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    Dienstagmittag in Rottweil: genau Null Narren

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    Erst 25, dann fünf, schließlich Null: Am Dienstagnachmittag, am in normalen Zeiten dritten Sprung, haben sich in Rottweil genau Null Narren beteiligt. Wie schon am Morgen hatte die Polizei das Schwarze Tor abgesperrt.

    Diesmal war selbst das offenbar nicht mehr nötig. Es kam kein einziger Narr im Kleidle. Unterdessen haben sich zwischenzeitlich wieder mehr als 50 Schaulustige auf einen Spaziergang in die Obere Hauptstraße begeben – um dann so gut wie nichts zu erleben.

    Rottweils Polizeirevierleiter Markus Haug zeigte sich nun sichtlich zufrieden. Er und seine Beamten sind diesmal nach Wahrnehmung der NRWZ auch nicht von vereinzelten Passanten provoziert und beschimpft worden, wie noch am Morgen geschehen. Nein, diesmal blieb es völlig ruhig.

    Update, die Polizei berichtet wie folgt:

    In den Narrenhochburgen Rottweil und Oberndorf am Neckar im Landkreis Rottweil waren auch am Dienstag wieder einige Narren auf eigene Faust unterwegs, die von der Polizei angesprochen und auf die aktuell gültige Rechtslage hingewiesen wurden. Die in Rottweil traditionellen Narrensprünge am Vormittag und am Nachmittag fanden nicht statt. Die Polizei blockierte mit einem Einsatzfahrzeug das „Schwarze Tor“, um ein Durchgehen, wie am Montag zu verhindern. Sechs Kleidlesträger spazierten morgens um acht Uhr dennoch stadtabwärts durch die Obere Hauptstraße. Auch waren einige wenige Passanten da, die von Einsatzkräften der Polizei über die Situation informiert wurden. Nachmittags waren keine Narren mehr unterwegs. Im Bereich des Schwarzen Tor herrschte Personenverkehr wie an normalen Werktagen. 

    In der Nachbarstadt Oberndorf hatte die Polizei bereits schon am Vortag Hinweise, dass einige wenige Narren zum traditionellen Narrensprung am Dienstag kommen werden. Es gingen Nachfragen zum Auftreten den Rottweiler Narren am Vortag bei der Polizei ein. Daher wurde schon morgens die Oberstadt auch mit zusätzlichen Beamten überwacht. Tatsächlich kamen dann auch Punkt 8.30 Uhr rund 25 Narren aus verschiedenen Richtungen. Dazu stießen dann nach und nach in relativ kurzer Zeit auch zirka 100 Zuschauer hinzu, die sich am Straßenrand der Hauptstraße aufhielten. Die Polizei wies die Zuschauer und die Narren auf die Rechtslage hin, um sie von einem Narrentreiben abzuhalten. Auf dem Schuhmarkt musste die Polizei die Teilnehmer schließlich dann nach gut einer halben Stunde zum Gehen auffordern, weil sich die Gruppierung dann als nicht erlaubte Ansammlung formierte. Es gab bei der Auflösung keinerlei Probleme. Am sonst üblichen zweiten Narrensprung am Nachmittag waren nur vereinzelt Personen in Narrenkostümen unterwegs. Zu einer Formierung wie am Vormittag kam es nicht.

    Rottweils Oberbürgermeister Ralf Broß hatte noch vor Beginn des ansonsten dritten Sprungs an Narren und Zuschauer appelliert: „Bleiben Sie zuhause.

    Zwischenzeitlich hat auch die Narrenzunft Rottweil auf die Vorkommnisse an der Fasnet 2021 reagiert und auf ihrer Website folgende Stellungnahme veröffentlicht:

    Stellungnahme Narrenzunft Rottweil e.V. vom 16.2.21

    Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
    Liebe Freunde der Rottweiler Fasnet,

    wir möchten uns zunächst bei fast 4500 verantwortungsvollen Narren, die zu Hause geblieben sind, bedanken. Wir möchten uns auch bei den geschätzten 10.000 Zuschauern, Mitstreitern und Freunden der Rottweiler Fasnet bedanken, die im heimischen Wohnzimmer die von uns unterstützte Fasnetssendung „Fasnet dahoim“ der Stadt Rottweil an ihren Endgeräten verfolgt haben.

    Leider ist es uns trotz zahlreicher weiterer Aktionen, wie Informations-Briefen, Presse- und Radiobeiträgen nicht gelungen, alle Akteure („Narren“) zu erreichen und davon zu überzeugen, einfach zuhause zu bleiben. Die Narrensprünge sind seit Januar abgesagt. Wir appellieren deshalb auch noch mal eindringlichst an alle Bürger, den wenigen Uneinsichtigen keine Plattform zu bieten. Unser geliebtes Brauchtum ist ein nationales Kulturgut, das weder für politische Zwecke noch für verschwörungstheoretische Überlegungen missbraucht werden soll. Wir alle tragen dafür die Verantwortung und wir sind stolz auf alle, die verantwortungsvoll an unserer Seite stehen.

    Lasst uns die restlichen Stunden als Wohnzimmer-Fasnet 2021 begehen und bleibt zuhause!

    Gez. Narrenzunft Rottweil e.V.

