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    Entschuldigung gefordert: Wie „Spaziergänger“ auf das Gesprächsangebot reagieren

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    ROTTWEIL. 24 Stunden ist es nun alt – das Gesprächsangebot der Macher der Menschenkette an die „Spaziergänger“ gegen die Coronamaßnahmen und eine Impfpflicht. In den 24 Stunden ist aufseiten der „Spaziergänger“ diskutiert worden. Sollte man das Angebot annehmen? Wohl kaum. Es sei denn …

    „Wir spazieren am Montag trotzdem.“ Die Haltung in der inzwischen gut 1200 Mitglieder zählenden Telegramgruppe scheint eindeutig. Das Gesprächsangebot der Menschenkette-Macher (die den „Spaziergängern“ vor ein paar Wochen die Obere Hauptstraße in Rottweil weggenommen haben), wird wohl ausgeschlagen.

    Das Angebot

    Es sei „an der Zeit, dass wir damit beginnen, die Mauern in unseren Köpfen wieder einzureißen“. So heißt es in dem Angebot von Elke Reichenbach und Peter Bruker. Beide hatten die Menschenketten und Mahnwachen montags organisiert, um den „Spaziergängern“ und ihren unangemeldeten Zusammenkünften entgegenzutreten. Benjamin Albrecht vom Stadtjugendring Rottweil ergänzt, es sei an der Zeit, „dass wir damit beginnen, die zum Teil tiefen Gräben, die entstanden sind, wieder zuzuschütten, anstatt sie noch weiter zu vertiefen.“ Wir sollten aufeinander zugehen und einander vorbehaltlos zuhören.

    Um miteinander ins Gespräch zu kommen, und den ersten Schritt gemeinsam zu gehen, bieten sie für Montag, 14. Februar, ab 17.45 Uhr eine Onlineplattform an, die von einem neutralen Moderator geleitet wird. Dort sollen Argumente ausgetauscht werden, um so die jeweils andere Seite etwas besser zu verstehen. „Von unserer Seite ergeht dazu eine herzliche Einladung zur Teilnahme an die Spaziergänger. Also: Lasst uns miteinander reden“, erklären Reichenbach und Bruker.

    Das unter Verzicht auf die Menschenkette und die Sperrung von Teilen der Rottweiler Innenstadt dafür. So jedenfalls das Angebot.

    Transparent, das die „Spaziergänger“ verärgerte. Archiv-Foto: gg

    Die Ablehnung

    Die „Spaziergänger“ zeigten sich auf Telegram zunächst überrascht und auch neugierig, zu erfahren, was ihnen da vorgelegt wird. Und dann kristallisierte sie sich heraus: Ablehnung. Sinngemäß sieht das so aus:

    • Es sei zu spät, die Fronten seien verhärtet, heißt es.
    • Für Dialog habe es in den vergangenen Monaten genügend Gelegenheit gegeben.
    • Wer sich zudem bis jetzt nicht ausreichend über die Fakten der Coronapandemie informiert habe (Stichworte: genetisches Experiment, Diktatur, Grundrechtseinschränkungen, Gängelei durch Maskenpflicht an der frischen Luft), dem sei nun auch nicht mehr zu helfen.
    • Die „Spaziergänger“ seien auf dem Weg, etwas zu bewirken. Man wolle sich nun nicht in einer Diskussion verzetteln.
    • Mit wem wolle die andere Seite denn auch diskutieren – die „Spaziergänger“ sind eine heterogene Gruppe ohne Anführer und Vertreter, wie einer schreibt.

    Tief stecken ihnen noch die Beleidigungen in den Knochen. Jedenfalls die wahrgenommenen. Man habe sie als „Abschaum“ bezeichnet, als „Nazis“. Das sei keine Diskussionsgrundlage. Mit jemandem, der einen so diffamiert habe, setze man sich nicht an einen Tisch. Auch nicht virtuell. Die Leute von der Menschenkette sollen sich „mal schön an ihren Schals festhalten“.

