Mehrere Erdbeben haben in den vergangenen Tagen den Zollernalbkreis erschüttert. Das stärkste mit der Magnitude 4,1 war auch in der gesamten Region deutlich wahrnehmbar. Am Montagmorgen um 5.03 Uhr hat die Erde im Zollernalbkreis erneut gewackelt, allerdings weitaus schwächer. Experten hatten Nachbeben erwartet.
Dieses bereits dritte spürbare Erdbeben im Nachbarlandkreis seit vergangenem Donnerstag wird vom Landeserdbebendienst in einer ersten, automatisch erstellten Meldung mit 2,2 auf der Richterskala angegeben. Der Schweizer Erdbebendienst sieht es zunächst bei 2,3. Nach einer späteren manuellen Prüfung können sich diese Angaben noch verändern. Die Herdtiefe ist bislang unbestimmt.
Das Epizentrum des Bebens befand sich ersten Angaben zufolge zwischen Onstmettingen und Hausen im Killertal, und damit einige Kilometer entfernt vom Epizentrum des Bebens vom Samstag.
Jenes Erdbeben der Stärke 4,1 – beziehungsweise 4,2, je nach Quelle – hatte am Samstagmittag gegen 13.47 Uhr die Region erschüttert. Das Beben war in Form von zwei kurzen Schlägen auch in Rottweil zu spüren. Der Landeserdbebendienst meldet es mit Epizentrum Jungingen im Zollernalbkreis. Die Wissenschafts-Website „Erdbeben in Deutschland“ zeigte sich später verwundert, dass es (noch) kein Nachbeben gegeben hat. Es sei das stärkste Erdbeben in Baden-Württemberg seit 2009.
Der Schweizerische Erdbebendienst (SED) meldet das Beben mit der Magnitude 4,2 und lokalisiert es „ungefähr 17 km nordwestlich von Albstadt“. Es sei verbreitet spürbar gewesen, auch „in weiten Teilen der Schweiz“. „Kleinere Schäden sind bei einem Erdbeben dieser Stärke in der Nähe des Epizentrums vereinzelt möglich“, so der SED.
Die Seite des Landeserdbebendienstes Baden-Württemberg (LED) war kurz nach den Erschütterungen nicht erreichbar. Eine offizielle Bestätigung der Angaben zum Erdbeben stand damit zunächst noch aus. Ein Online-Dienst, der weltweite Erschütterungen verzeichnet, führte dagegen Minuten nach dem Ereignis bereits auch dieses Beben in seiner Liste. Demnach befand sich der Erdbebenherd in zwischen zehn und 15 Kilometern Tiefe unter der Erdoberfläche. Das Epizentrum lag in einem Dreieck Balingen, Hechingen und Haigerloch.
Später meldete auch der LED das Beben. Es sei vermutlich im Umkreis von etwa 50 Kilometern um das Epizentrum spürbar gewesen. Der Dienst behandelt es als ein mäßig starkes Erdbeben der Stärke 4,1, leichte Schäden seien nicht auszuschließen.
Leser berichten, dass sie das Beben ebenfalls gespürt hätten, etwa in Epfendorf und Wellendingen, Schramberg, Waldmössingen. Und in „Rottweil Innenstadt… das ganze Haus hat eben gewackelt.“ Es soll auch in Gosheim und Trossingen (Landkreis Tuttlingen) und Hornberg (Ortenaukreis) zu spüren gewesen sein.
Die Wissenschafts-Website (Eigenbezeichnung) „Erdbeben in Deutschland“ ordnet das Ereignis inzwischen mit der Stärke 4,2 ein als „stärkstes Erdbeben in Deutschland seit 2014, in Baden-Württemberg seit 2009.“ Es sei in bis zu 150 Kilometern Entfernung vom Epizentrum zu spüren gewesen, in Einzelfällen noch weiter. Es gebe vier kleinere Schadensmeldungen: „2x Risse im Putz, 1x Riss in einer Mauer, 1x Riss in einer Straße“. Es seien nun spürbare Nachbeben in den kommenden Wochen wahrscheinlich, möglicherweise über Stärke 3. Und: „Bisher (ein wenig überraschend) noch kein Nachbeben registriert.“
Erst am Donnerstag hat, wie der ZOLLERN-ALB-KURIER berichtet, ein leichtes Erdbeben gegen 8.30 Uhr den Zollernalbkreis erschüttert. Das Epizentrum lag zwischen Jungingen und Onstmettingen.
Laut einer ersten, automatischen Auswertung des Landeserdbebendienstes betrug die Stärke des Erdbebens 2,5 auf der Richter-Skala. Später korrigierte der seine Angabe auf 2,7. Der Erdbebenherd befand sich in rund 7 Kilometer Tiefe unter der Erdoberfläche.