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    Erst Abriss, dann Neubau – Kreistag entscheidet sich für umfangreichste Variante des neuen Landratsamts

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    „Gebäude und Planung aus einem Guss“ – Der Rottweiler Kreistag hat sich am Montagnachmittag für die umfangreichste Variante des neuen Landratsamts entschieden. Die vielen Millionen Euro Mehrkosten – sie tragen nun die Titel Nachhaltigkeit und Zukunftssicherheit.

    Ende Januar hat die Landkreisverwaltung darauf hingewiesen, dass es einen erhöhten Raumbedarf gebe gegenüber dem früheren Architektenentwurf für ein neues Landratsamt in Rottweil. Wie dieser gedeckt werden könne, ist seither zentraler Punkt der Diskussion, etwa mit Vertretern der Fraktionen. Eine neue, zusätzliche Idee: die bislang im Alten Krankenhaus residierende Integrierte Rettungsleitstelle ebenfalls im Neubau unterzubringen. Dem steht die Landkreisverwaltung positiv gegenüber, wollte aber die Entscheidung darüber noch vertagen. Die CDU machte hier Druck, scheiterte aber. Vom Tisch ist die Idee damit nicht.

    Zur Deckung eines ergänzenden Raumbedarfs sei nur die große Variante eines Neubaus des Landratsamts in der Lage: der Rück- und Neubau des
    bestehenden Flachbaus West. Das sei aus bautechnischer, nutzungstechnischer und wirtschaftlicher Sicht zu empfehlen, argumentiert die Landkreis Verwaltung. Im Klartext: Man will erstmal richtig Platz schaffen um dann neu und größer zu bauen. Alle anderen Umsetzungsvarianten jedenfalls hätten “bedeutende Nachteile“ und seien auch nach Einschätzung der beteiligten Planer und Architekten „nicht weiterzuverfolgen“.

    Stichwort Personalwachstum: Die Corona-Krise habe starke Veränderungen gebracht, zudem nun der Ukraine-Krieg. „Die Flüchtlingsbewegung wird ein Dauerthema bleiben, auch unabhängig von diesem Krieg“, warnte Dezernent Gerald Kramer im Rahmen der Kreistagssitzung am Montag. Er sei sich sicher, dass der Neubau, auch, wenn er nun größer geplant werde, keinen Leerstand produzieren werde. Man wolle über ihn hinaus aber auch nicht mehr wesentlich wachsen: So spricht man in der Behörde nun vom Desksharing, von der gemeinschaftlichen Nutzung von Arbeitsplätzen. Und über „moderne Raumkonzepte“, so Kramer. Ämter und Dezernate gliedern sich in Großraumbüros in sogenannte „Heimatbereiche“, standardisierte Arbeitsplätze, von denen sich die Mitarbeitenden einen wählen können, rechnerisch stünden 0,8 Arbeitsplätze pro Mitarbeiter zur Verfügung. Also acht Arbeitsplätze für zehn Mitarbeitende. Das ergebe aber keine Einsparung von 20 Prozent des Raumbedarfs. Zehn seien realistisch, so der Planer.

    Und man wolle sich beeilen: „100.000 Euro im Monat“, werde eine mögliche Verzögerung des Planungsprozesses kosten, so der Dezernent. Das ergebe sich etwa aus der Inflationsrate. Daher wolle man baldmöglichst entscheiden. „Damit wir vorankommen.“

    Die Variante 4 – Rückbau des Quergebäudes – würde die Ausgaben von derzeit 45 auf 55 Millionen Euro steigern, rechnete Kramer vor. Ein Drittel will der Landkreis an Eigenmitteln aufbringen. Die vorerst endgültigen Kosten stehen noch nicht fest, das Planungsbüro arbeitet an deren Ermittlung.

    „Aus Fehlern kann man lernen“, so Oberndorfs Bürgermeister Hermann Acker im Namen der Freien Wähler zu den Plänen. Der Abriss des Quergebäudes würde schmerzen, sei aber notwendig.

