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    Einsamer Tod – in einem Haus für betreutes Wohnen

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    Rottweil. Einen traurigen Fund machten Einsatzkräfte am Dienstagnachmittag in einem Appartement in Rottweil. Eine ältere Dame, tot, und das schon länger. Und ausgerechnet in einem Haus für betreutes Wohnen.

    Fast sechs Millionen ältere Menschen leben allein. Die Zahl stammt von Ende 2021. Damals hatte das Statistische Bundesamt eine große Erhebung gemacht. Und festgestellt: Die Zahl der über 65-Jährigen in Ein-Personen-Haushalten ist binnen 20 Jahren um 17 Prozent gestiegen. Laut der Behörde lebten im Jahr 2020 rund 5,9 Millionen Menschen ab 65 Jahren allein – das war jede dritte Person (34 %) in dieser Altersgruppe. 20 Jahre zuvor waren es noch 5,1 Millionen. Wenn Partner oder Partnerin sterben, bleiben viele ältere Menschen allein zurück. Das ist der Hauptgrund dafür, dass mit zunehmendem Alter der Anteil der Alleinlebenden steigt.

    In jüngster Vergangenheit kamen neue Zahlen hinzu. Demnach leben in Deutschland anteilig deutlich mehr Menschen allein als in den meisten anderen Staaten der Europäischen Union. Im Jahr 2022 betrug der Anteil Alleinlebender an der Bevölkerung hierzulande 20,1 Prozent – und lag damit deutlich über dem EU-Durchschnitt von 15,8 %, wie das Statistische Bundesamt auf Basis von Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat im Juni mitteilte. Nur in den skandinavischen Ländern Finnland, Schweden und Dänemark sowie in Litauen und Estland wohnten im EU-Vergleich anteilig noch mehr Menschen allein. In der Slowakei, Zypern, Polen, Kroatien und Portugal war es hingegen weniger als jede zehnte Person. Zwischen 2012 und 2022 stieg der Anteil der alleinlebenden Personen laut den Statistikern in fast allen Staaten der EU an. Lebten 2012 im EU-Durchschnitt 14,0 Prozent der Bevölkerung allein, waren es 2022 bereits 15,8 %.

    Doch geht der Trend ohnehin zum Einpersonenhaushalt, und das schon länger und nicht nur im Alter. Machten Einpersonenhaushalte 1950 noch knapp ein Fünftel (19 %) aller 16,7 Millionen Haushalte in der Bundesrepublik aus, so hat sich ihr Anteil in gut sieben Jahrzehnten mehr als verdoppelt. 2022 wohnte und wirtschaftete in knapp 41 % der 40,9 Millionen Haushalte nur jeweils eine Person, wie das Statistische Bundesamt mitteilt.

    Ein Gegenentwurf ist das sogenannte Betreute Wohnen. Hier sollen Menschen Unterstützung finden, die je nach Lebenssituation unterschiedliche Formen der Hilfe benötigen. Sie leben allein in ihrem Apartment, aber Hilfe ist mit im Haus, so die Vorstellung.

    Dass es auch in dieser, eigentlich nach Gemeinschaft klingenden Wohnform tragische Schicksale geben kann, zeigt jetzt ein Fall aus Rottweil. Hier sind die Einsatzkräfte am Dienstagnachmittag, einem besonders heißen Sommertag, in ein Haus für Betreutes Wohnen gerufen worden. Die Polizei offenbar zunächst, die mit zwei Streifen anrückte. Dann der Rettungsdienst mit einem Rettungswagen und dem Notarzt. Und schließlich die Feuerwehr Rottweil, weil jemand die Türe zu einem der Appartements in dem Gebäude öffnen sollte. Die Feuerwehr ist darauf spezialisiert.

    Die gut 80 Jahre alte Bewohnerin des Appartements aber war bereits verstorben, für sie kam jede Hilfe zu spät. Ein für die Einsatzkräfte immer belastender Einsatz, so Feuerwehrleute an anderer Stelle schon zur NRWZ. Aber ein Einsatz, der immer wieder vorkommt und der zudem klare Abläufe hat: Die Polizei weist die Wohnungsöffnung an, welche die Feuerwehr vornimmt. Dann gehört der Einsatzort meist sofort den Rettern vom DRK.

