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    Fasnet ohne Sprünge? Die Zunft hat dennoch zu tun

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    Statt ausschellen oder narren: Die Kabiszunft Rottweil-Altstadt macht Stuben- und Werkstattdienste. Eines ihrer Mitglieder gibt hier einen Einblick.

    Ein Gastbeitrag von Eberhard Wucher

    Beherrschendes Thema in der alten Narrenstadt Rottweil: Was machen Narren an einer Fasnet, die zwar im Kalender steht, aber doch nicht so wirklich stattfindet? Dazu blicken wir in den ältesten Stadtteil Baden-Württembergs, genau gesagt zur Kabiszunft Rottweil-Altstadt. Die eigentlichen Vorbereitungen beginnen dort alljährlich etwa im Oktober, wenn es geht, ein Programm für den Kabisball zu konzipieren und auszugestalten. Da den Verantwortlichen im Herbst des letzten Jahres dämmerte, daß dies aufgrund der Corana-Pandemie unnötig sein würde, wurde umgeschwenkt, alte Filme und Unterlagen gesichtet und katalogisiert. Dabei entstand die Idee, eine „Best-Off“-DVD zu erstellen. Mit einem erfolgreichen Verkauf wurde damit die Programm-Lücke erfolgreich geschlossen.

    Kleidle, Uniformen und Kostüme der Kabiszunft: Alles wird überholt und sortiert. Foto: pm
    Auf der Werkbank: Das Altstädter Otto-Wolf-Rössle. Foto: pm

    Etwa Anfang November beginnen dann jährlich die Vorbereitungen auf die eigentliche Fasnet, die bei der Kabiszunft nicht nur den Narrensprung, sondern etliche weitere Aktivitäten umfasst. Nachdem auch hier vom Covid19-Virus das Signal auf „Rot“ gestellt worden war, spuckten die Zunftoberen schnell in die Hände, um die gewonnene Zeit für immer wieder zurückgestellte Aufgaben zu nutzen. Im Mittelpunkt steht derzeit das Durchforsten des gesamten Fundus, um notwendige Arbeiten in dieser ruhig bleibenden Phase durchzuführen.

    Augenfälligster Bestandteil dieses Funduses sind neben den acht Erwachsenekleidle derzeit 14 Kinderkleidle. Allesamt werden jährlich zur Fasnet verlost und kostengünstig bzw. im Falle der Kinderkleidle gar kostenlos verliehen. Denn es gibt sie doch in nicht unerheblicher Anzahl: Familien, die sich keine eigenen Kleidle leisten können oder wollen und deshalb dankbar auf dieses Angebot zurückgreifen. Hier setzt die Kabiszunft auch ihren Schwerpunkt. Alle, vor allem aber gerade Kinder, sollen, unabhängig vom Einkommen, ihre Freude an der Fasnet ausleben können.

    Dies zeigt sich im Altstädter Fasnetskalender an verschiedenen Stellen: In den Wochen vor den höchsten Feiertagen lädt die Zunft die Kindergärten und Schulen der Altstadt und dem benachbarten Göllsdorf zu einem vergnüglich und informativen Einblick in das überlieferte Brauchtum der Rottweiler Fasnet ein. Am Fasnetssonntag veranstaltet die Zunft seit vielen Jahrzehnten einen Kindernachmittag in der Rottweiler Stadthalle und gibt damit Familien eine schöne Möglichkeit, ohne die drangvolle Enge mancher Gaststätte einen schönen und auf die Kinder abgestimmten Nachmittag erleben zu können. Narrenmeister Bernd Ganter weist in diesem Zusammenhang auch auf den Altstädter Narrensprung hin. Mit einer überschaubaren Länge und einer dementsprechenden Dauer wird er nicht nur von Altstädter Familien gerne genutzt, ihren Kindern das Narren altersentsprechend zu ermöglichen. Und wenn es danach die von der Zunft spendierte Wurst im Wecken nebst einem Kinderputsch gibt, ist pure Fasnetsseligkeit zu verspüren.

    Dieses Mal halt leider nicht. Aber somit Gelegenheit, zerschlissene oder beschädigte Kleidle nachhaltig auf Vordermann zu bringen. Dies beinhaltet auch die künftige Aufbewahrung in neu beschaffte Kleiderschutzhüllen. Doch auch bei allen anderen Utensilien tut eine Runderneuerung gut: Die sechs Ausschelleruniformen sind deutlich in die Jahre gekommen, genauso wie für die Ordner. Die beiden Rössle haben sowohl unter der Ausgelassenheit als auch dem schieren Gewicht ihrer Träger mehr als nur Federn gelassen. Und dann der riesig angewachsene Bestand an Kulissenteilen und Kostümen nach 28 Kabisbällen nebst dem immer wieder erweiterten Bestand an Bewirtungsgerätschaften.

    So wird derzeit bei den Kabiszünftlern also statt gefeiert nunmehr gesichtet, begutachtet, repariert, genäht, geflickt, gehämmert und geklebt, geordnet und eingeräumt. Und, es sei auch nicht unerwähnt, kräftig investiert. Viel Aufwand an Arbeit und Euro, um für die Zeit nach der Pandemie wieder Alt und Jung schöne Fasnetszeiten bieten zu können.

