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    Ewiger Bund – neu besiegelt

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    Mit einem Festakt wurde der „Ewige Bund“, die 500 Jahre alte Verbindung Rottweils zur Eidgenossenschaft, gefeiert.

    „500 Jahre Ewiger Bund“ – ein politisches, wirtschaftliches und militärisches Bündnis von 13 Städten und Kantonen der Eidgenossenschaft und eben der Stadt Rottweil, wie Rottweils Oberbürgermeister Ralf Broß sagte. Geschlossen wurde es am 6. April 1519, im September von Rat, Schultes und den männlichen Bürgern der Stadt Rottweil bestätigt. Broß erinnerte auch daran, dass schon etwas über hundert Jahre später, im Dreißigjährigen Krieg, die protestantischen Bündnispartner der katholischen Stadt Rottweil nicht mehr helfen wollten. „Das Bündnios ist eingeschlafen, aber nicht gekündigt“, sagte Broß.

    Er erinnerte auch an die 1913 geknüpften Kontakte des damaligen Männergesangvereins Rottweil mit dem Chor Frohsinn Brugg, die dann in die frühe Städtefreundschaft mündeten. Und er erinnerte an den Schweizer Fähnrich, der seit etwa 1540 auf dem Marktbrunnen prangt – dort, wo wenige Jahre zuvor der Ewige Bund ratifiziert worden war.

    Ein moderner Vertrag

    Als „modernen Vertrag“ bezeichnete der Botschafter der Schweiz, Dr. Paul R. Seger, den „Ewigen Bund“. Ihm fielen nicht nur die militärischen Aspekte auf („Damals wurde noch geballert, nicht wie heute nur geböllert“), sondern auch die wirtschaftlichen – er zog einen Vergleich zum Schengener Abkommen mit zollfreiem Warenverkehr. Auch Schiedsgerichte seien damals vereinbart worden. Der Ewige Bund habe alle Zeiten überdauert – „es lebe Rottweil, es lebe der Ewige Bund!“

    Schaffen und Häusle

    Die Festrede hielt dann kein Historiker, sondern ein Satiriker: Thomas C. Breuer nahm sich die Historie vor. „Vor 500 Jahren ist Rottweil auf den Bund gekommen, den ewigen“, begann er. Seine Idee: Nachdem der deutschsprachige Teil der Schweiz sich nicht der Bundesrepublik anschließen wolle, könnte Rottweil nun wirklich der Schweiz zugehören. Wenn schon nicht als 27. Kanton, so doch als Teil des Kantons Schaffhausen, dessen Name allein schon schwäbische Ideale enthalte: Schaffen und Häusle. Außerdem sei dort ein neues Reptil entdeckt worden. Die Mehrwertsteuer-Rückerstattungsschlange. „Schweiz, breite deine Arme aus!“

    Fast wären alle Bündnispartner nach 500 Jahren zum ersten Mal wieder zusammen gewesen, hätte nicht der Vertreter der Stadt Luzern kurzfristig absagen müssen. Dennoch wurde der Bund neu besiegelt – wenn auch völkerrechtlich unverbindlich, schließlich wird die Außenpolitik in Berlin gemacht, und mit einem harmlosen Text. So dass diesmal auch Basel zustimmen konnte – auf der originalen Urkunde des Ewigen Bundes fehlt die Stadt am Rheinknie, weil sie das Rottweiler Hofgericht nicht anerkennen wollte.

    Der zum Festakt und -bankett ausgeschenkte Wein kam übrigens aus dem Wallis. Denn, wie OB Broß sagte: „Die Schweiz hat einen viel besseren Wein, als wir ihn in Rottweil anbauen könnten.“

    Kanonen zu leise

    Am Nachmittag hatte Broß den Fassanstich vorgenommen – ohne einen einzigen Tropfen Bier zu verschütten. Eigentlich hätte für jeden der Schweizer Gäste ein Salutschuss der Bürgerwehr kommen müssen. Die schoss zwar wirklich ihre Kanonen ab, am Bockshof, aber mit verminderter Ladung, so dass vor dem Rathaus nichts mehr zu vernehmen war.

    Stimmung trotz Regens: Peter Arnegger von der „Soul Machine“ auf der oberen Hauptstraße.

