Die Trompeten-Fanfare schallt am Samstagmorgen über das Schulgelände der Waldorfschule in Balingen-Frommern. Die Mannschaften der Städte Delphi, Athen, Mykene, Theben, Korinth und Olympia ziehen ein.
Rottweil/Balingen. Städte und Sportler werden dabei namentlich begrüßt. Es sind die Schülerinnen und Schüler der 5. Klasse der ortsansässigen Waldorfschule und der Freien Waldorfschule Rottweil. Im Geschichtsunterricht setzten sich die Teilnehmer intensiv mit der griechischen Antike auseinander.
Nun wird diese für alle in der Veranstaltung der Olympischen Spiele erlebbar. Fächerübergreifend bereiteten sich die Fünftklässler darauf vor: Im Werkunterricht wurden die eigenen Speere hergestellt, im Handarbeitsunterricht die Kordeln der Gewänder in der Länge der eigenen Körpergröße, die beim Weitsprung als Maß dienen, im Eurythmieunterricht die Kreistänze erlernt, im rhythmischen Teil des Hauptunterricht die Verse zum Olympischen Eid sowie der Dank zum Abschluss geübt, und im Sportunterricht wurden in den letzten Wochen die Disziplinen trainiert.
Das Feuer in der Mitte des Platzes wird feierlich entzündet. Im Eid verpflichten sich alle Wettkämpfer auf einen fairen, friedlichen Wettkampf.
Zuerst stehen die Einzeldisziplinen Sprint, Diskus, Speerwurf, Weitsprung und Denksport auf dem Programm. Nachdem jede Stadt alle Stationen absolviert hat, finden nach einer kurzen Pause die Mannschaftswettbewerbe Staffellauf und Tauziehen statt. Für den letzten Höhepunkt wird in die Sporthalle gewechselt. Jede Stadt nimmt mit einem Gespann am Wagenrennen teil. In jeweils zwei Runden werden Sieger und Platzierte ausgetragen.
Wer kommt nicht nur als Erster, sondern mit dem kompletten Gespann ins Ziel? Schnell wird klar, dass die Städte nicht nur auf schnelle „Pferde“ setzen können. Das Geschick des Wagenlenkers, sich und den „Wagen“ mit ins Ziel zu bringen, ist entscheidend. Denn erst dann wird die Zeit für die Stadt gestoppt. Der Geräuschpegel, der nun in der Halle herrscht, spiegelt die Spannung bei den Teams genauso wie bei den anfeuernden Zuschauern wider.
Gestärkt am reichhaltigen Buffet im Festsaal versammeln sich alle Städte wieder in der Halle zum gemeinsamen Abschluss mit Tanz und Siegerehrung. Das Balinger Team Theben erzielt hauchdünn vor der Rottweiler Mannschaft Athen den Gesamtsieg. Mykene, das Rottweiler Schülerinnen und Schüler bilden, erkämpft sich den Sieg im Tauziehen. Balingen sichert sich mit Olympia im Wagenrennen und Theben im Staffellauf die ersten Plätze in den weiteren Mannschaftswettbewerben.
In den Einzeldisziplinen Sprint, Weitsprung, Speerwurf und Diskus werden die besten Athleten jeder Stadt besonders geehrt. Dem Motto folgend, dass die Schönheit der Ausführung genauso bedeutend ist, erhalten die technisch besten Athleten jeder Stadt im Speerwurf und Diskus die Gratulation zu ihrem Sieg.
Die Spiele machten offensichtlich sogar den griechischen Göttern Spaß. Sie trugen mit bestem Wetter zu einem rundum gelungenen Sportfest bei.