    Der Ausweg aus Sicht von „Spaziergängern“

    Wobei: Das zeigt nicht das gesamte Bild. Denn offenbar gibt es eine Voraussetzung, unter der ein Gespräch möglich erscheint. „Ich denke, das kann man schon irgendwann machen“, schreibt einer der „Spaziergänger“. Und zwar dann, „wenn sich … vor allem die Verantwortlichen förmlich für ihre Diffamierungen, üblen Plakate und das Einschreiten der Polizei entschuldigt haben“. Die Entschuldigung habe über die örtlichen Medien zu geschehen. Und wer den Chat querliest, wird zu dem Schluss kommen, dass NRWZ und Schwabo sich gleich mit entschuldigen könnten.

    Die Reaktion

    Die NRWZ hat die Forderung nach einer Entschuldigung wiederum Peter Bruker, Mitorganisator der Menschenkette, vorgelegt. Er antwortet:

    „Wir haben nicht damit gerechnet, dass die sogenannten Spaziergänger nach unserem Gesprächsangebot in Jubel ausbrechen. Sicherlich herrscht auch dort Diskussionsbedarf, wie man mit dem Angebot umgehen soll. Mir wurde aber berichtet, dass auf dem Telegram-Kanal immer die gleichen nicht mal 50 Spaziergänger am Kommentieren sind. Also ein nur geringer Teil. Der weitaus größere Teil von mehr als 1000 Leuten liest wohl nur mit. Und diesen Teil versuchen wir primär zu erreichen.

    Und um auch das klar zu sagen: Nicht nur Spaziergänger sind zu diesem Forum eingeladen. Die Einladung richtet sich auch an jene, welche die Spaziergänge sehr kritisch sehen. Und diese beiden Gruppen wollen wir wieder ins Gespräch miteinander bringen. Gelingt dies nicht, wäre es kein Sieg der Spaziergänger. Verloren allerdings hätte ein befriedetes Rottweil insgesamt, wenn die Chance ungenutzt bliebe.“

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    11 Kommentare

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    Thomas
    Thomas
    2 Jahre her

    Jetzt wird’s immer lustiger. Warum soll sich irgend jemand bei den Spaziergänger entschuldigen. Die sollen doch ganz einfach Montag’s auf einem Feldweg spazieren gehen. Da können sie schreien und brauchen auch kein Maultäschle tragen. Zudem hätte man die kosten der Polizei gespart und den Verkehr würden sie auch nicht behindern.
    Dann können sie ja noch Albrecht mitnehmen, dann haben sie auch noch was zu lachen.

    Rosi
    Rosi
    2 Jahre her

    Und schon wieder hagelt es in den Kommentaren der Anti-Spaziergänger massig Beleidigungen den Spaziergängern gegenüber, nur weil diese sich eine Entschuldigung für die Beleidigungen und Diffamierungen wünschen. Da kann man sich ausrechnen, wie so eine Diskussionsrunde verläuft…

    Was genau sollen diese Gespräche eigentlich bezwecken? In diesem Land herrschen sehr, sehr große Missstände – nicht nur die drohende Impfpflicht – und gegen diese gehen wir auf die Straße. Das hat alles nichts mit Rottweil im speziellen zu tun. Ich glaube nicht, dass nur einer der Gesprächspartner die Macht, Möglichkeit oder auch nur den Willen hat, diese Missstände zu beseitigen, warum also Energie in ein fruchtloses Gespräch investieren?

    Conny
    Conny
    Antwort auf  Rosi
    2 Jahre her

    ich bin mal wieder verwirrt…..wo genau sind hier Beleidigungen und vor allem massive Beleidigungen? Ich dachte ich bin des lesens mächtig. Und ich verstehe prinzipiell, wenn ich irgendwo was lese, was dies heißt. Sehr seltsam liebe Rosi, dass wir da irgendwie unterschiedliche Buchstaben aneinanderreihen….wir lesen dasselbe und übersetzen wohl unterschiedlich. Je nachdem, wie angegriffen man sich fühlt. Da würde ich mal drüber nachdenken.

