back to top
...
    NRWZ.deRottweilKein Interesse am Kauf des alten Gefängnisses

    Gemeinderat

    Kein Interesse am Kauf des alten Gefängnisses

    Artikel
    Kommentare
    Autor / Quelle
    Weitere Artikel
    Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

    Die Stadt Rottweil wird das alte Gefängnis in der Hinteren Höllgasse nicht vom Land kaufen. Aber es soll nach der Verlegung der Vollzugsanstalt an den neuen Standort in die Landesgartenschau eingebunden werden. Dies beschloss der Gemeinderat mit Mehrheit.

    Rottweil – Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf geht davon aus, auch nach Gesprächen mit Justizministerin Marion Gentges, dass der Umzug nach Fertigstellung des Neubaus Ende 2027 vonstatten gehen wird. Eine Nutzung des denkmalgeschützten Gebäudes könne daher zwischen April und Oktober, also zur Landesgartenschau (LGS), erfolgen. Im Interesse der Stadt sei auch, dass die Besucher der LGS in die historische Innenstadt kommen. Dafür werden einzelne Punkte attraktiver gemacht wie der Kameralamtsgarten und wohl auch die Umgebung des Hochturms. Als dann ehemaliges Gefängnis sei der Bau für Eltern mit Kindern attraktiv, fand Ruf.

    Kein Standort fürs Museum

    Bis dahin war auch ein Kauf des Gebäudes in Erwägung gezogen worden. Dort wäre ein denkbarer Standort für das Stadtmuseum. Dies sei aber verworfen worden. Die Immobilienverwaltung des Landes („Vermögen und Bau“) habe den Erstzugriff der Stadt für das Gebäude im April 2020 schriftlich zugesagt, allerdings gebunden an die Einrichtung eines städtischen Museums. Diese Nutzung kann aber aktuell nicht garantiert werden. Und so wäre ein direkter Kauf an die Stadt nur möglich, „wenn das Gebäude, zumindest teilweise, für kommunale Zwecke genutzt werde. Und dann müsste die Stadt den Marktpreis zahlen, der von Gutachtern ermittelt wird.

    Widerspruch

    „Ich zweifle, ob wir die richtige Entscheidung treffen“, widersprach da Dr. Jürgen Mehl (SPD+FFR). „Wir brauchen für das Museum einen andern Standort“ als den bisherigen, sagte er. Das alte Spital habe nun eine andere Verwendung. Er plädierte dafür, diesen Tagesordnungspunkt zu verschieben, damit sich alle Räte kundig machen könnten.

    Mit dieser Ansicht stand seine Fraktion aber ziemlich allein, wie sich aus den Wortbeiträgen ergab. Hermann Breucha (FWV) störte, dass in diesem Fall das alte Gefängnis zehn Jahre leer stehen müsste, weil vorher kein Geld für den Umbau da sei. Monika Hugger (CDU) fand den Vorschlag Rufs als „Super-Idee“, das Haus werde während der LGS ein Anziehungspunkt.

    Für den Antrag der Verwaltung gab es eine deutliche Mehrheit. Gegenstimmen kamen von der Fraktion SPD+FFR (4) und den Grünen (1), von Grün gab es eine Enthaltung.

    Blick auf die Baustelle der neuen Vollzugsanstalt im Esch (aufgenommen im September). Foto: wede
    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Diskutieren Sie mit!

    Hier können Sie einen Kommentar zu unserem Artikel hinterlassen.

    Abonnieren
    Benachrichtige mich bei
    0 Kommentare
    Neueste
    Älteste Meist bewertet
    Inline Feedbacks
    Alle Kommentare anzeigen

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Wolf-Dieter Bojus
    Wolf-Dieter Bojus
    ... war 2004 Mitbegründer der NRWZ und deren erster Redakteur. Mehr über ihn auf unserer Autoren-Seite.

    Beiträge

    Friedrichsplatz: Realisierungs-Wettbewerb im Eiltempo

    Für die Umgestaltung des Friedrichsplatzes soll ein landschaftsarchitektonischer Wettbewerb ausgeschrieben werden. Dies beschloss der Gemeinderat einstimmig.Rottweil – „Die enge Zeitschiene macht es spannend“, sagte...

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Friedrichsplatz: Realisierungs-Wettbewerb im Eiltempo

    Für die Umgestaltung des Friedrichsplatzes soll ein landschaftsarchitektonischer Wettbewerb ausgeschrieben werden. Dies beschloss der Gemeinderat einstimmig.Rottweil – „Die enge Zeitschiene macht es spannend“, sagte...

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Das interessiert heute

    Die Stadt Rottweil wird das alte Gefängnis in der Hinteren Höllgasse nicht vom Land kaufen. Aber es soll nach der Verlegung der Vollzugsanstalt an den neuen Standort in die Landesgartenschau eingebunden werden. Dies beschloss der Gemeinderat mit Mehrheit.

    Rottweil – Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf geht davon aus, auch nach Gesprächen mit Justizministerin Marion Gentges, dass der Umzug nach Fertigstellung des Neubaus Ende 2027 vonstatten gehen wird. Eine Nutzung des denkmalgeschützten Gebäudes könne daher zwischen April und Oktober, also zur Landesgartenschau (LGS), erfolgen. Im Interesse der Stadt sei auch, dass die Besucher der LGS in die historische Innenstadt kommen. Dafür werden einzelne Punkte attraktiver gemacht wie der Kameralamtsgarten und wohl auch die Umgebung des Hochturms. Als dann ehemaliges Gefängnis sei der Bau für Eltern mit Kindern attraktiv, fand Ruf.

    Kein Standort fürs Museum

    Bis dahin war auch ein Kauf des Gebäudes in Erwägung gezogen worden. Dort wäre ein denkbarer Standort für das Stadtmuseum. Dies sei aber verworfen worden. Die Immobilienverwaltung des Landes („Vermögen und Bau“) habe den Erstzugriff der Stadt für das Gebäude im April 2020 schriftlich zugesagt, allerdings gebunden an die Einrichtung eines städtischen Museums. Diese Nutzung kann aber aktuell nicht garantiert werden. Und so wäre ein direkter Kauf an die Stadt nur möglich, „wenn das Gebäude, zumindest teilweise, für kommunale Zwecke genutzt werde. Und dann müsste die Stadt den Marktpreis zahlen, der von Gutachtern ermittelt wird.

    Widerspruch

    „Ich zweifle, ob wir die richtige Entscheidung treffen“, widersprach da Dr. Jürgen Mehl (SPD+FFR). „Wir brauchen für das Museum einen andern Standort“ als den bisherigen, sagte er. Das alte Spital habe nun eine andere Verwendung. Er plädierte dafür, diesen Tagesordnungspunkt zu verschieben, damit sich alle Räte kundig machen könnten.

    Mit dieser Ansicht stand seine Fraktion aber ziemlich allein, wie sich aus den Wortbeiträgen ergab. Hermann Breucha (FWV) störte, dass in diesem Fall das alte Gefängnis zehn Jahre leer stehen müsste, weil vorher kein Geld für den Umbau da sei. Monika Hugger (CDU) fand den Vorschlag Rufs als „Super-Idee“, das Haus werde während der LGS ein Anziehungspunkt.

    Für den Antrag der Verwaltung gab es eine deutliche Mehrheit. Gegenstimmen kamen von der Fraktion SPD+FFR (4) und den Grünen (1), von Grün gab es eine Enthaltung.

    Blick auf die Baustelle der neuen Vollzugsanstalt im Esch (aufgenommen im September). Foto: wede
    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]

    Das interessiert diese Woche

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]