Die Facebook-Gruppe „Hilfsbereitschaft Kreis Rottweil”, gegründet von Bianca Kammerer, ist innerhalb kürzester Zeit auf mehr als 1000 Mitglieder angewachsen, Tendenz rasant steigend. Das Ziel: Menschen durch die Krise zu helfen. Inzwischen gibt es Orts-Koordinatoren, die man bei Bedarf direkt anrufen kann. Neu: Inzwischen koordiniert sich die Initiative auch über eine Website.
Am vergangenen Samstagabend hatte sich Kammerer noch freundlich an die NRWZ gewandt, ob wir die Info über die neue Gruppe nicht teilen könnten. Da waren es gerade mal drei Mitglieder, die Gruppe war gerade frisch gegründet worden. Wir haben berichtet.
Inzwischen findet man dort jede Menge hilfsbereite Leute, die zum Beispiel für andere, die unter Quarantäne stehen oder zu einer der Corona-Risikogruppe zählen, einkaufen oder Besorgungen erledigen möchten. Auch Kinderbetreuung wird angeboten und organisiert, und einen Zettel zum Ausdrucken, mit dem man auf seine Angebote aufmerksam machen kann gibt es auch: „Wir unterstützen Sie gerne dabei, gesund zu bleiben!“
Ziel: unkompliziert und schnell Hilfe leisten
Und weiter geht es rasch. Am Montag meldet sich Bianca Kammerer: „Stand heute haben wir über 1000 Mitglieder und die ersten Senioren melden sich schon mit Hilfsgesuchen.” Es gebe nun Ortskoordinatoren – 30 für verschiedene Ortschaften im Kreis Rottweil –, die in ihren jeweiligen Heimatorten versuchen, mit Flyern und Aushängen das Hilfsangebot sichtbar zu machen. „Diese Koordinatoren sammeln die Bedarfe und auch die Angebote der Hilfe und werden dann für entsprechende Zuordnungen sorgen”, so Kammerer. „Wir erhoffen uns von lokalen Koordinatoren, dass diese an bestehende Strukturen anknüpfen können und hier die Hilfe von uns anbieten. Etwa an Senioren- und Nachbarschaftshilfen.” Außerdem seien einige von ihnen in Kontakt mit ihren Gemeindevertretern. Ziel ist, dass die Aktion auch in den Amtsblättern auftaucht.
Die Mitglieder der Gruppe geben an, in welchem Ort sie gerne helfen können und werden dann dem Orts-Koordinator zugeteilt. Sobald ein lokaler Bedarf für eine Hilfeleistung gemeldet wird, sorgt der Orts-Koordinator dafür, dass einer der Helfer dies erledigt. Allgemeine Anfragen über die Telefonnummern oder E-Mail Adresse werden direkt an die Orts-Koordinatoren weitergeleitet. „So kann unkompliziert und schnell Hilfe geleistet werden”, sagt Kammerer.
„Wir haben so schon viele Risiko-Personen, aber auch körperlich eingeschränkte und in Quarantäne befindliche Menschen unterstützen können“, so Kammerer weiter. Auch erstrecke sich das Angebot auf Eltern, die zurzeit wegen der Betreuung oder Quarantäne der Kinder zum Beispiel nicht einkaufen gehen können.
Ein großer Teil der Gruppenmitglieder sei noch arbeiten – und deshlab ohnehin draußen unterwegs. Diese Menschen übernehmen dann sehr gerne die Erledigungen. Damit leistet die Gruppe einen Beitrag dazu, dass sich die Neu-Infektionen verlangsamen – wenn die anderen zuhause bleiben können.
Der Ablauf am Beispiel eines Einkaufs
- Wer Unterstützung braucht, ruft entweder die allgemeine Nummer (siehe unten) oder aber die Nummer von einem der Flyer oder Flugblätter an.
- Der Bedarf wird angemeldet – zum Beispiel Einkaufen gehen.
- Es meldet sich jemand, der den Einkaufszettel abholt und anschließend die Einkäufe vorbeibringt.
Alles kostenlos
Personen, die Risikogruppen angehören, sollten zurzeit am Besten zu Hause bleiben. Dabei unterstützt die Gruppe diese Personen. „So erledigen wir zurzeit Einkäufe für Lebensmittel, Botengänge zur Post und Apotheke, Begleitung bei notwendigen Gesundheitsanwendungen und natürlich auch nach Bedarf weitere Dienste. Als Austausch-Plattform sind wir auch aktiv. So werden Informationen und Tipps weitergegeben, außerdem tauschen sich betroffene Gruppen aus. So zum Beispiel Mütter die über die Kinderbetreuung sich austauschen als auch Hilfe bei Fragen wie es gerade mit Ämtern und Hilfen aussieht”, erzählt die Gruppengründerin weiter.
Und das alles kostenlos. „Das möchte ich nochmal betonen, da einige uns kontaktierte Senioren schon befürchtet hatten, dass es etwas kostet und deshalb zögerlich sind diese Angebote anzunehmen”, so Kammerer. Ihr Fazit. „Wir wollen dabei helfen, dass so wenig Menschen wie möglich ihre Häuser verlassen müssen.”
Vor allem Senioren haben manchmal eine hohe Hemmschwelle, diese Hilfe anzunehmen, aber wir versichern: Wir machen das sehr gerne!
Bianca Kammerer
Die Telefonnummern
Info: Erst-Kontakte für kostenlose Hilfe sind zunächst Ela (0173 9960276), Lisa (017656728180), Bianca (0151 64604309) und Luisa (0172 8374589).
Außerdem gibt es örtliche Koordinatoren für
- Aistaig, Florian Tel. 0151 22654316
- Beffendorf, Raki Tel. 0176 20938737
- Bochingen, Marius Tel. 0160 5381555
- Bühlingen, Andrea Tel. 0741 1755366
- Dunningen, Lisa Tel. 0176 56728180
- Göllsdorf, Aleksandra Tel. 0170 2459155
- Neukirch, Sandra Tel. 0172 8687623
- Oberndorf, Amt (übernimmt Koordination) 07423 771163
- Rottweil Mitte, Wolfgang Tel. 0157 81931513
- Rottweil Siedlung, Markus Tel. 0177 3932779
- Schiltach, Bianca Tel. 0151 64604309
- Schramberg, Nermin Tel. 01705904134
- Schramberg hilft (Kooperation) Tel. 07422 29583
- Seedorf, Mario Tel. 0151 20192232
- Sulgen, Dani Tel. 0151 42112557
- Villingendorf, Ela Tel. 0173 9960276
- Wellendingen, Jessy Tel. 0152 03769174
- Wittershausen/ Vöhringer, Tel. Sonja 0173 6104526
- Zimmern, Dennis Tel. 0152 21338910
- … und weitere, die die Erst-Kontakte nennen können (siehe oben)