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    NRWZ.deRottweil"Er gibt keine Ruhe"

    Erneuter Feuerwehreinsatz in der Rottweiler Altstadt / Nachbarn äußern sich über mutmaßlichen - und eigentlich bereits verurteilten - Unruhestifter

    „Er gibt keine Ruhe“

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    Gut zwei Wochen. So lange gab der mutmaßliche Unruhestifter aus der Rottweiler Altstadt – eigentlich frisch verurteilt – einigermaßen Ruhe. Nun kam es erneut zu einem Einsatz von Polizei und Feuerwehr. Nachbarn sind konsterniert.

    (Rottweil). Zu 14 Monaten Haft war am 21. November 2023 ein mutmaßlicher notorischer Unruhestifter vom Amtsgericht Rottweil verdonnert worden. Damals sah es das Gericht als erwiesen an, dass sich der Mann einer Körperverletzung, einer Unmenge an Beleidigungen, zudem Bedrohungen, Nötigungen, Sachbeschädigungen, Verleumdungen, Störungen der Totenruhe, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, falschen Verdächtigungen, mehrfachen Missbrauchs des Notrufs und manchem mehr schuldig gemacht hat.

    Prozess hat zwei Folgen

    Anschließend geschahen zwei Dinge: Der Verurteilte legte Berufung ein, nachdem er sich offenbar die Wunden geleckt hatte, vielleicht ist ihm die Strafe zu drastisch, vielleicht will er den Fall insgesamt neu aufrollen lassen, sein Anwalt schweigt auf Nachfrage. Und: Es kehrte eine vermeintliche Ruhe ein im sogenannten Vogelviertel in der Rottweiler Altstadt, dem Epizentrum jahrelanger Ärgernisse und Übergriffe. Seit 21. November musste die Feuerwehr nicht mehr dorthin ausrücken, nachdem sie zuvor beinahe täglich wegen kleinerer, aber nicht immer ungefährlicher Brände in oder an die Vogelsangstraße gerufen wurde.

    Gestern, am 7. Dezember, war es wieder so weit: Die Polizei notiert für 21.10 Uhr den Brand eines Containers auf dem Friedhof Altstadt, dem gegenüber die Vogelsangstraße beginnt. Die Feuerwehr musste wieder anrücken, das Feuer löschen. Keine allzu große Sache, aber eine erneute Eskalation aus einer vermeintlichen Ruhephase heraus. Brände dieser Art gab es immer wieder. Unser Titelbild stammt aus dem April 2020.

    Über den aktuellen Fall berichtet die Polizei: Am Donnerstagabend ist es zum Brand eines Müllcontainers am Friedhof an der Römerstraße und zu einem Feuerwehreinsatz gekommen. Ein Zeuge konnte kurz nach 21 Uhr eine Person beobachten, als diese zunächst Papiermüll anzündete und dieses dann in den Müllcontainer warf. Anschließend begab sich die Person in ein nahegelegenes Wohngebäude. Die anrückende Feuerwehr Rottweil konnte den Brand des Müllcontainers schnell löschen. Die Polizei ermittelt nun gegen einen 51-jährigen Mann.

    Das Alter passt zum mutmaßlichen Unruhestifter.

    Es gab nie eine echte Pause

    Auch vor Ort kennt man nur einen möglichen Verdächtigen: „Er gibt keine Ruhe“, schrieb kurz nach dem Urteilsspruch schon ein Anwohner der NRWZ, es komme weiterhin zu Zündeleien und damit zu Unruhe und Aufregung rund um das Haus des Verurteilten in der Vogelsangstraße. Bekanntlich stehen auf einem direkt angrenzenden Grundstück schon Gießkannen mit Wasser bereit, um bei den Feuern rasch einschreiten zu können. So soll es laut diesem Nachbarn kontinuierlich weiter zu Kleinstbränden gekommen sein, auch, nachdem das Amtsgericht den Schuss vor den Bug des vermeintlichen Unruhestifters abgefeuert hatte. Nur eben nicht zu einem Brand eines solchen Ausmaßes, dass die Feuerwehr notwendig war. Doch jetzt ist auch diese Phase vorbei.

    „Ich denke, wir alle waren überrascht von diesem Urteil und alle haben ein bisschen aufgeatmet“, schreibt ein weiterer Nachbar des Verurteilten der NRWZ. Er sei nun, nachdem dieser Berufung eingelegt hat, „gespannt, wie lange sich der Prozess jetzt noch hinzieht und wie oft noch Einspruch erhoben wird“.

