Die äußeren Bedingungen hätten nicht besser sein können: strahlender Sonnenschein, der idyllisch gelegene Biergarten des Hofguts Neckarburg und derart viele Zuhörer, dass so gut wie kein freier Platz mehr für die etwas später kommenden Besucher zu ergattern war. Die Rottweiler Inklusionsband „Simply Luckies“ hat zum Frühschoppenkonzert geladen, und – um es vorweg zu nehmen – die Band wurde gefeiert, konnte das Konzert nicht ohne Zugabe beenden und musste manche Titel sogar wiederholen.
Rottweil. Die Formation unter dem Dach von Solifer/BruderhausDiakonie besteht schon seit rund vier Jahren, wurde aber durch die Coronazeit heftig ausgebremst, da gemeinsames Proben unmöglich war. Umso größer ist nun der Elan, mit dem sich die rund 20 Musikerinnen und Musiker auf ihre Auftritte vorbereiten. Rund Zweidrittel von ihnen sind Menschen mit Handicap, der Rest besteht aus Amateurmusikern aus der Region, welche die musikalische Basis sicherstellen. Dazu kommen noch Betreuerinnen. Und an der Spitze steht Andreas Schiller von der Freien Musikschule Schiller, in dessen Händen die musikalische Leitung liegt.
Eröffnet wurde das Konzert mit einem improvisierten Blues. Schiller schnallt sich sein Akkordeon um, gibt den Einsatz, es folgt ein Intro der Gitarre, der Bass steigt mit ein und sehr bald folgen die anderen Musiker mit ihren Percussionsinstrumenten. Und natürlich wird auch gesungen.
Dann geht es Schlag auf Schlag. Das Programm ist bunt gefächert und abwechslungsreich. „Dreamer“ von Ozzy Osbourne gehört genauso dazu wie „Hit the Road, Jack“ von Ray Charles. Oder auch „Atemlos durch die Nacht“ von Helene Fischer. Und da Rottweil ja enge historische Verbindungen zur Schweiz hat, darf auch „Grüezi wohl, Frau Stirnimaa!“ von den Minstrels nicht fehlen. Auch Songs von DJ Ötzi werden gespielt.
Der Beifall ist groß und wird von den Bandmitgliedern mit sichtlichem Stolz entgegengenommen. Unter den begeistern Besuchern weilte auch die irische Sängerin Lynda Cullen. Sie meinte am Ende des Auftritts der „Simply Luckies“: „Das war wunderbar. Das war nicht nur ein Konzert, sondern es war auch etwas für das Herz und die Seele“.