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    „Horrendes Geld“ und die Deutsch-Alternativen

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    Emil Sänze, Landtagsabgeordneter der AfD, will herausgefunden haben, dass sich Demonstrierende gegen eine Versammlung mit Chrupalla und Höcke „mit horrend hohen Summen“ vom Staat bezahlen lassen und den Farben des Euros folgen. Hier berichten wir ausführlich über Sänzes Aktion. Antworten darauf widmen wir zudem eigene Artikel. Hier folgt eine …

    Stellungnahme des Zimmertheaters Rottweil.

    Gegen Herrn Sänze haben am 29.06.2023 in Rottweil viele demokratisch gesinnte Mitbürger demonstriert. Er hatte Herrn Höcke eingeladen, der ebenso wie Herr Sänze eine sehr einfache Weltsicht pflegt und an jenem Tag in der Rottweiler Stadthalle zum Umsturz der deutschen Regierung oder besser noch des gesamten gesellschaftlichen Systems aufgerufen hat.

    Jetzt hat Herr Sänze, der als Abgeordneter des Landtages ganz schön viel Geld von unseren staatlichen Stellen bezieht, wieder einmal eine Idee gehabt. Er hat eine Anfrage gestellt, wie viel Geld all die Stellen, Parteien und Institutionen bekommen, die wegen seiner Einladung des Herrn Höcke in die Stadthalle sich versammelt haben und Lieder gesungen haben und Reden gehalten haben, um an etwas zu erinnern, dass Herr Sänze und sein Freund Herr Höcke erklärtermaßen abschaffen wollen: die demokratischen Grundregeln, für die wir Geduld und Spucke brauchen. Diese Anfrage hat viele Beamte für viele Tage und Wochen beschäftigt und von ihrer demokratischen Verwaltungsarbeit abgehalten, denn sie sind (parlamentarisch) verpflichtet, eine solche Anfrage korrekt zu beantworten.

    Nun haben der Herr Sänze und die AfD diese Aufstellung der Gelder, die für Bildung, Kultur und politische Arbeit ‚ausgegeben‘ werden und er versucht, mit diesen Zahlen die demokratischen Instanzen wie einen Skandal aussehen zu lassen. Womöglich gelingt ihm das auch bei dem einen oder anderen. Bei denen, die Gegenstand der Anfrage waren, sicher nicht. So hat Herr Sänze es wieder ein wenig mehr geschafft, die demokratische Gesellschaft, die es schwer hat, weil Demokratie schwer ist, in zwei Lager zu spalten: Auf der einen Seite sind die, die die schwere Sache betreiben und sich bemühen, auf der anderen Seite sind diejenigen, die sich Hilfe von den Deutsch-Alternativen erhoffen und glauben, diese zeit- und ressourcenverschlingende Anfrage würde irgendetwas klären und sie hätten nun einen Vorsprung herausgeholt. Dabei war es nur eine sinnlose Schleife, in der sich viele Menschen drehten und ihre Kraft vergeudeten.

    Mir sind Herr Sänze und auch Herr Höcke inzwischen ziemlich egal und ich kann mich nur etwas kitschig gegen sie artikulieren. Was mich jedoch immer wieder ärgert, dass sie sich als wirtschaftskompetent präsentieren, obwohl sie offensichtlich völlig kenntnislos sind, was die Wirtschaft eines kapitalistischen Systemzusammenhangs betrifft. Sie glauben wirklich, dass der Staat Geld sparen könnte, indem er gesellschaftliche Aktivitäten nicht unterstützt. Diese Auffassung verrät die Herren als Ignoranten auf dem Feld der Wirtschaftspolitik, denn bei den sogenannten Subventionen und Ausgaben für Bildung, Kultur und Gesellschaft handelt es sich nicht nur um notwendige und sinnvolle Unterstützungen für die Entwicklung der Individualität unserer Gesellschaftsmitglieder, also unserer geschätzten Mitbürger, sondern es sind auch Investitionen, die wirtschaftliche Zirkulationen auslösen, anregen und prolongieren. Jede Theaterkarte geht in das BIP ein, wie jedes mit Freunden sodann getrunkene Glas beim Gespräch über eine Ausstellung oder einen Film oder eine Musikdarbietung.

    Der Kern unserer kapitalistischen demokratischen Gesellschaft ist der Austausch von Leistungen, das Hilfsmittel dafür ist das Geld. Das Geld zurückzuhalten bedeutet, die Menschen von ihren Tauschgeschäften abzuhalten und ihr konstruktives Tun auszutrocknen. Auf nichts anders würde die zutiefst ignorante Wirtschaftspolitik der sparsamen Sänzes und Höckes hinauslaufen.

