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    Für die Zukunft braucht es auch Visionen

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    »Höher.Grüner.Weiter.« lautet Rottweils Motto zur Bewerbung für die Landesgartenschau 2028. „Rottweil ist im Aufbruch. Mit Testturm, dem Bau der Hängebrücke und der Justizvollzugsanstalt sowie der Bewerbung um die Landesgartenschau, ist Rottweil längst in die Zukunft aufgebrochen“, schreibt die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung . Der Vortrag des Trend- und Zukunftsforschers Matthias Horx am Donnerstagabend in der Stadthalle soll demnach der Aufbruchstimmung noch einen zusätzlichen Schubs verliehen haben, wenngleich Horx natürlich kein »Zukunftsrezept« im Gepäck hatte, wie sich das mancher vielleicht gewünscht hätte.

    Oberbürgermeister Ralf Broß betonte in seiner Begrüßung, dass Rottweil mit seinen vielen Projekten die Weichen in Richtung Zukunft gestellt habe. Von der Römerstadt über die Reichsstadt bis hin zum Rottweil der Gegenwart könnte die Stadt heute tatsächlich an der Schwelle zu einer neuen Epoche stehen, sagte er. »Eine Epoche, in der bürgerschaftlicher Gemeinsinn, die Kreativität der Menschen, moderne Technologien und die hohe Lebensqualität im ländlichen Raum eine dynamische Verbindung eingehen«.

    In seinem Vortrag, der den Titel »Die Progressive Provinz« trug, erläuterte Matthias Horx, dass der Megatrend der Urbanisierung, das heißt die Abwanderung in die Metropolen, sehr eindimensional betrachtet werde. »Auch in der Provinz, in mittleren und kleineren Städten entsteht Zukunft«. Der ländliche Raum sei keineswegs dem Untergang geweiht. Gerade Rottweil habe eine Menge Potential.

    Doch die Gedanken an die Zukunft würden vielen Menschen Sorgen bereiten. »Wenn man aber Ängste und Probleme füttert, dann werden sie immer größer«, so Horx. Wichtig sei von der Zukunft her ins Jetzt zu schauen. Das sei eine ganz andere Perspektive. »Wir finden für alles eine Lösung, wenn wir jenseits der alten Verbitterung denken«. Man dürfe nicht an alten Dingen festklammern, sondern benötige Visionen. Die Bürgermeister der Städte hätten als »Träger von Visionen« eine große Bedeutung. Die Kommunalpolitik müsse ganz neue Wege gehen.

    Horx machte zudem deutlich, dass Trends immer auch Gegentrends erzeugen würden und die Sehnsucht nach Urbanität sich wieder wandle. So könnten Dörfer und Kleinstädte eine Renaissance erleben. »In den Konzepten der »Progressiven Provinz« finden Beziehungsqualität und Weltoffenheit auf neue Weise zusammen und erzeugen eine neue Vitalität des Lokalen.

    Horx zeigte einige Beispiele von Dörfern in Deutschland und Europa auf, die von ihrer Topographie her in der Provinz sind, sich aber dennoch mitten in einem vitalen Aufstieg befinden. Es brauche aber ein Klima der Offenheit und des Wandels. Mit Jammermentalität könne man Zukunft nicht gestalten. »Wir können Zukunft auch nur dann gestalten, wenn sie in uns vorhanden ist. Die Zukunft wird so, wie wir sie gestalten«, sagte der Referent und dürfte damit so manchen Zuhörer wohl enttäuscht haben, der glaubte, dass Horx gleich verschiedene Zukunftskonzepte aus dem Ärmel schütteln würde. Das tat er nicht, ermutigte mit seinem schier grenzenlosen Optimismus aber Neues zu wagen und Visionen zu haben.

    Beim anschließenden Austausch über die Zukunftschancen der Stadt wurden von den Zuhörern die gefühlten »Missstände« Rottweils angesprochen. Beispielsweise die Zukunft des Einzelhandels oder der Gastronomie. Horx hatte hierzu eine klare Meinung: »Der Einzelhandel wird sich verändern. Der Einkauf an sich ist für die Menschen kein Erlebnis mehr«. Aber wenn es findige Ideen und besondere Läden gebe, dann könne das auch ganz anders sein.

