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    Kunst-Provokation mit Wumms

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    Mit einem glasklaren Bekenntnis, dass Kunst politisch anecken soll, ist am Samstag die neue Ausstellung im Forum Kunst mit Arbeiten von Olaf Metzel eröffnet worden.

    Für einen Künstler, den die Frankfurter Allgemeine Zeitung jüngst als „Deutschlands provokantesten Sozialplastiker“ charakterisierte, klang es fast nach ausgestelltem Understatement: „Ich kann nur eine Zeit spiegeln, reflektieren, Themen entwickeln. Und wenn das dann politisch wirkt, dann ist es eben so,“ entgegnete Metzel bei der Vernissage auf die Frage Jürgen Knubbens, ob er mit seiner Kunst politisch sein wolle.

    Metzel mit Noch-OB Ralf Broß. Foto: al

    Obwohl Metzel abwehrte, keine „Sozialkunde“ machen zu wollen: Das Gesellschafts- und Gegenwartskritische ist den Arbeiten des 1952 in Berlin geborenen Bildhauers zuverlässig eingeschrieben. Von stets eingebauten „Sprengsätzen“ sprach denn auch die FAZ.

    Diese Lust und diesen Drang am Kommentieren und Sich-Positionieren zu virulenten Fragen, die kann man nun auch im Forum Kunst unmittelbar erleben. Voller starker, pointierter Bildzeichen ist der Bürgersaal am Friedrichsplatz. Der international präsente Olaf Metzel, der an der Akademie der Bildenden Künste in München lehrte, wo er 1995 bis 1999 Rektor auch war, hat zahlreiche Arbeiten mitgebracht – auf eine große Installation eigens für den Forumssaal musste er nach eigenen Bekunden wegen der zu kleinen Eingangstür verzichten.

    Metzels Arbeit „Bondstore Lockers“. Foto: al

    Die Ersatzlösungen sind aber auch nicht gerade zierlich: Wie eine halbe Abriegelung quer im Saal wirkt etwa die Arbeit „Bondstore Lockers“, entstanden anlässlich der Biennale in Sydney 1990. Metzel hat Spinde von Lagerarbeitern, deren Werkshalle für Kunst freigeräumt wurde, verkeilt und wild traktiert: Eine Brechstangen-Ästhetik, die jenseits der Freude am Rabiat-Materiellen darauf hinweist, dass da – sinnbildlich für die Deindustrialisierung – eine ganze Welt redlichen Malochertums diskret entsorgt worden wäre. Hätte Metzel sie nicht mit Wumms ins Blickfeld gerückt.

    Purzelnde Buchstaben im Bürgersaal. Foto: al

    Ähnlich stark lesen sich Zeichen, die sich über die großen Wände verteilt finden: Collagen aus Zeitungsausschnitten, von denen die Philosophin Hannah Ahrendt ebenso auf andächtige Kunstbetrachter herniederschaut wie Sonnyboy Brad Pitt. Es sind Streiflichter, die auf Themen und ihre mediale Präsentation hinweisen – von der Auseinandersetzung mit dem „Dritten Reich“ bis zu hohlem Hedonismus.

    Baseball-Schläger und Skulptur in Deutschlandfarben: Gewaltbereitschaft und Nationalstolz liegen für Olaf Metzel nahe beieinander. Foto: al

    Eine besonders reizvolle Arbeit umfasst 14 Fotografien, die Metzel 1995 zusammen mit Christoph Daum realisierte, damals Trainer des türkischen Fußballvereins Beşiktaş Istanbul. Wie Metzel dem knarzigen Beinahe-Bundestrainer nahekommt und dabei gleichzeitig die gesellschaftlichen Verhältnisse in Istanbul aufzeigt, das wirkt auch heute noch spannend.

    Auch Olaf Metzels 1995 gemeinsam mit Christoph Daum erarbeite Bilderserie ist zu sehen. Foto: al

    Überhaupt ist die Schau sehenswert: voller energiegeladener Bildzeichen, themenreich, anregend kantig – und in vieler Hinsicht politisch.

    Auch Humor findet sich in Metzels Arbeiten – hier eine Fotografie. Foto: al

    Info: Die Ausstellung ist bis 13. November zu sehen und dienstags, mittwochs sowie freitags von 14 bis 17 Uhr, donnerstags von 17 bis 20 Uhr sowie wochenends von 10 bis 13 und 14 bis 17 Uhr geöffnet.

