Urban Artists aus aller Welt beteiligen sich an einem Ausstellungsprojekt des Forum Kunst Rottweil: Sie haben aus Skateboards Kunstwerke kreiert. Ab 14. Juli sind sie im Bürgersaal zu bestaunen. Und am 13. Juli gibt es einen Skateboard-Contest.
Eine Sonderveröffentlichung mit freundlicher Unterstützung durch:
Dieser Wettbewerb findet auf dem Gelände der Erich-Hauser-Stiftung auf der Saline statt. Die Stiftung ist bei „SkateboARTS II“, wie die Fortführung des 2016 bereits höchst erfolgreichen Projekts firmiert, eng eingebunden. Eine starke Verbindung schafft dabei aktuelle Werkstatt-Preisträger der Kunststiftung, Sergej Vutuc, der selbst der Skater-Szene angehört. Zudem hat Vutuc die Obstacles entworfen, die Objekte, auf und über die am 13. Juli gerollt und gesprungen werden kann.
Im Vorfeld der Ausstellung bot sich in den Räumen von Forum am Friedrichsplatz ein eindrucksvoller Anblick: Dicht an dicht lagen die eingesandten Objekte. Was die Kreativen aus den gut 80 auf 20 Zentimeter messenden hölzernen „Decks“, die das Herzstück von Skateboards bilden, wieder geschaffen haben, ist immer wieder überraschend.
Eine ganze Welt auf schmalen Brettern
Man merkt: Für viele bedeuten die schmalen Bretter eine ganze Welt. Denn Skateboardern ist mehr als ein Sport – für eine globale Szene ist es Ausdruck einer Lebenshaltung, einer Philosophie. Dazu gehört die möglichst einfallsreiche Gestaltung der Bretter. Mit den grandiosen Objekten, die sich im Forum Kunst stapeln, könnte man freilich meist gar nicht mehr losrollen.
Ein Urban Artist zum Beispiel hat sein Brett komplett mit kleinen Steinen beladen. Wie ein Containerschiff im Bonasi-Format sieht es aus. Aber die Pointe liegt woanders: Jeder Stein hätte eine Geschichte zu erzählen, denn er wurde bei einer Spray-Aktion eingesammelt – kleine Farbspritzer zeugen davon.
Aus einem anderen Brett wächst grimassierend ein Gesicht heraus – und erinnert an die spöttisch gestalteten Wasserspeier an gotischen Kirchen. Ein anderes Deck wirkt wie eine Landefläche für üppige Figürchen von Nike de Saint Phalle. Auch mit dem Brett des Stuttgarter Künstlers Thomas Putze ließen sich keine Runden mehr drehen: Er hat es brachial dreigeteilt und wie auf ein Totenbett aufgebahrt.
Aber auch wenn die Decks noch intakt und nicht vollgefrachtet sind, würde man mit ihnen nicht mehr lospesen wollen. Mit Bemalungen oder Bedruckungen sind sie zu kreativen Kraftpaketen geworden, die mal akribisch, mal mit großer Geste gestaltet sind – und oft auch enorm schalkhaft und humorvoll. Sogar einen Dackel hat ein Beiträger in ein Brett hineingeschmitzt – ein knuffiger Zeitgenosse, den man sich gerne als Begleiter vorstellt.
Begeistert vom Ideenreichtum
Jürgen Knubben, der die Schau wie bereits 2016 gemeinsam mit Robert Hak kuratiert, ist vom Ideenreichtum ebenfalls begeistert. Was ihn noch mehr freut, ist die enorme Resonanz auf die Einladung des Forums Kunst zu dieser Aktion, die sich einreiht in legendären Initiativen des Forums mit Koffern, Fahnen und Schildern für Rottweil: Es gibt noch mehr Zusendungen als 2016. Und das Feld ist noch internationaler als bei Teil Eins: Namhafte Urban Art-Künstler aus Japan, Kanada, Brasilien sind mit dabei, viele aus den USA, wo die Skater-Szene besonders boomt. Und natürlich etliche aus Europa sowie aus dem Netzwerk des Forums Kunst und der Region. Die Erfolgsgeschichte von 2016 wird also nicht nur fortgeschrieben, sondern sogar gesteigert.
Info: „SkateboARTS II“ wird im Forum Kunst am 13. Juli um 19 Uhr eröffnet und ist bis 1. September zu sehen. Der Contest auf der Saline findet am selben Tag bereits von 13 bis 17 Uhr statt. Kooperationspartner ist neben der Hauser-Stiftung auch Rollbrett Rottweil e.V. Mehr unter www.forumkunstrottweil.de