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    NRWZ.deRottweilFür Poser ist Rottweils Zentrum uninteressanter geworden - und soll es bleiben

    Gemeinderatsausschuss geht mit der Verwaltung mit: Der Verkehrsversuch wird verlängert

    Für Poser ist Rottweils Zentrum uninteressanter geworden – und soll es bleiben

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    Der Gemeinderatsausschuss hat am Mittwochabend mehrheitlich dem Plan der Stadtverwaltung zugestimmt, den laufenden Verkehrsversuch unter veränderten Vorzeichen zu verlängern. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Gemeinderat das Vorhaben kommende Woche noch kippt, ist gering. Allerdings stellte sich die CDU-Fraktion am Mittwoch dagegen – was ihr gleich den Vorwurf einbrachte, den Mut verloren zu haben. Ab 16. Oktober soll der jetzige Verkehrsversuch also rückgebaut werden, aber nur in Teilen. Das habe auch Auswirkungen etwa auf Autoposer.

    „Fahrlässig“, jetzt nicht weiterzumachen

    (Rottweil). „Wir haben Ihnen heute ein anderes Vorschlagspaket vorgelegt“, so Rottweils Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf einleitend. Kein Rückbau des bis zum 15. Oktober laufenden Verkehrsversuchs, sondern dessen Fortführung unter veränderten Vorzeichen und in abgewandelter Form (wir haben hier und hier berichtet). Es sei der Verwaltung als „fahrlässig“ erschienen, wenn der Verkehrsversuch wie geplant beendet worden wäre. Es sei nicht vorstellbar gewesen, dass der endgültige Umbau dann, zu einem späteren Zeitpunkt im Herbst, Winter oder gar erst dem nächsten Frühjahr vorgenommen worden wäre. Das sei versandet. Daher: jetzt der Vorschlag einer Variante 2. Des modifizierten, laufenden Verkehrsversuchs.

    Wenn der Gemeinderat nicht entscheide, dann komme am 15. Oktober, nach dem Stadtlauf, die Stadtreinigung und würde die provisorischen gelben Markierungen entfernen, kündigte Ruf an. Und der Bauhof nimmt dann die Beschilderung mit. Und alles wäre wie früher. Doch das ist offenbar nicht gewollt.

    Von der Verwirrung zur Verlängerung

    Der städtische Mobilitätsbeauftragte Horst Bisinger bestätigte, dass der Verkehrsversuch zunächst Verwirrung gestiftet hat, dass es eine etwa dreiwöchige Eingewöhnungsphase gegeben, dass die Stadtverwaltung aber auch reagiert und nachgesteuert habe. Es sei dann eine ruhige Phase zu Beginn der Sommerferien angebrochen. Inzwischen laufe der Alltagsverkehr. „Das ist eine wichtige Phase“, so Bisinger. Nun zeige sich, welche Auswirkungen der bisherige Umbau habe. Es liege aber alles im Bereich der Prognosen. Und sei nirgends wirklich dramatisch. Auch die Rückstaus in der Marxstraße – die würden sich nur zu Spitzenzeiten bilden.

    So soll die Marxstraße an ihrer Einmündung in die Königstraße künftig aussehen. Wieder zwei Spuren für die Autos, aber Sonderflächen für Radfahrer. Foto: gg

    „Am 15. Oktober werden wir den Verkehrsversuch mit der Anordnung, die wir jetzt haben, abschließen“, kündigte Bisinger an. Aber: Es wäre, sinngemäß, doch sauschad, wenn jetzt nicht noch ein Test angehängt werde. Um herauszufinden, was es bringe, den Friedrichsplatz teilgesperrt zu belassen und den Stadtgraben für den Abkürzungsverkehr zu sperren. Der Friedrichsplatz nämlich habe „extrem an Aufenthaltsqualität gewonnen“. Und der Verkehr habe sich halbiert. Das müsse nun „in Verbindung mit der Öffnung der Waldtorstraße“ getestet werden. Und mit der wieder doppelspurigen Abfahrt der Marxstraße.

    Reaktionen

    Als „ziemlichen Kraftakt“ bezeichnete Elke Reichenbach als Sprecherin der Fraktion SPD/FFR das, was die Verwaltung in den vergangenen Wochen geleistet habe. Dieser sprach sie ihren Dank aus. Der Verkehrsversuch sei initiiert worden, um die Innenstadt ruhiger, den Verkehr rauszubekommen. Sie bezeichnete das Bisherige als grundsätzlich richtig, als einen „Versuch, der dazu da ist, dass man schaut, was herauskommt.“ Sie hätte sich jetzt konkrete Zahlen gewünscht, habe aber auch vernommen, dass der Versuch nicht nur gelegentlich für Verwirrung, sondern „für wirtschaftliche Sorgen bei Einzelhändlern“ gesorgt habe. Es sei bedauerlich, jetzt die Situation in der Marxstraße „zurückzurollen“, dieser hätte sie mehr Zeit gegeben, aber sie und ihre Fraktion würden den verlängerten Verkehrsversuch unterstützen.