    Karlheinz Niebel
    Karlheinz Niebel
    2 Jahre her

    Ist doch irgendwie seltsam. Da spielen Einige beleidigte Leberwurst und wollen eine Entschuldigung. Bei den Spaziergängern waren sicher Nazis dabei und die darf man dann wohl auch als Nazis bezeichnen. Diese können sich getroffen fühlen. Nicht aber die anderen anständigen Bürger aus der Mitte der Gesellschaft. Die waren gar nicht gemeint und brauchen sich also auch nicht beleidigt fühlen. Man sollte das Ganze vielleicht auch immer von der anderen Seite betrachten. „Nichts ist wahr ohne sein Gegenteil“. Vielleicht kennt das jemand. Die Bürgerschaft von Rottweil wurde nämlich die ganze Zeit beleidigt durch das Gebrüll und die Entgleisungen der Spaziergänger. Da sind ganz eindeutig nicht wenige ungezogene Flegel dabei. Habe ich selbst mehrfach erlebt. Haben diese Leute nicht völlig ihre gute Kinderstube vergessen?
    Wenn es also um Beleidigungen gehen sollte, hat dies zwei Seiten und diese heben sich im Zweifelsfall gegenseitig auf. Also Leute, bitte das Gehirn vom Hitzemodus auf Temperaturen bringen, welche der Jahreszeit angemessen sind. Das wäre doch ein guter Vorschlag für den Frieden, den wir alle jetzt brauchen.

    Conny
    Conny
    2 Jahre her

    Oh mein Gott….ich muss tatsächlich lachen….man solle sich offiziell entschuldigen. Mal ganz ehrlich? Wer hat hier nicht mehr alle Tassen im Schrank? Liebe Leute….wir sind doch nicht mehr im Kindergarten. Habt ihr eigentlich alle einen Knall? Um mal ganz klar aufzuzeigen und in kurzen Worten und Sätzen zu sprechen, damit es alle verstehen: Die „Schalträger“ haben regelrecht eine Demonstration mit Verantwortlichen angemeldet. Die „Spaziergänger“ nicht. Jeder von uns hat das Recht auf eine angemeldete Demonstration. Und alle – ob Schalträger oder Spaziergänger sind das Volk und nicht nur eine Seite. WIR ALLE! Und ich nutze gerne mal das eine oder andere unnette Wort: Verdammt, reißt euch einfach alle mal ein bisschen zusammen. Denn nur so funktioniert unsere Demokratie. Miteinander statt gegeneinander. Irgendwie haben das hier manche vergessen. Und noch eines am Rande bemerkt: vielleicht sind hier in Rottweil nicht unbedingt viele Rechte und Reichsbürger dabei. Jedoch mischen die sich gerne auch unter die Menge. Andernorts sieht es entsprechend anders aus. Nicht jeder muss dazu auf der Stirn ein Tattoo tragen an dem man ihn erkennt. Und jeder „andersdenkende“ Mensch sollte sich automatisch davon distanzieren.
    Auch ich kann nicht alles nachvollziehen, verstehen oder eine Logik hinter allem erkennen. Auch ich bin nicht mit allem einverstanden. Ganz im Gegenteil. Und das obwohl ich sogar geboostert bin. Das eine schließt das andere nicht aus. Trotz Impfung versuche ich mich in gewisserweise solidarisch mit Ungeimpften zu geben. Ich gehe seltenst weg oder treffe mich in großen Gruppen. Ich hätte sehr viel mehr Freiheiten als jeder Ungeimpfte und trotzdem schalte ich mein Hirn nicht aus. Vielleicht sollten alle – ob geimpft oder ungeimpt – mal wieder das Gehirn benutzen und sich fragen, ob es das alles wert ist. Ihr seit zu alt für diese Scheiße hier. Hört auf in Kategorien zu denken. Fangt an wieder den Menschen dahinter zu sehen. Denn eines ist klar: man muss nicht alles verstehen – jedoch manches akzeptieren.

