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    Kretschmanns Absage von Fastnachtsumzügen: Narrenzunft Rottweil kalt erwischt

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    Überrascht zeigt sich die Narrenzunft Rottweil von der heute bekannt gewordenen Absicht von Ministerpräsident Kretschmann, Fastnachtsumzüge verbieten zu wollen. Erst gestern habe man mit einem hochrangigen Vertreter des Sozialministeriums Baden-Württemberg über das Thema diskutiert – und nichts über die etwaige Absage erfahren, so ein Sprecher der Zunft auf Nachfrage der NRWZ.

    Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat im Landtag über das weitere Vorgehen in der Corona-Lage informiert. Das Land kehrt – aufgrund eines Gerichtsurteils – zum Stufenplan zurück und passt einige Maßnahmen in der Alarmstufe I an. Zwar verlaufe Omikron im Schnitt milder als Delta, es sei aber gleichzeitig viel ansteckender. Für geboosterte Menschen sei das Risiko grundsätzlich beherrschbar, aber für nicht geimpfte Personen bleibe auch Omikron gefährlich, so Kretschmann zu Beginn seiner Ausführungen im Rahmen einer sogenannten Regierungsinformation.

    „Einerseits sehen wir eine teilweise Entkopplung des Infektionsgeschehens von schweren Verläufen und Todesfällen. Andererseits wissen wir: Die Tragfähigkeit des Gesundheitssystems wird in den kommenden Wochen von zwei Seiten gleichzeitig gefährdet“, machte Kretschmann deutlich. „Zum einen durch die hohe Zahl von Neuinfektionen in der Bevölkerung, die den tendenziell milderen Verlauf von Omikron überkompensieren kann. Zum anderen durch die hohe Zahl der Neuinfektionen des Personals in Krankenhäusern und Praxen, die unabhängig von der Schwere der Erkrankung zu vielen Ausfällen führen können.“

    Kretschmann zudem daran, dass auch diejenigen, die nur schwache Symptome entwickelten und nicht ernsthaft erkrankten, nicht automatisch vor langfristigen Folgen verschont blieben. „Und deshalb ist es richtig, weiter Kurs zu halten und der Omikron-Welle die Spitze zu nehmen“, so Kretschmanns Fazit der aktuellen Lage. Dem tendenziell milderen Verlauf von Omikron stehe das Risiko durch die sehr hohen Infektionszahlen gegenüber.

    Baden-Württemberg will nun in diesem Sinne die Corona-Verordnung anpassen, die dann ab Freitag, 28. Januar 2022, gelten soll. Damit kehre das Land zum ursprünglichen Stufenplan zurück. Ab Freitag gelte dann die Alarmstufe I.

    Kretschmann kündigte außerdem an, dass Fastnachtsumzüge dieses Jahr nicht stattfinden können. „Hier lassen sich die Abstände nicht wirklich einhalten und die Einhaltung der Coronaregeln gewährleisten“, begründete der Ministerpräsident diese Entscheidung. Bei Hallenveranstaltungen sollen die gleichen Regeln wie bei sonstigen Veranstaltungen gelten.

    Kalt erwischt davon zeigte sich am Mittwochabend die Rottweiler Narrenzunft, in der Zeit vor Corona Veranstalterin dreier großer Narrensprünge in der historischen Innenstadt mit vielen tausend Besuchern. „Wie wir der Presse heute entnehmen mussten, möchte der Ministerpräsident von Baden-Württemberg die im Freien stattfindenden Fasnetsumzüge im Jahr 2022 verbieten“, fasst Prof. Frank Huber, für die Öffentlichkeitsarbeit der Zunft zuständig, zusammen. Gleichzeitig aber wolle Kretschmann die Coronaregeln für Veranstaltungen und Partys lockern.