    Anders die CDU. Sprecherin Monika Hugger lobte ebenfalls das Engagement der Verwaltung. Sie und ihre Fraktion täten sich mit dem Beschlussvorschlag schwer, weil noch keine Zahlen vorliegen. Auch würden sie das Feedback aus der Bürgerschaft nicht im Einzelnen kennen. Ihrem „Bauchgefühl“ entsprechend würden sie den Rückbau der Waldtorstraße begrüßen. Auch für den Friedrichsplatz wünsche sich die Fraktion Zahlen und Fakten. Man setze sich dem Vorwurf aus, dass alles von vornherein geplant gewesen sei, wenn jetzt der Friedrichsplatz nicht rückgebaut würde. Daher beantragte die CDU-Fraktion, diesen Beschlussvorschlag abzusetzen. Dem stellte sich OB Ruf entgegen. Auch im Rund fand die CDU für diesen Antrag keine Mehrheit. Als „Kernstück, als Herzstück“ der Maßnahme bezeichnete etwa Ingeborg Gelle-Maier von den Grünen den Umbau am Friedrichsplatz, die Halbierung des Verkehrs dort. „Ich finde es bedauerlich, dass die CDU-Fraktion offensichtlich den Mut verloren hat“, sagte FDP-Sprecher Daniel Karrais. „Wegen dem Friedrichsplatz und der Hochbrücktorstraß0e machen wir das Ganze.“ Entsprechend scheiterte die CDU.

    Verkehrsversuch = „Learning by doing“

    Die Stadt betreibe „Learning by doing“, so Dr. Peter Schellenberg für die Freien Wähler. Er und seine Fraktion unterstützten die Verwaltung bei ihrem Vorhaben. Auch er dankte der Stadt.

    Es sei ein Ziel gewesen, auch die Anwohnerinnen und Anwohner der Schramberger Straße zu entlasten, das sei künftig nicht mehr der Fall, erinnerte Hubert Nowack für die Grünen. Er finde es schade, dass dort rückgebaut werde. Er persönlich könne sich vorstellen, dass die Waldtorstraße einspurig bleiben könne. Aber er gehe mit dem Vorschlag der Stadt mit.

    Stadträte „nicht ganz sauber“?

    Auch die FDP, auch deren Sprecher Daniel Karrais sprach der Verwaltung ein Lob aus. „Das hat der Stadt gutgetan, was man da veranstaltet hat“, so der Stadtrat und Landtagsabgeordnete. Die Verwaltung habe viel auszuhalten, ebenso die Gemeinderäte, denen vorgeworfen werde, dass die „nicht ganz sauber“ seien, dass sie ohne Sinn und Verstand entschieden. Das sei sehr bedauerlich. Die vorgeschlagenen Veränderungen seien jedenfalls sinnvoll. Daher unterstütze seine Fraktion das Vorhaben.

    Er habe es allerdings so wahrgenommen, dass zunächst ein Verkehrsversuch gemacht und dass der dann ausgewertet werde. Nach seiner Beendigung. Und dass man die Erkenntnisse „zu einem Zeitpunkt X, etwa zur Landesgartenschau“ tatsächlich umsetze. Nun rücke man vom ursprünglichen Vorhaben ein Stück weit ab, was den Leuten nachvollziehbar bitter aufstoße. Das zu tun, sei allerdings richtig. Es müsse nun aber entsprechend kommuniziert werden.

    „Konstruktive Vorschläge willkommen“

    An die Kritiker gewandt, die online, etwa hier auf NRWZ.de oder auf Facebook, den aktuellen städtischen Vorschlag ebenso auseinandernehmen wie den Verkehrsversuch insgesamt, erklärte Dr. Jürgen Mehl (SPD), dass man mit solchen Angriffen offenbar leben müsse. Nicht, dass er diese Form der Kritik ernst nehme. Er wünsche sich Vorschläge, wie die Aufenthalts- und Wohnqualität in der Innenstadt gesteigert werden könne. Aber keine pauschalen Angriffe.

    Man solle „nicht auf die aggressiven, bösen Stimmen hören“, ergänzte der Grüne Frank Sucker, „sondern auf die konstruktiven.“ Es gebe in Rottweil eben Leute, denen die Entlastung der Innenstadt völlig egal sei.

    „Abriss, kein Fazit“

    OB Ruf startete den Diskussionsabend selbst mit einem Dank ins Rund. Die Stadträte und -rätinnen hätten „sehr großen Mut bewiesen, Dinge bewegen zu wollen und aktiv Dinge anzugehen.“ Man habe sich mehr Aufenthaltsqualität auf die Fahnen geschrieben, weniger Verkehr, Lärm und Staub. Und man sei das mutig angegangen. „Wir haben einen Weg aufgezeigt, wie man das umsetzen kann“, so Ruf in seiner Eingangsrede, für die er ein Manuskript vorbereitet hatte, weiter. Die Umsetzung sei – nach ersten Quartiersgesprächen und einer Infoveranstaltung in der Stadthalle – rasch geschehen. Allerdings: versuchsweise.