    In diesem Sinne ist es sogar etwas sinnvoll, dass Herr Sänze und die anderen Parlamentarier der Deutsch-Alternativen so viel horrende Geldsummen bekommen für ihr offensichtlich recht perfides Blockieren unserer wertvollen demokratischen und parlamentarischen Einrichtungen durch die vorliegende Anfrage, die nun zahlreiche Mitarbeiter der Verwaltung für Wochen beschäftigt hat. Die Herren sollten nur nicht vergessen, das horrend viele Geld, das sie als Abgeordnete verdienen, auch auszugeben, damit jemand anderes damit wenigstens eine wirtschaftliche – und dann vielleicht sogar allgemein nützliche Sache machen kann, z.B. einen Theaterabend auf die Beine zu stellen.

    Peter Staatsmann – Intendant, Zimmertheater Rottweil

    Ausgangspunkt unserer Berichterstattung:

    Demonstranten auf „Payroll des Staates“? AfD-Abgeordneter will detaillierte Infos über seine Gegner

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    4 Kommentare

    4 Kommentare
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    Simon
    Simon
    1 Jahr her

    „Die Herren sollten nur nicht vergessen, das horrend viele Geld, das sie als Abgeordnete verdienen, auch auszugeben […]“

    Das beste Beispiel für: „bekommen“ ist eben nicht gleich „verdienen“. Diese alten weißen Männer BEKOMMEN viel Geld. VERDIENEN? Bei dem gesellschaftlichen Flurschafen, den sie anrichten mit ihren kruden „Inhalten“, mit denen sie Hass säen um Macht zu gewinnen?

    Wenn es nur nach Parteiprogramm ginge, würde. Ihre bisherigen Wähler sie ja nicht wählen, immerhin wäre diese die primären Leidtragenden der sog. „Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik“ der rechten Extremisten.

    Deswegen das alte Prinzip: teile und herrsche. Spalte die Gesellschaft um sie zu kontrollieren. Oder moderner gesagt: säe FUD – Fear, Uncertainty & Doubt. Deswegen letztlich die anti-integrative Hetze gegen Minderheiten aller Art. Probleme schüren verunsichert und spaltet besser als gemeinschaftliche Lösungen.

    Man könnte sagen, die AfD hat aus der Geschichte gelernt, nur benutzten sie die Geschichte als Anleitung, nicht als Warnung.

    Wie Popper es sagte:
    „Weniger bekannt ist das Paradoxon der Toleranz: Uneingeschränkte Toleranz führt mit Notwendigkeit zum Verschwinden der Toleranz. Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, wenn wir nicht bereit sind, eine tolerante Gesellschaftsordnung gegen die Angriffe der Intoleranz zu verteidigen, dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“

    Gandalf
    Gandalf
    1 Jahr her

    Eieiei, ziemlich viel staatlich viel zu viel finanziertes Blablabla für „Mir sind Herr Sänze und auch Herr Höcke inzwischen ziemlich egal“

    Getroffene Hunde bellen.

    Nico
    Nico
    Antwort auf  Gandalf
    1 Jahr her

    Seit wann ist Gandalf vom mächtigen Zauberer zum Internettroll abgestiegen? Hatte ich gar nicht mitbekommen.
    Bei Ihren vielen Kommentaren unter den Artikeln mangelt es mir stark an konstruktiven Inhalten. Der einzige User der hier gekonnt „getroffen bellt“ scheinen wohl Sie zu sein.

    Stefan Weidle
    Stefan Weidle
    Antwort auf  Nico
    1 Jahr her

    „Gandalf“ hat einfach ein riesiges Problem. Er kann das Parteipogramm der AfD intllektuell nicht recht durchdringen, daher ist er der Ansicht, dass dieses eine Alternative für ihn darstellen könnte. Um sich dem Inhalt aber nicht wirklich nähern zu müssen, was er wie schon erwähnt ja auch nicht kann, braucht es im Zweifelsfall eine Klientel auf die er herunterschauen und verantwortlich machen kann. Ob ihm ein Fingernagel abbricht, der Rasierpinsel in´s Klo fällt, oder Afd ihr ultra-neoliberales Wirtschaftsprogramm durchziehen würde und er dabei in der Misere verbleibt, in der er offensichtlich ist, am Ende ist immer der „Flüchtling“, der „faule Bürgergeld Bezieher“, oder Woke-Qeere-Linksgrünversiffte, schuld. Mit der Denke brauchen sie einfach keinen Intellekt und konstruktives verbietet sich von selbst, denn Merke: Zu viel Denken, schafft nur Verunsicherung!

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    Emil Sänze, Landtagsabgeordneter der AfD, will herausgefunden haben, dass sich Demonstrierende gegen eine Versammlung mit Chrupalla und Höcke „mit horrend hohen Summen“ vom Staat bezahlen lassen und den Farben des Euros folgen. Hier berichten wir ausführlich über Sänzes Aktion. Antworten darauf widmen wir zudem eigene Artikel. Hier folgt eine …

    Stellungnahme des Zimmertheaters Rottweil.