    Sonja Rajsp
    Sonja Rajsp
    2 Jahre her

    Unser Gesprächsangebot gilt für alle, die miteinander reden anstatt gegeneinander demonstrieren wollen, und die Ergebnisse des miteinander redens dann auch weitergeleitet an die zuständigen Stellen. Klar können wir sicher nicht die ganz großen Schrauben drehen, wenn wir unsere konkreten Fragen / Ideen / Ängste / Verbesserungsvorschläge weitergeben – aber ich bin mir sicher, dass wir etwas bewirken können. Zumindest werden wir eine konkrete Antwort auf unsere konkreten Sorgen und Wünsche bekommen ;-)
    und hier noch ein Aufruf:
    Für die Große Onlinekonferenz „Miteinander reden anstatt gegeneinander demonstrieren“ am kommenden Montag um 17.45 Uhr suchen wir noch neutrale Netiquette Beauftragte, die in den Chatrooms auf den guten Ton achten und die Wünsche, Sorgen und Ängste der Teilnehmenden mitschreiben (sofern von denen gewünscht). Wichtig: die Netties diskutieren NICHT mit, sie sind NEUTRAL, sie achten darauf, dass die Unterhaltung in den Chatrooms frieddlich abläuft. Interessierte sollten am kommenden Sonntag, den 13. Februar um 17 Uhr Zeit haben, da gibt es ein vorbereitendes „Nettie-Treffen“. Bitte melden unter rottweil-sagt-ja@gmx.de
    darf gerne auch in der Spaziergänger-Gruppe geteilt werden. Wenn wir wüssten wen wir als Verantwortlichen ansprechen können – dann hätten wir das getan ;-)

    und zum Thema sich entschuldigen: Sich bei einer heterogenen Gruppe zu entschuldigen für etwas, was jemand einer anderen heterogenen Gruppe, den man gar nicht kennt, gemacht hat, fühlt sich irgendwie schwer an.

    Tobi
    Tobi
    2 Jahre her

    Sehr überheblich, die Reaktion von Bruker. Keine Entschuldigung, nur die Aussage er sei im Recht. Und er möchte nur mit den Leuten reden, die die Klappe halten.

    Unter den 500 Zoom-Teilnehmer dürfen natürlich welche von den 250 Menschenkettlern, ein paar Klepfer und auch möglichst viele von den 1400 Spaziergängern sein. Alle, die nicht am Zoom teilnehmen sind ja offensichtlich eh nicht gesprächsbereit. Steht ja jedem frei…

    Also ich geh lieber an die frische Luft als mich zuhause vor den Bildschirm zu klemmen und zu hoffen, dass ich in die Disskussion rein komme.
    Wer mit mir sprechen möchte findet mich in der Stadt.

    Ich sehe die Fronten auch nicht so verhärtet, dass kein Gespräch möglich ist. Aber ich erwarte ehrliche, respektvolle unvermummte Gesprächspartner.

    Frank
    Frank
    2 Jahre her

    Es ist eine ganz einfache Sache für die Initiative: Geht am Montag spazieren und sprecht mit den Menschen, die spazieren gehen vor Ort. Ihr werdet immer jemand zu reden finden, wenn ihr das wollt. Es hat auch noch den Vorteil, dass sich die „Rechten“, die ihr unter den Spaziergängern vermutet, in der Gruppe weiter ausdünnen. Es geht den Menschen beim spazieren um ihr Recht der Eigenverantwortung, keinen Zwang egal in welcher Form und um die Unverhandelbarkeit der Grundrechte.
    Dies sollte von vielen Menschen ohne Bedenken in irgendeiner Form, den Wert der Unterstützung finden.
    Dazu bedarf es keiner Diskussion über Zoom oder ähnliches. Trefft euch einfach alle als Menschen und tauschst euch aus. Was bisher in der Fußgänger-Zone mit Maske funktioniert hat, funktioniert auch mit Maske beim Spazieren gehen. Niemand muss Angst haben und wenn ein Gespräch nicht so läuft wie erhofft, kann man mit dem nächsten sprechen oder seines Weges gehen.

