Die Gäubahn-Diskussion war ein kurzer Aufreger bei der Sitzung des KSV-Gemeinderatsausschusses am Mittwochabend im Rottweiler Rathaus.
(Rottweil) – Zum Ende beim Punkt „Verschiedenes“ sprach Monika Hugger (CDU) noch den aktuellen Punkt Gäubahn an: „Was haben wir für Möglichkeiten, das zu beeinflussen?“
„Es gibt sicher bessere Lösungen“, sagte der Angesprochene, OB Dr. Christian Ruf. Eine Anbindung von Rottweil an die Stuttgarter S-Bahn sei möglich, allerdings nur mit neuem Wagenmaterial, berichtete er von der jüngsten Sitzung (wir haben berichtet). Er betonte, dass er seine Zustimmung zu einer S-Bahn-Verbindung bis Rottweil und nicht bis Singen mit den anderen Großen Kreisstädten abgesprochen habe, damit Passagiere wenigstens ab Rottweil ohne Umstieg bis zum Stuttgarter Hauptbahnhof fahren können.
„Sehr bedauerlich“ fand das Elke Reichenbach (SPD+FfR), dass die Städte nicht gemeinsam weiterkämpfen. Die Städte südlich von Rottweil seien nun abgehängt. „Das hat alles nicht Hand und Fuß“, ereiferte sie sich und sprach von Kirchturmpolitik, „das muss ich deutlich sagen!“
„Welche Option habe ich?“, erwiderte Ruf. „Da können wir uns auf den Kopf stellen und mit den Füßen wackeln, … das wird die Situation nicht verbessern!“ Man könne jetzt nicht wie ein schmollendes Kind in die Ecke zurückziehen und schmollen. Was in Horb beschlossen wurde, und zwar einstimmig, „das ist keine gute Lösung, aber die beste, die wir haben.“
Daniel Karrais (FDP), der an der Besprechung teilgenommen hatte, assistierte dem OB: „Es ist eine schlechte Lösung, aber die am wenigsten schlechte“, fand er. Das Argument, in den S-Bahn-Waggons seien keine Toiletten, werde gern von Menschen benutzt, die noch immer vom „Oben bleiben“ des Stuttgarter Hauptbahnhofs träumten. Aber „es gibt kein Obenbleiben, das ist keine Option für die Stadt Stuttgart!“