    Auch die Aufwertung oder Anbindung der Teilorte war Thema. Horx machte deutlich, dass dies schwierig sein könne, aber es ja eine Idee wäre, sich als Teil des Großen und Ganzen zu sehen, also die Perspektive zu ändern.

    Wichtig für eine positive Entwicklung von Städten sei grundsätzlich, dass man stolz auf seine Stadt sei, miteinander und nicht gegeneinander handle. Horx brauchte es so auf den Punkt „Zukunft entsteht, wenn Beziehungen gelingen.“

    Im Anschluss an Vortrag und Diskussion konnten die Zuhörer den Abend bei einem Glas Wein ausklingen lassen, oder sich an den Ständen der Lokalen Agenda 21, Buch Greuter oder dem Bürgerforum Perspektiven Rottweil informieren. Der GHV hatte für die Getränke gesorgt und Schüler des Leibniz-Gymnasium bewirteten die Gäste.

    Info: Eine weitere Möglichkeit sich mit Zukunftsfragen zu beschäftigen gibt es am heutigen Samstag von 14 bis 18 Uhr beim Bürgerdialog Agenda 2030 im Kapuziner. Im Rahmen des Prozesses Agenda 2030 informieren dort zahlreiche Initiativen, Vereine und Gruppierungen aus Rottweil sowie Vertreter der Stadtverwaltung rund um das Thema nachhaltige Stadtentwicklung.

     

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    Peter Arnegger (gg)
    Peter Arnegger (gg)
    … ist seit gut 25 Jahren Journalist. Seine Anfänge hatte er bei der Redaktion der “Schwäbischen Zeitung” in Rottweil, beim Schwäbischen Verlag in Leutkirch volontierte er. Nach einem Engagement bei der zu diesem Verlag gehörenden Aalener Volkszeitung wechselte Arnegger zur PC Welt nach München, einem auf Computer-Hard- und -Software spezialisierten Magazin. Es folgten Tätigkeiten in PR und Webentwicklung.2004, wieder in seiner Heimat angekommen, half Arnegger mit, die NRWZ aus der Taufe zu heben. Zunächst war er deren Chefredakteur, und ist zwischenzeitlich Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs GmbH – und als solcher der verantwortliche Journalist der NRWZ.Peter Arnegger ist 1968 in Oberndorf / Neckar geboren worden.

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    »Höher.Grüner.Weiter.« lautet Rottweils Motto zur Bewerbung für die Landesgartenschau 2028. „Rottweil ist im Aufbruch. Mit Testturm, dem Bau der Hängebrücke und der Justizvollzugsanstalt sowie der Bewerbung um die Landesgartenschau, ist Rottweil längst in die Zukunft aufgebrochen“, schreibt die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung . Der Vortrag des Trend- und Zukunftsforschers Matthias Horx am Donnerstagabend in der Stadthalle soll demnach der Aufbruchstimmung noch einen zusätzlichen Schubs verliehen haben, wenngleich Horx natürlich kein »Zukunftsrezept« im Gepäck hatte, wie sich das mancher vielleicht gewünscht hätte.

    Oberbürgermeister Ralf Broß betonte in seiner Begrüßung, dass Rottweil mit seinen vielen Projekten die Weichen in Richtung Zukunft gestellt habe. Von der Römerstadt über die Reichsstadt bis hin zum Rottweil der Gegenwart könnte die Stadt heute tatsächlich an der Schwelle zu einer neuen Epoche stehen, sagte er. »Eine Epoche, in der bürgerschaftlicher Gemeinsinn, die Kreativität der Menschen, moderne Technologien und die hohe Lebensqualität im ländlichen Raum eine dynamische Verbindung eingehen«.

