ROTTWEIL. Eine kilometerlange Dieselspur hat die Fahrerin eines Passats am Mittwochmorgen nach und durch Rottweil gezogen. Auf der glitschigen Flüssigkeit stürzten zwei Roller- und ein Radfahrer und geschah ein Auffahrunfall. Die Feuerwehr, der Betriebshof der Stadt und ein Kfz-Meister kümmerten sich um die Beseitigung des Problems.
„So etwas habe ich noch nicht erlebt“, war an der Einsatzstelle öfter zu hören – und zwar von hartgesottenen Feuerwehrleuten. Vor den Augen von Einsatzkräften stürzte ein Rollerfahrer auf dem rutschigen Untergrund, „legte es ihn hin“, wie es hieß.
Nach den Worten von Stadtbrandmeister Frank Müller sind zudem ein zweiter Rollerfahrer und ein Radfahrer gestürzt.
Die Ursache: Eine Dieselspur aus einem Passat. Von Dietingen durchs Neckartal bis Rottweil zog sich diese, quer durch die Innenstadt. In Kurvenbereichen kamen Autos ins Rutschen, außerdem passierte ein Auffahrunfall in der Königstraße.
Die Feuerwehr unter dem Kommando von Müller hatte alle Hände voll zu tun. Es galt, Beginn, Verlauf und Ende der teils mehrere Meter breiten Spur auszumachen und abzustreuen. Mehr als eine Palette des Bindemittels benötigten die Einsatzkräfte, mussten aus dem Gerätehaus nachholen. Mitarbeiter des städtischen Betriebshofs unterstützten die Einsatzkräfte der Feuerwehr.
Auch zwei Streifen der Polizei waren im Einsatz, ihr Fokus lag auf den Unfallaufnahmen, aber auch bei der Identifizierung des Verursachers.
Dies war ein Passat, gestartet in Dietingen. Und das Ende der Spur lag in der Tiefgarage des Landratsamts. Eine Mitarbeiterin der Behörde hatte die epische, kilometerlange Spur verursacht, parkte dann beim Landratsamt. Und erkannte dort die angerichtete Sauerei.
Nach ihren Worten war der Wagen frisch aufgetankt. Wie Müller berichtete, hat sich die Verursacherin beim Gebäudewart des Landratsamts gemeldet. Dieser rief die Feuerwehr, die mit acht Kräften in drei Fahrzeugen anrückte. Schon bei der Alarmierung habe es geheißen, es sei Gefahr in Verzug. Das komme im Falle einer Ölspur selten vor, so Müller.
Der Diesel verteilte sich auf der Fahrbahn, begünstigt auch dadurch, dass die Straße regennass ist.
Nach ersten Informationen vor Ort wird der Frau kein Vorwurf gemacht. Die Dieselspur könne man als technischen Defekt werten, hieß es. Es habe sich um einen abgerutschten Dieselschlauch gehandelt. „So etwas kommt vor“, sagte Müller. Ein Kfz-Meister kümmerte sich um den Wagen.
In Rottweil kam es während der Einsatz- und Reinigungsarbeiten teils zu Staus.