    Neu aufgekommen ist vor ein paar Wochen die Idee, die integrierte Einsatzleitstelle (ILS) ins künftige Landkreisgebäude zu integrieren. Die Stelle, von der aus alle Feuerwehr- und Rettungseinsätze sowie Krankentransporte koordiniert werden, im gesamten Landkreis. Die Verwaltung habe erkannt, dass der aktuelle Standort in der Krankenhausstraße langfristig nicht geeignet sei, um die Leitstelle zu dort zu behalten. Die notwendigen hohen Investitionen in ein Gebäude, das nicht dem Landkreis gehört, wird von der Verwaltung als unwirtschaftlich gesehen. Demzufolge empfiehlt sie, die ILS im Neubau unterzubringen.

    Zuletzt haben Kreisräte die bestehende Leitstelle besichtigt – und bestätigen nun die Auffassung der Verwaltung. Die DRK-Kreisgeschäftsstelle sieht eher noch zusätzlichen Raumbedarf, so Dezernent Kramer. Und die Leitstelle dort habe derzeit 108 Quadratmeter, brauche aber bis zu 400. Das bedeute einen erheblichen zusätzlichen Raumbedarf, mache umfangreiche Umbauten und Sanierungen nötig. Der Verwaltung gilt das als „risikoreiche Investition.“ Daher der Gedanke, die Leitstelle in den Neubau zu integrieren. Das bringe auch Synergieeffekte durch die Nähe der Leitstellenmitarbeiter zur Verwaltung, etwa auch zum Kreisbrandmeister. Weshalb eine Leitstelle dort, ein entsprechendes Gutachten noch vorbehalten, einen Raumbedarf von 350 Quadratmetern habe.

    Im Sommer, bis zur Sommerpause, solle das abschließend entschieden werden.

    Der Kreistag kam in der Stadthalle Rottweil zusammen. Fotos: gg

    Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel erinnerte aber daran, dass zu einer möglichen Verlegung der Leitstelle die sie tragenden Krankenkassen und das DRK selbst gefragt werden müssten. Das sei noch nicht erfolgt. „Sie sollten sich nicht überfahren fühlen“, so Michel.

    Dennoch drückte die CDU auf die Tube. Kreisrat Rainer Hezel aus Bösingen stellte im Namen der Fraktion den Antrag, sofort darüber zu entscheiden. Die beteiligten Rettungsorganisationen könnten räumlich eng und gut verzahnt zusammenarbeiten. „Die Unterbringung der ILS im neuen Landkreisgebäude ist für uns von strategischer Bedeutung, wir müssen jetzt endlich loslegen“, so Hezel. Der Beschluss müsse „unter dem Vorbehalt der Entscheidung der Kostenträger gefasst werden.“ Hubert Nowack (Grüne) sah in seiner direkten Antwort darauf ebenfalls den Bedarf der Unterbringung der Leitstelle. Seine Fraktion wolle dem zustimmen.

    Darüber hinaus bekomme man mit der vorgeschlagenen umfangreichsten Variante 4 des Landratsamts ein Gebäude und eine Planung „aus einem Guss“, so Nowack.

    Auch Bürgermeister Dr. Christian Ruf (CDU) mahnte an, die Planung für eine Integration der ILS zügig voran zu bringen. Es gehe auch um Arbeitsschutz der Mitarbeiter.

    Dem widersprach Dunningens Bürgermeister Peter Schumacher (Freie Wähler). Er sehe nicht, warum das Thema Integration der Leitstelle nicht in den nächsten Wochen diskutiert werden und man die Entscheidung der Kostenträger nicht abwarten könne. „Ich sehe keine Not, irgendwas zu beschließen“, so Schumacher, der ehrenamtlich für das DRK arbeitet, immer wieder an Unfallstellen gerufen wird. Es bedürfe auch im Katastrophenfalls keines räumlichen Zusammenhangs zwischen dem administrativen Bereich im Landratsamt und dem operativen in der Leitstelle. Das möge Vorteile haben, müsse das aber nicht, argumentierte Schumacher. Jedenfalls sieht er noch Redebedarf.

