Die Stadtverwaltung hat reagiert. Nur einen Tag nach einer Anfrage der NRWZ bei der Pressestelle – und offiziell, weil es das Wetter jetzt zulässt – ist unterhalb des Rottweiler Viadukts aufgeräumt worden. Viele Menschen hatten dort Müll hinterlassen. Die Jugendlichen, die sich dort aufhalten, hat die Stadt im Auge.
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Eine Frage an die jungen Leute, die den Bereich unterm Viadukt in #Rottweil gerne zum Abhängen (falls ihr das noch so nennt) nutzen: Ähm, wann räumt ihr wieder auf? Es ist uns klar, dass ihr nicht die Einzigen seid, die dort Müll hinterlassen. Von der Brücke oben fliegt auch viel runter. Aber der Teil unterhalb des abgebildeten (Bonifatius-) Wegs ist besonders versaut.
So schrieb es die NRWZ auf ihrer Facebookseite am vergangenen Dienstag um 13.33 Uhr. Die Rückmeldungen unserer Leser: überwiegend positiv. Manche beschwerten sich darüber, dass wir vor allem Jugendlichen die Schuld gegeben hätten.
Nun muss man wissen, dass der Bereich unter dem Viadukt einer Clique Jugendlicher als Unterschlupf und Treffpunkt dient. Sie halten sich in den kleinen Halbkreisbögen der Brücke selbst auf, aber vor allem auch unterhalb des Wegs, der wiederum am Viadukt entlang führt. Und sie schmeißen weg, was sie nicht mehr brauchen: Dosen, Flaschen, Verpackungsmüll. Das Zeug hat nun die vergangenen Wochen im Gebüsch am Hang gehangen. „Das geht schon seit Jahren so“, sagt ein Anwohner zu der Situation im Gespräch mit der NRWZ.
Am Mittwoch, einen Tag nach der NRWZ-Anfrage, sind dann Bauhof-Mitarbeiter ausgerückt. Um 14 Uhr haben sie angefangen, den Müll zu sammeln und am Abend schon vier große Säcke voll gehabt. Mit einem Seil gesichert musste einer von ihnen am Hang entlang klettern. Jetzt ist es wieder sauber, dort.
„Die Situation ist dem Betriebshof bekannt“, erklärte die Pressestele der Stadt dann am Donnerstag. „Solange Schnee liegt, ist eine Reinigung nicht möglich“, so Tobias Hermann, Pressesprecher der Stadt. Einerseits sei dann der Müll durch Schnee verdeckt und andererseits benötige der Betriebshof ein Kletterteam, das aus Sicherheitsgründen bei schlechter Witterung nicht arbeiten könne. „Gestern war das Team aber vor Ort und hat damit begonnen, den Müll zu entfernen.“
Zur Frage der Verntwortlichkeit und zur Ahndung der Müllsünder: „Es ist leider sehr schwer, ganz konkret jemandem eine Vermüllung nachzuweisen und zur Verantwortung zu ziehen. Das müsste direkt vor den Augen der Ordnungskräfte geschehen“, schreibt Hermann auf Nachfrage.
Den Ort am Viadukt habe die Stadtverwaltung wir im Rahmen der mobilen Jugendarbeit im Blick. „Das Viadukt ist eine der Punkte, die unser Streetworker bei seiner ‚Stadtrunde‘ aufsucht und wir haben den Ort auch an die Jugendsachbearbeiter der Polizei gemeldet“, berichtet Hermann. Und: „Wir versuchen auf diese Weise, auf die Jugendlichen einzuwirken.“