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    Mit einem glasklaren Bekenntnis, dass Kunst politisch anecken soll, ist am Samstag die neue Ausstellung im Forum Kunst mit Arbeiten von Olaf Metzel eröffnet worden.

    Für einen Künstler, den die Frankfurter Allgemeine Zeitung jüngst als „Deutschlands provokantesten Sozialplastiker“ charakterisierte, klang es fast nach ausgestelltem Understatement: „Ich kann nur eine Zeit spiegeln, reflektieren, Themen entwickeln. Und wenn das dann politisch wirkt, dann ist es eben so,“ entgegnete Metzel bei der Vernissage auf die Frage Jürgen Knubbens, ob er mit seiner Kunst politisch sein wolle.

    Metzel mit Noch-OB Ralf Broß. Foto: al

    Obwohl Metzel abwehrte, keine „Sozialkunde“ machen zu wollen: Das Gesellschafts- und Gegenwartskritische ist den Arbeiten des 1952 in Berlin geborenen Bildhauers zuverlässig eingeschrieben. Von stets eingebauten „Sprengsätzen“ sprach denn auch die FAZ.

    Diese Lust und diesen Drang am Kommentieren und Sich-Positionieren zu virulenten Fragen, die kann man nun auch im Forum Kunst unmittelbar erleben. Voller starker, pointierter Bildzeichen ist der Bürgersaal am Friedrichsplatz. Der international präsente Olaf Metzel, der an der Akademie der Bildenden Künste in München lehrte, wo er 1995 bis 1999 Rektor auch war, hat zahlreiche Arbeiten mitgebracht – auf eine große Installation eigens für den Forumssaal musste er nach eigenen Bekunden wegen der zu kleinen Eingangstür verzichten.

    Metzels Arbeit „Bondstore Lockers“. Foto: al

    Die Ersatzlösungen sind aber auch nicht gerade zierlich: Wie eine halbe Abriegelung quer im Saal wirkt etwa die Arbeit „Bondstore Lockers“, entstanden anlässlich der Biennale in Sydney 1990. Metzel hat Spinde von Lagerarbeitern, deren Werkshalle für Kunst freigeräumt wurde, verkeilt und wild traktiert: Eine Brechstangen-Ästhetik, die jenseits der Freude am Rabiat-Materiellen darauf hinweist, dass da – sinnbildlich für die Deindustrialisierung – eine ganze Welt redlichen Malochertums diskret entsorgt worden wäre. Hätte Metzel sie nicht mit Wumms ins Blickfeld gerückt.

    Purzelnde Buchstaben im Bürgersaal. Foto: al

    Ähnlich stark lesen sich Zeichen, die sich über die großen Wände verteilt finden: Collagen aus Zeitungsausschnitten, von denen die Philosophin Hannah Ahrendt ebenso auf andächtige Kunstbetrachter herniederschaut wie Sonnyboy Brad Pitt. Es sind Streiflichter, die auf Themen und ihre mediale Präsentation hinweisen – von der Auseinandersetzung mit dem „Dritten Reich“ bis zu hohlem Hedonismus.

    Baseball-Schläger und Skulptur in Deutschlandfarben: Gewaltbereitschaft und Nationalstolz liegen für Olaf Metzel nahe beieinander. Foto: al

    Eine besonders reizvolle Arbeit umfasst 14 Fotografien, die Metzel 1995 zusammen mit Christoph Daum realisierte, damals Trainer des türkischen Fußballvereins Beşiktaş Istanbul. Wie Metzel dem knarzigen Beinahe-Bundestrainer nahekommt und dabei gleichzeitig die gesellschaftlichen Verhältnisse in Istanbul aufzeigt, das wirkt auch heute noch spannend.

    Auch Olaf Metzels 1995 gemeinsam mit Christoph Daum erarbeite Bilderserie ist zu sehen. Foto: al

    Überhaupt ist die Schau sehenswert: voller energiegeladener Bildzeichen, themenreich, anregend kantig – und in vieler Hinsicht politisch.

    Auch Humor findet sich in Metzels Arbeiten – hier eine Fotografie. Foto: al

    Info: Die Ausstellung ist bis 13. November zu sehen und dienstags, mittwochs sowie freitags von 14 bis 17 Uhr, donnerstags von 17 bis 20 Uhr sowie wochenends von 10 bis 13 und 14 bis 17 Uhr geöffnet.

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