    Ebenfalls „nicht in Panik zu verfallen“, dazu riet Dornhan Bürgermeister Markus Huber (Freie Wähler).

    In der Abstimmung über ihren Antrag verfehlte die CDU knapp eine Mehrheit. 18 Kreisräte stimmten dagegen, 16 dafür, vier enthielten sich. Die Diskussion um die ILS-Unterbringung ist damit aber nicht beendet. Sie zu führen, dafür sprach der Kreistag anschließend einstimmig aus. „Noch im Sommer muss für weiterführende Planung eine Entscheidung, ob die ILS oder alternative Ämter/Dezernate im Neubau untergebracht werden sollen, getroffen werden“, beschloss das Gremium. Der CDU ist auch angekreidet worden, den Antrag so kurzfristig vorgelegt zu haben. Einige Kreisräte ließen durchblicken, dass sie gerne vorab informiert worden wären.

    Dr. Gerhard Aden (FDP) erinnerte daran, dass vor Jahren, als man sich erstmals über ein neues Landratsamt unterhielt, die Kostenschätzung noch bei 30 Millionen Euro gelegen habe. Inzwischen seien 55 erreicht. Er sehe einen „mangelnden Willen zu Einsparungen“, und einen „ausufernden Personalbedarf“. Und sehe sich außerstande, das abzunicken. Den Vorhalt an seine Kollegen, teils Abnicker zu sein, wiesen diese aber zurück.

    Der Planer klärte auf, dass in den Gesamtkosten etwa auch der Kauf des Gebäudes enthalten ist, das die Kreissparkasse an der Stadionstraße nutzt und teilweise noch weiter nutzen will. Auch Zwischennutzungen in der Marienstraße seien enthalten.

    Ein umstrittenes Thema: ein mögliches Parkhaus oder der Ausbau der bestehenden Tiefgarage. Aktuell stehen in der bestehenden Tiefgarage etwa 100 Parkplätze für die Mitarbeiter und die Dienstfahrzeuge des Landratsamtes zur Verfügung, rechnet die Verwaltung vor. Durch die Integration der Außenstellen am Hauptstandort erhöhe sich die Mitarbeiterzahl in der Königstraße erheblich, wodurch weitere Parkplätze geschaffen werden müssten. Auch den Mitarbeitern der Olgastraße sollen am nahegelegenen Hauptstandort des Landratsamtes Parkplätze zur Verfügung gestellt werden, da die Parkplatzverhältnisse rund um die Olgastraße sehr beengt sind, so die Verwaltung. Es würden weitere Parkplätze geschaffen werden müssen. Daher werde die mögliche Erweiterung der bestehenden Tiefgarage geprüft werden.

    Das hält das Architekturbüro für grundsätzlich möglich. Bis zum Bezug des Neubaus müssen ausreichend Parkplätze zur Verfügung stehen, vor allem „die baurechtlich erforderlichen Stellplätze, wodurch die Schaffung von zusätzlichen Parkmöglichkeiten zeitlich nicht weit geschoben werden kann“, so die Verwaltung. Ob es ein Parkhaus geben kann – darüber müsse allerdings der Gemeinderat der Stadt Rottweil beraten, der bei stadtplanerischen Entscheidungen den Hut aufhabe, wie Bürgermeister Ruf erinnerte.

    Die große Variante des Landratsamts-Neubaus ist bei drei Enthaltungen angenommen worden. Jetzt geht es in die heiße Planungsphase.

