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    Ende in Tränen, Neustart mit Hoffnung: Markthalle Rottweil kehrt zurück zu ihren Wurzeln

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    Die Markthalle in Rottweil, das altehrwürdige, denkmalgeschützte Gebäude namens „Möbelwagen“, steht derzeit fast leer. Ein Imbiss hat bis Ende Dezember geöffnet, die anderen Läden sind geschlossen. Teils flossen dabei Tränen. Doch es gibt auch gute Nachrichten: Die „Blumenbinderei“, sie bleibt, wird sogar noch wachsen. Und die Halle selbst steht vor einem Neustart im kommenden Frühjahr.

    (Rottweil). „Corona hat die Markthalle stark getroffen.“ Jens von Stamm, der seit einigen Jahren die Markthalle in Rottweil besitzt und mit viel Engagement, Duldsamkeit und in Form einer Liebhaberei betreibt, muss eingangs eines Pressegesprächs am Mittwoch ein wenig ausholen. Kurz vor Ausbruch der Pandemie und der folgenden Beschränkungen und Einbußen sei er knapp vor der Vollverpachtung gewesen. Doch wäre die Markthalle nicht dieselbe, wenn sie plötzlich Geld abwerfen würde, so scheint es. Corona jedenfalls hat das verhindert, jedenfalls vorübergehend. Manche der Standbetreiber hätten nicht durchgehalten, so von Stamm. Die Cafébetreiberin habe ihm etwa in Tränen aufgelöst das Ende verkündet. Die Imbissbetreiber hätten sich Nebenjobs gesucht. „Darunter hat auch die Halle selbst gelitten.“ Die Stimmung, die Sauberkeit, alles.

    „Irgendwas muss sich ändern“, habe er sich gedacht, so von Stamm weiter. Er wendet sich an Jürgen Schwalb, der zuletzt erfolgreich seinen Bauernmarkt in der Altstadt betrieben hat. Und zudem an Andreas Häfner, den Innenarchitekt aus dem Rottweiler Neckartal und Ideengeber für ein neues Konzept. „Wir wollen weg von einer Imbisshalle und hin zu einer Markthalle mit zwei Imbissständen. Mit einem Marktplatz in der Mitte, mit Bistrotischen und Stühlen und den Geschäften drumherum“, kündigt von Stamm der Presse im Beisein der beiden an.

    Die Neueröffnung ist im April 2024 geplant. Schwalb hat dabei die Aufgabe, den Markt zum Laufen zu bringen. Mit seinem Know-how und seinen Kontakten. Er fungiert als Marktmeister. Und verspricht bereits, dass er einige, vielleicht viele seiner früheren Kundinnen und Kunden künftig in die Wilhelmstraße, in die Markthalle locken kann. Die Organisation des Marktes soll eine Service-Agentur übernehmen, samt dem Verkauf von Waren. Die Zulieferer haben damit eine neue Absatzmöglichkeit. Das ist ähnlich den regionalen Produkten, die bei manchem Lebensmittelmarkt oder Discounter auftauchen. Nur eben in einem Bauernmarkt-Ambiente, für das dann Häfner verantwortlich zeichnet. Im „Industrial Design“, wie er sagt, als er ein paar Bilder zeigt. Die changieren zwischen rockig und gemütlich, zwischen robust und heimelig.

    Einen Knaller haben sie nach ihren Worten schon im Programm: Jeannette Völker soll mit ihrem „Potpourri“ in die Markthalle umziehen. Sie sei mit deren aktuellem Standort in der Waldtorstraße „in der letzten Zeit nicht mehr so zufrieden“, wie es von Stamm formuliert. Wir erinnern uns: Völker gehörte zu den Kritikerinnen des Verkehrsversuchs im Allgemeinen und der Einbahnregelung im Waldtorort im Besonderen.

    Die künftige Markthalle kehrt zurück zu von Stamms Ausgangsidee. Sie soll eine schöne, offene, helle Bauernmarkthalle werden, wie man sie in Stuttgart auch findet, beispielsweise. „Wichtig ist auch, dass wir das Ganze aus einem Guss, aus einem Stück erstellen wollen“, so von Stamm. Als einen einheitlichen Auftritt. Ohne „Blinkeschilder, wie er grinsend hinzufügt. Das Café soll nach unten kommen. Und für die Geschäfte gebe es erste Interessenten. Fest ist noch nichts, außer: „Die Blumenbinderei bleibt.“ Sie soll noch ein wenig mehr Platz bekommen. Und das Angebot in der Halle: das eines typischen Wochenmarktes. Eines Bauernmarktes. Und mit Imbissständen, die nicht offen mit Fett arbeiten, „die nicht stinken.“

    Klar ist damit: keine Konzerte mehr. Die gab es zehn Jahre lang, sie seien gut gelaufen, so von Stamm. „Aber das geht mit dem neuen Konzept, in der neuen Form leider nicht mehr“, sagt er. Private Veranstaltungen aber seien willkommen.

