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    Fehden, Flucht und farbenfrohe Erker

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    Wer sich für Rottweiler Geschichte interessiert, der sollte einen Blick auf einige interessante Neuerscheinungen der vergangenen Wochen werfen – und in wenigen Tagen kommt noch ein weiteres Buch hinzu.

    Denn für den 21. Oktober sind die Vorstellung und der Verkaufsstart des von Stadtarchivar Dr. Mathias Kunz herausgegebenen Bandes zum 1250-Jahr-Jubiläum der Erstnennung von „Rottweil“ geplant – ein Band, der, wie es im Titel heißt, erhellende „Schlaglichter der Rottweiler Geschichte“ aufzuzeigen verspricht.

    Bereits in den Buchläden liegen hingegen andere spannende Publikationen. So hat Cornelia Votteler ihrem 2020 erschienen charmanten Büchlein mit einer Stadtführung für Kinder jüngst ein weiteres Buch folgen lassen. Auch in diesem schlägt sie einen anderen Ton im Umgang mit der oft sehr korrekt und dabei zuweilen etwas trocken behandelten Stadthistorie an: In zehn kürzeren Erzähl-Texten lässt sie mit viel Gespür für Atmosphäre markante Episoden regelrecht lebendig werden.

    So erlebt man etwa, wie anno 256 der Römer Lucius und andere ihre sieben Sachen packen und die damalige Siedlung im Bereich der heutigen Altstadt verlassen. Auch das große Herrenschießen 1558 oder die prunkvollen Tage, als 1705 Kaiser Josef die Stadt beehrte, lässt sie fundiert und zugleich farbenreich vor dem Auge des Lesers erstehen.

    Eine Wegmarke, die auch Cornelia Votteler behandelt, hat Peter Strasser zum Gegenstand einer genaueren Untersuchung gemacht: Die Entscheidung gegen die Reformation und gegen das Zusammenleben der christlichen Konfessionen, die 1529 zur Vertreibung der evangelischen Mitbürger führte.

    Strasser zeigt quellennah, welche Interessen damals – unter anderem aus der Schweiz heraus – wirkten und wie es denjenigen erging, die Rottweil aus Glaubensgründen verlassen mussten. Auf der Basis präziser Recherche kommt man Einzelnen aber auch Beziehungsgeflechten nahe und kann ein Gespür für Schicksale und Lebenslagen entwickeln.

    Gleich mehrere neue Publikationen hat Dr. Winfried Hecht vorgelegt. Bereits vor einigen Wochen erschien eine zweite, erweiterte Fassung der reich illustrierten Dokumentation zu über 50 Mühlen am Oberen Neckar. Schon die erste Auflage fand beim Publikum starken Anklang.

    Jüngst hat der frühere Stadtarchivar mit einer Schrift zur Zunft der Friseure auch seine höchst verdienstvolle Reihe zu Rottweiler Zünften vorläufig abgeschlossen. Auch hier spannt er einen überzeugenden Bogen von ersten Quellen im 14. Jahrhundert bis zur Gegenwart, in der die traditionsbewussten Friseure die Zunft klugerweise für Frauen öffneten und neue Impulse setzten – etwa mit der Renovierung und spirituellen Einbindung der Schererkapelle. Besonders spannend an dieser Zunft ist, dass sie einst auch die Scherer, Bader und Chirurgen umfasste.

    Ein Schmuckstück in jeder Rottweil-Bibliothek bildet schließlich ein großformatiger 200-Seiten-Bildband, in dem Hecht mit Bildern von Sabina Kratt annähernd lückenlos die Erker an Rottweiler Häusern dokumentiert. Hecht erläutert die Historie der Häuser und Erker-Motive, während sonnige Fotos deren Farbigkeit leuchten lassen. Alte Aufnahmen aus der Sammlung von Gutram Vater bilden eine wertvolle Ergänzung, die dem opulenten Band auch visuell historische Tiefe verleiht.

    Info: Sämtliche Neuerscheinungen sind im Rottweiler Buchhandel erhältlich. Cornelia Votteler liest am 9. Oktober, 10.30 Uhr im Stadtmuseum aus ihrem Buch.

