgehen solle.

    Oberbürgermeister Ralf Broß verwies darauf, dass er eine zusätzliche Stelle begrüße, weil sie die Verwaltung entlaste. Er erklärte aber, dass die Stadt bereits externe Hilfe in Anspruch nehme, in Gestalt der Planstatt Senner. Er sehe den Bedarf nach einem Koordinator daher aktuell nicht. Derzeit arbeite das „Bordpersonal“ professionell und sei in der Lage, die Aufgabe zusammen mit den externen Kräften zu stemmen. Wenn es zu Engpässen komme, wolle die Verwaltung auf den Gemeinderat zukommen.

    FFR-Stadtrat Reiner Hils schloss sich im Namen der Fraktion SPD+FFR der Darstellung der Verwaltung an. Er sehe, dass es „ein Feuerwerk an Ideen“ gebe, und dass die Verwaltung mit großem Enthusiasmus an die Aufgabe heran gehe.

    Hils zeigte sich zudem „leicht fassungslos“, wie die CDU mit ihrem Antrag dem Verwaltungsteam das Misstrauen ausspreche.

    SPD-Stadtrat Dr. Jürgen Mehl schloss sich dem an, er habe ein „gutes Gefühl“, man brauche zu diesem Zeitpunkt noch keinen „Mr. Landesgartenschau“,

    Schellenberg contra Broß

    Dr. Peter Schellenberg (FFW) sah es anders. Er zeigte sich überrascht, dass angesichts einer von der Verwaltung kommunizierten Überlastung jetzt die Ressourcen da sein sollen, das Großprojekt zu stemmen. Es passe nicht zusammen, wenn die „stark belastete Verwaltung“ noch so ein Großprojekt stemmen wolle. Und bei anderen, „schon jahrelang auf Grün stehenden Projekten“ wie etwa das Mobilitätskonzept, gehe nichts voran. Bei der Landesgartenschau fehle derzeit jemand, der eine harte Projektlinie fahren könne, der es mit „fürchterlichen Verhandlungspartnern“ wie der Deutschen Bahn aufnehmen könne.

    „Uns fehlt seitens der Verwaltungsspitze jemand, der eine enorme Projekthärte hat“, so Schellenberg. Jemand, der nicht ein Projekt weitertreibt – und dann für eine Weile zur Seite legt. Eine direkte Kritik an Oberbürgermeister Ralf Broß, der bisher nominell der Planungschef ist. Bereits jetzt fehle es an einer zielgenauen Lenkung beispielsweise der acht Mitarbeiter im Marketing. Es gehe alles zu schleppend. Schon bei der Umsetzung laufender Projekte wie etwa der Hängebrücke.

    „Die vorhandenen Strukturen müssen mal aufgebrochen werden, um die Effizienz zu steigern“, so Schellenberg. Er zeichnete verbal eine Pyramide, an deren Spitze Broß stehe, und in die von unten alles mögliche reingegeben werde, wobei es ewig brauche, bis was oben ankomme.

    Broß schließt Koordinator nicht aus

    Broß reagierte abweisend, er finde es schade, dass Schellenberg ein solches Bild einer hierarchischen Verwaltung zeichne. Gerade so sei es bei diesem Projekt eben nicht. Es sei nicht so, „dass sich die Verwaltung lähmt und keine kompetenten Mitarbeiter hat.“

    Es gehe ihm allerdings nicht darum, die Stelle abzulehnen, „nur zum gegenwärtigen Zeitpunkt.“

    Grüne denkt ans Geld, die FDP reagiert verwundert

    Die Grüne Ingeborg Gekle-Maier erinnerte daran, „dass wir mit einer sehr guten Bewerbung den Zuschlag für die Landesgartenschau bekommen habe.“ Diesem sachkompetenten Team traue sie den Start in die Planungsarbeit zu. Außerdem habe die Verwaltung mit dem aktuell vorgestellten Zeitplan bewiesen, dass sie das Projekt im Griff habe. Eine Koordinatorenstelle koste zudem Geld.

    FDP-Stadtrat Dr. Michael Gerlich argumentierte ähnlich wie sein Stadtratskollege Schellenberg, ohne jedoch die Stadtverwaltung direkt anzugreifen. „Es verwundert, wenn Sie sagen, Sie haben die Manpower, diese vielen kleinen Projekten nebenbei zu stemmen.“ Es werde eine Frage der Zeit sein, die Stelle zu schaffen.