    Gegen Herrn Sänze haben am 29.06.2023 in Rottweil viele demokratisch gesinnte Mitbürger demonstriert. Er hatte Herrn Höcke eingeladen, der ebenso wie Herr Sänze eine sehr einfache Weltsicht pflegt und an jenem Tag in der Rottweiler Stadthalle zum Umsturz der deutschen Regierung oder besser noch des gesamten gesellschaftlichen Systems aufgerufen hat.

    Jetzt hat Herr Sänze, der als Abgeordneter des Landtages ganz schön viel Geld von unseren staatlichen Stellen bezieht, wieder einmal eine Idee gehabt. Er hat eine Anfrage gestellt, wie viel Geld all die Stellen, Parteien und Institutionen bekommen, die wegen seiner Einladung des Herrn Höcke in die Stadthalle sich versammelt haben und Lieder gesungen haben und Reden gehalten haben, um an etwas zu erinnern, dass Herr Sänze und sein Freund Herr Höcke erklärtermaßen abschaffen wollen: die demokratischen Grundregeln, für die wir Geduld und Spucke brauchen. Diese Anfrage hat viele Beamte für viele Tage und Wochen beschäftigt und von ihrer demokratischen Verwaltungsarbeit abgehalten, denn sie sind (parlamentarisch) verpflichtet, eine solche Anfrage korrekt zu beantworten.

    Nun haben der Herr Sänze und die AfD diese Aufstellung der Gelder, die für Bildung, Kultur und politische Arbeit ‚ausgegeben‘ werden und er versucht, mit diesen Zahlen die demokratischen Instanzen wie einen Skandal aussehen zu lassen. Womöglich gelingt ihm das auch bei dem einen oder anderen. Bei denen, die Gegenstand der Anfrage waren, sicher nicht. So hat Herr Sänze es wieder ein wenig mehr geschafft, die demokratische Gesellschaft, die es schwer hat, weil Demokratie schwer ist, in zwei Lager zu spalten: Auf der einen Seite sind die, die die schwere Sache betreiben und sich bemühen, auf der anderen Seite sind diejenigen, die sich Hilfe von den Deutsch-Alternativen erhoffen und glauben, diese zeit- und ressourcenverschlingende Anfrage würde irgendetwas klären und sie hätten nun einen Vorsprung herausgeholt. Dabei war es nur eine sinnlose Schleife, in der sich viele Menschen drehten und ihre Kraft vergeudeten.

    Mir sind Herr Sänze und auch Herr Höcke inzwischen ziemlich egal und ich kann mich nur etwas kitschig gegen sie artikulieren. Was mich jedoch immer wieder ärgert, dass sie sich als wirtschaftskompetent präsentieren, obwohl sie offensichtlich völlig kenntnislos sind, was die Wirtschaft eines kapitalistischen Systemzusammenhangs betrifft. Sie glauben wirklich, dass der Staat Geld sparen könnte, indem er gesellschaftliche Aktivitäten nicht unterstützt. Diese Auffassung verrät die Herren als Ignoranten auf dem Feld der Wirtschaftspolitik, denn bei den sogenannten Subventionen und Ausgaben für Bildung, Kultur und Gesellschaft handelt es sich nicht nur um notwendige und sinnvolle Unterstützungen für die Entwicklung der Individualität unserer Gesellschaftsmitglieder, also unserer geschätzten Mitbürger, sondern es sind auch Investitionen, die wirtschaftliche Zirkulationen auslösen, anregen und prolongieren. Jede Theaterkarte geht in das BIP ein, wie jedes mit Freunden sodann getrunkene Glas beim Gespräch über eine Ausstellung oder einen Film oder eine Musikdarbietung.

    Der Kern unserer kapitalistischen demokratischen Gesellschaft ist der Austausch von Leistungen, das Hilfsmittel dafür ist das Geld. Das Geld zurückzuhalten bedeutet, die Menschen von ihren Tauschgeschäften abzuhalten und ihr konstruktives Tun auszutrocknen. Auf nichts anders würde die zutiefst ignorante Wirtschaftspolitik der sparsamen Sänzes und Höckes hinauslaufen.

    In diesem Sinne ist es sogar etwas sinnvoll, dass Herr Sänze und die anderen Parlamentarier der Deutsch-Alternativen so viel horrende Geldsummen bekommen für ihr offensichtlich recht perfides Blockieren unserer wertvollen demokratischen und parlamentarischen Einrichtungen durch die vorliegende Anfrage, die nun zahlreiche Mitarbeiter der Verwaltung für Wochen beschäftigt hat. Die Herren sollten nur nicht vergessen, das horrend viele Geld, das sie als Abgeordnete verdienen, auch auszugeben, damit jemand anderes damit wenigstens eine wirtschaftliche – und dann vielleicht sogar allgemein nützliche Sache machen kann, z.B. einen Theaterabend auf die Beine zu stellen.

    Peter Staatsmann – Intendant, Zimmertheater Rottweil

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