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    8 Kommentare

    8 Kommentare
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    Meli
    Meli
    3 Jahre her

    Dienstagmittag meinetwegen 0 – Dienstag ab 8uhr bis 10.45 2x berufsbedingt durch die Stadt gefahren und Narren in der Stadt das Schwarze Tor hoch gesehen ;) morgens Zuschauer mit Alkohol am Rosenkavalier in elusterer Runde. Also verschönigt nix! Am drei König beim Spatziergang etliche in elusterer Runde gegenüber der Musikschule gesehen min 8 Pers die feierlich parodiert haben… Ihr habt Fehler gemacht und macht immer noch Fehler und werdet dafür nicht mal belangt… Die Rottweiler Fasnet wird nicht mehr die gleiche sein ihr habt sie beschmutzt mit eurer egoistischen Aktion… Chapeau

    Noch ein Narr
    Noch ein Narr
    3 Jahre her

    Ohje, da hat die Narrenzunft Rottweil wohl den Sinn der Fasnet und des Narrens komplett aus den Augen verloren. Narren und Narr sein hatte traditionell immer etwas Politisches und Kritisches. Wenn der Narr den Menschen und vor allem der Obrigkeit den Spiegel nicht mehr vorhalten kann, dann ist er kein Narr mehr. Dies tut er in einer humorvollen Art. Damit ist jetzt auch geklärt, warum das Aufsagen immer weniger wird. „Eifach d Stadt nab und Gosch zua“. Prima!!

    Wer aber, wie die Narrenzunft selbst, das Laufen durch das schwarze Tor und die Obere Hauptstraße mit Verschwörungsdreck in Verbindung bringt, dem ist nicht mehr zu helfen. Vielleicht das ganze einfach so sehen, wie es gemeint war:

    Euch wurde der Spiegel vorgehalten.

    Natürlich sind Menschen mit und an Corona gestorben. Natürlich haben die Läden und Gaststätten geschlossen. Aber Narren haben schon immer einen Weg gesucht Narren sein zu können, das ist das Wesen des Narrs.
    Das es nicht zu viele Narren waren, war sehr gut, aber mit 500 Zuschauern hatte wohl niemand gerechnet. Dies zeigt aber auch die Sehnsucht der Menschen nach etwas Normalität und Ablenkung.
    Wir alle sind Menschen und machen Fehler, aber auch tolle Dinge. Bei dieser Aktion muss man die Kirche aber im Dorf lassen. Es gab von der Polizei keine Ordnungswidrigkeiten zu beanstanden.
    Mir ist übrigens Schleierhaft, wie man Fasnetdahoim im Kraftwerk machen konnnte, ohne die Coronaverordnung zu verletzten. Da haben sich auch mehr als eine Person plus ein Haushalt zusammen versammelt. Und kommt mir jetzt nicht jemand mit gewerblich, weil eine Fasnetsersatzveranstalltung wäre genauso unnötig oder nötig wie Narren.

    Anonym
    Anonym
    Antwort auf  Noch ein Narr
    3 Jahre her

    Das ist mal ein sauber überlegtes Statement

    Schantle
    Schantle
    3 Jahre her

    Liebe Rottweiler Narrenzunft vor allem der Vorstand, nicht mit dem Finger auf andere Zeigen und sich in Unschuld waschen wollen, bitte an den 06.01.2021 Uhrzeit 11.30Uhr Hausnummer 1 mal Revue passieren lassen ! Ist bildlich festgehalten worden !
    Immer erst vor der eigenen Türe kehren ! Wenn man Vorbild sein möchte auch so verhalten und nicht Montag und Dienstag selbst neugierig sein und auf der Straße sein !

    Narrokugelrund
    Narrokugelrund
    3 Jahre her

    Genau 1 Fedrahannes war unterwegs!

    Und am Montag haben Sie zuerst von 50 Narren berichtet. Warum sind jetzt 25 daraus geworden? Es waren auf jeden Fall eher 40 wie 25!

    Schuttigbiss
    Schuttigbiss
    3 Jahre her

    @ Narrenzunft. Wer an Dreikönig die Coronaordnung bricht, das auch noch dokumentiert, braucht nun keine große Worte schwingen.

    Anonym
    Anonym
    3 Jahre her

    ein unverantwortliches Geschehen, was sind das nur für verantwortungslose Menschen

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    Peter Arnegger (gg)
    Peter Arnegger (gg)
    … ist seit gut 25 Jahren Journalist. Seine Anfänge hatte er bei der Redaktion der “Schwäbischen Zeitung” in Rottweil, beim Schwäbischen Verlag in Leutkirch volontierte er. Nach einem Engagement bei der zu diesem Verlag gehörenden Aalener Volkszeitung wechselte Arnegger zur PC Welt nach München, einem auf Computer-Hard- und -Software spezialisierten Magazin. Es folgten Tätigkeiten in PR und Webentwicklung.2004, wieder in seiner Heimat angekommen, half Arnegger mit, die NRWZ aus der Taufe zu heben. Zunächst war er deren Chefredakteur, und ist zwischenzeitlich Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs GmbH – und als solcher der verantwortliche Journalist der NRWZ.Peter Arnegger ist 1968 in Oberndorf / Neckar geboren worden.

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    Zwischenzeitlich hat auch die Narrenzunft Rottweil auf die Vorkommnisse an der Fasnet 2021 reagiert und auf ihrer Website folgende Stellungnahme veröffentlicht:

    Stellungnahme Narrenzunft Rottweil e.V. vom 16.2.21

    Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
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    Gez. Narrenzunft Rottweil e.V.

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