    Für den neuerlichen Umbau plant der Investor mit einem wenigstens fünf-, wahrscheinlich aber sechsstelligen Betrag, den er hineinstecken wird. Ihm scheint der finanzielle Atem nicht auszugehen. „Was willst Du machen, einbuddeln und weinen?“, fragt er rhetorisch.

    Die Drei von der Markthalle (von links): Jens von Stamm, Jürgen Schwalb und Andreas Häfner. Fotos: gg

    Sozusagen im Auftrag von Stamms sucht Schwalb nun nach Mitstreitern. Nach Marktbeschickern, nach Unternehmen, die ihre Produkte in der Markthalle anbieten wollen. Dabei gehe es weniger etwa um Obst und Gemüse, die seien ein Beiprodukt. Vielmehr beabsichtigt er ein Vollsortiment anzubieten wie früher in seinem Bauernmarkt in der Altstadt. Seinen dortigen Lieferanten habe er bereits bei der Stange. Der sei bekannt für das gute Brot, das Fleisch, … Schwalb, der schon seit Jahren mit von Stamm in Kontakt steht, freut sich auf die Aufgabe: „Denkmalschutz, altes Gebäude, das ist meine Welt.“

    Der frühere und künftige Bauernmarktleiter sagt, dass es bereits Interessenten gebe, die die Halle beliefern wollten. Doch er und von Stamm seien definitiv offen für weitere. Man möge sich gerne bei ihnen melden (Kontaktmöglichkeiten hier).

    Die drei, von Stamm, Häfner und Schwalb, sind sich jedenfalls sicher, dass sie den Neuanfang erfolgreich umsetzen können. Um es mit den Worten von Schwalb zu sagen: „Die Rottweiler hängen an dem Gebäude und freuen sich darauf, dass hier wieder Leben einkehrt.“

     

     

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    Peter Arnegger (gg)
    Peter Arnegger (gg)
    … ist seit gut 25 Jahren Journalist. Seine Anfänge hatte er bei der Redaktion der “Schwäbischen Zeitung” in Rottweil, beim Schwäbischen Verlag in Leutkirch volontierte er. Nach einem Engagement bei der zu diesem Verlag gehörenden Aalener Volkszeitung wechselte Arnegger zur PC Welt nach München, einem auf Computer-Hard- und -Software spezialisierten Magazin. Es folgten Tätigkeiten in PR und Webentwicklung.2004, wieder in seiner Heimat angekommen, half Arnegger mit, die NRWZ aus der Taufe zu heben. Zunächst war er deren Chefredakteur, und ist zwischenzeitlich Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs GmbH – und als solcher der verantwortliche Journalist der NRWZ.Peter Arnegger ist 1968 in Oberndorf / Neckar geboren worden.

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    Die Markthalle in Rottweil, das altehrwürdige, denkmalgeschützte Gebäude namens „Möbelwagen“, steht derzeit fast leer. Ein Imbiss hat bis Ende Dezember geöffnet, die anderen Läden sind geschlossen. Teils flossen dabei Tränen. Doch es gibt auch gute Nachrichten: Die „Blumenbinderei“, sie bleibt, wird sogar noch wachsen. Und die Halle selbst steht vor einem Neustart im kommenden Frühjahr.

    (Rottweil). „Corona hat die Markthalle stark getroffen.“ Jens von Stamm, der seit einigen Jahren die Markthalle in Rottweil besitzt und mit viel Engagement, Duldsamkeit und in Form einer Liebhaberei betreibt, muss eingangs eines Pressegesprächs am Mittwoch ein wenig ausholen. Kurz vor Ausbruch der Pandemie und der folgenden Beschränkungen und Einbußen sei er knapp vor der Vollverpachtung gewesen. Doch wäre die Markthalle nicht dieselbe, wenn sie plötzlich Geld abwerfen würde, so scheint es. Corona jedenfalls hat das verhindert, jedenfalls vorübergehend. Manche der Standbetreiber hätten nicht durchgehalten, so von Stamm. Die Cafébetreiberin habe ihm etwa in Tränen aufgelöst das Ende verkündet. Die Imbissbetreiber hätten sich Nebenjobs gesucht. „Darunter hat auch die Halle selbst gelitten.“ Die Stimmung, die Sauberkeit, alles.

    „Irgendwas muss sich ändern“, habe er sich gedacht, so von Stamm weiter. Er wendet sich an Jürgen Schwalb, der zuletzt erfolgreich seinen Bauernmarkt in der Altstadt betrieben hat. Und zudem an Andreas Häfner, den Innenarchitekt aus dem Rottweiler Neckartal und Ideengeber für ein neues Konzept. „Wir wollen weg von einer Imbisshalle und hin zu einer Markthalle mit zwei Imbissständen. Mit einem Marktplatz in der Mitte, mit Bistrotischen und Stühlen und den Geschäften drumherum“, kündigt von Stamm der Presse im Beisein der beiden an.

