„Keine Skulptur am Friedhof“ – so betitelte der Schwarzwälder Bote unlängst eine Entscheidung des Rottweiler Rathauses, eine Schenkung des Glaskünstlers Tobias Kammerer abzulehnen. Dieser wollte seine gläsernen „Engelsflügel“, die er in seinem Skulpturenpark am Oberrotenstein aufgestellt hat, vermachen. Gratis. Oberbürgermeister Ralf Broß soll das abgelehnt haben, dauerhafte Ausstellungen seien unerwünscht. Nun gibt es Rückenwind aus Stuttgart für den Künstler – und einen Angriff auf einen anerkannten Künstler und Kurator, der allerdings nicht namentlich genannt wird, und der von Broß angeblich protegiert werde. Hier meldet sich jemand zu Wort, der beruflich mit Kunst zu tun hat. Und zwar in Form eines …
… Offenen Briefs an den Oberbürgermeister von Rottweil
Am 15.9.2020 erschien im Schwabo ein Artikel, der mich echt in Erstaunen versetzte. OB Ralf Broß legt Veto gegen Kunst ein und verbietet dem Friedhofsamt die Aufstellung einer Skulptur von Tobias Kammerer, die dieser Künstler kostenlos zur Verfügung gestellt hatte. Würde ich den Künstler nicht kennen, hätte ich geglaubt, dass ein geltungsbedürftiger Künstler, der keine Anerkennung findet, sich auf diese Weise aufdrängen wolle, um Aufmerksamkeit zu erzielen. Nun ist Tobias Kammerer aber ein sehr renommierter Künstler und andernorts wird viel Geld bezahlt, um eine solche Skulptur zu bekommen. Kammerer stellt sie seinem Heimatort kostenlos zur Verfügung und der Bürgermeister ist nicht nur dagegen, sondern verbietet es sogar.
Eigentlich ist es die Aufgabe eines Bürgermeisters, Kunst zu ermöglichen, was in der augenblicklichen Finanzsituation sehr schwer ist, aber in Rottweil stellt er sich quer und unterbindet ein Geschenk an seine Bevölkerung. Dabei handelt es sich um ein Geschenk welches andernorts gewünscht wurde und nur realisiert werden konnte, weil sich viele Bürger dafür engagiert hatten und Sponsoren ihr eigenes Geld in die Hand genommen hatten.
Hoppla, was ist denn hier passiert?
Ich habe beruflich mit Kunst zu tun und wurde deswegen von mehreren Leuten gefragt, wie man sich das erklären könne. Meine Vermutungen dazu führten zu dem Wunsch diese Vermutungen publik zu machen und den Bürgermeister über einen offenen Brief zu einer Stellungnahme aufzufordern.
Wie schon erwähnt habe ich beruflich mit Kunst zu tun und deswegen gelte ich in meinem Bekanntenkreis als jemand, der Ahnung von Kunst habe. Diese Formulierung „Ahnung von Kunst zu haben“ lehne ich aber ab, weil sie irrtümlich ist und zu Missverständnissen führt. Ich habe nicht mehr Ahnung von Kunst als irgendjemand anders. Ich habe und hatte lediglich mehr Interesse an Kunst. Dieses Interesse führte zu einer intensiven Beschäftigung und in Verbindung mit einem kulturwissenschaftlichem Studium führte es zu einer beruflichen Tätigkeit.
Menschen, die für sich in Anspruch nehmen, mehr Ahnung von Kunst zu haben leiten gerne davon ein Mandat ab ihre Mitmenschen in dieser Frage entmündigen zu dürfen und zu belehren.
Menschen lieben es zu lernen, aber sie hassen es belehrt zu werden.
Winston Churchill
Beruflich habe ich mit PR und Vertrieb von Kunst im öffentlichem Raum zu tun.
Wieso ist so etwas überhaupt nötig?
In der Musik und in der Literatur kann jeder selbst entscheiden welche und wie viel Kunst er habe möchte. Man kauft sich ein Buch, oder einen Tonträger oder kauft sich eine Eintrittskarte. Das sind Möglichkeiten an Kultur zu partizipieren, die jedem offenstehen. Bei Kunst in öffentlichem Raum ist das nicht möglich.