    An diesem Mittwoch solle ein Abriss seit dem 1. Juli gegeben werden. „Kein Fazit.“ Die getroffenen Prognosen seien eingetreten, so Ruf, gleichmäßigere Verteilung des Verkehrs, weniger Blech in der Innenstadt. „Ja, das bedeutet auch, dass Umwege zu fahren waren.“ Er verstehe, „dass die Begeisterung, was diese Folgen angeht, sich sehr in Grenzen gehalten haben“, so der OB weiter. Auch die zu fahrenden Umwege hätten sicher den einen oder anderen genervt. Wer aber verkehrliche Beruhigung in der historischen Innenstadt wolle, der müsse mehr Verkehr um diese herum in Kauf nehmen. „Die Fahrzeuge werden sich nicht in Luft auflösen, jedenfalls nicht so kurzfristig.“ Wobei manche bereits zu Fuß gegangen seien, das Fahrrad genutzt hätten, oder, „völlig revolutionär“, die Umgehung gefahren seien.

    Die Folgen, also: absehbar. „Was wir aber nicht prognostizieren konnten, waren die Reaktionen der Menschen auf die Veränderungen.“ Die Rückmeldungen, das Feedback aus der Bevölkerung, sei daher wichtig gewesen. Deshalb habe der Versuch gestartet werden müssen. Einer der Kanäle dieses Feedbacks: die Übergabe einer Unterschriftenliste gegen die einseitige Sperrung des Waldtororts oberhalb des Schwarzen Tores.

    „Wir wollten über den Sommer hinweg, ab dem 1. Juli, einen Vorgeschmack darauf bieten, was eine Innenstadt zu leisten imstande ist“, erklärte Ruf weiter. Er sprach damit den „Sommer in Rottweil“ mit seinen vielen Veranstaltungen an.

    1700 Rückmeldungen habe die Stadtverwaltung gezählt, 1000 über die initiierte Umfrage zum Verkehrsversuch. „Wir haben das Feedback ernst genommen“ – allerdings nur die konstruktiven Vorschläge.“ Rückmeldungen wie „Wetter doof, OB doof, alles doof“ würden nicht weiterbringen.

    Jetzt liege eine „vorläufige Auswertung“ vor. Daraus würden „Evergreens“ hervorgehen. Auf Platz 1: „Ich muss Umwege fahren.“ Auf den weiteren Plätzen: der Rückstau in der Marxstraße, der Fahrradweg dort bergauf, die Umwege wegen der Sperrung der Waldtorstraße, der Mehrverkehr in den Wohngebieten. Aber es habe auch positive Rückmeldungen gegeben. Etwa: weniger Abkürzungsverkehr im Stadtgraben. Und die verbesserte Aufenthaltsqualität am Friedrichsplatz.

    Ausschuss dafür, Gemeinderat wird noch endgültig beschließen

    Das nahm der Gemeindesratsausschuss auf. Er beschloss mehrheitlich, mit dem Verkehrsversuch in eine Verlängerung zu gehen, wie vorgeschlagen. OB Ruf ließ über die einzelnen Straßen und Plätze einzeln abstimmen. Etwa die Zweispurigkeit in der Marxstraße und die Freigabe der Waldtorstraße in beide Fahrrichtungen. Der Friedrichsplatz soll aber über den Verkehrsversuch hinaus für Autos einspurig gesperrt sein.

    Nun wird der Gemeinderat am kommenden Mittwoch endgültig entscheiden, ob es einen verlängerten Verkehrsversuch geben wird. Dann werden die Änderungen ab dem 16. Oktober umgesetzt, ab dann – mit einem Spielraum von ein paar Tagen – soll damit der Einbahnverkehr in der Waldtorstraße Geschichte sein. Und im Februar soll der Gemeinderat zwischen drei Varianten entscheiden: Variante 0 wie vor dem Verkehrsversuch, 1 wie aktuell mit dem innerstädtischen Einbahnring und 2 wie von der Verwaltung vorgeschlagen mit einer wieder offenen Waldtorstraße und einem weiterhin für den Autoverkehr in eine Richtung gesperrten Friedrichsplatz.

    Der gesperrte Friedrichsplatz, der habe vor allem auch auf eine Gruppierung ihre Auswirkungen gehabt, ergänzte Ruf – auf Autoposer. Deren Zahl sei stark zurückgegangen, seit sie nicht mehr am Nägelesgraben wenden können. Ein positiver Nebeneffekt.

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    12 Kommentare

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    Florian
    Florian
    1 Jahr her

    Poser hätte man auch sonst verdrängen können. Wozu gibt es eine Satzung und ein Ordnungsamt? Ansonsten kann man den Fachbereich getrost auflösen und Geld sparen!

    Wischi waschi
    Wischi waschi
    1 Jahr her

    50 % der Leute sind unzufrieden weil die Hauptkreuzng nicht komplett gesperrt wurde wie in allen Nachbarstädten. Die anderen 50 % sind unzufrieden weil die Strasse teilweise gesperrt ist. Herr OB man kann es nie jedem recht machen, die OB Wahl ist noch lange hin, machen sie es richtig oder lassen es einfach sein.