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    Peter Arnegger (gg)
    Peter Arnegger (gg)
    … ist seit gut 25 Jahren Journalist. Seine Anfänge hatte er bei der Redaktion der “Schwäbischen Zeitung” in Rottweil, beim Schwäbischen Verlag in Leutkirch volontierte er. Nach einem Engagement bei der zu diesem Verlag gehörenden Aalener Volkszeitung wechselte Arnegger zur PC Welt nach München, einem auf Computer-Hard- und -Software spezialisierten Magazin. Es folgten Tätigkeiten in PR und Webentwicklung.2004, wieder in seiner Heimat angekommen, half Arnegger mit, die NRWZ aus der Taufe zu heben. Zunächst war er deren Chefredakteur, und ist zwischenzeitlich Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs GmbH – und als solcher der verantwortliche Journalist der NRWZ.Peter Arnegger ist 1968 in Oberndorf / Neckar geboren worden.

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    „Gebäude und Planung aus einem Guss“ – Der Rottweiler Kreistag hat sich am Montagnachmittag für die umfangreichste Variante des neuen Landratsamts entschieden. Die vielen Millionen Euro Mehrkosten – sie tragen nun die Titel Nachhaltigkeit und Zukunftssicherheit.

    Ende Januar hat die Landkreisverwaltung darauf hingewiesen, dass es einen erhöhten Raumbedarf gebe gegenüber dem früheren Architektenentwurf für ein neues Landratsamt in Rottweil. Wie dieser gedeckt werden könne, ist seither zentraler Punkt der Diskussion, etwa mit Vertretern der Fraktionen. Eine neue, zusätzliche Idee: die bislang im Alten Krankenhaus residierende Integrierte Rettungsleitstelle ebenfalls im Neubau unterzubringen. Dem steht die Landkreisverwaltung positiv gegenüber, wollte aber die Entscheidung darüber noch vertagen. Die CDU machte hier Druck, scheiterte aber. Vom Tisch ist die Idee damit nicht.

    Zur Deckung eines ergänzenden Raumbedarfs sei nur die große Variante eines Neubaus des Landratsamts in der Lage: der Rück- und Neubau des
    bestehenden Flachbaus West. Das sei aus bautechnischer, nutzungstechnischer und wirtschaftlicher Sicht zu empfehlen, argumentiert die Landkreis Verwaltung. Im Klartext: Man will erstmal richtig Platz schaffen um dann neu und größer zu bauen. Alle anderen Umsetzungsvarianten jedenfalls hätten “bedeutende Nachteile“ und seien auch nach Einschätzung der beteiligten Planer und Architekten „nicht weiterzuverfolgen“.

    Stichwort Personalwachstum: Die Corona-Krise habe starke Veränderungen gebracht, zudem nun der Ukraine-Krieg. „Die Flüchtlingsbewegung wird ein Dauerthema bleiben, auch unabhängig von diesem Krieg“, warnte Dezernent Gerald Kramer im Rahmen der Kreistagssitzung am Montag. Er sei sich sicher, dass der Neubau, auch, wenn er nun größer geplant werde, keinen Leerstand produzieren werde. Man wolle über ihn hinaus aber auch nicht mehr wesentlich wachsen: So spricht man in der Behörde nun vom Desksharing, von der gemeinschaftlichen Nutzung von Arbeitsplätzen. Und über „moderne Raumkonzepte“, so Kramer. Ämter und Dezernate gliedern sich in Großraumbüros in sogenannte „Heimatbereiche“, standardisierte Arbeitsplätze, von denen sich die Mitarbeitenden einen wählen können, rechnerisch stünden 0,8 Arbeitsplätze pro Mitarbeiter zur Verfügung. Also acht Arbeitsplätze für zehn Mitarbeitende. Das ergebe aber keine Einsparung von 20 Prozent des Raumbedarfs. Zehn seien realistisch, so der Planer.

    Und man wolle sich beeilen: „100.000 Euro im Monat“, werde eine mögliche Verzögerung des Planungsprozesses kosten, so der Dezernent. Das ergebe sich etwa aus der Inflationsrate. Daher wolle man baldmöglichst entscheiden. „Damit wir vorankommen.“

    Die Variante 4 – Rückbau des Quergebäudes – würde die Ausgaben von derzeit 45 auf 55 Millionen Euro steigern, rechnete Kramer vor. Ein Drittel will der Landkreis an Eigenmitteln aufbringen. Die vorerst endgültigen Kosten stehen noch nicht fest, das Planungsbüro arbeitet an deren Ermittlung.

