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    Gefährliches Busfahren?

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    Katharina Hirsch fährt seit vielen Jahren mit dem Bus zwischen Göllsdorf und Rottweil. Nun hat sie einen offenen Brief geschrieben und manches angeprangert. Das hat eine rege Diskussion angestoßen.

    Busfahrer, die Kinder an der Haltestelle stehen lassen, während der Fahrt Kopfhörer tragen, mit dem Handy telefonieren, rauchen oder so abrupt anfahren, dass Fahrgäste stürzen: Die Berichte, die derzeit das Netz füllen, lassen den Eindruck erwecken, dass Busfahren eine ziemlich gefährliche Angelegenheit ist.

    Ausgelöst hat die Diskussion die Göllsdorferin Katharina Hirsch mit einem offenen Brief, in dem sie ihre Erfahrungen schildert. „Der Bus steht an der Haltestelle. Der Busfahrer wartet. Er sieht definitiv, dass ein Junge schon rennt, weil er merklich etwas knapp dran ist. Der Junge erreicht gerade die vordere, geschlossene Türe des Busses, als der Busfahrer – natürlich ohne den Jungen – losfährt“, schreibt die 20-Jährige, die seit vielen Jahren, zunächst als Schülerin, jetzt als Auszubildende, von Göllsdorf nach Rottweil fährt.

    Sie fährt immer mit dem Bus, und das eigentlich gerne. Und hat Beobachtungen gemacht. „Eine ältere Dame möchte aus dem Bus aussteigen – offensichtlich ist, dass sie Probleme beim Gehen hat. Als sie aussteigen möchte, macht der Busfahrer keine Anstalten, den Bus zu senken. Die Frau muss so aussteigen. Vermutlich liegt es an den Kopfhörern mit Musik in seinen Ohren, die ihn in eine andere Welt verfrachten und nicht bemerken lassen, wer hier ein- und aussteigt.“ Hirsch erzählt von einer Gruppe Kindern, die einsteigen, und der Busfahrer fährt los, bevor sie sitzen, “ sodass alle einen Schritt nach hinten machen. Das hätte genauso schief gehen können. Ich steige in den Bus, möchte mich gerade auf einen der Vierer-Plätze setzen, als der Busfahrer ebenfalls hastig die Bremse löst und ich schlagartig nach vorne kippe, sodass ich mich knapp eine Woche mit Hüftschmerzen herumplage.“

    Die Resonanz auf Hirschs offenen Brief ist groß, offenbar haben viele Busnutzer ähnliche Erfahrungen gemacht. Von Schulbussen zwischen Deißlingen und Rottweil, die so überfüllt sind, dass Kinder in der Tür eingeklemmt werden, ist die Rede, von Fahrern, die Kinder beschimpfen und sie statt an ihrer Schule zwei Stationen weiter oder gleich im Nachbarort aussteigen lassen.

    Für Markus Jehle, Niederlassungsleiter vom Südbadenbus in Villingen, steht die Sicherheit der Fahrgäste an erster Stelle. „Das hat oberste Priorität“, und die Busfahrer hätten klare Regeln, an die sie sich halten müssten, und wer das nicht tue, riskiere die Kündigung. „Wir haben auch schon Fahrer entlassen.“ Trotz des Arbeitskräftemangels, der auch die Busunternehmen trifft, ist Jehle überzeugt davon, gute Fahrer zu haben. Immerhin: Bei der SBG wird nach dem Manteltarifvertrag bezahlt, das heißt, die Fahrer bekommen auch Pausen oder die Zeit, die sie fürs Tanken, Vorbereiten oder Reinigen brauchen, entlohnt.

    Das ist bei anderen Unternehmen nicht so, so erzählen ehemalige Busfahrer, die Rottweiler Stadtbusse fuhren, dass ihnen die Stopps an Bushaltestellen oder roten Ampeln als Pausen angerechnet wurden. Schichten von morgens um sechs bis abends um acht seien Normalität, die Pausen müssten viele Fahrer im Bus verbringen, weil sie weit weg von der eigenen Wohnung seien, und das ohne eine Möglichkeit, auf die Toilette zu gehen. Zwar würden auswärtige Bewerber beim Einstellungsgespräch aufgefordert, nach Rottweil zu ziehen, doch bei der Wohnungssuche bekomme man keine Hilfe.

    Und dann, das schreibt eine langjährige Stadtbusfahrerin, seien da auch noch respektlose, unfreundliche Kunden. Da werde gebrüllt und gepöbelt gegen ältere Fahrgäste. „Es gibt weder Anstand, Respekt oder etwas Höflichkeit“, sagt die Frau, die schon mal eingreift, wenn es zu  rüde wird. „Ich fahre seit 30 Jahren Bus, und in dieser Zeit lernte ich vier unhöfliche Fahrer kennen“, sagt sie.

    Das ist auch Katharina Hirsch ein Anliegen: „Es gibt natürlich auch freundliche Busfahrer, die einen kennen und warten, wenn man zur Haltestelle rennt“, solche, die Müttern mit Kinderwagen helfen. Und sie hat genauso wie unfreundliche Busfahrer auch oft Fahrgäste erlebt, die sich nicht benehmen und keinerlei Respekt zeigen, junge wie alte.

