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    „Fitness Rottweil“: Verzicht auf feste Laufzeiten, Sparprogramm für den Notfall

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    ROTTWEIL. Die explodierenden Gaspreise bereiten Michael Maute und seinen Kolleginnen und Kollegen die größten Sorgen. Maute betreibt „Fitness Rottweil“, mit mehr als 2500 Quadratmetern Fläche eine der größten Fitness- und Gesundheitsanlagen im Landkreis. Er stehe mit dem Wirtschaftsministerium des Landes in Kontakt, sagt er, hoffe auf schnelle Unterstützung. Unterdessen haben er und sein Team bereits erste Sparmaßnahmen umgesetzt. Auf eine Beitragserhöhung wollen sie verzichten. Vorerst.

    Eines vorweg: Uns ist ein Fehler passiert. Wir glaubten, am Montagabend alle Rottweiler Fitnessstudios angeschrieben zu haben, um sie um eine Stellungnahme zu ihrer aktuellen Situation zu bitten. Die Mail an einen Big Player vor Ort, an „Fitness Rottweil“ auf der Saline, ging aber nicht raus. Wir haben zu dem Studio recherchiert, glaubten, es angeschrieben zu haben – aber Pustekuchen. Die entsprechende Entschuldigung hat Michael Maute, Diplom-Fitnessökonom und Geschäftsführer von „Bestform Albstadt“, wozu „Fitness Rottweil“ gehört, angenommen. Gerne geben wir ihm Gelegenheit, nun unsere Fragen zu beantworten.

    NRWZ: Leiden Sie, leidet Ihr Studio unter der Coronapandemie und der Energiekrise?

    Michael Maute, „Bestform Albstadt“: Die Zeit während den beiden Lockdowns war für uns und unsere Branche natürlich sehr schwer und die Umsatzeinbußen signifikant. Erfreulicherweise sind uns jedoch sehr viele Mitglieder treu geblieben und nach der Wiedereröffnung haben die meisten auch den Weg zurück ins Training gefunden. Einige leider nicht, aber dafür haben wiederum andere erkannt, wie wichtig das gezielte Muskeltraining für die Gesundheit ist.

    Unter der Energiekrise und der Inflation leiden auch wir sehr! In nahezu allen Bereichen sehen wir uns deutlich gestiegenen Kosten entgegen: Von Wartungsverträgen bis zu dem Papier für die Papierspender.

    Die größten Sorgen bereiten uns jedoch die gestiegenen Energiepreise und hier ganz besonders die explodierenden Gaspreise. Unsere Räumlichkeiten werden mit Gas beheizt und dementsprechend auch das Wasser aufgewärmt. Auch wenn es zu einer Deckelung der Gas- und Strompreise kommt, so kommen dennoch sehr, sehr hohe Kosten auf uns zu.

    Wir stehen in Kontakt mit dem Wirtschaftsministerium von Baden-Württemberg und hoffen für uns, unsere Kollegen und alle betroffenen Unternehmen nun auf eine schnelle und zielgerichtete Unterstützung der Politik.

    NRWZ: Welchen Weg gehen Sie, um steigenden Kosten entgegenzutreten?

    Maute: Um etwas an Energie einzusparen, haben wir uns dazu entschlossen, zwei Wellness-Ruhetage pro Woche einzuführen. An diesen beiden Tagen bleibt der Wellnessbereich geschlossen. Im Hinblick auf die Umwelt haben wir bereits in der ganzen Anlage auf LED-Beleuchtung gesetzt, sodass wir hier kein Einsparpotenzial mehr haben. Weitere Einsparmaßnahmen haben wir derzeit nicht umgesetzt, da wir unseren Mitgliedern weiterhin die gewohnt hohe Qualität bieten möchten.

    Je nachdem, wie sich die Energiekrise und die Inflation entwickelt, haben wir für den Notfall bereits Einsparmaßnahmen definiert, die wir dann auch leider umsetzen müssten. Wir haben uns auch dazu entschlossen, vorerst – solange es uns wirtschaftlich irgendwie möglich ist – auf eine Erhöhung der Beiträge für unsere Bestandskunden zu verzichten, auch wenn dies bedeutet, dass wir als Gesellschafter deutlich weniger Einnahmen haben werden. Anstatt einer Beitragserhöhung haben wir unsere Strategie dahin gehend ausgerichtet, dass wir durch Gewinnung von Neumitgliedern die gestiegenen Kosten einigermaßen abfangen möchten.

    Um dies zu erreichen, haben wir uns vor einigen Monaten auf eine große Veränderung bei unserer Preispolitik entschieden: Seit etwa drei Monaten gibt es bei uns keine Mitgliedschaften mit einer festen Laufzeit von 12 oder 24 Monaten mehr, sondern nur noch monatlich kündbare Mitgliedschaften – das sogenannte FairPlay Abo – ab günstigen 29,90 Euro pro Monat. Interessenten melden sich an und haben zunächst eine kostenlose, 14-tägige Testphase, in der sie für sich herausfinden können, ob es Ihnen bei uns gefällt. Innerhalb dieser Testphase können die Kunden jederzeit das Abo kündigen. Machen sie dies nicht, so beginnt nach der Testphase die Mitgliedschaft, die monatlich kündbar ist.