    Sonja Rajsp
    Sonja Rajsp
    Antwort auf  Frank
    2 Jahre her

    .. welche Initiative? Sind Sie der Sprecher der Spaziergänger? Dann möchte ich Sie herzlich einladen: wir suchen noch Verantwortliche, die Neutrale Netiquettebeauftragte (kurz Netties)werden wollen! Bitte melden unter rottweil-sagt-ja@gmx.de

    Nora Estudillo
    Nora Estudillo
    Antwort auf  Sonja Rajsp
    2 Jahre her

    Liebe Frau Rajsp,
    ich bin ab un zu dabei gewesen, (beim Spazieren) und ich bin in keiner Telegram-Gruppe, brauche ich nicht. Ich bekam die Mitteilung von Bekannten (Mundpropaganda, nennt mas das, glaube ich). Das erste Mal war ich mir unsicher wen ich da treffe, ehrlich war ich sehr vorsichtig,da ich eine andere Hautfarbe habe als die Mehrheit hier. Für meine (angenheme) Überraschung traf ich dort ganz stink normale Bürger, Nazis waren nicht zu erkennen. Ob jemand dabei die AfD wählt?, sicherlich.
    Ich habe den Eindruck, es gibt keinen „Einführer:innen“, vielleicht täusche ich mich. Bis jetzt habe ich in der „Masse“ keine oder keinen erkannt.
    Es ist für mich sehr besorgniserregend zu spüren und beobachten die Spaltung der Gesellschaft. Vor allem, weil das Ganze, eine Ablenkung von wirklich wichtige, dringende Probleme ist (Klima, Wohnungsnot, Verkehr, etc). Wer hat etwas davon? Niemanden!
    Das „Kriegsähnlichevokabular“ kann ich nicht mehr hören / lesen.
    Spread the love!

    Frank
    Frank
    Antwort auf  Sonja Rajsp
    2 Jahre her

    Die Initiative, welche Gespräche möchte, ist gemeint.
    Wie kommen Sie darauf, dass die Spaziergänger einen Sprecher brauchen? Es ist nur mein Kommentar und meine Meinung. Wer reden möchte, kann neben her auch spazieren. Wer Maske trägt, braucht sich dabei um den Abstand keine Sorgen machen. So sieht es die Verordnung vor.

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    Peter Arnegger (gg)
    Peter Arnegger (gg)
    … ist seit gut 25 Jahren Journalist. Seine Anfänge hatte er bei der Redaktion der “Schwäbischen Zeitung” in Rottweil, beim Schwäbischen Verlag in Leutkirch volontierte er. Nach einem Engagement bei der zu diesem Verlag gehörenden Aalener Volkszeitung wechselte Arnegger zur PC Welt nach München, einem auf Computer-Hard- und -Software spezialisierten Magazin. Es folgten Tätigkeiten in PR und Webentwicklung.2004, wieder in seiner Heimat angekommen, half Arnegger mit, die NRWZ aus der Taufe zu heben. Zunächst war er deren Chefredakteur, und ist zwischenzeitlich Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs GmbH – und als solcher der verantwortliche Journalist der NRWZ.Peter Arnegger ist 1968 in Oberndorf / Neckar geboren worden.

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    Das Angebot

    Es sei „an der Zeit, dass wir damit beginnen, die Mauern in unseren Köpfen wieder einzureißen“. So heißt es in dem Angebot von Elke Reichenbach und Peter Bruker. Beide hatten die Menschenketten und Mahnwachen montags organisiert, um den „Spaziergängern“ und ihren unangemeldeten Zusammenkünften entgegenzutreten. Benjamin Albrecht vom Stadtjugendring Rottweil ergänzt, es sei an der Zeit, „dass wir damit beginnen, die zum Teil tiefen Gräben, die entstanden sind, wieder zuzuschütten, anstatt sie noch weiter zu vertiefen.“ Wir sollten aufeinander zugehen und einander vorbehaltlos zuhören.