    Matthias Schneider
    Matthias Schneider
    1 Jahr her

    Obacht, Bürgersleut! Ein Versuch hat einen klaren Anfangszeitpunkt und ein klares Ende. Wenn der Projektverantwortliche das ursprünglich geplante Projektende jetzt im Nachhinein als „fahrlässig“ bezeichnet, spricht das ganz und gar nicht für die Planungsgüte des Managements. In der freien Wirtschaft wird man für so etwas geschasst, in Rottweil darf man dann mit Gemeinderatsmehrheit weiterwurschteln. Oder sollen hier etwa schleichend Tatsachen geschaffen werden unter dem Deckmantel eines Provisoriums? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt …

    Zitat des Mobilitäts-Beauftragten: „Sauschad, wenn nicht noch ein Test angehängt würde.“ Dieses Prinzip ist beliebig verlängerbar. Und, huch, plötzlich wird aus einer vorübergehenden Situation mit vielen Entbehrungen der permanente Ernstfall. Ich persönlich finde es „sauschad“, wie hier verkehrsplanerisch am offenen Herzen der Stadt herumgedoktert wird und die Anwohner der Innenstadt, der Einzelhandel und alle, die auf kurzem Wege mit dem Auto in die Stadt fahren müssen oder wollen, vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Diejenigen, die am ehesten davon betroffen sind, müssen ohne effektives Mitspracherecht alleine die vollen Konsequenzen tragen.

    Wie wird mit Bürgern umgegangen, die sich angesichts dieses Vabanque-Spiels berechtigte Sorgen machen? Der OB greift sich eine sinnlose Einzelrückmeldung heraus, um kritisches Feedback an diesem Versuch per se zu diskreditieren. Ok, seine Entscheidung, Wählerwerbung geht für mich anders. Und die Kollegen Mehl & Sucker beschwören konstruktive Kritik anstelle böser Stimmen. Also dann, here we go, so konstruktiv wie möglich:

    Liebe Rottweiler Obrigkeit,

    wenn ihr den städtischen Autoverkehr minimieren wollt, dann stellt den Leuten ein besseres Angebot als den eigenen Pkw zur Verfügung, damit sie Grund genug haben, ihren eigenen fahrbaren Untersatz stehen zu lassen, anstatt mit Verboten Fakten zu schaffen. Etwa einen attraktiveren (d.h. intensivierten oder verbilligten) Takt im öffentlichen Verkehr. Nur den Autoverkehr zu behindern, ist eine einseitige und damit mehrheitlich wenig akzeptable „Lösung“. Und: nicht alle können oder wollen mit dem Fahrrad oder per Fuß in die Stadt. Verzichtet auf Fahrverbote und Einbahnstraßen, der Verkehr wird nicht weniger, er verlagert sich nur. Und – bitte – nehmt uns Bürgersleute ernst und bezieht uns ernsthaft und rechtzeitig in solch gravierenden Entscheidungen mit ein, bevor ihr über unsere Köpfe entscheidet. Wir Rottweiler Bürgersleut sind mündig genug.

    Danke.

    Simon
    Simon
    Antwort auf  Matthias Schneider
    1 Jahr her

    „wenn ihr den städtischen Autoverkehr minimieren wollt, dann stellt den Leuten ein besseres Angebot als den eigenen Pkw zur Verfügung“

    und / oder SETZT ENDLICH DIE GESCHWINDIGKEITSBEGRENZUNG DURCH in den 20er-Bereichen (Waldtorstraße / Friedrichsplatz), dann wird durchfahren unattraktiver und die Stadt schon ein gutes Stück beruhigt.

    Man muss ja nicht gleich eine Radarfalle hinbauen. Man könnte ganz einfach – wie im Ortskert Zimmern – Teilbereiche der Fahrbahn pflastern, sodass das Stadtbild nicht gestört wird (wie bei Radarfallen oder draufgedübelten Temposchwellen) und dennoch zu schnelles Fahren verhindert wird.
    In der Waldtorstraße rasen nicht wenige mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit durch – ich bin Innenstadt-Anwohner und sehe das jeden Tag. Dabei wäre die Lösung so einfach, siehe oben.

    Fred
    Fred
    Antwort auf  Simon
    1 Jahr her

    Du hältst aber nicht ernsthaft Pflastern für ein geeignetes Mittel? Offenbar doch, da du Zimmern anführst. Dort gelten 30 und dank der Messtafel vor Ort könntest du dich problemlos davon überzeugen, dass selbst das keinen zur Einhaltung motiviert. Pflaster ist völlig unwirksam als Bremse. Da ist ja die altersschwache Hausener Straße in Zimmern noch wirksamer als Tempobremse.

    Die (neben Blitzern) einzige wirksame Bremse sind Schweller oder sog. Speed Bumps. Macht man bspw. in den Niederlanden oder Skandinavien praktisch überall. Da zerschlägt es dir schon mit einem Normalauto bei mehr als 30 die Karosserie, bei einer Prollkarre erst recht. Da kannst du gar nicht anders als vorsichtig drüber zu fahren. Wenn du davon also mehrere einsetzt, dann wirkt das Ganze auch einer unsteten Fahrweise (heranrauschen, bremsen, Gas geben) entgegen.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bremsschwelle Die Kritik kann ich nicht nachvollziehen. In anderen EU-Ländern werden die Kreissegmentschwellen wie gesagt sehr erfolgreich und großflächig eingesetzt.