    Publikum trotzt dem Regen

    Das Stadtfest litt am Samstagabend unter dem einsetzenden Regen, aber immer noch viele Besucher trotzten dem Nass von oben, suchten ein Dach überm Kopf und ließen sich die Stimmung nicht verderben.

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    Wolf-Dieter Bojus
    Wolf-Dieter Bojus
    ... war 2004 Mitbegründer der NRWZ und deren erster Redakteur. Mehr über ihn auf unserer Autoren-Seite.

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    Mit einem Festakt wurde der „Ewige Bund“, die 500 Jahre alte Verbindung Rottweils zur Eidgenossenschaft, gefeiert.

    „500 Jahre Ewiger Bund“ – ein politisches, wirtschaftliches und militärisches Bündnis von 13 Städten und Kantonen der Eidgenossenschaft und eben der Stadt Rottweil, wie Rottweils Oberbürgermeister Ralf Broß sagte. Geschlossen wurde es am 6. April 1519, im September von Rat, Schultes und den männlichen Bürgern der Stadt Rottweil bestätigt. Broß erinnerte auch daran, dass schon etwas über hundert Jahre später, im Dreißigjährigen Krieg, die protestantischen Bündnispartner der katholischen Stadt Rottweil nicht mehr helfen wollten. „Das Bündnios ist eingeschlafen, aber nicht gekündigt“, sagte Broß.

    Er erinnerte auch an die 1913 geknüpften Kontakte des damaligen Männergesangvereins Rottweil mit dem Chor Frohsinn Brugg, die dann in die frühe Städtefreundschaft mündeten. Und er erinnerte an den Schweizer Fähnrich, der seit etwa 1540 auf dem Marktbrunnen prangt – dort, wo wenige Jahre zuvor der Ewige Bund ratifiziert worden war.

    Ein moderner Vertrag

    Als „modernen Vertrag“ bezeichnete der Botschafter der Schweiz, Dr. Paul R. Seger, den „Ewigen Bund“. Ihm fielen nicht nur die militärischen Aspekte auf („Damals wurde noch geballert, nicht wie heute nur geböllert“), sondern auch die wirtschaftlichen – er zog einen Vergleich zum Schengener Abkommen mit zollfreiem Warenverkehr. Auch Schiedsgerichte seien damals vereinbart worden. Der Ewige Bund habe alle Zeiten überdauert – „es lebe Rottweil, es lebe der Ewige Bund!“

    Schaffen und Häusle

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    Fast wären alle Bündnispartner nach 500 Jahren zum ersten Mal wieder zusammen gewesen, hätte nicht der Vertreter der Stadt Luzern kurzfristig absagen müssen. Dennoch wurde der Bund neu besiegelt – wenn auch völkerrechtlich unverbindlich, schließlich wird die Außenpolitik in Berlin gemacht, und mit einem harmlosen Text. So dass diesmal auch Basel zustimmen konnte – auf der originalen Urkunde des Ewigen Bundes fehlt die Stadt am Rheinknie, weil sie das Rottweiler Hofgericht nicht anerkennen wollte.

    Der zum Festakt und -bankett ausgeschenkte Wein kam übrigens aus dem Wallis. Denn, wie OB Broß sagte: „Die Schweiz hat einen viel besseren Wein, als wir ihn in Rottweil anbauen könnten.“

    Kanonen zu leise

    Am Nachmittag hatte Broß den Fassanstich vorgenommen – ohne einen einzigen Tropfen Bier zu verschütten. Eigentlich hätte für jeden der Schweizer Gäste ein Salutschuss der Bürgerwehr kommen müssen. Die schoss zwar wirklich ihre Kanonen ab, am Bockshof, aber mit verminderter Ladung, so dass vor dem Rathaus nichts mehr zu vernehmen war.

    Stimmung trotz Regens: Peter Arnegger von der „Soul Machine“ auf der oberen Hauptstraße.

    Publikum trotzt dem Regen

    Das Stadtfest litt am Samstagabend unter dem einsetzenden Regen, aber immer noch viele Besucher trotzten dem Nass von oben, suchten ein Dach überm Kopf und ließen sich die Stimmung nicht verderben.

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