    Ihr ist wichtig, das Thema anzusprechen, weil die Probleme schon lange bekannt sind, sich aber nichts ändert. „Es muss doch im Interesse der Stadt sein, so etwas macht doch kein gutes Bild!“

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    Katharina Hirsch fährt seit vielen Jahren mit dem Bus zwischen Göllsdorf und Rottweil. Nun hat sie einen offenen Brief geschrieben und manches angeprangert. Das hat eine rege Diskussion angestoßen.

    Busfahrer, die Kinder an der Haltestelle stehen lassen, während der Fahrt Kopfhörer tragen, mit dem Handy telefonieren, rauchen oder so abrupt anfahren, dass Fahrgäste stürzen: Die Berichte, die derzeit das Netz füllen, lassen den Eindruck erwecken, dass Busfahren eine ziemlich gefährliche Angelegenheit ist.

    Ausgelöst hat die Diskussion die Göllsdorferin Katharina Hirsch mit einem offenen Brief, in dem sie ihre Erfahrungen schildert. „Der Bus steht an der Haltestelle. Der Busfahrer wartet. Er sieht definitiv, dass ein Junge schon rennt, weil er merklich etwas knapp dran ist. Der Junge erreicht gerade die vordere, geschlossene Türe des Busses, als der Busfahrer – natürlich ohne den Jungen – losfährt“, schreibt die 20-Jährige, die seit vielen Jahren, zunächst als Schülerin, jetzt als Auszubildende, von Göllsdorf nach Rottweil fährt.

    Sie fährt immer mit dem Bus, und das eigentlich gerne. Und hat Beobachtungen gemacht. „Eine ältere Dame möchte aus dem Bus aussteigen – offensichtlich ist, dass sie Probleme beim Gehen hat. Als sie aussteigen möchte, macht der Busfahrer keine Anstalten, den Bus zu senken. Die Frau muss so aussteigen. Vermutlich liegt es an den Kopfhörern mit Musik in seinen Ohren, die ihn in eine andere Welt verfrachten und nicht bemerken lassen, wer hier ein- und aussteigt.“ Hirsch erzählt von einer Gruppe Kindern, die einsteigen, und der Busfahrer fährt los, bevor sie sitzen, “ sodass alle einen Schritt nach hinten machen. Das hätte genauso schief gehen können. Ich steige in den Bus, möchte mich gerade auf einen der Vierer-Plätze setzen, als der Busfahrer ebenfalls hastig die Bremse löst und ich schlagartig nach vorne kippe, sodass ich mich knapp eine Woche mit Hüftschmerzen herumplage.“

    Die Resonanz auf Hirschs offenen Brief ist groß, offenbar haben viele Busnutzer ähnliche Erfahrungen gemacht. Von Schulbussen zwischen Deißlingen und Rottweil, die so überfüllt sind, dass Kinder in der Tür eingeklemmt werden, ist die Rede, von Fahrern, die Kinder beschimpfen und sie statt an ihrer Schule zwei Stationen weiter oder gleich im Nachbarort aussteigen lassen.

    Für Markus Jehle, Niederlassungsleiter vom Südbadenbus in Villingen, steht die Sicherheit der Fahrgäste an erster Stelle. „Das hat oberste Priorität“, und die Busfahrer hätten klare Regeln, an die sie sich halten müssten, und wer das nicht tue, riskiere die Kündigung. „Wir haben auch schon Fahrer entlassen.“ Trotz des Arbeitskräftemangels, der auch die Busunternehmen trifft, ist Jehle überzeugt davon, gute Fahrer zu haben. Immerhin: Bei der SBG wird nach dem Manteltarifvertrag bezahlt, das heißt, die Fahrer bekommen auch Pausen oder die Zeit, die sie fürs Tanken, Vorbereiten oder Reinigen brauchen, entlohnt.

    Das ist bei anderen Unternehmen nicht so, so erzählen ehemalige Busfahrer, die Rottweiler Stadtbusse fuhren, dass ihnen die Stopps an Bushaltestellen oder roten Ampeln als Pausen angerechnet wurden. Schichten von morgens um sechs bis abends um acht seien Normalität, die Pausen müssten viele Fahrer im Bus verbringen, weil sie weit weg von der eigenen Wohnung seien, und das ohne eine Möglichkeit, auf die Toilette zu gehen. Zwar würden auswärtige Bewerber beim Einstellungsgespräch aufgefordert, nach Rottweil zu ziehen, doch bei der Wohnungssuche bekomme man keine Hilfe.

    Und dann, das schreibt eine langjährige Stadtbusfahrerin, seien da auch noch respektlose, unfreundliche Kunden. Da werde gebrüllt und gepöbelt gegen ältere Fahrgäste. „Es gibt weder Anstand, Respekt oder etwas Höflichkeit“, sagt die Frau, die schon mal eingreift, wenn es zu  rüde wird. „Ich fahre seit 30 Jahren Bus, und in dieser Zeit lernte ich vier unhöfliche Fahrer kennen“, sagt sie.

    Das ist auch Katharina Hirsch ein Anliegen: „Es gibt natürlich auch freundliche Busfahrer, die einen kennen und warten, wenn man zur Haltestelle rennt“, solche, die Müttern mit Kinderwagen helfen. Und sie hat genauso wie unfreundliche Busfahrer auch oft Fahrgäste erlebt, die sich nicht benehmen und keinerlei Respekt zeigen, junge wie alte.

    Ihr ist wichtig, das Thema anzusprechen, weil die Probleme schon lange bekannt sind, sich aber nichts ändert. „Es muss doch im Interesse der Stadt sein, so etwas macht doch kein gutes Bild!“

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