    Kämmerer beruhigt, CDU zeigt sich besorgt

    „Vor der Auslobung des Wettbewerbs glauben wir, dass wir die Aufgabe mit unseren Ressourcen gestemmt bekommen“, so Kämmerer Herbert Walter. Dem widersprach CDU-Stadtrat Günter Posselt. Es brauche Zeit, eine geeignete Person zu finden. Und nach dessen Einstellung müsse der erstmal auf Stand gebracht werden.

    Planstatt Senner wirbt für mehr Vertrauen

    Die Landschaftsarchitektin Kerstin Winandi verwies darauf, dass sie – als Projektbeteiligte nun in Rottweil – über genügend Expertise im Hinblick auf den Wettbewerb besitze. Sie habe die Wettbewerbe für andere Landesgartenschauen bereits erfolgreich angestoßen. Auch glaube sie, dass das Team aus der Stadtverwaltung durchaus mit den Behörden und der Bahn verhandeln, das Projekt voran bringen könne.

    CDU-Antrag wird 11:15 abgewiesen

    Die Abstimmung erfolgte direkt nach diesem emotionalen Statement der Planerin. Der Gemeinderat lehnte abschließend mehrheitlich den von der CDU beantragten Koordinator ab – „zum jetzigen Zeitpunkt“, wie OB Broß ergänzte.

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    Peter Arnegger (gg)
    Peter Arnegger (gg)
    … ist seit gut 25 Jahren Journalist. Seine Anfänge hatte er bei der Redaktion der “Schwäbischen Zeitung” in Rottweil, beim Schwäbischen Verlag in Leutkirch volontierte er. Nach einem Engagement bei der zu diesem Verlag gehörenden Aalener Volkszeitung wechselte Arnegger zur PC Welt nach München, einem auf Computer-Hard- und -Software spezialisierten Magazin. Es folgten Tätigkeiten in PR und Webentwicklung.2004, wieder in seiner Heimat angekommen, half Arnegger mit, die NRWZ aus der Taufe zu heben. Zunächst war er deren Chefredakteur, und ist zwischenzeitlich Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs GmbH – und als solcher der verantwortliche Journalist der NRWZ.Peter Arnegger ist 1968 in Oberndorf / Neckar geboren worden.

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    In rund achteinhalb Jahren soll in Rottweil eine Landesgartenschau stattfinden. Noch ist wenig davon zu sehen – und doch laufen die Vorbereitungen des „Multiprojekts“, so die Stadtverwaltung, bereits im Hintergrund intensiv. Derweil will die CDU jetzt einen Projektkoordinator und fehlt es den Freien Wählern an Projekthärte, gehe alles zu schleppend.

    Zunächst einmal: „Jede Stadt muss ihren Weg finden, wie sie ihre Landesgartenschau realisieren kann.“ Das hätten Besuche in anderen Städten ergeben, die diese Veranstaltung schon gestemmt hätten, so Andrea Lepsch von der Rottweiler Stadtverwaltung. Rottweil habe zunächst eine Projekt-Steuerungsgruppe mit dem Oberbürgermeister an der Spitze und den Fachbereichsleitern an seiner Seite eingerichtet. Über allem stehe der Gemeinderat, sagte Lepsch dem Gemeinderat, er entscheide. Zwei Arbeitsgruppen gebe es zudem, die AG Landesgartenschau und die AG Rahmenplan.

    Die letztere, gemanagt von Stefanie Siegel, soll in erster Linie den städtebaulichen und landschaftsarchitektonischen Wettbewerb vorbereiten. Teilprojekte: Ideen-/Bürgerworkshop, Bahnhaltepunkt „Rottweil Mitte“ samt Schrägaufzug in die Innenstadt, Rückbau von Gleisanlagen, Verlagerung des ENRW-Standorts. Entsprechende Gespräche etwa mit dem Regierungspräsidium und dem Landratsamt würden bereits laufen. Weitere mit Bahn, Behörden und weiteren Akteuren seien geplant.

    Die AG Laga, gemanagt von Lepsch, soll wiederum das Projekt inhaltlich steuern – da geht es um die Innen- und Außenkommunikation, das Marketing, die Definition von Schnittstellen, Sponsoring, den Zeitplan zu überwachen, die Gesamtfinanzierung einzuhalten. Der finanzielle Rahmen liegt bei 20 Millionen Euro, die sollen, so ein von Lepsch formuliertes Ziel, auf jeden Fall eingehalten werden.