    Simon
    Simon
    Antwort auf  Fred
    1 Jahr her

    Nein, geeignetes Mittel würde ich das nicht nennen, sondern das absolut MINDESTE was man tun könnte.

    Würde ICH das entscheiden, gäbe es Temposchwellen (kann man ja sicher auch so gestalten, dass das Argument „aber das historische Stadtbild!!1!“ nicht zieht) UND eine fest installierte Radarkontrolle am Dreieck Flöttinstorstraße / Hochturmgasse / Waldtorstraße

    Stefan Weidle
    Stefan Weidle
    1 Jahr her

    Da muss ich der CDU-Fraktion aber beispringen, denn deren „Unbehagen“ in der Sache kann ich durchaus nachvollziehen. Es war ja ursprünglich von einem Versuch die Rede, über welchen nach Abschluss und Auswertung, diskutiert werden soll. Es war nicht die Rede davon, dass, sollten die erhofften Ergebnisse in etwa annähernd eintreffen, dann alles sofort auch so bleibt. Das hat schon ein „Geschmäckle“ von „Wir versuchen uns mit auf etwas Sicheres ist gut warten in einen gewünschten Zustand hinein und erklären ihn dann für nur noch unter Fahrlässigkeit umkehrbar“.
    Der“Move“ hat Charm, kann man damit doch pfiffig Nähel mit Köpfen im eigenen Sinne machen. Das kann auch beim wohlwollenden Betrachter in den falschen Hals geraten, zumal hauptsächlich mit Eindrücken, Gefühltem und noch Auszuwertendem, argumentiert wird. Das das selbst der Presse auffällt merkt man daran, dass der ganze Text, obwohl es um viel mehr geht, von einem der Nebeneffekte überschrieben wird und nicht vom Hauptthema. Dieser macht auch noch „fettgedruckt“ den Abschluss, DAMIT AUCH ALLEN KLAR WIRD, DASS ES WAS POSITIVES GAB!

    Peter Arnegger (gg)
    Antwort auf  Stefan Weidle
    1 Jahr her

    Hallo Herr Weidle, Ihre Kommentare mag ich in besonderem Maße. In diesem interpretieren Sie ausnahmsweise etwas zu viel in meine Darstellung. Ich tendiere leider zu emotionaleren Titeln und Zuspitzungen. Eine schlechte Angewohnheit. Aber nachrichtliche Überschriften wie „Verkehrsversuch wird verlängert – sachlichere Kritik erwünscht“ gibt es schon und die sind meine Art nicht. Dass der Text mit dem Nebeneffekt endet, ist ein Klammergriff, wie ihn Schreiber gerne anwenden. Das ist ein mitreißender Spannungsbogen, finden Sie nicht?

    Wobei Sie vielleicht auch recht haben. Vielleicht hat Freud hier mitgetitelt …

    J W
    J W
    1 Jahr her

    Ich freue mich auf die Rückkehr der Autoposter durch die Waltorstraße wenn die wieder zweispurig ist. Eine bessere Rennstrecke kann man sich nicht ausdenken…

    Vielen Dank an die Verwaltung für den Mut den Versuch zu machen. Ich finde ihn sehr gelungen!

    Simon
    Simon
    Antwort auf  J W
    1 Jahr her

    Haha, dabei rasen die jetzt schon durch die Flöttinstorstraße / Waldtrostraße.
    Vor dem Verkehrsversuch sind die meisten Autoposer beim Kreisel beim Parkplatz Nägelesgraben/Norma wieder zurück Richtung Friedrichsplatz gefahren, jetzt fahren sie eben eine „große Runde“ über die Waldtorstraße. (Quelle: Ich bin Anwohner im „Waldtor-Ort“/Zizenhausen). Hat also vielleicht für den Friedrichsplatz was gebracht, aber sonst auch nix.

    Wie hier schon gesagt: https://www.nrwz.de/rottweil/fuer-poser-ist-rottweils-zentrum-uninteressanter-geworden-und-soll-es-bleiben/422381#comment-8606
    würde auch gegen die Autoposer mit ihren oft tiefergelegten Lärmkästen eine einfache Maßnahme helfen: die Fahrbahn auf Teilstrecken pflastern, wie im Ortskern Zimmern. Sorgt für Beruhigung der Innenstadt, auch was die Autoposer anbelangt.

    Fred
    Fred
    Antwort auf  Simon
    1 Jahr her

    Nein, würde es wie gesagt nicht. Aber wir streiten nur im Detail, denn es gibt ja eine (wenn man nicht neu asphaltieren will) noch einfacher umsetzbare Maßnahme: Speed Bumps.

