Die Stadtverwaltung solle doch bitteschön eine Werbekampagne für E-Lastenräder starten. Das haben die Grünen im Rottweiler Gemeinderat beantragt. Mit allem Sendungsbewusstsein, das ihnen zueigen ist. Sie drohten zu scheitern. Doch der Oberbürgermeister wusste einen Ausweg.
Ihre Rede für das elektrische Lastenrad im Namen der Gemeinderats- und Orts-Grünen hatte sie mit Herzblut gehalten. Das bescheinigten ihr der Oberbürgermeister und Stadträte. Ingeborg Gekle-Maier hatte da minutenlang gegen den aufkommenden Hintergrundlärm im Sitzungssaal angeredet. Die Stadträte wurden zunehmend unruhig, manch einer verließ den Saal, andere begannen zu grinsen, zu lachen, sich zu unterhalten.
Die Grüne hatte die Vorteile von E-Lastenrädern in den schillernsten Farben geschildert. Was die Dinger alles schon können, welche Verkehre sie schon zu ersetzen vermögen, welche vielfältigen Möglichkeiten sie böten. Wer sie alles einsetzen könne. Warum fahren wir eigentlich noch Auto?
Manche im Rund konnten Gekle-Maier folgen. Doch „eine städtische Werbekampagne für E-Lastenräder“ zu machen, das ging den Räten zu weit. Die Stadtverwaltung wolle gerne prüfen, in wie weit sie diese Geräte einsetzen könne. Diesen Vorschlag machte Oberbürgermeister Ralf Broß. Und der Gewerbe- und Handelsverein wolle das doch bestimmt ebenfalls wohlwollend prüfen und mit seinen Mitgliedern besprechen, regte er an. Der GHV-Vorsitzende, Detlef Maier, war anwesend und nahm das mit.
Damit war der Antrag der Grünen vom Tisch. Das Versprechen der Stadtverwaltung, den Einsatz von E-Lastenrädern prüfen zu wollen, war Gekle-Maier, so viel politisches Gespür auch für mögliche Mehrheiten besitzt sie, genug. Das konnte auch der Gemeinderat einstimmig unterstützen. Eine städtische Werbekampagne für die grünen Geräte, die wird es aber nicht geben.