    Zum Rottweiler Fall: Hilfe und individuelle Unterstützung hatte man der Dame vor Ort nach Informationen der NRWZ angeboten. Doch soll sie ohne Wissen der Hausleitung zuletzt das Türschloss zu ihrer Wohnung ausgetauscht haben. So blieb sie am Ende dem Anschein nach auf eigene Veranlassung allein.

    Die von der Polizei festgestellte Todesursache: eine natürliche.

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    NRWZ-Redaktion
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    Unter dem Label NRWZ-Redaktion beziehungsweise NRWZ-Redaktion Schramberg veröffentlichen wir Beiträge aus der Feder eines der Redakteure der NRWZ. Sie sind von allgemeiner, nachrichtlicher Natur und keine Autorenbeiträge im eigentlichen Sinne.Die Redaktion erreichen Sie unter redaktion@NRWZ.de beziehungsweise schramberg@NRWZ.de

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    In jüngster Vergangenheit kamen neue Zahlen hinzu. Demnach leben in Deutschland anteilig deutlich mehr Menschen allein als in den meisten anderen Staaten der Europäischen Union. Im Jahr 2022 betrug der Anteil Alleinlebender an der Bevölkerung hierzulande 20,1 Prozent – und lag damit deutlich über dem EU-Durchschnitt von 15,8 %, wie das Statistische Bundesamt auf Basis von Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat im Juni mitteilte. Nur in den skandinavischen Ländern Finnland, Schweden und Dänemark sowie in Litauen und Estland wohnten im EU-Vergleich anteilig noch mehr Menschen allein. In der Slowakei, Zypern, Polen, Kroatien und Portugal war es hingegen weniger als jede zehnte Person. Zwischen 2012 und 2022 stieg der Anteil der alleinlebenden Personen laut den Statistikern in fast allen Staaten der EU an. Lebten 2012 im EU-Durchschnitt 14,0 Prozent der Bevölkerung allein, waren es 2022 bereits 15,8 %.

    Doch geht der Trend ohnehin zum Einpersonenhaushalt, und das schon länger und nicht nur im Alter. Machten Einpersonenhaushalte 1950 noch knapp ein Fünftel (19 %) aller 16,7 Millionen Haushalte in der Bundesrepublik aus, so hat sich ihr Anteil in gut sieben Jahrzehnten mehr als verdoppelt. 2022 wohnte und wirtschaftete in knapp 41 % der 40,9 Millionen Haushalte nur jeweils eine Person, wie das Statistische Bundesamt mitteilt.

    Ein Gegenentwurf ist das sogenannte Betreute Wohnen. Hier sollen Menschen Unterstützung finden, die je nach Lebenssituation unterschiedliche Formen der Hilfe benötigen. Sie leben allein in ihrem Apartment, aber Hilfe ist mit im Haus, so die Vorstellung.

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    Die gut 80 Jahre alte Bewohnerin des Appartements aber war bereits verstorben, für sie kam jede Hilfe zu spät. Ein für die Einsatzkräfte immer belastender Einsatz, so Feuerwehrleute an anderer Stelle schon zur NRWZ. Aber ein Einsatz, der immer wieder vorkommt und der zudem klare Abläufe hat: Die Polizei weist die Wohnungsöffnung an, welche die Feuerwehr vornimmt. Dann gehört der Einsatzort meist sofort den Rettern vom DRK.

    Zum Rottweiler Fall: Hilfe und individuelle Unterstützung hatte man der Dame vor Ort nach Informationen der NRWZ angeboten. Doch soll sie ohne Wissen der Hausleitung zuletzt das Türschloss zu ihrer Wohnung ausgetauscht haben. So blieb sie am Ende dem Anschein nach auf eigene Veranlassung allein.

    Die von der Polizei festgestellte Todesursache: eine natürliche.

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