    Sechs kleine Brände, ein Feuerwehreinsatz

    Und dann erklärt er: „Seit dem Urteil hat es sechsmal gebrannt. Immer in der direkten Nachbarschaft.“ Mittlerweile verstecke sich der mutmaßliche Zündler und Nachbarschaftsterrorist unter einem großen Regenschirm, um den Blicken und den Überwachungskameras zu entgehen. Im Gerichtsverfahren ist er teils mit Videos überführt worden.

    Gebrannt haben laut dem Nachbarn jetzt wieder große Säcke, „die mit allerlei Müll und ekelhaften Dingen (alte, vergammelte Lebensmittel) sowie alte Grablichter und alte Pizzaschachteln gefüllt sind“. Die Polizei habe den einen oder anderen Sack durchsucht und Beweise gesichert.

    Auch am gestrigen Donnerstagabend, nach dem damit siebten Brand, sind wieder Zeugen von Polizeibeamten befragt worden, wird versucht, den Urheber des Containerbrandes zu überführen. Als hätte es nie einen Gerichtsprozess gegeben, als wäre nie ein Urteil gesprochen worden – wenn man davon ausgeht, dass die Verdächtigungen zutreffen und der mutmaßliche Unruhe- auch weiterhin der Brandstifter ist.

     

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    5 Kommentare

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    Daniel Rabbit
    Daniel Rabbit
    1 Jahr her

    Wie praktisch, dass das dieses Mal ein Zeuge beobachten konnte. Und sogar noch das Versteck des Unholdes zeigen konnte. Läuft.

    Ein Schelm, der Böses denkt…

    Lou
    Lou
    1 Jahr her

    Kann man – wie im Bericht geschrieben – sich sicher sein wer es war? Oder besteht auch die Möglichkeit eines Trittbrettfahrer?

    Peter Arnegger (gg)
    Antwort auf  Lou
    1 Jahr her

    Sicher sein kann man sich nie. Ich kann nicht in die Details gehen, aber der Verdacht richtet sich von mehreren Seiten gegen diesen einen Urheber, wohingegen kein weiterer Name fällt oder Hinweis gegeben wird.

    PS: Im Bericht steht nicht, dass man sich sicher sei.

    Lou
    Lou
    Antwort auf  Peter Arnegger (gg)
    1 Jahr her

    Richtig da steht nicht drin daß man sich sicher sei …. Aber die Überschrift in Anführungszeichen suggeriert es.
    Ich finde solche Taten egal von wem auch immer nicht hinnehmbar. Jedoch kann auch der Gedanke aufkommen, daß das Urteil zu milde ist und dem „nachgeholfen“ werden muss. Solange solche Typen nicht auf frischer Tat ertappt werden, steht man etwas hilflos da. Vorverurteilung oder nicht. Dass Nachbarn die Nase voll haben ist mir auch bewusst.

    Daniel Rabbit
    Daniel Rabbit
    Antwort auf  Lou
    1 Jahr her

    Lou ist ein Schelm. *zwinker*

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    Peter Arnegger (gg)
    Peter Arnegger (gg)
    … ist seit gut 25 Jahren Journalist. Seine Anfänge hatte er bei der Redaktion der “Schwäbischen Zeitung” in Rottweil, beim Schwäbischen Verlag in Leutkirch volontierte er. Nach einem Engagement bei der zu diesem Verlag gehörenden Aalener Volkszeitung wechselte Arnegger zur PC Welt nach München, einem auf Computer-Hard- und -Software spezialisierten Magazin. Es folgten Tätigkeiten in PR und Webentwicklung.2004, wieder in seiner Heimat angekommen, half Arnegger mit, die NRWZ aus der Taufe zu heben. Zunächst war er deren Chefredakteur, und ist zwischenzeitlich Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs GmbH – und als solcher der verantwortliche Journalist der NRWZ.Peter Arnegger ist 1968 in Oberndorf / Neckar geboren worden.

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    Gut zwei Wochen. So lange gab der mutmaßliche Unruhestifter aus der Rottweiler Altstadt – eigentlich frisch verurteilt – einigermaßen Ruhe. Nun kam es erneut zu einem Einsatz von Polizei und Feuerwehr. Nachbarn sind konsterniert.

    (Rottweil). Zu 14 Monaten Haft war am 21. November 2023 ein mutmaßlicher notorischer Unruhestifter vom Amtsgericht Rottweil verdonnert worden. Damals sah es das Gericht als erwiesen an, dass sich der Mann einer Körperverletzung, einer Unmenge an Beleidigungen, zudem Bedrohungen, Nötigungen, Sachbeschädigungen, Verleumdungen, Störungen der Totenruhe, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, falschen Verdächtigungen, mehrfachen Missbrauchs des Notrufs und manchem mehr schuldig gemacht hat.

