Ideen für das „Sommermärchen“ gesucht
Großes Interesse an der Info-Veranstaltung
Großes Interesse an der Landesgartenschau (LGS): Mehr als 400 Menschen kamen am Dienstagabend in den Kapuziner, um sich über den aktuellen Stand der Planungen und Arbeiten zu informieren. Und sich einzubringen.
Rottweil – Etwas über drei Jahre sind es, bis im April 2028 die LGS eröffnet. Auf drei Säulen beruhe sie: Daueranlage, Ausstellungen und Veranstaltungen. Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf nahm die Besucher mit auf eine fiktive Tour durch das Gelände – zu den Daueranlagen, die auch nach 2028 bestehen und daher nachhaltig sind. Die Verlegung des Weges am Neckar beispielsweise – der bisherige Weg unterhalb des Schwarzen Felsens sei inzwischen nicht mehr da, berichtete er von den aktuellen Arbeiten. Das bisherige ENRW-Gelände – der Umzug nach Neufra stehe unmittelbar bevor, beginne alsbald nach der Fasnet. Die Verwaltungsgebäude sollten künftig für die Gastronomie genutzt werden, das flache Gebäude als Ausstellungsraum.
„Teuerstes Gartenhäusle“
In der Neckar-Au soll ein Naherholungsgebiet entstehen. Das „teuerste Gartenhäusle der Welt“, das Holzhaus des Neckar-Pegels, soll verschwinden. Allerdings erst, nachdem ein neuer Pegel steht und zwei Jahre lang in Betreib sei. Das alte Gaswerk soll abgerissen werden – aus dem von Ruf gezeigten Zeitplan geht hervor, dass dies alsbald geschieht. Dieses Gelände soll für Veranstaltungen zur Verfügung stehen. Aber nicht als Konkurrenz zum Ferienzauber unterm Wasserturm, wie er betonte.
Der Neckar soll erlebbar, allerdings nicht als Badegewässer ausgewiesen werden. „Das können wir uns nicht leisten“, berichtete er. Aber niemand habe etwas dagegen, wenn die Besucher die Füße ins Wasser stecken – wobei er die schwäbische Definition von „Fuß“ meinte.
Spital
Das Spital werde „mit Leben gefüllt“, versprach er: Einerseits mit dem Einzug von Gastronomie und Hotellerie. Andererseits nach dem Abriss des Zwischenbaus auch als Durchgang von der Innenstadt zum Gartenschaugelände. Die Bedeutung des Bonufatiuswegs werde dadurch schwinden – auch wenn dieser zur LGS wieder begehbar sein soll.
Der geplante Aufzug vom Stadtgraben zur Innenstadt an der Hochbrücke wird etwas von der Stadtmauer abgesetzt, berichtete Ruf von der neuesten Planung. Ein „Kaskadenweg“ soll an der Stelle der bisherigen Treppen vom Stadtgraben zum Stadtgarten entstehen. Für den geplanten Wasserlauf gebe es allerdings nicht genügend Wasser. So sieht er die Möglichkeit, entweder Wasser dazuzuleiten oder aber im Winter zu stauen, um in der wärmeren Jahreszeit genügend Nass zu haben.
Eine weitere „topfebene“ Veranstaltungsfläche nach dem Gaswerk sieht er an der Konzertmuschel.
Bürgerbeteiligung
Gartenschau – da soll es an Pflanzen und Blumen nicht fehlen. Dies stellte Annette Stoll-Zeitler fest, die mit der Erfahrung von zahlreichen Gartenschauen eine Geschäftsführerin der LGS-GmbH ist. Gärtnerische Ausstellungen von Garten-Profis, aber auch Vereinen stellt sie sich vor. Aber nicht nur Garten-Vereine, sondern alle, die sich präsentieren wollen. Und das soll nicht nur auf dem eigentlichen Gartenschaugelände möglich sein. „Die Leute sollen sich eingeladen fühlen, ein Teil der LGS zu sein“, fand sie.
„Ich wünsche mir ein Sommermärchen 2028“, sagte Bürgermeisterin Ines Gaehn, ebenfalls Geschäftsführerin der LGS-GmbH. Die Landesgartenschau sei „kein Projekt der Stadtverwantung, auch nicht der gGmbH, sondern der Rottweiler“, sagte sie. Während der gesamten Zeit der Gartenschau, von April bis Oktober, sollten die Veranstaltungsflächen bespielt werden – vor allem von Vereinen und Einzelnen. Als Beispiel nannte sie vorige Gartenschauen: In Überlingen waren es im Jahr 2021 volle 3000 Veranstaltungen in 192 Tagen. Balingen war etwas bescheidener, hatte aber auch 1000 Veranstaltungen in 143 Tagen. Und in diesem Jahr glänzte Wangen mit 3800 Veranstaltungen in 192 Tagen. „Da kann wirklich alles stattfinden, wir freuen uns über jeden Beitrag!“, sagte sie.
Interesse am Mitmachen
Und als der Vortragsteil beendet war, ging es noch weiter: Viele strömten in den hinteren Bereich des Kapuziners, wo Stellwände aufgestellt waren und Formulare bereit lagen – für Ideen zur LGS.
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