    Simon
    Simon
    Antwort auf  Fred
    1 Jahr her

    Ja, da stimmte ich absolut zu, siehe oben. Pflastern ist das MINDESTE was man tun könnte. Immer her mit den Speed Bumps!

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    Peter Arnegger (gg)
    Peter Arnegger (gg)
    … ist seit gut 25 Jahren Journalist. Seine Anfänge hatte er bei der Redaktion der “Schwäbischen Zeitung” in Rottweil, beim Schwäbischen Verlag in Leutkirch volontierte er. Nach einem Engagement bei der zu diesem Verlag gehörenden Aalener Volkszeitung wechselte Arnegger zur PC Welt nach München, einem auf Computer-Hard- und -Software spezialisierten Magazin. Es folgten Tätigkeiten in PR und Webentwicklung.2004, wieder in seiner Heimat angekommen, half Arnegger mit, die NRWZ aus der Taufe zu heben. Zunächst war er deren Chefredakteur, und ist zwischenzeitlich Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs GmbH – und als solcher der verantwortliche Journalist der NRWZ.Peter Arnegger ist 1968 in Oberndorf / Neckar geboren worden.

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    Der Gemeinderatsausschuss hat am Mittwochabend mehrheitlich dem Plan der Stadtverwaltung zugestimmt, den laufenden Verkehrsversuch unter veränderten Vorzeichen zu verlängern. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Gemeinderat das Vorhaben kommende Woche noch kippt, ist gering. Allerdings stellte sich die CDU-Fraktion am Mittwoch dagegen – was ihr gleich den Vorwurf einbrachte, den Mut verloren zu haben. Ab 16. Oktober soll der jetzige Verkehrsversuch also rückgebaut werden, aber nur in Teilen. Das habe auch Auswirkungen etwa auf Autoposer.

    „Fahrlässig“, jetzt nicht weiterzumachen

    (Rottweil). „Wir haben Ihnen heute ein anderes Vorschlagspaket vorgelegt“, so Rottweils Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf einleitend. Kein Rückbau des bis zum 15. Oktober laufenden Verkehrsversuchs, sondern dessen Fortführung unter veränderten Vorzeichen und in abgewandelter Form (wir haben hier und hier berichtet). Es sei der Verwaltung als „fahrlässig“ erschienen, wenn der Verkehrsversuch wie geplant beendet worden wäre. Es sei nicht vorstellbar gewesen, dass der endgültige Umbau dann, zu einem späteren Zeitpunkt im Herbst, Winter oder gar erst dem nächsten Frühjahr vorgenommen worden wäre. Das sei versandet. Daher: jetzt der Vorschlag einer Variante 2. Des modifizierten, laufenden Verkehrsversuchs.

    Wenn der Gemeinderat nicht entscheide, dann komme am 15. Oktober, nach dem Stadtlauf, die Stadtreinigung und würde die provisorischen gelben Markierungen entfernen, kündigte Ruf an. Und der Bauhof nimmt dann die Beschilderung mit. Und alles wäre wie früher. Doch das ist offenbar nicht gewollt.

    Von der Verwirrung zur Verlängerung

    Der städtische Mobilitätsbeauftragte Horst Bisinger bestätigte, dass der Verkehrsversuch zunächst Verwirrung gestiftet hat, dass es eine etwa dreiwöchige Eingewöhnungsphase gegeben, dass die Stadtverwaltung aber auch reagiert und nachgesteuert habe. Es sei dann eine ruhige Phase zu Beginn der Sommerferien angebrochen. Inzwischen laufe der Alltagsverkehr. „Das ist eine wichtige Phase“, so Bisinger. Nun zeige sich, welche Auswirkungen der bisherige Umbau habe. Es liege aber alles im Bereich der Prognosen. Und sei nirgends wirklich dramatisch. Auch die Rückstaus in der Marxstraße – die würden sich nur zu Spitzenzeiten bilden.

    So soll die Marxstraße an ihrer Einmündung in die Königstraße künftig aussehen. Wieder zwei Spuren für die Autos, aber Sonderflächen für Radfahrer. Foto: gg

    „Am 15. Oktober werden wir den Verkehrsversuch mit der Anordnung, die wir jetzt haben, abschließen“, kündigte Bisinger an. Aber: Es wäre, sinngemäß, doch sauschad, wenn jetzt nicht noch ein Test angehängt werde. Um herauszufinden, was es bringe, den Friedrichsplatz teilgesperrt zu belassen und den Stadtgraben für den Abkürzungsverkehr zu sperren. Der Friedrichsplatz nämlich habe „extrem an Aufenthaltsqualität gewonnen“. Und der Verkehr habe sich halbiert. Das müsse nun „in Verbindung mit der Öffnung der Waldtorstraße“ getestet werden. Und mit der wieder doppelspurigen Abfahrt der Marxstraße.