    Prozess hat zwei Folgen

    Anschließend geschahen zwei Dinge: Der Verurteilte legte Berufung ein, nachdem er sich offenbar die Wunden geleckt hatte, vielleicht ist ihm die Strafe zu drastisch, vielleicht will er den Fall insgesamt neu aufrollen lassen, sein Anwalt schweigt auf Nachfrage. Und: Es kehrte eine vermeintliche Ruhe ein im sogenannten Vogelviertel in der Rottweiler Altstadt, dem Epizentrum jahrelanger Ärgernisse und Übergriffe. Seit 21. November musste die Feuerwehr nicht mehr dorthin ausrücken, nachdem sie zuvor beinahe täglich wegen kleinerer, aber nicht immer ungefährlicher Brände in oder an die Vogelsangstraße gerufen wurde.

    Gestern, am 7. Dezember, war es wieder so weit: Die Polizei notiert für 21.10 Uhr den Brand eines Containers auf dem Friedhof Altstadt, dem gegenüber die Vogelsangstraße beginnt. Die Feuerwehr musste wieder anrücken, das Feuer löschen. Keine allzu große Sache, aber eine erneute Eskalation aus einer vermeintlichen Ruhephase heraus. Brände dieser Art gab es immer wieder. Unser Titelbild stammt aus dem April 2020.

    Über den aktuellen Fall berichtet die Polizei: Am Donnerstagabend ist es zum Brand eines Müllcontainers am Friedhof an der Römerstraße und zu einem Feuerwehreinsatz gekommen. Ein Zeuge konnte kurz nach 21 Uhr eine Person beobachten, als diese zunächst Papiermüll anzündete und dieses dann in den Müllcontainer warf. Anschließend begab sich die Person in ein nahegelegenes Wohngebäude. Die anrückende Feuerwehr Rottweil konnte den Brand des Müllcontainers schnell löschen. Die Polizei ermittelt nun gegen einen 51-jährigen Mann.

    Das Alter passt zum mutmaßlichen Unruhestifter.

    Es gab nie eine echte Pause

    Auch vor Ort kennt man nur einen möglichen Verdächtigen: „Er gibt keine Ruhe“, schrieb kurz nach dem Urteilsspruch schon ein Anwohner der NRWZ, es komme weiterhin zu Zündeleien und damit zu Unruhe und Aufregung rund um das Haus des Verurteilten in der Vogelsangstraße. Bekanntlich stehen auf einem direkt angrenzenden Grundstück schon Gießkannen mit Wasser bereit, um bei den Feuern rasch einschreiten zu können. So soll es laut diesem Nachbarn kontinuierlich weiter zu Kleinstbränden gekommen sein, auch, nachdem das Amtsgericht den Schuss vor den Bug des vermeintlichen Unruhestifters abgefeuert hatte. Nur eben nicht zu einem Brand eines solchen Ausmaßes, dass die Feuerwehr notwendig war. Doch jetzt ist auch diese Phase vorbei.

    „Ich denke, wir alle waren überrascht von diesem Urteil und alle haben ein bisschen aufgeatmet“, schreibt ein weiterer Nachbar des Verurteilten der NRWZ. Er sei nun, nachdem dieser Berufung eingelegt hat, „gespannt, wie lange sich der Prozess jetzt noch hinzieht und wie oft noch Einspruch erhoben wird“.

    Sechs kleine Brände, ein Feuerwehreinsatz

    Und dann erklärt er: „Seit dem Urteil hat es sechsmal gebrannt. Immer in der direkten Nachbarschaft.“ Mittlerweile verstecke sich der mutmaßliche Zündler und Nachbarschaftsterrorist unter einem großen Regenschirm, um den Blicken und den Überwachungskameras zu entgehen. Im Gerichtsverfahren ist er teils mit Videos überführt worden.

    Gebrannt haben laut dem Nachbarn jetzt wieder große Säcke, „die mit allerlei Müll und ekelhaften Dingen (alte, vergammelte Lebensmittel) sowie alte Grablichter und alte Pizzaschachteln gefüllt sind“. Die Polizei habe den einen oder anderen Sack durchsucht und Beweise gesichert.

    Auch am gestrigen Donnerstagabend, nach dem damit siebten Brand, sind wieder Zeugen von Polizeibeamten befragt worden, wird versucht, den Urheber des Containerbrandes zu überführen. Als hätte es nie einen Gerichtsprozess gegeben, als wäre nie ein Urteil gesprochen worden – wenn man davon ausgeht, dass die Verdächtigungen zutreffen und der mutmaßliche Unruhe- auch weiterhin der Brandstifter ist.

     

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