    „Von dieser Mitteilung wurden wir überrascht“, so Huber. „Überrascht deshalb, weil diese Absage gestern in einer Online-Schaltung, an der wir mit anderen ausgewählten Fastnachtsvereinen und dem Amtschef im Ministerium für Soziales, Prof. Dr. Uwe Lahl, teilnahmen, darüber nicht informiert wurden.“

    Die Rottweiler Narrenzunft will daher erst den Wortlaut der am 28. Januar in Kraft tretenden Verordnung sowie die sich daraus ergebenden Reaktionen abwarten. Huber: „Eine offizielle Absage der Narrensprünge ziehen wir im Moment bisher nicht in Betracht.“

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    13 Kommentare

    13 Kommentare
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    Peter
    Peter
    2 Jahre her

    Ein wunderbares Rössle :-)))

    Ralf Rolle
    Ralf Rolle
    2 Jahre her

    Wie kann das die Rottweiler Narrenzunft kalt erwischen?

    Man hat doch extra tagelang laut dafür geklepft, dass der Sonnenkönig weiter das Land im Shutdown behält. Man hat sich ganz bewusst hinter Kreischmanns (gerichtlich für illegal festgestellten) Absurdismus gestellt als Rottweiler Narrenzunft. Und nun will man kalt erwischt und überrascht worden sein? Dass es genau so kommt, wie man es montags laut beklepft hat???

    Verstehe wer will.

    Peter Arnegger (gg)
    Antwort auf  Ralf Rolle
    2 Jahre her

    Das Klepfen montagabends ist nicht von der Narrenzunft Rottweil organisiert. Zwei Paar Stiefel.

    OMG
    OMG
    2 Jahre her

    Och… jetzt ist man so euphorisch auf die Straße gegangen um für die Maßnahmen ein zu stehen und dann das.

    Klepft es jetzt auch für uns Spaziergänger? Also überrascht ist davon glaube ich keiner von uns.

    Ihr müsst Gesicht zeigen (wegen mir auch mit Maske) für Solidarität, gesellschaftlichen Frieden und Vernunft in unserer Stadt und gegen die Maßnahmen!

    Siegfried Spengler
    Siegfried Spengler
    2 Jahre her

    Ob Narrensprünge in Rottweil oder sonst wo stattfinden, wird nicht Herr Kretschmann bestimmen, sondern der VGH Mannheim!

    Dort findet ja regelmäßig ein „Da Bach na Fahre“ statt.

    Wenn sich Omikron planmäßig weiterentwickelt, dann ist am Montag 28.Februar bereits um 7.00 h die Montagsdemo, mit Maskenpflicht, wie seit hunderten von Jahren!

    Und ich bin kein hyperventilierender Narr, sondern sehe das nur vor dem Hintergrund meiner Ausbildung!

    Olaf
    Olaf
    2 Jahre her

    Das war doch eigentlich klar, dass es keine Fasnet dieses Jahr geben wird…
    Wer sich dieser Ilusion hingegegeben hat tut mir echt leid, da nun die Ernüchterung kommt.

    Wer glaubt, dass die aktuell regierenden ihre Planlosigkeit einsehen und etwas ändern muss ich leider enttäuschen. Bundesregierung ist erst mal gewählt und Landesregierung in Baden-Württemberg ist auch noch etwas in Sicherheit.

    Ich bedauere jeden, der durch Corona gestorben ist oder Langzeitfolgen davon getragen hat.
    Aber in Angesicht dessen, dass kein Corona Patient mehr auf der Intensiv Station im Kreis ist, rechtfertig die Geiselung der Gesamten Bevölkerung nicht mehr.
    Natürlich muss man Corona ernst nehmen, genauso wie man Influenza, Krebserkrankungen, AIDS, Selbstmorde und alles weitere ernst nehmen muss.