    Eine weitere Besonderheit ist, dass man sich seine Mitgliedschaft aus einer Vielzahl von Leistungen – sogenannten Add-ons – individuell zusammenstellen kann. Jede Leistung kann man zunächst sogar vier Wochen gratis testen und dann auch monatlich kündigen. Eine der Botschaften ist daher, dass man nur für die Leistungen bezahlt, die man auch nutzt.

    All diese Vorteile machen dieses System zum derzeit wohl flexibelsten und kundenfreundlichsten System auf dem Fitnessmarkt. Diese Entscheidung fiel uns nicht leicht, da feste Laufzeiten für Fitness- und Gesundheitsanlagen im Hinblick auf Investitionen und die Personalplanung von großer Bedeutung sind. Wie in den letzten Tagen angekündigt, werden wir Anfang 2023 in 40 neue Geräte investieren, um auch noch mehr Kapazitäten zu schaffen.

    Durch dieses Modell entfällt für uns zukünftig ein großer Teil der Planungssicherheit, was besonders in der jetzigen Situation aus betriebswirtschaftlicher Sicht herausfordernd ist. Wir mussten daher genau abwägen. Jedoch gerade in der aktuellen Zeit, in der für uns alle überhaupt nichts mehr planbar ist, wollen oder können sich viele Menschen nicht mehr für 12 oder sogar 24 Monate vertraglich binden. Auf diese Gegebenheit möchten wir mit unserem sehr flexiblen Beitragssystem reagieren und auch dazu beitragen, dass es weiterhin allen Menschen möglich sein wird, das wichtige und durch nichts zu ersetzende Training der Muskulatur zu ermöglichen. 

    Wir haben mit dem Großteil unserer Mitglieder die herausfordernde Coronazeit überstanden und nun möchten wir auch diese Krise zusammen mit unseren Mitgliedern als Gemeinschaft – mit gegenseitigem Verständnis – überstehen.

    NRWZ: Vielen Dank, Herr Maute.

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    Peter Arnegger (gg)
    Peter Arnegger (gg)
    … ist seit gut 25 Jahren Journalist. Seine Anfänge hatte er bei der Redaktion der “Schwäbischen Zeitung” in Rottweil, beim Schwäbischen Verlag in Leutkirch volontierte er. Nach einem Engagement bei der zu diesem Verlag gehörenden Aalener Volkszeitung wechselte Arnegger zur PC Welt nach München, einem auf Computer-Hard- und -Software spezialisierten Magazin. Es folgten Tätigkeiten in PR und Webentwicklung.2004, wieder in seiner Heimat angekommen, half Arnegger mit, die NRWZ aus der Taufe zu heben. Zunächst war er deren Chefredakteur, und ist zwischenzeitlich Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs GmbH – und als solcher der verantwortliche Journalist der NRWZ.Peter Arnegger ist 1968 in Oberndorf / Neckar geboren worden.

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    ROTTWEIL. Die explodierenden Gaspreise bereiten Michael Maute und seinen Kolleginnen und Kollegen die größten Sorgen. Maute betreibt „Fitness Rottweil“, mit mehr als 2500 Quadratmetern Fläche eine der größten Fitness- und Gesundheitsanlagen im Landkreis. Er stehe mit dem Wirtschaftsministerium des Landes in Kontakt, sagt er, hoffe auf schnelle Unterstützung. Unterdessen haben er und sein Team bereits erste Sparmaßnahmen umgesetzt. Auf eine Beitragserhöhung wollen sie verzichten. Vorerst.

    Eines vorweg: Uns ist ein Fehler passiert. Wir glaubten, am Montagabend alle Rottweiler Fitnessstudios angeschrieben zu haben, um sie um eine Stellungnahme zu ihrer aktuellen Situation zu bitten. Die Mail an einen Big Player vor Ort, an „Fitness Rottweil“ auf der Saline, ging aber nicht raus. Wir haben zu dem Studio recherchiert, glaubten, es angeschrieben zu haben – aber Pustekuchen. Die entsprechende Entschuldigung hat Michael Maute, Diplom-Fitnessökonom und Geschäftsführer von „Bestform Albstadt“, wozu „Fitness Rottweil“ gehört, angenommen. Gerne geben wir ihm Gelegenheit, nun unsere Fragen zu beantworten.

    NRWZ: Leiden Sie, leidet Ihr Studio unter der Coronapandemie und der Energiekrise?

    Michael Maute, „Bestform Albstadt“: Die Zeit während den beiden Lockdowns war für uns und unsere Branche natürlich sehr schwer und die Umsatzeinbußen signifikant. Erfreulicherweise sind uns jedoch sehr viele Mitglieder treu geblieben und nach der Wiedereröffnung haben die meisten auch den Weg zurück ins Training gefunden. Einige leider nicht, aber dafür haben wiederum andere erkannt, wie wichtig das gezielte Muskeltraining für die Gesundheit ist.