    Reaktionen

    Als „ziemlichen Kraftakt“ bezeichnete Elke Reichenbach als Sprecherin der Fraktion SPD/FFR das, was die Verwaltung in den vergangenen Wochen geleistet habe. Dieser sprach sie ihren Dank aus. Der Verkehrsversuch sei initiiert worden, um die Innenstadt ruhiger, den Verkehr rauszubekommen. Sie bezeichnete das Bisherige als grundsätzlich richtig, als einen „Versuch, der dazu da ist, dass man schaut, was herauskommt.“ Sie hätte sich jetzt konkrete Zahlen gewünscht, habe aber auch vernommen, dass der Versuch nicht nur gelegentlich für Verwirrung, sondern „für wirtschaftliche Sorgen bei Einzelhändlern“ gesorgt habe. Es sei bedauerlich, jetzt die Situation in der Marxstraße „zurückzurollen“, dieser hätte sie mehr Zeit gegeben, aber sie und ihre Fraktion würden den verlängerten Verkehrsversuch unterstützen.

    Anders die CDU. Sprecherin Monika Hugger lobte ebenfalls das Engagement der Verwaltung. Sie und ihre Fraktion täten sich mit dem Beschlussvorschlag schwer, weil noch keine Zahlen vorliegen. Auch würden sie das Feedback aus der Bürgerschaft nicht im Einzelnen kennen. Ihrem „Bauchgefühl“ entsprechend würden sie den Rückbau der Waldtorstraße begrüßen. Auch für den Friedrichsplatz wünsche sich die Fraktion Zahlen und Fakten. Man setze sich dem Vorwurf aus, dass alles von vornherein geplant gewesen sei, wenn jetzt der Friedrichsplatz nicht rückgebaut würde. Daher beantragte die CDU-Fraktion, diesen Beschlussvorschlag abzusetzen. Dem stellte sich OB Ruf entgegen. Auch im Rund fand die CDU für diesen Antrag keine Mehrheit. Als „Kernstück, als Herzstück“ der Maßnahme bezeichnete etwa Ingeborg Gelle-Maier von den Grünen den Umbau am Friedrichsplatz, die Halbierung des Verkehrs dort. „Ich finde es bedauerlich, dass die CDU-Fraktion offensichtlich den Mut verloren hat“, sagte FDP-Sprecher Daniel Karrais. „Wegen dem Friedrichsplatz und der Hochbrücktorstraß0e machen wir das Ganze.“ Entsprechend scheiterte die CDU.

    Verkehrsversuch = „Learning by doing“

    Die Stadt betreibe „Learning by doing“, so Dr. Peter Schellenberg für die Freien Wähler. Er und seine Fraktion unterstützten die Verwaltung bei ihrem Vorhaben. Auch er dankte der Stadt.

    Es sei ein Ziel gewesen, auch die Anwohnerinnen und Anwohner der Schramberger Straße zu entlasten, das sei künftig nicht mehr der Fall, erinnerte Hubert Nowack für die Grünen. Er finde es schade, dass dort rückgebaut werde. Er persönlich könne sich vorstellen, dass die Waldtorstraße einspurig bleiben könne. Aber er gehe mit dem Vorschlag der Stadt mit.

    Stadträte „nicht ganz sauber“?

    Auch die FDP, auch deren Sprecher Daniel Karrais sprach der Verwaltung ein Lob aus. „Das hat der Stadt gutgetan, was man da veranstaltet hat“, so der Stadtrat und Landtagsabgeordnete. Die Verwaltung habe viel auszuhalten, ebenso die Gemeinderäte, denen vorgeworfen werde, dass die „nicht ganz sauber“ seien, dass sie ohne Sinn und Verstand entschieden. Das sei sehr bedauerlich. Die vorgeschlagenen Veränderungen seien jedenfalls sinnvoll. Daher unterstütze seine Fraktion das Vorhaben.

    Er habe es allerdings so wahrgenommen, dass zunächst ein Verkehrsversuch gemacht und dass der dann ausgewertet werde. Nach seiner Beendigung. Und dass man die Erkenntnisse „zu einem Zeitpunkt X, etwa zur Landesgartenschau“ tatsächlich umsetze. Nun rücke man vom ursprünglichen Vorhaben ein Stück weit ab, was den Leuten nachvollziehbar bitter aufstoße. Das zu tun, sei allerdings richtig. Es müsse nun aber entsprechend kommuniziert werden.

    „Konstruktive Vorschläge willkommen“

    An die Kritiker gewandt, die online, etwa hier auf NRWZ.de oder auf Facebook, den aktuellen städtischen Vorschlag ebenso auseinandernehmen wie den Verkehrsversuch insgesamt, erklärte Dr. Jürgen Mehl (SPD), dass man mit solchen Angriffen offenbar leben müsse. Nicht, dass er diese Form der Kritik ernst nehme. Er wünsche sich Vorschläge, wie die Aufenthalts- und Wohnqualität in der Innenstadt gesteigert werden könne. Aber keine pauschalen Angriffe.

    Man solle „nicht auf die aggressiven, bösen Stimmen hören“, ergänzte der Grüne Frank Sucker, „sondern auf die konstruktiven.“ Es gebe in Rottweil eben Leute, denen die Entlastung der Innenstadt völlig egal sei.

