Keine Parkzonen für Miet-Roller
Gemeinderats-Ausschuss

Parkzonen für die Miet-Roller der Firma Zeus sollen in Rottweil nicht eingerichtet werden. Die FDP, die dies beantragt hatte, zog bei der Sitzung des UBV-Ausschusses ihren Antrag zurück. Das Problem aber wurde im Ausschuss benannt. Aber auch, dass die Dreiräder gut angenommen werden.
Rottweil – Einige Roller werden von den Mietern nach Beendigung der Fahrt „entgegen den Richtlinien sehr rücksichtslos auf den Gehwegen abgestellt und behindern“, heißt es in dem Antrag. Außerdem fehlten die Roller dort, wo sie gebraucht würden – beispielsweise am Bahnhof. So könnten sie keinen Beitrag zur Mobilitätswende leisten, fanden die Liberalen. Daher sollten ihrer Meinung nach Parkzonen eingerichtet werden. In denen müssen die Benutzer die Roller abstellen – „am Bahnhof, in der Stadtmitte, an den Schulen, am Krankenhaus und bei den Parkierungsschwerpunkten. Darüber hinaus sollte es Plätze an zentralen Stellen in den Wohngebieten geben. Die Nutzer/-innen sollen vom Betreiber verpflichtet werden, die Roller in diesen Parkzonen abzustellen, und dies mit der Übermittlung eines Fotos nachzuweisen“, heißt es im Antrag.
Verwaltung: Parkzonen schrecken ab
Die Verwaltung trat dem entgegen: Solche Parkzonen beeinträchtigten die Attraktivität dieses Mobilitäts-Bestandteils. Mit der Folge, dass das Angebot weniger genutzt wird. Die Firma Zeus habe wegen der sehr guten Nutzung ihrer Roller eigens eine Person eingestellt,. Diese ist seit Jahresbeginn für Rottweil zuständig, so dass sich der Service verbessere. Zudem habe es bei sehr vielen Fahrten (zwischen 1600 und über 3000 im Monat) nur wenige Verstöße gegeben – nur in einem Monat mehr als 20.
Diese Zahlen zweifelte Ralf Armleder (SPD+FFR) an. Er müsse im Berufsschulzentrum täglich schlecht abgestellte Roller entfernen, die auf dem Busbahnhof die Omnibusse behindern, Fußwege und teilweise sogar die Feuerwehrzufahrt blockierten. Und wenn er sie „umlege“, komme keinesfalls innerhalb weniger Stunden ein Vertreter von Zeus, um die Roller abzuholen. Teilweise blieben die Fahrzeuge über Tage liegen.
Busbahnhof sperren?
Die Störungen müsse man über die App oder telefonisch melden, sagte Bürgermeisterin Ines Gaehn. Und den Busbahnhof könne Zeus problemlos für die Scooter per „geofencing“ sperren – auf solchen Zonen kann ein Roller nicht abgemeldet werden, so dass die Kosten für die Miete weiterlaufen. Eine solche Zone sei derzeit die obere Hauptstraße.
Nachdem vor allem CDU und SPD+FFR verkündet hatten, sie würden den Antrag der FDP ablehnen, zog die Fraktion diesen zurück. Wobei klar wurde, dass wohl die meisten ein waches Auge auf die Roller haben.

Das ist die übliche „Evolution“ in solchen Projekten, wie man sie von genügend anderen Kommunen jeder Größe her kennt.
Durch den Bann in der oberen Hauptstraße, wird zwar weder Honoratior, noch Tugendwächter im Allerheiligsten belästigt, dafür raschelt es halt hinter dem Geofence um so mehr.
Wenn man es zu streng macht, winkt der Vermarkter ab, das wird der zu Vertragsunterzeichnung schon sehr deutlich gemacht haben, extra Geofencing wird was extra kosten (auch Einbußen müssen aufgefangen werden) und natürlich wird die Sortierung vor Ort von einem seriösen Sub‘ler gehandhabt, bei dem es unprekär zugeht, man wird ihm aber schon empfohlen haben, welche SubSub‘ler für ihn die „geschicktesten“ sind.
So ist das halt, wenn es gescheit laufen soll, bei sinnvollen Einschränkungen und zügiger Sortierung (auch Nachts und am Wochenende), wird es für das private public partnership eben zu unlukrativ. Damit wird man lernen müssen umzugehen, oder es finanziell aufzufüttern, oder es am Ende wieder zu lassen.