    Dieses „Weiter so!“ und Geiselung der Gesamtbevölkerung muss aufhören, diese Taktik betrifft jeden in irgendeiner Art und Weise und wir müssen wieder zu unseren Freiheiten und „normalen Leben“ kommen können.
    Die Impfung kann ein unterstützendes Mittel sein, wird aber das Thema definitiv nicht beenden. Wer glaubt, dass durch eine allgemeine Impfpflicht Ruhe einkehrt wird dort dieselbe Ernüchterung erfahren wie mit unserer geliebten Fasnet… Ach wie sehr ich sie vermisse… :-(

    Stephan
    Stephan
    2 Jahre her

    Tja, so schnell kann es gehen. Die Rottweiler „Klepfer“ können sich ja dann nochmal überlegen wofür bzw. gegen was sie montags vor dem schwarzen Tor stehen.

    Schuttigbiss
    Schuttigbiss
    2 Jahre her

    Vielleicht sollte man den MP Kretschmann beim Narrentage einfach nicht einladen.

    Old George
    Old George
    Antwort auf  Schuttigbiss
    2 Jahre her

    Vielleicht, sollte man den alten, verbissenen, faschistoid klingenden und handelnden Wirtschafts- und Demokratievernichter nirgends mehr einladen?

    Gisela Burkard
    Gisela Burkard
    Antwort auf  Old George
    2 Jahre her

    Dieser Ton ist beleidigend und unangebracht. Solche Kommentare spalten unsere Gesellschaft.

    Neutral
    Neutral
    Antwort auf  Gisela Burkard
    2 Jahre her

    Spaltet genauso wie Aufrufe des Rottweiler OB. Bitte nicht mit zweierlei Maß messen

    Rottweiler Adler
    Rottweiler Adler
    Antwort auf  Gisela Burkard
    2 Jahre her

    Wir sind doch weit entwickelt und dennoch denken wir nur in schwarz oder weiß …..
    Somit wir ein Keil durch unsere Gesellschaft getrieben. Dass sich unser MP wie ein Gutsherr aufführt ist durch die diversen Urteile belegt. Kann ihm aber egal sein erusd kein Bußgeld entrichten. Daher vermutlich wird er sich weiter so aufführen …

    Old George
    Old George
    Antwort auf  Gisela Burkard
    2 Jahre her

    Was an meinem Kommentar, findest du beleidigend und unangebracht? Das „Vielleicht“ am Satzanfang? Da gebe ich dir im Nachgang recht. Niemand darf diesen alten, verbissenen, faschistoid klingenden und handelnden Wirtschafts- und Demokratievernichter mehr zu irgendetwas einladen! So ist das eher verständlich, als mit dem „vielleicht“. Wer sich beim Thema Kretschmään noch spalten lässt, bzw. hinter diesem steht, sollte den gleichen Facharzt aufsuchen, den dieser Despot m.E. nach benötigt.

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    Peter Arnegger (gg)
    Peter Arnegger (gg)
    … ist seit gut 25 Jahren Journalist. Seine Anfänge hatte er bei der Redaktion der “Schwäbischen Zeitung” in Rottweil, beim Schwäbischen Verlag in Leutkirch volontierte er. Nach einem Engagement bei der zu diesem Verlag gehörenden Aalener Volkszeitung wechselte Arnegger zur PC Welt nach München, einem auf Computer-Hard- und -Software spezialisierten Magazin. Es folgten Tätigkeiten in PR und Webentwicklung.2004, wieder in seiner Heimat angekommen, half Arnegger mit, die NRWZ aus der Taufe zu heben. Zunächst war er deren Chefredakteur, und ist zwischenzeitlich Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs GmbH – und als solcher der verantwortliche Journalist der NRWZ.Peter Arnegger ist 1968 in Oberndorf / Neckar geboren worden.

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    Überrascht zeigt sich die Narrenzunft Rottweil von der heute bekannt gewordenen Absicht von Ministerpräsident Kretschmann, Fastnachtsumzüge verbieten zu wollen. Erst gestern habe man mit einem hochrangigen Vertreter des Sozialministeriums Baden-Württemberg über das Thema diskutiert – und nichts über die etwaige Absage erfahren, so ein Sprecher der Zunft auf Nachfrage der NRWZ.

    Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat im Landtag über das weitere Vorgehen in der Corona-Lage informiert. Das Land kehrt – aufgrund eines Gerichtsurteils – zum Stufenplan zurück und passt einige Maßnahmen in der Alarmstufe I an. Zwar verlaufe Omikron im Schnitt milder als Delta, es sei aber gleichzeitig viel ansteckender. Für geboosterte Menschen sei das Risiko grundsätzlich beherrschbar, aber für nicht geimpfte Personen bleibe auch Omikron gefährlich, so Kretschmann zu Beginn seiner Ausführungen im Rahmen einer sogenannten Regierungsinformation.

    „Einerseits sehen wir eine teilweise Entkopplung des Infektionsgeschehens von schweren Verläufen und Todesfällen. Andererseits wissen wir: Die Tragfähigkeit des Gesundheitssystems wird in den kommenden Wochen von zwei Seiten gleichzeitig gefährdet“, machte Kretschmann deutlich. „Zum einen durch die hohe Zahl von Neuinfektionen in der Bevölkerung, die den tendenziell milderen Verlauf von Omikron überkompensieren kann. Zum anderen durch die hohe Zahl der Neuinfektionen des Personals in Krankenhäusern und Praxen, die unabhängig von der Schwere der Erkrankung zu vielen Ausfällen führen können.“

    Kretschmann zudem daran, dass auch diejenigen, die nur schwache Symptome entwickelten und nicht ernsthaft erkrankten, nicht automatisch vor langfristigen Folgen verschont blieben. „Und deshalb ist es richtig, weiter Kurs zu halten und der Omikron-Welle die Spitze zu nehmen“, so Kretschmanns Fazit der aktuellen Lage. Dem tendenziell milderen Verlauf von Omikron stehe das Risiko durch die sehr hohen Infektionszahlen gegenüber.

    Baden-Württemberg will nun in diesem Sinne die Corona-Verordnung anpassen, die dann ab Freitag, 28. Januar 2022, gelten soll. Damit kehre das Land zum ursprünglichen Stufenplan zurück. Ab Freitag gelte dann die Alarmstufe I.

    Kretschmann kündigte außerdem an, dass Fastnachtsumzüge dieses Jahr nicht stattfinden können. „Hier lassen sich die Abstände nicht wirklich einhalten und die Einhaltung der Coronaregeln gewährleisten“, begründete der Ministerpräsident diese Entscheidung. Bei Hallenveranstaltungen sollen die gleichen Regeln wie bei sonstigen Veranstaltungen gelten.

    Kalt erwischt davon zeigte sich am Mittwochabend die Rottweiler Narrenzunft, in der Zeit vor Corona Veranstalterin dreier großer Narrensprünge in der historischen Innenstadt mit vielen tausend Besuchern. „Wie wir der Presse heute entnehmen mussten, möchte der Ministerpräsident von Baden-Württemberg die im Freien stattfindenden Fasnetsumzüge im Jahr 2022 verbieten“, fasst Prof. Frank Huber, für die Öffentlichkeitsarbeit der Zunft zuständig, zusammen. Gleichzeitig aber wolle Kretschmann die Coronaregeln für Veranstaltungen und Partys lockern.

    „Von dieser Mitteilung wurden wir überrascht“, so Huber. „Überrascht deshalb, weil diese Absage gestern in einer Online-Schaltung, an der wir mit anderen ausgewählten Fastnachtsvereinen und dem Amtschef im Ministerium für Soziales, Prof. Dr. Uwe Lahl, teilnahmen, darüber nicht informiert wurden.“

    Die Rottweiler Narrenzunft will daher erst den Wortlaut der am 28. Januar in Kraft tretenden Verordnung sowie die sich daraus ergebenden Reaktionen abwarten. Huber: „Eine offizielle Absage der Narrensprünge ziehen wir im Moment bisher nicht in Betracht.“

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