Der Gemeinderat hat die Einrichtung eines „Windbeirats“ in Neukirch abgelehnt. Das war die Folge einer „merkwürdigen Situation“, wie OB Christian Ruf befand.
Rottweil/Neukirch – Denn eigentlich sollte der Beirat „die Bürgerbeteiligung … fördern, indem kritische Stimmen in den Planungsprozess einbezogen werden.“ Es ging also um die Windkraft-Gegner, deren Interessen der Beirat vertreten sollte.
„In Gottes Namen“ dagegen
Justament diese fünf, so berichtete Neukirchs Ortsvorsteher Kendy Scharein, hätten im Ortschaftsrat gegen den Beirat gestimmt und so die Mehrheit gehabt. Er zitierte einen der Gegner: „Nur ein nicht gebautes Windrad ist ein gutes Windrad“. Nachdem aber diejenigen, für die der Beirat eigentlich gegründet worden wäre, diesen gar nicht wollen, sondern lieber bei der Fundamentalopposition bleiben (eine „merkwürdige Situation“) – verzichtet man dann lieber drauf? Nein, fand OB Ruf, „das wäre auch nicht richtig.“ Er finde den Beirat eine „tolle Sache“, sagte Reiner Hils, der Ortsvorsteher von Göllsdorf (auf dessen Gemarkung die Windräder stehen könnten). Aber er stimme halt „in Gottes Namen für den Beschluss des Ortschaftsrats“, also gegen den Beirat.
Nur drei dafür
Stadträtin Ingeborg Gekle-Maier (Grüne), selbst im Ortschaftsrat von Neukirch, wollte „auf jeden Fall den Windbeirat installieren.“ Ihre Kollegen dort hätten es sich zu einfach gemacht. Bei der Abstimmung blieben sie und OB Ruf dann in einer kleinen Minderheit: Nur ein Rat stimmte mit ihnen, zwei enthielten sich, und 18 wollten keinen Beirat. Einstimmig sprach sich das Gremium dann dafür aus, dass die Verwaltung einen Kriterienkatalog erstellt, damit eine Ausschreibung für die Nutzung der Windkraft erfolgen kann. Nun aber ohne Beteiligung eines Windbeirats.