„Dieses Jahr wird er nicht mehr fertig“ – Thomas Strobl wollte nicht zu viel versprechen. Ein gut gelaunter und braun gebrannter Innenminister besuchte heute Nachmittag den Neubau der Kriminaldirektion an der Rottweiler Kaiserstraße.
Sechs Millionen Euro habe das Land für diesen Erweiterungsbau in den Haushalt eingesetzt, lobte Strobl. Diese Investition falle in eine Phase konjunktureller Schwäche, so kämen Handwerker und Familienbetriebe auch ökonomisch gut durch die Krise. Fertig werde der Erweiterungsbau übernächstes Jahr.
„Sie leben auch in einem der sichersten Orte“, betonte der stellvertretende Ministerpräsident und bezog sich dabei auf die zurückgehende Kriminalität und die steigende Aufklärungsquote. Einzig die Angriffe auf Rettungskräfte nähmen zu. „Wer Polizisten angreift, greift uns alle an“, sagte Strobl, der auch für die Polizei zuständige Minister, schloss auch die anderen Rettungskräfte mit ein.
Wichtig sei auch die Gewinnung des Nachwuchses für die Polizei. In einer Umfrage nach dem beliebtesten Arbeitgeber hätten sich jüngst die befragten jungen Menschen nicht für Daimler oder Adidas ausgesprochen, sondern für die Polizei. „Das löst Glücksgefühle beim Innenminister aus“, sagte Strobl. Immer noch gebe es mehr Bewerber als Stellen.
Als Bekenntnis des Landes zum Standort Rottweil werteten Landrat Wolf-Rüdiger Michel und Oberbürgermeister Ralf Broß den Bau. Bei der Polizeireform habe Rottweil zwar erst die Polizeidirektion verloren und dann das nahe gelegene Tuttlingen als Standort des Präsidiums, sagte Broß. Aber dafür habe Rottweil die Kriminalpolizei behalten, „wir sind mit einem blauen Auge davongekommen“.
Broß gab dem Minister gleich noch etwas auf den Weg: Zwar komme das Land bei den Stellplätzen auf dem Gelände seiner Pflicht nach. Er wünsche sich aber, dass auf dem Areal noch weitere Parkplätze geschaffen werden, Bedarf sei da.