    Um miteinander ins Gespräch zu kommen, und den ersten Schritt gemeinsam zu gehen, bieten sie für Montag, 14. Februar, ab 17.45 Uhr eine Onlineplattform an, die von einem neutralen Moderator geleitet wird. Dort sollen Argumente ausgetauscht werden, um so die jeweils andere Seite etwas besser zu verstehen. „Von unserer Seite ergeht dazu eine herzliche Einladung zur Teilnahme an die Spaziergänger. Also: Lasst uns miteinander reden“, erklären Reichenbach und Bruker.

    Das unter Verzicht auf die Menschenkette und die Sperrung von Teilen der Rottweiler Innenstadt dafür. So jedenfalls das Angebot.

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    Die Ablehnung

    Die „Spaziergänger“ zeigten sich auf Telegram zunächst überrascht und auch neugierig, zu erfahren, was ihnen da vorgelegt wird. Und dann kristallisierte sie sich heraus: Ablehnung. Sinngemäß sieht das so aus:

    • Es sei zu spät, die Fronten seien verhärtet, heißt es.
    • Für Dialog habe es in den vergangenen Monaten genügend Gelegenheit gegeben.
    • Wer sich zudem bis jetzt nicht ausreichend über die Fakten der Coronapandemie informiert habe (Stichworte: genetisches Experiment, Diktatur, Grundrechtseinschränkungen, Gängelei durch Maskenpflicht an der frischen Luft), dem sei nun auch nicht mehr zu helfen.
    • Die „Spaziergänger“ seien auf dem Weg, etwas zu bewirken. Man wolle sich nun nicht in einer Diskussion verzetteln.
    • Mit wem wolle die andere Seite denn auch diskutieren – die „Spaziergänger“ sind eine heterogene Gruppe ohne Anführer und Vertreter, wie einer schreibt.

    Tief stecken ihnen noch die Beleidigungen in den Knochen. Jedenfalls die wahrgenommenen. Man habe sie als „Abschaum“ bezeichnet, als „Nazis“. Das sei keine Diskussionsgrundlage. Mit jemandem, der einen so diffamiert habe, setze man sich nicht an einen Tisch. Auch nicht virtuell. Die Leute von der Menschenkette sollen sich „mal schön an ihren Schals festhalten“.

    Der Ausweg aus Sicht von „Spaziergängern“

    Wobei: Das zeigt nicht das gesamte Bild. Denn offenbar gibt es eine Voraussetzung, unter der ein Gespräch möglich erscheint. „Ich denke, das kann man schon irgendwann machen“, schreibt einer der „Spaziergänger“. Und zwar dann, „wenn sich … vor allem die Verantwortlichen förmlich für ihre Diffamierungen, üblen Plakate und das Einschreiten der Polizei entschuldigt haben“. Die Entschuldigung habe über die örtlichen Medien zu geschehen. Und wer den Chat querliest, wird zu dem Schluss kommen, dass NRWZ und Schwabo sich gleich mit entschuldigen könnten.

    Die Reaktion

    Die NRWZ hat die Forderung nach einer Entschuldigung wiederum Peter Bruker, Mitorganisator der Menschenkette, vorgelegt. Er antwortet:

    „Wir haben nicht damit gerechnet, dass die sogenannten Spaziergänger nach unserem Gesprächsangebot in Jubel ausbrechen. Sicherlich herrscht auch dort Diskussionsbedarf, wie man mit dem Angebot umgehen soll. Mir wurde aber berichtet, dass auf dem Telegram-Kanal immer die gleichen nicht mal 50 Spaziergänger am Kommentieren sind. Also ein nur geringer Teil. Der weitaus größere Teil von mehr als 1000 Leuten liest wohl nur mit. Und diesen Teil versuchen wir primär zu erreichen.

    Und um auch das klar zu sagen: Nicht nur Spaziergänger sind zu diesem Forum eingeladen. Die Einladung richtet sich auch an jene, welche die Spaziergänge sehr kritisch sehen. Und diese beiden Gruppen wollen wir wieder ins Gespräch miteinander bringen. Gelingt dies nicht, wäre es kein Sieg der Spaziergänger. Verloren allerdings hätte ein befriedetes Rottweil insgesamt, wenn die Chance ungenutzt bliebe.“

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