    „Abriss, kein Fazit“

    OB Ruf startete den Diskussionsabend selbst mit einem Dank ins Rund. Die Stadträte und -rätinnen hätten „sehr großen Mut bewiesen, Dinge bewegen zu wollen und aktiv Dinge anzugehen.“ Man habe sich mehr Aufenthaltsqualität auf die Fahnen geschrieben, weniger Verkehr, Lärm und Staub. Und man sei das mutig angegangen. „Wir haben einen Weg aufgezeigt, wie man das umsetzen kann“, so Ruf in seiner Eingangsrede, für die er ein Manuskript vorbereitet hatte, weiter. Die Umsetzung sei – nach ersten Quartiersgesprächen und einer Infoveranstaltung in der Stadthalle – rasch geschehen. Allerdings: versuchsweise.

    An diesem Mittwoch solle ein Abriss seit dem 1. Juli gegeben werden. „Kein Fazit.“ Die getroffenen Prognosen seien eingetreten, so Ruf, gleichmäßigere Verteilung des Verkehrs, weniger Blech in der Innenstadt. „Ja, das bedeutet auch, dass Umwege zu fahren waren.“ Er verstehe, „dass die Begeisterung, was diese Folgen angeht, sich sehr in Grenzen gehalten haben“, so der OB weiter. Auch die zu fahrenden Umwege hätten sicher den einen oder anderen genervt. Wer aber verkehrliche Beruhigung in der historischen Innenstadt wolle, der müsse mehr Verkehr um diese herum in Kauf nehmen. „Die Fahrzeuge werden sich nicht in Luft auflösen, jedenfalls nicht so kurzfristig.“ Wobei manche bereits zu Fuß gegangen seien, das Fahrrad genutzt hätten, oder, „völlig revolutionär“, die Umgehung gefahren seien.

    Die Folgen, also: absehbar. „Was wir aber nicht prognostizieren konnten, waren die Reaktionen der Menschen auf die Veränderungen.“ Die Rückmeldungen, das Feedback aus der Bevölkerung, sei daher wichtig gewesen. Deshalb habe der Versuch gestartet werden müssen. Einer der Kanäle dieses Feedbacks: die Übergabe einer Unterschriftenliste gegen die einseitige Sperrung des Waldtororts oberhalb des Schwarzen Tores.

    „Wir wollten über den Sommer hinweg, ab dem 1. Juli, einen Vorgeschmack darauf bieten, was eine Innenstadt zu leisten imstande ist“, erklärte Ruf weiter. Er sprach damit den „Sommer in Rottweil“ mit seinen vielen Veranstaltungen an.

    1700 Rückmeldungen habe die Stadtverwaltung gezählt, 1000 über die initiierte Umfrage zum Verkehrsversuch. „Wir haben das Feedback ernst genommen“ – allerdings nur die konstruktiven Vorschläge.“ Rückmeldungen wie „Wetter doof, OB doof, alles doof“ würden nicht weiterbringen.

    Jetzt liege eine „vorläufige Auswertung“ vor. Daraus würden „Evergreens“ hervorgehen. Auf Platz 1: „Ich muss Umwege fahren.“ Auf den weiteren Plätzen: der Rückstau in der Marxstraße, der Fahrradweg dort bergauf, die Umwege wegen der Sperrung der Waldtorstraße, der Mehrverkehr in den Wohngebieten. Aber es habe auch positive Rückmeldungen gegeben. Etwa: weniger Abkürzungsverkehr im Stadtgraben. Und die verbesserte Aufenthaltsqualität am Friedrichsplatz.

    Ausschuss dafür, Gemeinderat wird noch endgültig beschließen

    Das nahm der Gemeindesratsausschuss auf. Er beschloss mehrheitlich, mit dem Verkehrsversuch in eine Verlängerung zu gehen, wie vorgeschlagen. OB Ruf ließ über die einzelnen Straßen und Plätze einzeln abstimmen. Etwa die Zweispurigkeit in der Marxstraße und die Freigabe der Waldtorstraße in beide Fahrrichtungen. Der Friedrichsplatz soll aber über den Verkehrsversuch hinaus für Autos einspurig gesperrt sein.

    Nun wird der Gemeinderat am kommenden Mittwoch endgültig entscheiden, ob es einen verlängerten Verkehrsversuch geben wird. Dann werden die Änderungen ab dem 16. Oktober umgesetzt, ab dann – mit einem Spielraum von ein paar Tagen – soll damit der Einbahnverkehr in der Waldtorstraße Geschichte sein. Und im Februar soll der Gemeinderat zwischen drei Varianten entscheiden: Variante 0 wie vor dem Verkehrsversuch, 1 wie aktuell mit dem innerstädtischen Einbahnring und 2 wie von der Verwaltung vorgeschlagen mit einer wieder offenen Waldtorstraße und einem weiterhin für den Autoverkehr in eine Richtung gesperrten Friedrichsplatz.

    Der gesperrte Friedrichsplatz, der habe vor allem auch auf eine Gruppierung ihre Auswirkungen gehabt, ergänzte Ruf – auf Autoposer. Deren Zahl sei stark zurückgegangen, seit sie nicht mehr am Nägelesgraben wenden können. Ein positiver Nebeneffekt.

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