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    Wer sich für Rottweiler Geschichte interessiert, der sollte einen Blick auf einige interessante Neuerscheinungen der vergangenen Wochen werfen – und in wenigen Tagen kommt noch ein weiteres Buch hinzu.

    Denn für den 21. Oktober sind die Vorstellung und der Verkaufsstart des von Stadtarchivar Dr. Mathias Kunz herausgegebenen Bandes zum 1250-Jahr-Jubiläum der Erstnennung von „Rottweil“ geplant – ein Band, der, wie es im Titel heißt, erhellende „Schlaglichter der Rottweiler Geschichte“ aufzuzeigen verspricht.

    Bereits in den Buchläden liegen hingegen andere spannende Publikationen. So hat Cornelia Votteler ihrem 2020 erschienen charmanten Büchlein mit einer Stadtführung für Kinder jüngst ein weiteres Buch folgen lassen. Auch in diesem schlägt sie einen anderen Ton im Umgang mit der oft sehr korrekt und dabei zuweilen etwas trocken behandelten Stadthistorie an: In zehn kürzeren Erzähl-Texten lässt sie mit viel Gespür für Atmosphäre markante Episoden regelrecht lebendig werden.

    So erlebt man etwa, wie anno 256 der Römer Lucius und andere ihre sieben Sachen packen und die damalige Siedlung im Bereich der heutigen Altstadt verlassen. Auch das große Herrenschießen 1558 oder die prunkvollen Tage, als 1705 Kaiser Josef die Stadt beehrte, lässt sie fundiert und zugleich farbenreich vor dem Auge des Lesers erstehen.

    Eine Wegmarke, die auch Cornelia Votteler behandelt, hat Peter Strasser zum Gegenstand einer genaueren Untersuchung gemacht: Die Entscheidung gegen die Reformation und gegen das Zusammenleben der christlichen Konfessionen, die 1529 zur Vertreibung der evangelischen Mitbürger führte.

    Strasser zeigt quellennah, welche Interessen damals – unter anderem aus der Schweiz heraus – wirkten und wie es denjenigen erging, die Rottweil aus Glaubensgründen verlassen mussten. Auf der Basis präziser Recherche kommt man Einzelnen aber auch Beziehungsgeflechten nahe und kann ein Gespür für Schicksale und Lebenslagen entwickeln.

    Gleich mehrere neue Publikationen hat Dr. Winfried Hecht vorgelegt. Bereits vor einigen Wochen erschien eine zweite, erweiterte Fassung der reich illustrierten Dokumentation zu über 50 Mühlen am Oberen Neckar. Schon die erste Auflage fand beim Publikum starken Anklang.

    Jüngst hat der frühere Stadtarchivar mit einer Schrift zur Zunft der Friseure auch seine höchst verdienstvolle Reihe zu Rottweiler Zünften vorläufig abgeschlossen. Auch hier spannt er einen überzeugenden Bogen von ersten Quellen im 14. Jahrhundert bis zur Gegenwart, in der die traditionsbewussten Friseure die Zunft klugerweise für Frauen öffneten und neue Impulse setzten – etwa mit der Renovierung und spirituellen Einbindung der Schererkapelle. Besonders spannend an dieser Zunft ist, dass sie einst auch die Scherer, Bader und Chirurgen umfasste.

    Ein Schmuckstück in jeder Rottweil-Bibliothek bildet schließlich ein großformatiger 200-Seiten-Bildband, in dem Hecht mit Bildern von Sabina Kratt annähernd lückenlos die Erker an Rottweiler Häusern dokumentiert. Hecht erläutert die Historie der Häuser und Erker-Motive, während sonnige Fotos deren Farbigkeit leuchten lassen. Alte Aufnahmen aus der Sammlung von Gutram Vater bilden eine wertvolle Ergänzung, die dem opulenten Band auch visuell historische Tiefe verleiht.

    Info: Sämtliche Neuerscheinungen sind im Rottweiler Buchhandel erhältlich. Cornelia Votteler liest am 9. Oktober, 10.30 Uhr im Stadtmuseum aus ihrem Buch.

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