Früher wurde solche Kunst von Herrschern und kirchlichen Würdenträgern finanziert. In einer Demokratie ist der Steuerzahler der neue Souverän und Politiker finanzieren nun mit dem ihnen zur Verfügung gestellten Geld treuhänderisch Kunst im öffentlichen Raum.
Im öffentlichen Raum bedeutet für alle und nicht nur für eine selbst ernannte Elite ohne demokratisches Mandat. Bei demokratischen Wahlen zählt jede Stimme gleich. Es wäre doch ein Unding, wenn die Stimme eines Politikwissenschaftlers 100 mal mehr zählen würde als die eines Menschen mit Hauptschulabschluss.
In der Kulturpolitik existiert aber ein solches Mehrklassenrecht. Nicht im verfassungsrechtlichen Sinn, aber in der Praxis, in der Politiker die Allgemeinheit ausschließen und nicht einmal der Entscheidungsfindungsprozess transparent gemacht wird. Dazu später mehr.
Dann entsteht Kunst im öffentlichem Raum noch über Sponsoren. Diese tun so etwas, entweder weil sie eine persönliche Liebe für so etwas empfinden oder weil sie hiermit einen positiven Imagetransfer für ihr Unternehmen erreichen wollen.
Ein Beispiel für einen Kunstliebhaber wäre das Unternehmen Heppler in Spaichingen:
Das Ehepaar Heppler hat praktisch aus dem Nichts ein Unternehmen mit fast 200 Mitarbeitern erschaffen und behauptet sich mit seinen Produkten auf einem weltweit geführten Verdrängungswettbewerb. Auch als Demokrat scheue ich mich nicht, sie als Vertreter unserer gesellschaftlichen Elite zu bezeichnen.
Nun sind die Hepplers Kunstliebhaber und stehen auch im Kontakt mit Art Consultants. Wie muss man sich einen solchen Dialog vorstellen? Es ist doch unvorstellbar, dass jemand mit dem Jargon einer Drückerkolonne ihnen Honig ums Maul zu schmieren versucht und ihnen irgendwelchen Stuss über guten Geschmack einzureden versucht. Natürlich nicht. Der Art Consultant hat lediglich aufgrund seines Berufes mehr Informationen über die vielen unterschiedlichen Ausprägungen von Kunst, und diese Informationen stellt er den Kunstliebhabern zur Verfügung, damit diese bei ihren Entscheidungen mehr Wahlfreiheit haben.
Gestandene Unternehmerpersönlichkeiten wie die Hepplers bleiben auch gestandene Persönlichkeiten, wenn es um Kunst geht. Es ist kein einseitig geführter Dialog. Sie fungieren für Künstler und Kunstmanager vor allem als Antennen um den Kunstliebhaber zu verstehen. Kurt Weidemann hat seinen Studenten an der Kunstakademie Stuttgart für solche Gespräche drei Verhaltensregeln eingebläut: Gut zuhören! Scharf nachdenken! Erstmal die Klappe halten!
Bei den Hepplers ist die Welt der Kunst noch in Ordnung und Art Consulting kann richtig Spaß machen.
Dann möchte ich ein weiteres positives Beispiel für Kunst im öffentlichen Raum anführen. Bewohner eines Ortes identifizieren sich mit ihrem Heimatort und fühlen sich mit den Bewohnern ihres Heimatorts menschlich näher verbunden. Eines dieser Beispiele erlebe ich jeden zweiten Samstag, wenn die Fans des VFB Stuttgart an meinem Haus vorbeiziehen.
Aber neben dem Fußball gibt es auch eine Identifikation mit der Geschichte eines Ortes und seines im Laufe der Jahrhunderte gewachsenen Stadtbildes. Kunst im öffentlichen Raum kann nun ein Gruppenbildendes Element sein und Identität stiften. Aus einer solchen Gruppe können Vertrauen und die Bereitschaft, sich für ein Gemeinwesen ehrenamtlich zu engagieren, entstehen. Ein schönes Beispiel ist hierfür das Liborifest 2020 in Paderborn. Wer das positive Feedback der Bewohner auf die Kunst von Tobias Kammerer erleben durfte, hat gespürt, wie viel positive Energie von Kunst im öffentlichen Raum ausgehen kann und wie sehr sie Katalysator für ein positives Gruppenerlebnis und Verbesserung von Lebensqualität in einer Stadt werden kann.
