Die Feuerwehr Rottweil ist samt Polizei und Rettungsdienst am Nachmittag zur Flüchtlingsunterkunft in der Rottweiler Hauptstraße ausgerückt. Dort war der Einsatz bald zu Ende. Doch das mit einer Warnung von Stadtbrandmeister Frank Müller.
Vergessenes Essen auf dem Herd. Das kokelte vor sich hin, der Brandmelder schlug gegen 15 Uhr an. Die Feuerwehr rückte aus mit 19 Einsatzkräften in vier Fahrzeugen. Sie begannen noch, rasch eine Wasserversorgung aufzubauen, konnten dies aber bald abbrechen. Den kokelnden Topf auf dem Herd hatten sie bald weggeräumt.
Das Gebäude, das früher das Spital der Stadt gewesen ist und in dem derzeit Flüchtlinge untergebracht sind, musste nur belüftet werden. Die Bewohner hatten, wie auch die der nebenan gelegenen Außenwohngruppe des Vinzenz-von-Paul-Hospitals, sich draußen versammelt.
Routine für die Rottweiler Feuerwehr. Einmal im Monat komme es zu einem solchen Einsatz, sagte Stadtbrandmeister Frank Müller zur NRWZ. Es sei ruhiger geworden, fügt er an.
Auf eine zweite Flüchtlingsunterkunft der Stadt angesprochen, fand Müller warnende Worte. Sie liegt auf dem Vaihingerhof bei Neukirch. Dorthin ist die Feuerwehr vergangenes Jahr noch alle paar Wochen gerufen worden, weil ein Brandmelder angeschlagen hatte. Oftmals war dort nicht einmal Essen die Ursache, sondern etwa auch Zigarettenrauch.
Aber: Wenn Ende April, Anfang Mai die Bundesstraße 27 zwischen Rottweil und Neukirch gesperrt wird, erreichten Müller und seine Leute Vaihingerhof nicht mehr in der Hilfsfrist, die in Baden-Württemberg zehn bis 15 Minten beträgt. Auch, wenn die Drehleiter statt aus Rottweil aus Balingen angefordert würde, würde es sie nicht schnell genug nach Vaihingerhof schaffen.
„Ich hab meine Bedenken gegen die Sperrung angemeldet“, erklärte Müller. Die Umleitungsstrecke führt nach aktueller Planung über Wellendingen – wo Feuerwehrleute nach Informationen der NRWZ ohnehin eine dramatische Situation erwarten, schwere Unfälle wegen des hohen Verkehrsaufkommens außerdem.
Bisher lehnt das ausführende Straßenbauamt im Landratsamt es ab, nur eine Teilsperrung vorzunehmen. „Ich verstehe, dass Umleitungen nicht erfreulich sind“, dass sich die Autofahrer ärgerten, sagte dessen Leiter Martin Osieja, bei Bekanntwerden der Maßnahme zur NRWZ.. „Aber wir können die Maßnahme nicht anders ausführen, die Vollsperrung ist einfach notwendig.“