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Drei Fotografen tun sich für „Unser Rottweil“ zusammen

Jeden Tag drei Porträts – und zwar welche aus dem Rottweil des Jahres 2020, also welche mit Atemschutzmasken. Dieses Ziel haben sich drei namhafte Fotografen gesetzt. Die Idee dazu kam von Wirtschaftsförderer André Lomsky. Am Ende könnte das Projekt in eine Ausstellung münden.

Robert Hak.

Ralf Graner.

Nico Pudimat.

Ralf Graner, Roibert Hak, Nico Pudimat: Die drei Herren (in alphabetischer Reihgenfolge) sind in Rottweil und Region für gute Bilder bekannt. Früher zählten sie zu den Top-Fotografen und, im Falle Haks, zu den bestens gebuchten Grafikern. Heute ist alles anders. Heute ist Corona.

„Ich war bis vor wenigen Wochen völlig ausgebucht“, sagt etwa Pudimat im Gespräch mit der NRWZ. Dann seien die Aufträge auf Null zurück gegangen, hagelte es Stornos. Und zwar für die kommenden zwei Monate gleich mit.

Nach einer Alternative umsehen? „Ich tauge nicht zum Masken nähen, ich bin auch nicht der Spargelstecher“, so Pudimat augenzwinkernd. Er sei Fotograf. Bilder zu schießen, darin sei er gut. Deshalb macht er gerne bei diesem Projekt mit. Ebenso Graner, dem die Hochzeitsshootings etwa abgesagt worden sind, „die Leute haben im Moment einfach Angst“, wie er sagt. Sein Studio hat zwar geöffnet, aber die Besucher bleiben aus.

Auch, wenn es kein Geld für das Projekt gibt. Allenfalls eine Aufwandsentschädigung. Zwar hatte die Stadtverwaltung beziehungsweise hatte André Lomsky, der städtische Wirtschaftsförderer, die Idee dazu, aber ein Budget für das Projekt gibt es in diesen klammen Zeiten auch bei der Stadt nicht.

Was für ein Projekt eigentlich? „Wir wollen jeden Tag drei Porträts von Menschen im Rottweil des Jahres 2020 liefern“, so Rob Hak. Es gehe um eine dokumentarische Auseinandersetzung mit der Corona-Krise. Einfach durch die Abbildung von Mundschutz tragenden Menschen. Es gehe zugleich um eine künstlerische Auseinandersetzung mit der Krise, jeder Fotograf wird seine eigene Handschrift einbringen. Es geht damit nicht zuletzt auch darum, zu zeigen, dass die Drei noch da sind. Dass sie keinesfalls einrosten, dass sie es weiter drauf haben für den Zeitpunkt, wenn alles langsam wieder hochgefahren wird, wenn die Aufträge wieder kommen.

Die täglichen Bilder, die offenbar Studioqualität haben werden – das von Rally Graner in der Unteren Hauptstraße ist schon frisch renoviert -, diese Bilder werden online veröffentlicht. Rottweil digitalisiert sich nämlich. Da ist dann ein neuer Instagram-Account namens „Rottweil2020„, auf dem bisher, an diesem Dienstag, Hak, Graner und Pudimat zu sehen (Ersterer in einem Porträt von Zweiterem, die anderen beiden haben sich jeweils selbst fotografiert, einmal per Spiegel, einmal per Selbstauslöser).

Die Bilder werden für diejenigen, die keinen Instagram-Account haben (wollen) auch auf der Gemeinschafts-Seite „unserrottweil.de“ geteilt.

Und sie sollen, so Hak, auch zeigen, dass es derzeit zwar eine physische Distanz zwischen den Menschen geben muss, dass sie sozial, als Community, aber eben zusammenhalten. Vor allem für ihn, für Hak, ist es auch ein Kunstprojekt, eines, das sehr frei angelegt sei. „Vielleicht werden die Bilder dann mal im öffentlichen Raum gezeigt“, sagt er.

Im Rottweil des Jahres 2020, in dem die Museen geschlossen sind, könne das etwa auch ein Bauzaun sein.

 

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