Die sogenannte Brezeltaste an den Parkautomaten in Rottweil-Mitte soll Kurzparkern entgegenkommen. Automobilen Menschen, die nur kurz eine Brezel beim Bäcker holen wollen, beispielsweise. Eine halbe Stunde lang darf man das Vehikel gratis abstellen. Das will eine Gemeinderatsfraktion in Rottweil nun abschaffen und hat einen entsprechenden Antrag gestellt.
So sehe das künftige Parktarifkonzept im Mobilitätsplan Rottweil für die Kurzzeitbereiche Hochbrücktor und Waldtorstraße kostenfreies Parken für 30 Minuten und für die öffentlichen Stellplätze in den städtischen Parkierungsschwerpunkten Zentrum Süd, Nägelesgraben und Parkplatz Stadtmitte kostenfreies Parken für eine Stunde vor, haben die Stadträte festgestellt. Es handelt sich um die Fraktion SPD+FFR. Die Fraktionsgemeinschaft ist bereits vor längerer Zeit mit einer Forderung nach einer autofreien Innenstadt an die Öffentlichkeit gegangen.
Das Gratis-Parken halten die Stadträte für falsch. Begründung, Zitate:
- Kostenlose Kurzzeitparkplätze führen zur Abschwächung oder sogar ausbleibenden Lenkungswirkung in Richtung der Parkierungsschwerpunkte. Solange ein Parkplatz zum Nulltarif in der Rottweiler Innenstadt möglich ist, wird es dort den Parksuchverkehr zulasten der Anwohner, der Kunden, der Besucher und Touristen geben.
- Kostenloses Parken im Rottweiler Mobilitätskonzept der Zukunft ist ein Anachronismus.
- Motorisierter Individualverkehr und mit ihm der Parkierungsdruck im Rottweiler Zentrum und den Parkierungsschwerpunkten gehen erst zurück, wenn dort für das Abstellen des eigenen Autos und für den Komfort bezahlt werden muss, wenn der Griff zum Autoschlüssel auch den Griff zum Geldbeutel erfordert.
- Kostenpflichtiges Parken ist der am besten wirksame Motivator für die Nutzung des Stadtbus (ÖPNV), des Fahrrads, den Gang zu Fuß und weist den Weg zu einer zeitgemäßen Mobilität in unserer Stadt.
Die Fraktion SPD+FFR beantragt daher, dass ein künftiges Parkierungskonzept kein Gratis-Parken in den genannten Bereichen mehr vorsieht. Stattdessen soll es in der Hochbrücktor- und der Waldtorstraße sofort einen Euro kosten, wenn man seinen Wagen dort abstellt. Und auf dem Parkplatz Zentrum Süd, Nägelesgraben und Parkplatz Stadtmitte sollen die beiden bisherigen zwei Gratisstunden entfallen, auch dort soll sofort ein Euro an Gebühren fällig werden. Das Konzept der Stadt sieht hier noch ein einstündiges Parken für Lau vor.
Über das Mobilitätskonzept und damit auch über die Parkgebühren soll der Gemeinderat am morgigen Mittwoch diskutieren. Eigentlich ganz im Sinne der Fraktion SPD+FFR gibt auch die Stadtverwaltung vor: „Es gilt der Grundsatz, das Parken in den Schwerpunkten zu stärken, um den Parksuchverkehr und den Parkierungsdruck in der Innenstadt, in Wohnstraßen und in den Gassen zu reduzieren.“
Würde für mich Sinn machen, wenn der ÖPNV so sinnig getaktet, die Rad- und Fußwege so gut ausgebaut sind, dass man ja schön blöd sein müsste, sich noch in ein Auto zu setzen, weil es einfach viel zu aufwendig und umständlich wäre. Also Radwege vom Autoverkehr baulich getrennt, mit kürzester und nicht „touristischster“ Streckenführung, usw.
Aber da ist st ja noch ein gerüttelt Maß Luft nach oben.
So sind wir wieder bei der alten, allgemeingültigen und unumstößlichen Frage: Warum sollte Jemand in die Rottweiler Innenstadt wollen? Gibt es da etwas, was es sonst oder im Internet nicht gibt, oder kommt man da besonders geschickt hin? Muss ich wirklich das haben, oder gibt es das auch auf der grünen Wiese?
Sollten Sie bei auch nur einer dieser Fragen, nicht sofort und im Brustton völliger Überzeugung mit einem enthusiastischen „Ja, klar!“ antworten wollen, dann würde ich mich eher nicht zum verkehrs- und verhaltenserziehenden Tugendwächter über die verehrte Kundschaft aufspielen!
Muss da Ihnen voll zustimmen. Liegt aber an der Sache, dass nicht im Ganzen gedacht wird sondern häppchenweise und das eine oder andere Häppchen wird wegen Kosten etc. gecancelt.
