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    Kreuzeslast und Erlösungshoffnung

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    Kreuzwege erinnern an den Leidensweg Jesu. Sie sind aber auch eine Aufforderung, über Leiden, Mitleid, Solidarität und vieles mehr nachzudenken. In der Lorenzkapelle sind nun Kreuzwege von Rottweiler Künstlern zu sehen – „im Dialog“ mit den originalen Skulpturen vom Kapellenturm.

    Es ist damit schon die dritte „Gesprächs-Konstellation“, die zwischen den bedeutenden Repräsentanten der „Rottweiler Gotik“, den ehrwürdigen Propheten- und Apostel-Figuren aus den 1330er-Jahren, und zeitgenössischer Kunst hergestellt wird: Larven Willi Buchers und Glaskunst aus dem Kontext der Derix-Werkstatt waren bereits im Wehrgang bei der Lorenzkapelle zu Gast.

    Im Grunde sind sogar schon vier Ausstellungen dieser Art. Denn den ersten Anstoß setzte die große Schau zu Siegfried Haas 2021, auch wenn bei dieser nicht von Dialog die Rede war. Von deren Strahlkraft jedenfalls war der kunstbegeisterte Michael Grimm so mitgerissen, dass er die Dialog-Reihe anstieß – und nun schon zum dritten Mal einen überzeugenden Impuls setzt. Zur Freude auch von Martina Meyr, der Leiterin der Städtischen Museen, die fast ohne Zusatzkosten damit weitere Anreize für den Besuch der Sammlung in der Lorenzkapelle setzen kann.

    „Das Thema Kreuzweg beschäftigt mich schon lange“, berichtete Michael Grimm im Gespräch mit der NRWZ. Als dann im Februar Stadtpfarrer Timo Weber, Matthias Graf-Hetzler und Sabina Kratt ein Buch zu Rottweils Kreuzwegen herausbrachten, war das Thema gesetzt.

    Was die Schau in der Lorenzkapelle aus dem Panorama der Kreuzwege heraushebt, ist das Gegenüber der mittelalterlichen Steinmetzarbeiten mit Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Zu sehen sind Werke der Rottweiler Künstler Frank Burkard, Tobias Kammerer und Siegfried Haas.

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    Zwei Bildsprachen: Links eine Darstellung von Siegfried Haas, rechts von Frank Burkhard. Foto: privat

    In ganz unterschiedlichen, modernen Bildsprachen setzen sie sich mit den Stationen des Leidenswegs Jesu von der Verurteilung bis zur Grablege auseinander. Sind bei Haas die Motive der Stationen durchaus figürlich ablesbar, arbeitet Burkhard mit einem ins unkonkrete transformierten Zeichenvokabular. Aber auch bei ihm wird deutlich, dass es über den Bezug auf den historischen Jesus hinaus bei Kreuzwegen immer auch um existenzielle Grunderfahrungen des Menschen geht – um Schmerz und Angst, um das Ausgeliefertsein, aber auch um Beistand und ein Mit-Leiden und Mit-Tragen von konkreten und symbolischen Kreuzeslasten auf Lebenswegen.

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    Mittelalterliche Steinmetzkunst und Moderne treffen nun in der Lorenzkapelle aufeinander. Foto: privat

    Die Verknüpfung mit den Meisterwerken der „Rottweiler Gotik“, die schon durch ihre Größe fast die Präsenz-Aura realer Personen umgibt, verleiht dieser Auseinandersetzung noch eine ganz eigene Dimension und Würde. Dass inmitten der Apostel auch die originale – und noch größere – Christus-Skulptur der Westfassade des Kapellenturms steht, macht die Konstellation noch stärker. Und da es sich um die Darstellung des Auferstandenen handelt, der den Schmerzensweg überwunden hat, leuchtet bei aller Kreuzweg-Thematik auch die Hoffnung auf, dass Leiden und Tod nicht das letzte Wort haben.

    Info: Dank des Einsatzes ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist die Kunstsammlung Lorenzkapelle wieder von April bis Oktober an jedem ersten und dritten Sonntag im Monat von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Am 21. April sind die Künstler Frank Burkhard und Tobias Kammerer sowie Andreas Haas, Sohn von Siegfried Haas, anwesend und stehen Interessierten als Gesprächspartner zur Verfügung. Der Eintritt ist frei.