Die Kehrseite: Kunstblockade in Rottweil
Leider gibt es auch eine Kehrseite von Kunst im öffentlichen Raum. Und eine solche Kehrseite vermute, ich führte zu der Kunstblockade von Rottweil. Fungiert der Staat als Auftraggeber für Kunst im öffentlichen Raum kommt es zu Entscheidungen von selbst ernannten Experten, die alle viel Ahnung von Kunst haben.
Wie wird man nun Experte? Gibt es Wahlen? Gibt es verbindliche Richtlinien? Wie das Rottweiler Beispiel zeigt wohl offenbar nicht. Der Oberbürgermeister hat entschieden. Allein. Ohne Gemeinderat, nicht öffentlich und ohne Erklärung. Bei Nachfragen wird blockiert. Es werden Maulkörbe ausgegeben und Türen zugemacht.
Der Oberbürgermeister hat eben entschieden. Er redet auch nicht mit jedem und mit einfachen Mitbürgern schon gleich gar nicht. Es ist nunmal so. Mehr ist dazu nicht zu sagen und basta. Hat Ralf Broß eigentlich einmal ein politisches Praktikum bei Erdoğan oder Lukaschenko gemacht?
Die meisten Künstler können nicht von der Kunst leben. Somit kommen auf politische Vertreter der Kulturpolitik, die über Kunstetats entscheiden dürfen, gewisse massive Interessen vonseiten der Künstler auf sie zu. Mancher Künstler stellt sich dann die Frage: warum sich eigentlich einem Wettbewerb und einem Vergleich stellen? Man muss doch nur einen Beliebtheitswettbewerb bei den Politikern gewinnen.
Und so entstand ein neuer Typ von Künstler mit Spezialgebiet Kunst im öffentlichen Raum. Man geht selbst in die Politik, aber nur dorthin, wo es auch was zu fressen gibt. Dort bietet man sich selbst wie saures Bier an und sammelt Pöstchen wie andere Leute Briefmarken. Denn als Kurator und Vorsitzender des Dingsbumskunstvereins gerät man schon in den Dunstkreis der Pfründe. Bei den Stammtischen der politischen Hinterbänkler werden dann Seilschaften gebildet. Wer kriecht, kann nicht stolpern, und so kommt man zwar langsam, aber stetig voran. Ist man etwas verschlagen und mit Talent fürs Intrigieren ausgestattet, ist man irgendwann einmal der lokale Platzhirsch bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen. Im künstlerischen Milieu gilt man dann als einer, der ganz gut drin ist beim Staat.
„Wo genau ist er eigentlich drin?“
Mein Tipp: Interpretieren sie die Formulierung möglichst wortwörtlich, dann ist es gar nicht mehr so schwer es zu erraten.
Auffällig ist, dass viele solcher Künstler eigentlich Theologie studiert haben. Wenn man etwas darüber nachdenkt, ist das auch ganz folgerichtig. Bei Religion unterscheidet man zwischen Menschen, die nicht an Gott glauben, und solche, die an Gott glauben, und dann gibt es noch die, die sich selbst für Gott halten. Letztgenannte studieren dann Theologie.
Früher hielt ich den Begriff Theologe für eine Berufsbezeichnung. Heute weiß ich, dass es eher eine Diagnose ist. Sie beschreibt Menschen, die sich im Besitz höheren Wissens wähnen. Wer glaubt, dass er weiß, was Gottes Wille ist und was der Sinn des Lebens ist, nimmt für sich auch gern in Anspruch Ahnung von Kunst zu haben.
Zum pseudointelektuellen Geschwätz, mit dem der Wille Gottes verkündet wird, kommt es dann auch noch zu narzisstischen Hirnentleerungen zur Deutung und Bewertung von Kunst. Positiv ist natürlich immer die eigene Produktion. Eine solche Selbstüberschätzung ist wahrscheinlich die Voraussetzung für die Nehmerqualitäten und das aggressive Vordrängeln, wenn es gilt Staatsknete abzugreifen und sich die Konkurrenz vom Hals zu halten.
