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E-Scooter laufen gut in Rottweil – und manche landen im Fluss

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Seit April sind in Rottweil E-Scooter, Elektroroller, verfügbar. Die Stadtverwaltung und Anbieter Zeus sind aktuell mit der Nutzung sehr zufrieden. Wenngleich das eine oder andere Gefährt im Neckar landet.

Rottweil – Gleich mehrere E-Roller im Neckar in der Au – das hat mehrere Leser der NRWZ, sagen wir, aufmerken lassen. Das sei Umweltverschmutzung, so die Sorge, wo die Gefährte doch einen Beitrag zum Umweltschutz leisten sollen – indem Menschen sie nutzen und aufs Auto verzichten. Oder die herumstehenden Roller allüberall im Stadtgebiet, das sei doch nicht Sinn der Sache? Bei der Stadtverwaltung Rottweil und beim Scooter-Verleiher Zeus gibt man sich da völlig entspannt, wie Nachfragen ergeben haben.

Das noch junge öffentliche Mobilitätsangebot gibt es in der Stadt Rottweil seit April. Der private Anbieter Zeus, der bereits in einigen umliegenden Städten und Gemeinden gestartet war, vermietet seither auch in Rottweil seine Elektro-Roller. Die Einführung hatte der Verkehrsausschuss des Gemeinderats am 21. Februar beschlossen. Stadtverwaltung und Gemeinderäte wollen damit einen zusätzlichen Beitrag zur Lösung der Mobilitätsfrage im ländlichen Raum und zum Umweltschutz leisten, hieß es damals.

„Man kann sagen, dass das Angebot sehr gut angenommen wird“

Das Angebot startete aus Sicht von Stadt und Betreiber erfolgreich. „Wir sind sehr zufrieden“, sagt etwa Nico Reitemeier, Business Development and Customer Experience Manager bei Zeus Schotters. Angefangen habe man mit 40 Fahrzeugen, sei aber kurz nach dem Start auf die maximale Zahl von 80 hoch gegangen, um der Nachfrage gerecht zu werden. Insgesamt haben die Nutzerinnen und Nutzer in den vergangenen drei Monaten mit 7000 Fahrten eine Strecke von 12.000 Kilometern zurückgelegt, rechnet Reitemeier vor. „Am Tag haben wir zwischen 100 und 150 Fahrten. Man kann somit sagen, dass Angebot sehr gut angenommen wird.“

Nun aber landen manche der Gefährte im Neckar. Zeus reagiert wie folgt darauf: „Wir versuchen, die Scooter schnellstmöglich zu bergen, und bringen solche Fälle zur Anzeige“, sagt Reitemeier. „Die Zahl der Beschwerden bewegen sich mit im Schnitt 8 bis 10 Beschwerden pro Monat im unteren Bereich“, hat die Stadt ermittelt und antwortet auf Nachfrage ihr Sprecher, Tobias Hermann. „Im Vergleich mit anderen Städten sind laut Zeus also bislang wenig Probleme mit den neuen Rollern aufgetreten“, sagt der Medienreferent.

Die Scooter seien mit einem Chip ausgestattet und ließen sich so orten. Sie würden vom Betreiber wieder eingesammelt, auch wenn sie geladen werden müssen, nicht funktionieren oder zum Beispiel im Neckar liegen. „Bislang kommen solche Fälle von Vandalismus laut Zeus in Rottweil eher selten vor“, hat Hermann sich sagen lassen. „Die Stadt Rottweil hat damit jedenfalls keine Arbeit, außer bei uns eingehende Meldungen an Zeus weiterzuleiten.“

Laut dem Unternehmen sind seit Einführung vor rund drei Monaten 882 Nutzer registriert. Eine der bis zu 150 Fahrten am Tag dauere durchschnittlich 1,7 Kilometer beziehungsweise 12 Minuten und jeder Scooter werde etwa zweimal am Tag genutzt, so Medienreferent Hermann weiter.

Allenthalben herumstehende Roller – Zeus sieht das nicht so. „Steht ein Scooter länger, wird er im Rahmen des Batteriewechsels eingesammelt und an einen Hotspot zurückgebracht“, sagt Reitemeier. „Jedoch haben wir aktuell sehr viele Fahrten so das dies oft nicht nötig ist.“

Dennoch: Bei schlecht abgestellten Scootern kann man sich telefonisch, über die Webseite des Betreibers oder an seine E-Mail-Adresse [email protected] wenden, „unser Team kümmert sich dann um den Scooter“, so das Versprechen.

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Peter Arnegger (gg)
Peter Arnegger (gg)https://www.nrwz.de
... ist seit gut 25 Jahren Journalist. Mehr über ihn hier.