    „Aus Fehlern kann man lernen“, so Oberndorfs Bürgermeister Hermann Acker im Namen der Freien Wähler zu den Plänen. Der Abriss des Quergebäudes würde schmerzen, sei aber notwendig.

    Neu aufgekommen ist vor ein paar Wochen die Idee, die integrierte Einsatzleitstelle (ILS) ins künftige Landkreisgebäude zu integrieren. Die Stelle, von der aus alle Feuerwehr- und Rettungseinsätze sowie Krankentransporte koordiniert werden, im gesamten Landkreis. Die Verwaltung habe erkannt, dass der aktuelle Standort in der Krankenhausstraße langfristig nicht geeignet sei, um die Leitstelle zu dort zu behalten. Die notwendigen hohen Investitionen in ein Gebäude, das nicht dem Landkreis gehört, wird von der Verwaltung als unwirtschaftlich gesehen. Demzufolge empfiehlt sie, die ILS im Neubau unterzubringen.

    Zuletzt haben Kreisräte die bestehende Leitstelle besichtigt – und bestätigen nun die Auffassung der Verwaltung. Die DRK-Kreisgeschäftsstelle sieht eher noch zusätzlichen Raumbedarf, so Dezernent Kramer. Und die Leitstelle dort habe derzeit 108 Quadratmeter, brauche aber bis zu 400. Das bedeute einen erheblichen zusätzlichen Raumbedarf, mache umfangreiche Umbauten und Sanierungen nötig. Der Verwaltung gilt das als „risikoreiche Investition.“ Daher der Gedanke, die Leitstelle in den Neubau zu integrieren. Das bringe auch Synergieeffekte durch die Nähe der Leitstellenmitarbeiter zur Verwaltung, etwa auch zum Kreisbrandmeister. Weshalb eine Leitstelle dort, ein entsprechendes Gutachten noch vorbehalten, einen Raumbedarf von 350 Quadratmetern habe.

    Im Sommer, bis zur Sommerpause, solle das abschließend entschieden werden.

    Der Kreistag kam in der Stadthalle Rottweil zusammen. Fotos: gg

    Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel erinnerte aber daran, dass zu einer möglichen Verlegung der Leitstelle die sie tragenden Krankenkassen und das DRK selbst gefragt werden müssten. Das sei noch nicht erfolgt. „Sie sollten sich nicht überfahren fühlen“, so Michel.

    Dennoch drückte die CDU auf die Tube. Kreisrat Rainer Hezel aus Bösingen stellte im Namen der Fraktion den Antrag, sofort darüber zu entscheiden. Die beteiligten Rettungsorganisationen könnten räumlich eng und gut verzahnt zusammenarbeiten. „Die Unterbringung der ILS im neuen Landkreisgebäude ist für uns von strategischer Bedeutung, wir müssen jetzt endlich loslegen“, so Hezel. Der Beschluss müsse „unter dem Vorbehalt der Entscheidung der Kostenträger gefasst werden.“ Hubert Nowack (Grüne) sah in seiner direkten Antwort darauf ebenfalls den Bedarf der Unterbringung der Leitstelle. Seine Fraktion wolle dem zustimmen.

    Darüber hinaus bekomme man mit der vorgeschlagenen umfangreichsten Variante 4 des Landratsamts ein Gebäude und eine Planung „aus einem Guss“, so Nowack.

    Auch Bürgermeister Dr. Christian Ruf (CDU) mahnte an, die Planung für eine Integration der ILS zügig voran zu bringen. Es gehe auch um Arbeitsschutz der Mitarbeiter.