Solche Künstlertypen gibt es immer mehr und es ist eine regelrechte Szene entstanden. Aber der Erfolg gibt ihnen offenbar recht. So entstand und entsteht ein Millieu von Staats-Künstlern, deren wichtigste Beute öffentlich finanzierte Kunstetats sind. Ich nenne sie Subventionskünstler, denn wie ein Kranker, der von Infusionen abhängig ist, saugen sie sich voll vom Tropf des Kulturetats ihrer politischen Amigoseilschaften.
Unterhalb des Radars der öffentlichen Wahrnehmung kommt es so zu Künstlerkarrieren deren Produktionen sonst nie die Bastelräume einer VHS Außenstelle verlassen hätten. Kommt es irgendwo zu einer Stadtkernerneuerung oder Fußgängerzonenerweiterung ist das der Startschuss zu einer Treibjagd auf einen Etat für Kunst im öffentlichen Raum. Neben, vor und vor allem hinter den Kulissen wird dann von den Protagonisten intrigiert, was das Zeug hält, und Moliere hätte seine wahre Freude daran. Wer Kunst im öffentlichen Raum verstehen will, sollte nicht Kunstgeschichte studieren, sondern den Tartuffe von Moliere lesen.
Steht dann ein Sieger dieser Treibjagd fest, darf der siegreiche Künstler als Trophäe sein tonnenschweres zusammengeschweißtes Kunstgedöns mit Kranen auf ein noch freies Distanzgrün hieven. Da steht es dann im Weg rum. Bei der Einweihung lassen es sich Lokalpolitiker nicht nehmen dann, mit aller Kraft voraus, die Phrasendreschmaschine anzuwerfen:
„Diese Plastik wird kontroverse Diskussionen auslösen, weil sie unsere Sehgewohnheiten irritiert, aber dieser notwendige gesellschaftliche Diskurs……………..bla, bla, bla.“
Ich kann’s nicht mehr hören, aber berufsbedingt blüht mir da wahrscheinlich noch einiges. Wäre es nicht eine gute Idee, man könnte solche öffentlich besoldeten Dummschwätzer als Texter für Glückwunschkarten bei Fleurop entsorgen.
Ganz besonders peinlich wird es, wenn solche Möchtegernkünstler auch noch Texte verfassen und auf ihrer Webpage veröffentlichen. Bedingt durch Kenntnisse der Germanistik bin ich hier besonders sensibel. Es ist schon fast rührend, wie hier mit unsagbarem Wortgeröll um Anerkennung und Fremdbestätigung gebuhlt , aber dabei nur das Bedürfnis nach Selbsterhöhung sichtbar wird. Beim Lesen solcher Texte frage ich mich immer warum die Verfasser noch ihren Führerschein behalten dürfen. Wahrscheinlich weil man ihnen zugutehält, dass sie immerhin im korrupten Sumpf der Lokalpolitik ihren Weg gemacht haben.
Es wäre ja schön, wenn solche Surrogat-Kunst Diskussionen auslösen würde. Aber nein, nicht einmal das schaffen sie. Der Normalbürger reagiert darauf neben ungläubigen Staunen mit Achselzucken und Kopfschütteln. Manchmal auch mit einem Wischer vor den eigenen Augen. Das stört aber weder Künstler noch Politiker weil Normalbürger ohnehin keine Ahnung von Kunst haben und mit den Mitteln einer kulturellen Erziehungsdiktatur zu ihrem Glück gezwungen werden müssen. Die einzigen, die sich tatsächlich für diese Kunstversuche interessieren, sind nur Hunde, die da gern hin pinkeln und Vandalen die für ihre Edding-Schmierereien einen Maluntergrund benötigen.
Solche Subventionskünstler sind extrem argwöhnisch und unsicher, da sie berechtigterweise immer mit der Angst leben, dass ein anderer ihnen ihren erschlichenen Platz an der Sonne streitig machen könnte. Ohne die Transfusionsflaschen staatlicher Subvention wären sie auch als Künstler nicht überlebensfähig.