    Unter der Energiekrise und der Inflation leiden auch wir sehr! In nahezu allen Bereichen sehen wir uns deutlich gestiegenen Kosten entgegen: Von Wartungsverträgen bis zu dem Papier für die Papierspender.

    Die größten Sorgen bereiten uns jedoch die gestiegenen Energiepreise und hier ganz besonders die explodierenden Gaspreise. Unsere Räumlichkeiten werden mit Gas beheizt und dementsprechend auch das Wasser aufgewärmt. Auch wenn es zu einer Deckelung der Gas- und Strompreise kommt, so kommen dennoch sehr, sehr hohe Kosten auf uns zu.

    Wir stehen in Kontakt mit dem Wirtschaftsministerium von Baden-Württemberg und hoffen für uns, unsere Kollegen und alle betroffenen Unternehmen nun auf eine schnelle und zielgerichtete Unterstützung der Politik.

    NRWZ: Welchen Weg gehen Sie, um steigenden Kosten entgegenzutreten?

    Maute: Um etwas an Energie einzusparen, haben wir uns dazu entschlossen, zwei Wellness-Ruhetage pro Woche einzuführen. An diesen beiden Tagen bleibt der Wellnessbereich geschlossen. Im Hinblick auf die Umwelt haben wir bereits in der ganzen Anlage auf LED-Beleuchtung gesetzt, sodass wir hier kein Einsparpotenzial mehr haben. Weitere Einsparmaßnahmen haben wir derzeit nicht umgesetzt, da wir unseren Mitgliedern weiterhin die gewohnt hohe Qualität bieten möchten.

    Je nachdem, wie sich die Energiekrise und die Inflation entwickelt, haben wir für den Notfall bereits Einsparmaßnahmen definiert, die wir dann auch leider umsetzen müssten. Wir haben uns auch dazu entschlossen, vorerst – solange es uns wirtschaftlich irgendwie möglich ist – auf eine Erhöhung der Beiträge für unsere Bestandskunden zu verzichten, auch wenn dies bedeutet, dass wir als Gesellschafter deutlich weniger Einnahmen haben werden. Anstatt einer Beitragserhöhung haben wir unsere Strategie dahin gehend ausgerichtet, dass wir durch Gewinnung von Neumitgliedern die gestiegenen Kosten einigermaßen abfangen möchten.

    Um dies zu erreichen, haben wir uns vor einigen Monaten auf eine große Veränderung bei unserer Preispolitik entschieden: Seit etwa drei Monaten gibt es bei uns keine Mitgliedschaften mit einer festen Laufzeit von 12 oder 24 Monaten mehr, sondern nur noch monatlich kündbare Mitgliedschaften – das sogenannte FairPlay Abo – ab günstigen 29,90 Euro pro Monat. Interessenten melden sich an und haben zunächst eine kostenlose, 14-tägige Testphase, in der sie für sich herausfinden können, ob es Ihnen bei uns gefällt. Innerhalb dieser Testphase können die Kunden jederzeit das Abo kündigen. Machen sie dies nicht, so beginnt nach der Testphase die Mitgliedschaft, die monatlich kündbar ist.

    Eine weitere Besonderheit ist, dass man sich seine Mitgliedschaft aus einer Vielzahl von Leistungen – sogenannten Add-ons – individuell zusammenstellen kann. Jede Leistung kann man zunächst sogar vier Wochen gratis testen und dann auch monatlich kündigen. Eine der Botschaften ist daher, dass man nur für die Leistungen bezahlt, die man auch nutzt.

    All diese Vorteile machen dieses System zum derzeit wohl flexibelsten und kundenfreundlichsten System auf dem Fitnessmarkt. Diese Entscheidung fiel uns nicht leicht, da feste Laufzeiten für Fitness- und Gesundheitsanlagen im Hinblick auf Investitionen und die Personalplanung von großer Bedeutung sind. Wie in den letzten Tagen angekündigt, werden wir Anfang 2023 in 40 neue Geräte investieren, um auch noch mehr Kapazitäten zu schaffen.

    Durch dieses Modell entfällt für uns zukünftig ein großer Teil der Planungssicherheit, was besonders in der jetzigen Situation aus betriebswirtschaftlicher Sicht herausfordernd ist. Wir mussten daher genau abwägen. Jedoch gerade in der aktuellen Zeit, in der für uns alle überhaupt nichts mehr planbar ist, wollen oder können sich viele Menschen nicht mehr für 12 oder sogar 24 Monate vertraglich binden. Auf diese Gegebenheit möchten wir mit unserem sehr flexiblen Beitragssystem reagieren und auch dazu beitragen, dass es weiterhin allen Menschen möglich sein wird, das wichtige und durch nichts zu ersetzende Training der Muskulatur zu ermöglichen. 

    Wir haben mit dem Großteil unserer Mitglieder die herausfordernde Coronazeit überstanden und nun möchten wir auch diese Krise zusammen mit unseren Mitgliedern als Gemeinschaft – mit gegenseitigem Verständnis – überstehen.

    NRWZ: Vielen Dank, Herr Maute.

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