    Die Planstatt Senner aus Überlingen, die die dortige Landesgartenschau begleitet und die Rottweil in der Bewerbungsphase geholfen hat, unterstützt nun auch die Umsetzung. Das Büro kümmert sich zunächst um den Status Quo, mit dem Neckar, mit den Altlasten auf dem künftigen Gartenschaugelände, mit dem Denkmalschutz – insgesamt mit den Gegebenheiten und den Potenzialen in Rottweil. „Der Neckar wird eine Hauptrolle spielen“, das steht schon fest.

    Pegel schränkt Planung ein

    Auch eine einschränkende: Mitten im künftigen Laga-Gelände gibt es etwa eine Pegelmessstelle. Die meldet ihre Daten nach Karlsruhe. Und damit das so bleibt, soll ein Bereich von etwa 100 Metern vor der Messstelle möglichst unangetastet bleiben. Schon eine erste Herausforderung für die Planer.

    Jährlich, zumindest regelmäßig soll es Bürgerworkshops und Bürgerspaziergänge geben. Etwa am 25. November. Und „irgendwann wird es die Gründung der Landesgartenschaugesellschaft geben“, kündigte Lepsch an, zudem ein Förderverein. Dessen Gründung sei wiederum Sache der Bürger, die Stadtverwaltung will hier nur Vorschub leisten.

    2024 sollen die Bauarbeiten starten

    Bis 2024 sollen die Planungen stehen, soll der Wettbewerb, der 2021 ausgelobt worden ist, ein Ergebnis zeigen. Dann soll der Gemeinderat die Pläne genehmigt haben – und dann sollen die Bauarbeiten starten.

    Braucht’s einen Koordinator?

    Die Gemeinderats-CDU hatte im Juli angeregt, einen Koordinator für die Landesgartenschau einzustellen. Diese sei „ein Mammutprojekt“ für Rottweil. Der Zeitraum bis 2028 erscheine „angesichts der vielfältigen Betroffenen und Beteiligten“ als kurz. Außerdem müssten doch die laufenden Projekte ungeachtet der Gartenschau fortgeführt werden. „Die Aufgabe kann nach unserer Einschätzung nicht durch die vorhandenen Stellen geleistet werden“, so die CDU. Die aktuell eingeteilten Mitarbeiter machten das Mammutprojekt aktuell nebenher. „Wir sollten heute die Grundlagen schaffen, dass das Projekt bestmöglich gelingt“, so CDU-Stadträtin Monika Hugger. Die glaubte, dass sich die Stelle durch eine effiziente Planung quasi selbst finanziere, weil sie helfe, Planungsfehler zu vermeiden. Sie misstraue der Verwaltung ihren Mitarbeitern nicht, so Hugger, die einfach glaube, dass der Umfang „zu viel“ sei.

    Hugger ergänzte, dass der Wettbewerb bereits 2021 auf den Punkt ausgelobt werden müsse. Sonst könne der am Ende für die Katz‘ sein, sagte sie, könnten seine Ergebnisse nicht durchführbar sein. Das sei ihre persönliche Sorge. Und so lange sie als Stadträtin im Gemeinderat sitze, werde sie daran erinnern, wenn es schiefgehen solle.

    Oberbürgermeister Ralf Broß verwies darauf, dass er eine zusätzliche Stelle begrüße, weil sie die Verwaltung entlaste. Er erklärte aber, dass die Stadt bereits externe Hilfe in Anspruch nehme, in Gestalt der Planstatt Senner. Er sehe den Bedarf nach einem Koordinator daher aktuell nicht. Derzeit arbeite das „Bordpersonal“ professionell und sei in der Lage, die Aufgabe zusammen mit den externen Kräften zu stemmen. Wenn es zu Engpässen komme, wolle die Verwaltung auf den Gemeinderat zukommen.

    FFR-Stadtrat Reiner Hils schloss sich im Namen der Fraktion SPD+FFR der Darstellung der Verwaltung an. Er sehe, dass es „ein Feuerwerk an Ideen“ gebe, und dass die Verwaltung mit großem Enthusiasmus an die Aufgabe heran gehe.

    Hils zeigte sich zudem „leicht fassungslos“, wie die CDU mit ihrem Antrag dem Verwaltungsteam das Misstrauen ausspreche.