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    Es ist damit schon die dritte „Gesprächs-Konstellation“, die zwischen den bedeutenden Repräsentanten der „Rottweiler Gotik“, den ehrwürdigen Propheten- und Apostel-Figuren aus den 1330er-Jahren, und zeitgenössischer Kunst hergestellt wird: Larven Willi Buchers und Glaskunst aus dem Kontext der Derix-Werkstatt waren bereits im Wehrgang bei der Lorenzkapelle zu Gast.

    Im Grunde sind sogar schon vier Ausstellungen dieser Art. Denn den ersten Anstoß setzte die große Schau zu Siegfried Haas 2021, auch wenn bei dieser nicht von Dialog die Rede war. Von deren Strahlkraft jedenfalls war der kunstbegeisterte Michael Grimm so mitgerissen, dass er die Dialog-Reihe anstieß – und nun schon zum dritten Mal einen überzeugenden Impuls setzt. Zur Freude auch von Martina Meyr, der Leiterin der Städtischen Museen, die fast ohne Zusatzkosten damit weitere Anreize für den Besuch der Sammlung in der Lorenzkapelle setzen kann.

    „Das Thema Kreuzweg beschäftigt mich schon lange“, berichtete Michael Grimm im Gespräch mit der NRWZ. Als dann im Februar Stadtpfarrer Timo Weber, Matthias Graf-Hetzler und Sabina Kratt ein Buch zu Rottweils Kreuzwegen herausbrachten, war das Thema gesetzt.

    Was die Schau in der Lorenzkapelle aus dem Panorama der Kreuzwege heraushebt, ist das Gegenüber der mittelalterlichen Steinmetzarbeiten mit Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Zu sehen sind Werke der Rottweiler Künstler Frank Burkard, Tobias Kammerer und Siegfried Haas.

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    Zwei Bildsprachen: Links eine Darstellung von Siegfried Haas, rechts von Frank Burkhard. Foto: privat

    In ganz unterschiedlichen, modernen Bildsprachen setzen sie sich mit den Stationen des Leidenswegs Jesu von der Verurteilung bis zur Grablege auseinander. Sind bei Haas die Motive der Stationen durchaus figürlich ablesbar, arbeitet Burkhard mit einem ins unkonkrete transformierten Zeichenvokabular. Aber auch bei ihm wird deutlich, dass es über den Bezug auf den historischen Jesus hinaus bei Kreuzwegen immer auch um existenzielle Grunderfahrungen des Menschen geht – um Schmerz und Angst, um das Ausgeliefertsein, aber auch um Beistand und ein Mit-Leiden und Mit-Tragen von konkreten und symbolischen Kreuzeslasten auf Lebenswegen.

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    Mittelalterliche Steinmetzkunst und Moderne treffen nun in der Lorenzkapelle aufeinander. Foto: privat

    Die Verknüpfung mit den Meisterwerken der „Rottweiler Gotik“, die schon durch ihre Größe fast die Präsenz-Aura realer Personen umgibt, verleiht dieser Auseinandersetzung noch eine ganz eigene Dimension und Würde. Dass inmitten der Apostel auch die originale – und noch größere – Christus-Skulptur der Westfassade des Kapellenturms steht, macht die Konstellation noch stärker. Und da es sich um die Darstellung des Auferstandenen handelt, der den Schmerzensweg überwunden hat, leuchtet bei aller Kreuzweg-Thematik auch die Hoffnung auf, dass Leiden und Tod nicht das letzte Wort haben.

    Info: Dank des Einsatzes ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist die Kunstsammlung Lorenzkapelle wieder von April bis Oktober an jedem ersten und dritten Sonntag im Monat von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Am 21. April sind die Künstler Frank Burkhard und Tobias Kammerer sowie Andreas Haas, Sohn von Siegfried Haas, anwesend und stehen Interessierten als Gesprächspartner zur Verfügung. Der Eintritt ist frei.

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