    Dem widersprach Dunningens Bürgermeister Peter Schumacher (Freie Wähler). Er sehe nicht, warum das Thema Integration der Leitstelle nicht in den nächsten Wochen diskutiert werden und man die Entscheidung der Kostenträger nicht abwarten könne. „Ich sehe keine Not, irgendwas zu beschließen“, so Schumacher, der ehrenamtlich für das DRK arbeitet, immer wieder an Unfallstellen gerufen wird. Es bedürfe auch im Katastrophenfalls keines räumlichen Zusammenhangs zwischen dem administrativen Bereich im Landratsamt und dem operativen in der Leitstelle. Das möge Vorteile haben, müsse das aber nicht, argumentierte Schumacher. Jedenfalls sieht er noch Redebedarf.

    Ebenfalls „nicht in Panik zu verfallen“, dazu riet Dornhan Bürgermeister Markus Huber (Freie Wähler).

    In der Abstimmung über ihren Antrag verfehlte die CDU knapp eine Mehrheit. 18 Kreisräte stimmten dagegen, 16 dafür, vier enthielten sich. Die Diskussion um die ILS-Unterbringung ist damit aber nicht beendet. Sie zu führen, dafür sprach der Kreistag anschließend einstimmig aus. „Noch im Sommer muss für weiterführende Planung eine Entscheidung, ob die ILS oder alternative Ämter/Dezernate im Neubau untergebracht werden sollen, getroffen werden“, beschloss das Gremium. Der CDU ist auch angekreidet worden, den Antrag so kurzfristig vorgelegt zu haben. Einige Kreisräte ließen durchblicken, dass sie gerne vorab informiert worden wären.

    Dr. Gerhard Aden (FDP) erinnerte daran, dass vor Jahren, als man sich erstmals über ein neues Landratsamt unterhielt, die Kostenschätzung noch bei 30 Millionen Euro gelegen habe. Inzwischen seien 55 erreicht. Er sehe einen „mangelnden Willen zu Einsparungen“, und einen „ausufernden Personalbedarf“. Und sehe sich außerstande, das abzunicken. Den Vorhalt an seine Kollegen, teils Abnicker zu sein, wiesen diese aber zurück.

    Der Planer klärte auf, dass in den Gesamtkosten etwa auch der Kauf des Gebäudes enthalten ist, das die Kreissparkasse an der Stadionstraße nutzt und teilweise noch weiter nutzen will. Auch Zwischennutzungen in der Marienstraße seien enthalten.

    Ein umstrittenes Thema: ein mögliches Parkhaus oder der Ausbau der bestehenden Tiefgarage. Aktuell stehen in der bestehenden Tiefgarage etwa 100 Parkplätze für die Mitarbeiter und die Dienstfahrzeuge des Landratsamtes zur Verfügung, rechnet die Verwaltung vor. Durch die Integration der Außenstellen am Hauptstandort erhöhe sich die Mitarbeiterzahl in der Königstraße erheblich, wodurch weitere Parkplätze geschaffen werden müssten. Auch den Mitarbeitern der Olgastraße sollen am nahegelegenen Hauptstandort des Landratsamtes Parkplätze zur Verfügung gestellt werden, da die Parkplatzverhältnisse rund um die Olgastraße sehr beengt sind, so die Verwaltung. Es würden weitere Parkplätze geschaffen werden müssen. Daher werde die mögliche Erweiterung der bestehenden Tiefgarage geprüft werden.

    Das hält das Architekturbüro für grundsätzlich möglich. Bis zum Bezug des Neubaus müssen ausreichend Parkplätze zur Verfügung stehen, vor allem „die baurechtlich erforderlichen Stellplätze, wodurch die Schaffung von zusätzlichen Parkmöglichkeiten zeitlich nicht weit geschoben werden kann“, so die Verwaltung. Ob es ein Parkhaus geben kann – darüber müsse allerdings der Gemeinderat der Stadt Rottweil beraten, der bei stadtplanerischen Entscheidungen den Hut aufhabe, wie Bürgermeister Ruf erinnerte.

    Die große Variante des Landratsamts-Neubaus ist bei drei Enthaltungen angenommen worden. Jetzt geht es in die heiße Planungsphase.

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