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„Felsenbeck“: Ein „sportlicher“ Ostersonntagmorgen

Polizeieinsatz im „Café Herz“: Eine Streife hat am Ostersonntagmorgen den laufenden Betrieb der Bäckerei- und Konditoreifiliale in Rottweil abgebrochen. Vorübergehend: „Felsenbeck“-Vertreterin Marina Sulzer schaffte es, ihn wieder aufnehmen zu dürfen. Um dann gleich in Spaichingen Ärger mit der Polizei zu bekommen. „Das war ein sportlicher Tag“, so Sulzer zur NRWZ.

Es ist ein schwieriges Terrain, bei dem keiner so ganz durckblickt. Weil es eben auch Neuland ist. Eins ist klar: Marina Sulzer von „Felsenbeck“ lässt sich offenbar nicht kleinkriegen. Hatte sie es doch am Morgen mit gleich zwei Filialschließungen durch die Polizei zu tun. Beide konnte sie abwenden.

Zunächst hätten zwei Streifenbeamte gegen acht Uhr in der Rottweiler „Felsenbeck“-Filiale gestanden, im „Café Herz“. „Wir hatten gerade eine Schlange bis zum Finanzamt, sagt Sulzer. Trotz des gewünschten Zweimeterabstands ist das besonders lang. Es wollten viele offenbar gerade ihre frischen Brötchen holen.

Die Polizisten hätten die Schließung der Filiale angeordnet – und sich auf die Corona-Verordnung des Landes berufen. Diese sagt, dass *zusätzlich* zu den bestehenden gesetzlichen Ladenöffnungszeiten am Karfreitag und Ostersonntag keine Läden geöffnet haben sollen. So heißt es: Bäckereien und Konditoreien dürfen am Karfreitag für drei Stunden aufgrund des Ladenöffnungsgesetzes geöffnet sein. Am Ostersonntag sind sie geschlossen. Am Ostermontag ist eine Öffnung für drei Stunden aufgrund des Ladenöffnungsgesetzes und zusätzlich von 12 bis 18 aufgrund der Corona-Verordnung möglich.

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Im Rottweiler Café Herz sei dann in der Diskussion mit der Polizei die Frage aufgekommen, was das dort eigentlich ist, Bäckerei, Café, Konditorei, ein Grundversorgers – während draußen die Kunden an die Scheiben geklopft und gehämmert, Einlass begehrt hätten.

Am Ende offenbar egal: Laut Sulzer gibt es derzeit einander widersprechende Regelungen. Und sie hat es nach eigenen Angaben mithilfe eines Kunden geschafft, die Beamten argumentativ zu überzeugen. Allerdings war die Geschichte in Rottweil dann schon über die Bühne. Die Filiale blieb zu.

Diese Baustelle erledigt, kam die nächste: Das Spaichinger Polizeirevier rief an, so Sulzer. Die Filiale dort sei unverzüglich zu schließen. Der Beamte in Spaichingen habe zunächst nicht mit sich reden lassen wollen, sondern auf der Schließung bestanden. Zudem habe er erklärt, den Kollegen in Rottweil Bescheid sagen zu wollen, dass sie falsch entschieden hätten.

Und wieder eine überraschende Wende: Der Spaichinger Polizist hat sich von den Rottweiler Kollegen laut Sulzer eines Besseren belehren lassen, wieder bei „Felsenbeck“ angerufen – und sich entschuldigt. Die Filiale dürfe geöffnet bleiben.

Marina Sulzer ist derweil nicht nachtragend, trotz des Stresses, der ihr und ihren Mitarbeiterinnen verursacht worden ist, und trotz des Durcheinanders auch für die Kunden – die teils auf die Lieferung ihrer Frühstücksboxen hatten warten müssen, die aus dem zwischenzeitlich geschlossenen Spaichinger -„Felsenbeck“-Stammhaus geliefert worden sind. Sulzer sagt in Bezug auf Corona und die Folgen: „Das ist für uns alle neu. Hier macht jeder nur seinen Job.“

Eines ist jedenfalls klar: Morgen früh möchte sie ihre Filialen wieder öffnen. Von 7 bis 14 Uhr.

 

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