    In seinem Vortrag, der den Titel »Die Progressive Provinz« trug, erläuterte Matthias Horx, dass der Megatrend der Urbanisierung, das heißt die Abwanderung in die Metropolen, sehr eindimensional betrachtet werde. »Auch in der Provinz, in mittleren und kleineren Städten entsteht Zukunft«. Der ländliche Raum sei keineswegs dem Untergang geweiht. Gerade Rottweil habe eine Menge Potential.

    Doch die Gedanken an die Zukunft würden vielen Menschen Sorgen bereiten. »Wenn man aber Ängste und Probleme füttert, dann werden sie immer größer«, so Horx. Wichtig sei von der Zukunft her ins Jetzt zu schauen. Das sei eine ganz andere Perspektive. »Wir finden für alles eine Lösung, wenn wir jenseits der alten Verbitterung denken«. Man dürfe nicht an alten Dingen festklammern, sondern benötige Visionen. Die Bürgermeister der Städte hätten als »Träger von Visionen« eine große Bedeutung. Die Kommunalpolitik müsse ganz neue Wege gehen.

    Horx machte zudem deutlich, dass Trends immer auch Gegentrends erzeugen würden und die Sehnsucht nach Urbanität sich wieder wandle. So könnten Dörfer und Kleinstädte eine Renaissance erleben. »In den Konzepten der »Progressiven Provinz« finden Beziehungsqualität und Weltoffenheit auf neue Weise zusammen und erzeugen eine neue Vitalität des Lokalen.

    Horx zeigte einige Beispiele von Dörfern in Deutschland und Europa auf, die von ihrer Topographie her in der Provinz sind, sich aber dennoch mitten in einem vitalen Aufstieg befinden. Es brauche aber ein Klima der Offenheit und des Wandels. Mit Jammermentalität könne man Zukunft nicht gestalten. »Wir können Zukunft auch nur dann gestalten, wenn sie in uns vorhanden ist. Die Zukunft wird so, wie wir sie gestalten«, sagte der Referent und dürfte damit so manchen Zuhörer wohl enttäuscht haben, der glaubte, dass Horx gleich verschiedene Zukunftskonzepte aus dem Ärmel schütteln würde. Das tat er nicht, ermutigte mit seinem schier grenzenlosen Optimismus aber Neues zu wagen und Visionen zu haben.

    Beim anschließenden Austausch über die Zukunftschancen der Stadt wurden von den Zuhörern die gefühlten »Missstände« Rottweils angesprochen. Beispielsweise die Zukunft des Einzelhandels oder der Gastronomie. Horx hatte hierzu eine klare Meinung: »Der Einzelhandel wird sich verändern. Der Einkauf an sich ist für die Menschen kein Erlebnis mehr«. Aber wenn es findige Ideen und besondere Läden gebe, dann könne das auch ganz anders sein.

    Auch die Aufwertung oder Anbindung der Teilorte war Thema. Horx machte deutlich, dass dies schwierig sein könne, aber es ja eine Idee wäre, sich als Teil des Großen und Ganzen zu sehen, also die Perspektive zu ändern.

    Wichtig für eine positive Entwicklung von Städten sei grundsätzlich, dass man stolz auf seine Stadt sei, miteinander und nicht gegeneinander handle. Horx brauchte es so auf den Punkt „Zukunft entsteht, wenn Beziehungen gelingen.“

    Im Anschluss an Vortrag und Diskussion konnten die Zuhörer den Abend bei einem Glas Wein ausklingen lassen, oder sich an den Ständen der Lokalen Agenda 21, Buch Greuter oder dem Bürgerforum Perspektiven Rottweil informieren. Der GHV hatte für die Getränke gesorgt und Schüler des Leibniz-Gymnasium bewirteten die Gäste.

    Info: Eine weitere Möglichkeit sich mit Zukunftsfragen zu beschäftigen gibt es am heutigen Samstag von 14 bis 18 Uhr beim Bürgerdialog Agenda 2030 im Kapuziner. Im Rahmen des Prozesses Agenda 2030 informieren dort zahlreiche Initiativen, Vereine und Gruppierungen aus Rottweil sowie Vertreter der Stadtverwaltung rund um das Thema nachhaltige Stadtentwicklung.

     

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