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    Statt ausschellen oder narren: Die Kabiszunft Rottweil-Altstadt macht Stuben- und Werkstattdienste. Eines ihrer Mitglieder gibt hier einen Einblick.

    Ein Gastbeitrag von Eberhard Wucher

    Beherrschendes Thema in der alten Narrenstadt Rottweil: Was machen Narren an einer Fasnet, die zwar im Kalender steht, aber doch nicht so wirklich stattfindet? Dazu blicken wir in den ältesten Stadtteil Baden-Württembergs, genau gesagt zur Kabiszunft Rottweil-Altstadt. Die eigentlichen Vorbereitungen beginnen dort alljährlich etwa im Oktober, wenn es geht, ein Programm für den Kabisball zu konzipieren und auszugestalten. Da den Verantwortlichen im Herbst des letzten Jahres dämmerte, daß dies aufgrund der Corana-Pandemie unnötig sein würde, wurde umgeschwenkt, alte Filme und Unterlagen gesichtet und katalogisiert. Dabei entstand die Idee, eine „Best-Off“-DVD zu erstellen. Mit einem erfolgreichen Verkauf wurde damit die Programm-Lücke erfolgreich geschlossen.

    Kleidle, Uniformen und Kostüme der Kabiszunft: Alles wird überholt und sortiert. Foto: pm
    Auf der Werkbank: Das Altstädter Otto-Wolf-Rössle. Foto: pm

    Etwa Anfang November beginnen dann jährlich die Vorbereitungen auf die eigentliche Fasnet, die bei der Kabiszunft nicht nur den Narrensprung, sondern etliche weitere Aktivitäten umfasst. Nachdem auch hier vom Covid19-Virus das Signal auf „Rot“ gestellt worden war, spuckten die Zunftoberen schnell in die Hände, um die gewonnene Zeit für immer wieder zurückgestellte Aufgaben zu nutzen. Im Mittelpunkt steht derzeit das Durchforsten des gesamten Fundus, um notwendige Arbeiten in dieser ruhig bleibenden Phase durchzuführen.

    Augenfälligster Bestandteil dieses Funduses sind neben den acht Erwachsenekleidle derzeit 14 Kinderkleidle. Allesamt werden jährlich zur Fasnet verlost und kostengünstig bzw. im Falle der Kinderkleidle gar kostenlos verliehen. Denn es gibt sie doch in nicht unerheblicher Anzahl: Familien, die sich keine eigenen Kleidle leisten können oder wollen und deshalb dankbar auf dieses Angebot zurückgreifen. Hier setzt die Kabiszunft auch ihren Schwerpunkt. Alle, vor allem aber gerade Kinder, sollen, unabhängig vom Einkommen, ihre Freude an der Fasnet ausleben können.

    Dies zeigt sich im Altstädter Fasnetskalender an verschiedenen Stellen: In den Wochen vor den höchsten Feiertagen lädt die Zunft die Kindergärten und Schulen der Altstadt und dem benachbarten Göllsdorf zu einem vergnüglich und informativen Einblick in das überlieferte Brauchtum der Rottweiler Fasnet ein. Am Fasnetssonntag veranstaltet die Zunft seit vielen Jahrzehnten einen Kindernachmittag in der Rottweiler Stadthalle und gibt damit Familien eine schöne Möglichkeit, ohne die drangvolle Enge mancher Gaststätte einen schönen und auf die Kinder abgestimmten Nachmittag erleben zu können. Narrenmeister Bernd Ganter weist in diesem Zusammenhang auch auf den Altstädter Narrensprung hin. Mit einer überschaubaren Länge und einer dementsprechenden Dauer wird er nicht nur von Altstädter Familien gerne genutzt, ihren Kindern das Narren altersentsprechend zu ermöglichen. Und wenn es danach die von der Zunft spendierte Wurst im Wecken nebst einem Kinderputsch gibt, ist pure Fasnetsseligkeit zu verspüren.

    Dieses Mal halt leider nicht. Aber somit Gelegenheit, zerschlissene oder beschädigte Kleidle nachhaltig auf Vordermann zu bringen. Dies beinhaltet auch die künftige Aufbewahrung in neu beschaffte Kleiderschutzhüllen. Doch auch bei allen anderen Utensilien tut eine Runderneuerung gut: Die sechs Ausschelleruniformen sind deutlich in die Jahre gekommen, genauso wie für die Ordner. Die beiden Rössle haben sowohl unter der Ausgelassenheit als auch dem schieren Gewicht ihrer Träger mehr als nur Federn gelassen. Und dann der riesig angewachsene Bestand an Kulissenteilen und Kostümen nach 28 Kabisbällen nebst dem immer wieder erweiterten Bestand an Bewirtungsgerätschaften.

    So wird derzeit bei den Kabiszünftlern also statt gefeiert nunmehr gesichtet, begutachtet, repariert, genäht, geflickt, gehämmert und geklebt, geordnet und eingeräumt. Und, es sei auch nicht unerwähnt, kräftig investiert. Viel Aufwand an Arbeit und Euro, um für die Zeit nach der Pandemie wieder Alt und Jung schöne Fasnetszeiten bieten zu können.

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