Was sagte der Oberbürgermeister Broß noch einmal? „Wir haben uns bei der Friedhofsgestaltung bewusst zurückgehalten und das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Wenn man nichts macht, kann sich auch nichts sehen lassen. Für wie blöd muss man seine Mitmenschen eigentlich halten, um solch einen Stuss von sich zu geben. Jeder, der ein bisschen im Mathematikunterricht aufgepasst hat und eins und eins zusammenzählen kann, weiß doch, dass das Ausstellungsverbot des Oberbürgermeisters ein Torpedo aus dem Milieu der Subventionskunst ist.
Das Motiv ist Eifersucht. Eifersucht ist die Angst vor dem Vergleich. Und diese Angst ist auch berechtigt. Aber Kunst ist auch Geschäftsfeld, Vergleich und Wettbewerb. Das ist auch okay so, solange es ein transparenter Ideenwettbewerb ist. Wer wegen mangelnden Talents diesen Wettbewerb nicht aushält, dem sei gesagt: Augen auf bei der Berufswahl! Und an die Subventionskünstler, die nur überleben können, weil sie sich in die Lokalpolitik reingewanzt haben, geht der Ratschlag: Man kann Kunst auch als Hobby betreiben. Beruflich kann man sich dann, seiner eigentlichen Neigung folgend, um eine Anstellung als Bewusstseinsgynäkologe an einer Waldorfschule bemühen.
Ralf Broß ist Oberbürgermeister und nicht Erziehungsberechtigter der Bürger Rottweils. Seine Handlungsmöglichkeiten und Mittel sind auch keine private Manövriermasse, um Amigoseilschaften zu schmieren. Es ist seine Aufgabe Kunst zu fördern und nicht sie zu verbieten.
Mein Ratschlag an die Rottweiler: Kunst ist ein subjektiv empfundenes Werturteil und es gibt kein Messgerät, mit dem man ihre Qualität ermitteln könnte. Es gibt keine Gerechtigkeit bei der Vergabe von Kunst. Es gibt aber eine Gerechtigkeit, wie ein solcher Wettbewerb vonstattengeht. Fordern Sie Transparenz und Möglichkeiten zur Mitwirkung in der Kulturpolitik.
Kunst im öffentlichen Raum ist eine Serviceleistung des Staates an seine Bürger. Sie haben einen Anspruch darauf, denn schließlich finanzieren Sie ihn. „No taxation without representation“, forderten schon die Gründerväter der USA. Lassen Sie nicht entmündigen! Weder von einem absolutistischen Oberbürgermeister noch von Subventionskünstlern, die in den Hinterzimmern der Macht ihr Scherflein ins Trockene zu bringen versuchen.
Sie haben nicht nur das Recht zur Mitwirkung in der Kultur, Sie sind sogar dazu aufgefordert. Lassen Sie sich dieses Recht nicht nehmen. Kunst im öffentlichen Raum ist kein Medikament, welches zwangsweise eingenommen werden muss. Kunst im öffentlichen Raum ist ein Spiegelbild der Gesellschaft. Sorgen Sie dafür, dass Sie sich in diesem Spiegelbild wiederfinden.
Ich habe anfangs gesagt, ich hätte auch keine Ahnung von Kunst. Inzwischen habe ich im Duden die Definition von Ahnung gelesen: undeutliches, dunkles Vorgefühl eines kommenden Unheils.
Ich glaube, ich muss mich in Bezug auf Rottweil korrigieren. Da habe ich tatsächlich Ahnung von Kunst.
Klaus Janssen, Stuttgart
Hinweis der Redaktion: Dieser offene Brief gibt nicht die Meinung der NRWZ-Redaktion wieder.
Als Bewohnerin einer kunstinteressierten Teilgemeinde kann ich diesem Artikel nur zustimmen. Bei uns gibt es Kunst auf dem Friedhof, sogar von 3 Künstlern. Das hat unser Ortschaftsrat gegen den Willen Rottweils durchgesetzt und wir sind froh darüber. Danke für diesen offenen Brief.
Ja, wenn Ralf Brot und sein Cousin, der Schrotthändler Jürgen Knubben, Dinge aushecken…
Gut geschrieben, wenn auch etwas lang. Aber ob jemals eine Antwort vom Knubbenclan kommt? Es würde mich schwer wundern.