    SPD-Stadtrat Dr. Jürgen Mehl schloss sich dem an, er habe ein „gutes Gefühl“, man brauche zu diesem Zeitpunkt noch keinen „Mr. Landesgartenschau“,

    Schellenberg contra Broß

    Dr. Peter Schellenberg (FFW) sah es anders. Er zeigte sich überrascht, dass angesichts einer von der Verwaltung kommunizierten Überlastung jetzt die Ressourcen da sein sollen, das Großprojekt zu stemmen. Es passe nicht zusammen, wenn die „stark belastete Verwaltung“ noch so ein Großprojekt stemmen wolle. Und bei anderen, „schon jahrelang auf Grün stehenden Projekten“ wie etwa das Mobilitätskonzept, gehe nichts voran. Bei der Landesgartenschau fehle derzeit jemand, der eine harte Projektlinie fahren könne, der es mit „fürchterlichen Verhandlungspartnern“ wie der Deutschen Bahn aufnehmen könne.

    „Uns fehlt seitens der Verwaltungsspitze jemand, der eine enorme Projekthärte hat“, so Schellenberg. Jemand, der nicht ein Projekt weitertreibt – und dann für eine Weile zur Seite legt. Eine direkte Kritik an Oberbürgermeister Ralf Broß, der bisher nominell der Planungschef ist. Bereits jetzt fehle es an einer zielgenauen Lenkung beispielsweise der acht Mitarbeiter im Marketing. Es gehe alles zu schleppend. Schon bei der Umsetzung laufender Projekte wie etwa der Hängebrücke.

    „Die vorhandenen Strukturen müssen mal aufgebrochen werden, um die Effizienz zu steigern“, so Schellenberg. Er zeichnete verbal eine Pyramide, an deren Spitze Broß stehe, und in die von unten alles mögliche reingegeben werde, wobei es ewig brauche, bis was oben ankomme.

    Broß schließt Koordinator nicht aus

    Broß reagierte abweisend, er finde es schade, dass Schellenberg ein solches Bild einer hierarchischen Verwaltung zeichne. Gerade so sei es bei diesem Projekt eben nicht. Es sei nicht so, „dass sich die Verwaltung lähmt und keine kompetenten Mitarbeiter hat.“

    Es gehe ihm allerdings nicht darum, die Stelle abzulehnen, „nur zum gegenwärtigen Zeitpunkt.“

    Grüne denkt ans Geld, die FDP reagiert verwundert

    Die Grüne Ingeborg Gekle-Maier erinnerte daran, „dass wir mit einer sehr guten Bewerbung den Zuschlag für die Landesgartenschau bekommen habe.“ Diesem sachkompetenten Team traue sie den Start in die Planungsarbeit zu. Außerdem habe die Verwaltung mit dem aktuell vorgestellten Zeitplan bewiesen, dass sie das Projekt im Griff habe. Eine Koordinatorenstelle koste zudem Geld.

    FDP-Stadtrat Dr. Michael Gerlich argumentierte ähnlich wie sein Stadtratskollege Schellenberg, ohne jedoch die Stadtverwaltung direkt anzugreifen. „Es verwundert, wenn Sie sagen, Sie haben die Manpower, diese vielen kleinen Projekten nebenbei zu stemmen.“ Es werde eine Frage der Zeit sein, die Stelle zu schaffen.

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    „Vor der Auslobung des Wettbewerbs glauben wir, dass wir die Aufgabe mit unseren Ressourcen gestemmt bekommen“, so Kämmerer Herbert Walter. Dem widersprach CDU-Stadtrat Günter Posselt. Es brauche Zeit, eine geeignete Person zu finden. Und nach dessen Einstellung müsse der erstmal auf Stand gebracht werden.

    Planstatt Senner wirbt für mehr Vertrauen

    Die Landschaftsarchitektin Kerstin Winandi verwies darauf, dass sie – als Projektbeteiligte nun in Rottweil – über genügend Expertise im Hinblick auf den Wettbewerb besitze. Sie habe die Wettbewerbe für andere Landesgartenschauen bereits erfolgreich angestoßen. Auch glaube sie, dass das Team aus der Stadtverwaltung durchaus mit den Behörden und der Bahn verhandeln, das Projekt voran bringen könne.

    CDU-Antrag wird 11:15 abgewiesen

    Die Abstimmung erfolgte direkt nach diesem emotionalen Statement der Planerin. Der Gemeinderat lehnte abschließend mehrheitlich den von der CDU beantragten Koordinator ab – „zum jetzigen Zeitpunkt“, wie OB Broß ergänzte.

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