    Die Neueröffnung ist im April 2024 geplant. Schwalb hat dabei die Aufgabe, den Markt zum Laufen zu bringen. Mit seinem Know-how und seinen Kontakten. Er fungiert als Marktmeister. Und verspricht bereits, dass er einige, vielleicht viele seiner früheren Kundinnen und Kunden künftig in die Wilhelmstraße, in die Markthalle locken kann. Die Organisation des Marktes soll eine Service-Agentur übernehmen, samt dem Verkauf von Waren. Die Zulieferer haben damit eine neue Absatzmöglichkeit. Das ist ähnlich den regionalen Produkten, die bei manchem Lebensmittelmarkt oder Discounter auftauchen. Nur eben in einem Bauernmarkt-Ambiente, für das dann Häfner verantwortlich zeichnet. Im „Industrial Design“, wie er sagt, als er ein paar Bilder zeigt. Die changieren zwischen rockig und gemütlich, zwischen robust und heimelig.

    Einen Knaller haben sie nach ihren Worten schon im Programm: Jeannette Völker soll mit ihrem „Potpourri“ in die Markthalle umziehen. Sie sei mit deren aktuellem Standort in der Waldtorstraße „in der letzten Zeit nicht mehr so zufrieden“, wie es von Stamm formuliert. Wir erinnern uns: Völker gehörte zu den Kritikerinnen des Verkehrsversuchs im Allgemeinen und der Einbahnregelung im Waldtorort im Besonderen.

    Die künftige Markthalle kehrt zurück zu von Stamms Ausgangsidee. Sie soll eine schöne, offene, helle Bauernmarkthalle werden, wie man sie in Stuttgart auch findet, beispielsweise. „Wichtig ist auch, dass wir das Ganze aus einem Guss, aus einem Stück erstellen wollen“, so von Stamm. Als einen einheitlichen Auftritt. Ohne „Blinkeschilder, wie er grinsend hinzufügt. Das Café soll nach unten kommen. Und für die Geschäfte gebe es erste Interessenten. Fest ist noch nichts, außer: „Die Blumenbinderei bleibt.“ Sie soll noch ein wenig mehr Platz bekommen. Und das Angebot in der Halle: das eines typischen Wochenmarktes. Eines Bauernmarktes. Und mit Imbissständen, die nicht offen mit Fett arbeiten, „die nicht stinken.“

    Klar ist damit: keine Konzerte mehr. Die gab es zehn Jahre lang, sie seien gut gelaufen, so von Stamm. „Aber das geht mit dem neuen Konzept, in der neuen Form leider nicht mehr“, sagt er. Private Veranstaltungen aber seien willkommen.

    Für den neuerlichen Umbau plant der Investor mit einem wenigstens fünf-, wahrscheinlich aber sechsstelligen Betrag, den er hineinstecken wird. Ihm scheint der finanzielle Atem nicht auszugehen. „Was willst Du machen, einbuddeln und weinen?“, fragt er rhetorisch.

    Die Drei von der Markthalle (von links): Jens von Stamm, Jürgen Schwalb und Andreas Häfner. Fotos: gg

    Sozusagen im Auftrag von Stamms sucht Schwalb nun nach Mitstreitern. Nach Marktbeschickern, nach Unternehmen, die ihre Produkte in der Markthalle anbieten wollen. Dabei gehe es weniger etwa um Obst und Gemüse, die seien ein Beiprodukt. Vielmehr beabsichtigt er ein Vollsortiment anzubieten wie früher in seinem Bauernmarkt in der Altstadt. Seinen dortigen Lieferanten habe er bereits bei der Stange. Der sei bekannt für das gute Brot, das Fleisch, … Schwalb, der schon seit Jahren mit von Stamm in Kontakt steht, freut sich auf die Aufgabe: „Denkmalschutz, altes Gebäude, das ist meine Welt.“

    Der frühere und künftige Bauernmarktleiter sagt, dass es bereits Interessenten gebe, die die Halle beliefern wollten. Doch er und von Stamm seien definitiv offen für weitere. Man möge sich gerne bei ihnen melden (Kontaktmöglichkeiten hier).

    Die drei, von Stamm, Häfner und Schwalb, sind sich jedenfalls sicher, dass sie den Neuanfang erfolgreich umsetzen können. Um es mit den Worten von Schwalb zu sagen: „Die Rottweiler hängen an dem Gebäude und freuen sich darauf, dass hier wieder Leben einkehrt.“

     

     

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