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Firmenchef Schwarz: „Wir brauchen die Windkraft!“

besuch schwarz neukirch mai 24 (22)

Ganz schön grün denkt man bei der Firma Schwarz in Neukirch, das durften die Kandidaten und die Gemeinderäte der Rottweiler Grünen bei ihrem Besuch am Dienstagabend erfahren. Seniorchef Uwe Schwarz zeigte auf, wie sehr sich der 1966 gegründete Kunststoffverarbeiter mit 220 Mitarbeitenden um Nachhaltigkeit bemüht. Und wie schwer es ihm dabei oft gemacht wird.

Rottweil-Neukirch. PV-Anlagen auf dem Dach und senkrechte auf der Wiese neben der Firma, ein genauer Blick auf den zugekauften Strom, effiziente Energienutzung und die Umstellung auf Wärmepumpe mittels des hauseigenen Brunnens – hier sind Uwe Schwarz und sein Sohn Danny als Geschäftsführer enorm kreativ. Aber das reicht nicht, denn zum Einen müssen die Kunden auch mitmachen, wenn es beispielsweise darum geht, Kunststoffgranulat zu nutzen, das teilweise aus Altöl und Frittenfett besteht, aber eben etwas teurer ist. Und zum Anderen braucht es mehr Unterstützung: „Wir brauchen die Windkraft, wir sind richtig scharf drauf!“, stellte Uwe Schwarz klar, seine Firma würde sich gerne dran beteiligen.

Auch mehr Engagement der Stadt beispielsweise für den ÖPNV wäre wünschenswert, betonte Uwe Schwarz. Man habe derzeit eine Dual-Studentin aus Budapest, schwer genug sei es gewesen, ihr eine Wohnung zu organisieren, sie nun zur Arbeit von Rottweil nach Neukirch zu bringen, eine weitere Herausforderung. Bei den Rottweiler Grünen stieß Schwarz damit weit offene Türen ein, und das fand auch der Seniorchef gut. „Es ist gut, dass Ihr heute hier seid, das bringt Bewegung in das Thema rein.“

Bewegung gibt es bei Schwarz in Neukirch ständig, immer mit der Nachhaltigkeit im Fokus. Das Außengelände ist so gestaltet, dass natürliche Lebensräume erhalten bleiben, hier fühlt sich sogar ein Dachs wohl. Photovoltaik kommt auf die Parkplatzüberdachung und die Fassade, ebenso kommen 22 Ladestationen für E-Autos, die Abwärme der Maschinen heizt unter der Woche die Firmenräume. So will man hier oben, auf genau 700 Metern, bis 2030 klimaneutral sein. In fast allen Bereichen. Denn ob es auch im Bereich der Produkte funktionieren wird, da sieht Uwe Schwarz ziemlich schwarz. Oder zumindest dunkelgrau.

Das Interesse am Klimaschutz sei massiv zurückgegangen, auch in Unternehmerkreisen. „Natürlich müssen wir auch Geld verdienen, und das war verdammt schwer in den letzten Monaten.“ Vor dem ökologischem Invest braucht es ökonomischen Erfolg. Allerdings, das ist für Uwe Schwarz auch klar, braucht es auch eine andere Einstellung, an der starken Konsumorientierung der Gesellschaft müsse sich dringend etwas ändern.

Immerhin sieht Schwarz zumindest beim Abschwung der letzten Monate inzwischen die Talsohle erreicht. Den grünen Besuchern zeigte er anschließend den Betrieb, die teils komplett automatisierten Maschinen, die auch viele Produkte für die Medizin herstellen, darunter die Gehäuse für Ultraschall-Geräte, die 3D-Bilder der Ungeborenen machen können. Und auch den Werkzeugtresor, in dem die Werkzeuge der Kunden aufbewahrt werden, ganz besonders gesichert, auch darauf legt man bei Schwarz großen Wert.

 

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