Sie treffen den Nagel auf den Kopf. In meiner Kindheit war es 2 – 3 mal im Jahr das Highlight wenn es an einem langen Samstag nach Stuttgart zum einkaufen ging. Geparkt wurde direkt in der Stadt im Parkhaus eines Kaufhauses, bei dem man eh einkaufen ging und das parken damit umsonst oder sehr günstig war. Man hat das Auto 2 – 3 mal aufgesucht um die Einkäufe abzulegen. Für uns Kinder ein spannender Tag. Heute frage ich mich, was ich in Stuttgart sollte. Genauso geht es mir in Rottweil. Was bekomme ich in der Innenstadt, was ich nicht auch anderswo oder ganz bequem im Internet bekomme? Einfache Antwort – Nichts. Halt eines bleibt, der Markt. Aber da ist Rottweil für Auswärtige unattraktiv vom parken her. Schwenningen ist da geschickter und preiswerter. Auch wenn das Angebot nicht ganz so groß ist. Der Wurm muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler.
„Der Wurm muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler ….“ guter Spruch. Unsere SPD / FFR Gemeinderäte sind der Meinung wenn es kein Parkplatz gibt werden die Leute schon mit dem „imaginären“ ÖPNV in die Stadt fahren. Nun vergessen die werten Gemeinderäte, dass man oft vom „Umland“ mit dem Auto zur Arbeit fährt – da das Angebot des ÖPNV schlicht bescheiden ist – und dann ggf. einen Abstecher in die Stadt machen um evt. das Vesper / Abendessen einzukaufen. OK wenn ich dafür einen Euro einwerfen muss, kann man sich ja fragen warum fahre ich nicht auf die Saline oder nach Zimmern wo das parken bekanntlich umsonst ist. Bei der Gelegenheit schaue ich mich gleich um was der neue Fernseher kostet …. und die Händler in der Stadt gehen leer aus. OK, Parkgebühren eingenommen und dafür die Gewerbesteueraufkommen reduziert, weil die Geschäfte schließen werden.
Es ist halt das alte „Henne Ei Problem“. Oder anders ausgedrückt damit die Herren und Damen der SPD / FFR es auch verstehen …. muss ich zuerst das Angebot schaffen und bewerben, so dass die Kunden kommen oder mach ich Rahmenbedingungen so dass die Kunden aufschreien dass der ÖPNV kommen muss? Denn beides gleichzeitig zu starten Parkgebühren rauf und den ÖPNV zu stärken wird nicht klappen. Dazu gibt es zu viele Alternativen und sind wir doch ehrlich zu viele Leerstände. Aber es kann natürlich sein, dass der Fraktion SPD / FFR einfach nur eine Handelsfreie Stadt wollen mit 0 (!) Gratisparkplätzen …..
Gratis parken abschaffen Das erinnert mich daran, dass viele Gemeinden froh waren als die BAB gebaut wurde und später die Umgehungstrasse …. Ja es war früher nicht schön wie sich der Verkehr durch die Stadt gewälzt hat. Nun hat aber jede Münze bekanntlich 2 Seiten. Durch die Maßnahmen blieben somit durchfahrende Vertreter aus die z. Teil hier in der Stadt gespeist haben. Und andere haben den Gelegenheitseinkauf dann auch nicht mehr gemacht. Somit hat die Gastronomie und Handel darunter gelitten. Weil, wenn man vorbeifährt kann man auch nicht neugierig auf einen Besuch werden. Gewiss sind das nicht die Hauptursachen für die Schwierigkeiten der genannten Branchen. Was hat man dann gemacht? Richtig, man bewirbt die Orte mit Schildern an den Straßen damit man einfährt. Ist schon irgendwie paradox, oder? Wenn nun die Gratisparkerei abgeschafft wird , wird es wieder so kommen. Der Weg müsste lauten Angebote schaffen, Angebote mit einer hohen Taktung, wobei das auch in die Nacht hinein gelten sollte. Des weiteren haben sich die Entscheider der SPD und FFR Mal überlegt warum der Bus nicht auf die Spitalhöhe einfährt, bzw. nur beim Kindergarten? Ach nichts gedacht oder schlichteeg vergessen? Der Fehler wurde schon bei der Charlottenhöhe gemacht. Im hohen Alter ist es schon ein „Wandertag“ zur Feldbergstrasse oder Hausener Straße.
Bitte liebe Gemeinderäte macht Mal Beschlüsse die verbundene Aspekte mit einbeziehen. Nicht nur Populismus Auto böse also weg, Stadt braucht Geld, also nichts mehr gratis …..
Irgendwann fällt es euch auf die Füße ….